AW: Probleme mit Kompakt-Kurbel
Ich will mich auch noch mal unbeliebt machen....aber erst mal:
"Jedem Tierchen sein Pläsierchen!". Wer als Hobby statt Rennradfahren eben die optimale Auswahl von Übersetzungen bei bestimmten Konstellationen von Fahrerleistung und Streckenprofil hat, der möge sich die Haare raufen ob eines fehlenden oder überflüssigen Zahn an einem runden Stück Blech. (...)
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn du die Thematik nicht verstehst oder sie dich nicht interessiert, brauchst du dazu auch nichts zu schreiben.
Und ja, ich fahre mehr als ich rechne. Von Anfang Saison an bis heute über 8200 km auf dem Tacho, wovon über ein Drittel mit dem Bike. Ergibt umgerechnet locker 10'000 Rennrad-Kilometer - und das mehrheitlich im Voralpenraum.
(...) Und wenn ich hier lese, dass "empfohlen" wird, bei einer Kompakt besser ein 46 als ein 48 als GROSSES Blatt zu verwenden, dann möchte ich mich doch mal einschalten:
Für den Einsteiger oder reinen Hobbyradler sind die Übersetzungen und die ganze Technik recht schnuppe.
Nein, sie sind ebenso wichtig wie für andere Fahrer. Ein sehr starker Fahrer kann eher auf einige Gänge verzichten, weil er A) viel mehr Leistung und B) eine höhere Trittfrequenzvariabilität hat.
Mit einem halbwegs vernünftigen Rad und einer vorhanden Gangschaltung kann man verdammt viel Spaß haben! Dabei ist die Frage ob 2-fach, Kompakt oder Dreifach herzlich scheißegal.
Keiner bestreitet, dass man mit einer x-beliebigen Schaltung Spass haben kann; es geht darum, mehr Spass zu haben. Wenn du mit einer schlechten Lösung zufrieden bist, freu dich darüber. Es gibt anspruchsvollere Leute die damit nicht zufrieden sind. Der Threadstarter schreibt, dass er Probleme mit der Kompaktkurbel hat. Wir haben ihm konstruktive Tipps gegeben. Aussagen, dass man mit 50-34 gut fahren kann, bringen ihm nichts, denn er kann es nicht.
Man muss aber natürlich seinen Fahrstil und die Routenplanung auf das vorhandene Material abstimmen.
Kann es das sein? Ich will überall fahren können. Genau dazu brauche ich eine gute und damit ziemlich universelle und vielseitige Übersetzung.
Niedrige Trittfrequenz und hoher Krafteinsatz sind auf Dauer ungesund!
Wenn man (schon) ein etwas ambitionierterer Radler ist, dann sollte man das Material auf einen selbst abstimmen. Soll ja Spaß machen...Und dann sind auch solche Detaildiskussionen wie in diesem Thread absolut sinnvoll.:love:
Auch bei einem Anfänger ist das sinnvoll. Genauso wie auch der Anfänger eine passende Rahmengrösse und einen passenden
Sattel braucht - denn ihn schmerzt der Hintern nicht weniger...
Aber:
Was ein Dogma!!! Ich kenn das Dogma aber leider genau andersherum:
Kein Dogma, nur die logische Konsequenz. Dies bedingt aber, dass man das Prinzip verstanden hat...
Gute Rennradler fahren fast alles auf dem kleinen Blatt! Ich weiß, dass dieses Dogma aus der guten alten Zeit mit der 42-Heldenkurbel :aetsch:
Du verkennst die Situation. Dass man früher "fast alles" auf dem 42er fahren sollte, hat den Hintergedanken der hohen Trittfrequenz, weil viele viel zu dick ketten. So gesehen stimmt diese Aussage schon, nur passt sie nicht auf unseren Fall.
und will mich mit dem happy king auch gar nicht mehr groß streiten (siehe oben: jedem Tierchen..).
Dann lass bitte die unnötigen Sticheleien, Provokationen und Unterstellungen sein. Danke.
Und der Satz ist ja auch richtig, wenn man ihn so interpretiert: "Wenn man im Rennen bzw. bei persönlicher Ausbelastung nicht in der Lage ist, flach, abwärts und hügelig auf dem großen Blatt zu fahren, dann hat man die falsche Übersetzung"
Nein, nicht nur Rennen und "persönlicher Ausbelastung", sondern ALLES bis auf steile Anstiege.
Aber hier haben das ja schon Leute missverstanden, dass man im lockeren GA1-Training alles auf dem großen Blatt fahren können sollte...und das ist natürlich Unsinn.
Sollte man aber, denn im Gegensatz zur...
Mit klassischer Übersetzung 53/39 fährt man typischerweise im Flachen auf dem kleinen Blatt, wenn man alleine GA-mäßig unterwegs ist.
... klassischen Übersetzung ist das kleine Kettenblatt nicht schön zu fahren. Das 39er ist noch einigermassen harmonisch zu fahren und ziemlich universell, beim 34er ist das nicht mehr der Fall.
Bis 32km/h kann man problemlos fahren, drüber ist es mit dem Schräglauf eventuell blöd (für die Optik und den Kettenverschleiß - ggf. auch unangenehme Akustik). Aber so oft kommt das auch nicht vor und man kann sich Kette und Ritzel auf andere Weise viel schneller kaputtfahren.
Aber es fährt sich nicht schön und wenn man die Kompaktkurbler mit 50-34 beobachtet, fällt auf, dass die meisten die meiste Zeit auf dem 50er fahren, resp. wenn immer es geht, vom Kleinen auf das Grosse schalten. In der Praxis eiert man nicht stundenlang auf dem 34er herum. Wenn man also GA1 einen 25er Schnitt fährt und es kommt eine leicht abschüssige Passage, ist das 34er schnell zu klein und man schaltet aufs Grosse, muss aber dann sofort wieder aufs Kleine runter.
Wenn ich Gas gebe oder es in der Gruppe gut rollt, dann fahre ich im Flachen auf dem großen Blatt. Da muss man sich dann natürlich jedes Mal überlegen, ob ich die Autobahnbrücke hochdrücke oder aufs kleine Blatt wechsle.
Eben. Autobahnbrücken sind ja nur einige Meter, da stellt sich diese Frage ja eigentlich nicht, das drückt man schnell im Wiegetritt. Virulent wird es, sobald es 2 - 3 % ansteigt und das über mehr als 100 Meter.
(...) Das wollte ich - weils grad langweilig ist - einfach mal loswerden, als ich gelesen habe, dass ein 48er Blatt als großes Blatt zu groß ist

Ist es auch. Du machst den Fehler, nur den dicksten Ganz zu berücksichtigen Dabei wäre 48-11 - konjunktiv weil ich der Ansicht bin, dass das der Hobbyradler nicht braucht - so dick wie 52-12....