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Dann wird das kleinste Kettenrad eben schwarz, die andern beiden silber, dann fällt's nicht so auf. :rolleyes:

Das würd ja aussehen wie ein schlecht sitzendes Toupet. Einfach albern. ;)

Auf indexiert umbauen ist glaub ich ne größere Sache. Schaltwerk und so, aber da überlaß ich die Kommentare lieber den Pros hier.
 
So, mes amis,

sicher geht ihr schon wochenlang schlaflos im Bett auf und ab und grübelt, wie's mit meinem Fahrrad wohl weitergeht. ;)

Ich habe mich nun doch für die Kompaktkurbel entschieden, genauer gesagt für die umgelabelte Sugino XD von Stronglight, mit schwarzen Kettenblättern. Geliefert bekam ich jedoch das hier:

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Auch noch gratig und schief zusammen gespaxt! :(

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Das Innenlager, ebenfalls Stronglight, sieht hingegen gut aus:

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Das Innenlagerwerkzeug kommt dafür mit 'ner 32er Schlüsselweite statt des bestellten Vierkant für Antrieb mit der Ratsche. <grummel> Aber so kann man's ja mal auf die Anreißplatte stellen und das Innenlager samt lauwarm angezogenem rechtem Kurbelarm drauftürmen:

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Das sind geschätzt 2mm Höhenschlag! :crash: Der Seitenschlag ist anfangs auch heftig, aber nach Durchprobieren der vier möglichen Steckpositionen findet sich eine, bei der es einigermaßen paßt. Aber ich bin empört über den Online-Shop, der da irgendwas in den Karton hineingewürfelt hat, was nichts mit dem zu tun hat, was ich eigentlich bestellt hatte. Außerdem sehe ich auf der Stronglight-Homepage, daß die 'ne kürzere Achslänge empfehlen, nämlich 107 statt 110mm. Somit paßt also nix, weder Kurbel, noch Innenlager, noch Werkzeug! Kurzer Telefonanruf: Der ganze Krempel geht retour!

Das Fahrrad habe ich gerade komplett zerlegt, weil's nach der letzten Regenschlacht in wirklich allen Lagern geknirscht hat. Es ist also Hausputz angesagt.

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Beim Lenkkopf ist es jedoch mit Putzen nicht mehr getan. Da muß was Neues her!

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Und während sich der neue Steuersatz noch auf dem Postweg zu mir befindet, stöbere ich, wegen des Tretlager-Desasters zum Nichtstun verurteilt, hier ein bisschen im Forum rum und erkenne, daß auch diese Bestellung wieder ein Griff ins Klo war. Den Lenkschaft habe ich dreimal nachgemessen und bin immer auf 25,5mm Durchmesser gekommen. Nein, nicht 25,4 sondern 25,5! Aber da es Lenkschäfte und Steuersätze offenbar nur in 1" und 1 1/8" gibt und ich mir außerdem längst abgewöhnt habe, mich noch über irgendwas zu wundern, wenn vom imperialen Maßsystem die Rede ist, dieses Maßsystem nach meiner tiefen Überzeugung sogar überhaupt nur geschaffen wurde, um maximale Verwirrung zu stiften und ganze Marsexpeditionen auf's Kreuz zu legen, war in mir nicht der geringste Verdacht aufgekeimt, daß irgendwas nicht stimmen könnte. 25,5 = 1 Zoll, jedenfalls eher eins, als ein-einachtel - und beim FourThirds-Fotoformat kann man schließlich auch nirgendwo die vier Drittel Zoll rausmessen und trotzdem sind alle glücklich damit. Der Abend vorm Bildschirm belehrt mich jedoch, daß, wenn die Scheibe unter der Kontermutter keine Nase, sondern eine Abflachung (Sehne) hat und der Vorbaudurchmesser 22,0 statt 22,2mm beträgt, das Schaftgewinde garantiert ein metrisches 25x1mm sein wird, anstatt des üblichen sieben Trülftel Fuß mal 3/24 Faden pro Elle - oddaso!
:oops:

Es ist Samstag und der Postmann braucht nur einmal zu klingeln, um mir mein phänomenales Paket von Onkel Erwin zu überreichen. Gruschtel, wühl, ah, da ist es ja. Der Steuersatz ist wirklich hübsch und sauber abgedichtet, aber ich entnehme ihm vorerst mal nur die Kontermutter und dreh sie vorsichtig auf meinen Gabelschaft. Fühlt sich anfangs sogar richtig gut an, aber nach ein paar Umdrehungen wird's störrisch und - ich weiß es ja längst: paßt nicht! Also sorgsam wieder zurück in die Verpackung damit.
Die außerdem mitgelieferte neue Standluftpumpe ist hingegen ein wirklicher Quell der Freude. Ihr Manometer hat zwei Skalen, für Bar und für PfundproQuadratElle! :daumen:

Nun ist also Samstag - und es regnet - und morgen ist Sonntag - und auch da wird es regnen. Und das Fahrrad ist zerfleddert und der Steuersatz paßt nicht und die Kurbel will ich nicht und die Tretlagerachse ist zu lang ...

shice!

Moment mal: Die Tretlagerachse ist zu lang? Die ist 3mm zu lang - und zwar insgesamt, also 1,5mm pro Seite. Hattest Du nicht gerade Bedenken, daß die Kette am großen Kettenblatt rumklimpern könnte, wenn klein/klein geschaltet ist? Der anderthalbe Millimeter käme da doch gerade recht. Und nach der umgelabelten Sugino-Kurbel hast du das Netz bereits abgesucht. In 175mm hat die keiner! Nur dieser Shop hatte sie angeboten - und der hat sie nun auch nicht. Und wozu schwarze Kettenblätter? Wenn das Entgraten bei Stronglight offenbar an den Endkunden outgesourct wird, dann gilt das wohl auch für schwarz eloxierte Blätter, und wenn du da dann mit der Feile dran rum fuhrwerkst, dann sieht das mal so richtig shice aus! Und was den Höhenschlag anbelangt: Auf der Stadtschlampe fährst du Biopace-Blätter - und beim Fahren merkst du davon genau nix! Die 2 Millimeterchen sind zwar 'ne Schlamperei, aber beim Fahren bleibt das sicher unterhalb der Wahrnehmungsschwelle.

Also: runterschlucken! Der Stuhl wird jetzt wieder zusammengebaut - und zwar mit dem, was du im Haus hast, bevor du dich auf weitere Internet-Logistikabenteuer einläßt. Und das Lenkkopflager kann man später immer noch wechseln!
Zunächst mal wird die "Schokoladenseite" der Tretlagerwelle markiert:

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Nein, meine Herren, diese Aufnahme ist nicht bei einem Ausflug in die städtische Kanalisation entstanden, sondern zeigt die Innenansicht meines Tretlagers nach etwa 200 Regenkilometern! :eek: Bei der letzten Tour hat's da drin nach Durchfahren einer Pfütze zu knirschen angefangen - und da ich noch etwa 80km vor mir hatte und mir nicht anders zu helfen wußte, habe ich das Problem so behoben, wie es entstanden war: Mit dem gezielten Durchfahren weiterer Pfützen, diesmal möglichst mit klarem Wasser. Hat funktioniert, aber es war mir schleierhaft, wie solche Mengen Wasser ungehindert ins Tretlager reinspritzen konnten. Offenbar sind die garnicht unten an der Welle eingetreten, sondern von oben reingeregnet. Da paßt erstens die Sattelstütze nur mit üppigen Spalten ins Sitzrohr und zweitens ist sie vom Typ her eine Kerze, steht also unterm Sattel sperrangelweit offen. Allem Anschein nach ist damals also das Wasser bis zu den Wellendurchbrüchen der Lagerschalen im Tretlagergehäuse und den Kettenstreben rumgeschwappt! :oops:

Nachdem da drin wieder Ordnung geschaffen und alles schön eingefettet ist, kommt das Innenlager rein. Genauer gesagt: Es käme rein, wenn es denn reinkäme! Kommt aber nicht, paßt nicht, das Gewinde faßt nicht! Ein Blick auf die andere Seite ziegt mir, daß die Welle schräg steht und sich nicht in eine zentrische Position bewegen läßt. Also alles nochmal raus und etwas genauer hineingeäugt: Die rechte Kettenstrebe ragt derart weit ins Tretlagergehäuse hinein, daß zwar das alte Schalenlager gepaßt hat, für die Kartusche jedoch kein Platz ist. Außerdem ist es jetzt halb Zwei Uhr nachts und jetzt habe ich keine Lust mehr! o_O

Sonntag Mittag geht's weiter und Feilen habe ich schließlich auch irgendwann mal gelernt.

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(Bilderlimit erreicht; Fortsetzung folgt)
 
Späne raus, etwas Flutsch rein und wenig später sitzt auch das Tretlager.

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Und die Kurbelarme:

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Und der Umwerfer schwebt ziemlich erhaben über den Dingen:

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Ob das wohl schaltet? Probieren wir's aus!

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Das sind so die Dinge, die ich liebe: Regenbogenfarben an 'ner Seilführung. Die habe ich offenbar mal geschweißt - warum, weiß der Geier. Ob der Schmiß ehrenvoll in der Schlacht erworben oder durch Unachtsamkeit beim Rangieren oder Schrauben verursacht wurde? Keine Ahnung! Das Teil erzählt 'ne Geschichte, die ich längst vergessen habe, aber irgendwann stößt man drauf und freut sich dran. Irgendwelche Pretiosen im Originalzustand zu erhalten, damit mögen sich andere abgeben. Für mich wären die auch viel zu schade. Und ja, ohne meine Autogen-Fackel wäre ich ein Krüppel! Nach der Sattelstütze und der Sattelstützenklemmung am Rahmen ist dies hier schon der dritte Punkt, wo ich sie am Rennrad verwendet habe.

groß/groß:
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klein/klein:
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Die Kette klimpert in dieser Schaltstellung gerade so ein bisschen im Gegenverkehr rum, um den Fahrer aufzuwecken. Ich habe mal noch zwei weitere Glieder in der Stellung groß/groß am Kettenblatt zusammengerafft und beschlossen, die Kette vorerst mal nicht weiter zu kürzen. Die Spannung würde dann doch ein bisschen streng.

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Manchmal hat man auch Glück: Die total versiffte Kette blind irgendwo aufgetrennt und nach dem Reinigen dann entdeckt, daß die ein Kettenschloß hat! Die Trennstelle lag dabei so dicht neben dem Schloß, daß die Entnahme der Restglieder plus der zwei Außenlaschen am anderen Ende genau die passende Länge ergeben hat. :daumen:

So, jetzt aber schnell Probefahrt, bevor es dunkel wird. Mal sehen, ob ich die Weinberge jetzt hochkomme, ohne zu weinen!

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:daumen: Yep, sogar ohne zu keuchen! ;)

Zeit für ein :bier:
 
Schön dokumentiert! :daumen:
Der Umwerfer scheint mir aber etwas weit oben. Ich montiere den immer 2-3 mm über den Zähnen des großen Blattes
 
Hier noch ein Blick auf die Adamas / Selecta -Teile, die nun in Rente gehen.

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Die Löcher in den Speichen habe ich irgendwann mal selbst reingebohrt, um das Ganze optisch ein bisschen aufzumotzen. Dazu hatte ich nix außer 'ner alten Säulenbohrmaschine und einer Vorrichtung, die im Wesentlichen aus einem Brett und drei Holzdübeln bestanden hat. Was Ähnliches scheint Stronglight auch zu benutzen, bloß schrauben die dort die Kettenblätter dran! :eek:

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30 Jahre alter OctaLink-Vorläufer. Das Lager ist vom Typ her ein Thompson, bei dem das Spiel also über den linken Schraubkonus (Linksgewinde) eingestellt wird. Dann Abdeckscheibe drauf und Kontermutter angezogen. Das Kettenblatt sitzt auf einem eigenen Mitnehmer und wird einfach nur aufgesteckt und vom rechten Kurbelarm gehalten. M.E. hat Shimano hier die Möglichkeit verschenkt, diesen Mitnehmer so zu gestalten, daß man auch die Lagerschalen damit rausdrehen kann. Das hätte dann nämlich die Globetrotter-Lösung dargestellt, bei der man zur Totalzerlegung nix anderes braucht, als einen 8er Inbusschlüssel. Gut, den Schlüssel für die Kontermutter braucht man auch noch (SW24 IIRC), aber keinerlei Spezialwerkzeug. Für die Lagerschalen braucht man stattdessen irgend einen alten Schraubkranzabzieher (... FW20), der heute nur noch schwer aufzutreiben ist. Der Ausbau ging jedoch problemlos auch mit einem 17er Inbusschlüssel.

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Zum Schluß hier noch ein Blick auf meine Rahmennummer:
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:idee:

Gut daß wir drüber gesprochen haben!

:daumen:

Gruß,

Clemens
 
Der Umwerfer scheint mir aber etwas weit oben. Ich montiere den immer 2-3 mm über den Zähnen des großen Blattes

So hätte ich das auch liebend gerne gemacht, aber ich bin mit dem Anlötsockel am Anschlag. Ich habe den Umwerfer mal probehalber unterhalb des Anlötsockels gehalten, sodaß die Schraube an der Unterkante anliegt. Das könnte gerade so passen, also könnte ich mir ein Adapterstück herstellen, das den Anschraubpunkt nach unten verlegt. Das wird die Zeit zeigen. Das Hochschalten braucht im Moment schon etwas Zeit und ein gefühlvolles Händchen - oder besser gesagt: Füßchen. Man muß den Hebel entschlossen umlegen und dabei sehr verhalten weiterkurbeln - wofür in der Situation ja auch immer die erforderliche Muße vorhanden sein sollte. Runterschalten geht hingegen problemlos, zackig und bislang auch ohne daß die Kette über das kleine Blatt hinaus auf's Tretlager runtergefallen wäre. Aber ich habe jetzt gerade mal 10km damit gefahren. Für ein abschließendes Fazit ist es noch viel zu früh.

Gruß,

Clemens
 
Sehr schönes Projekt!

'Ne Sugino XD hab ich mir im Frühjahr bei RPD Bayern besorgt. Die hatte nicht solche Toleranzen, Blätter von TA frei wählbar. Und das Token Innenlager wurde von Denisa kompetent dazuempfohlen... Da passte auch die Achslänge.

Gruß, svenski.
 
Das sind geschätzt 2mm Höhenschlag! :crash: Der Seitenschlag ist anfangs auch heftig, aber ...

Das hier muß ich revidieren! Von dieser ganzen Höhen- und Seitenschlagproblematik ist nach dem endgültigen Festziehen absolut nichts übrig geblieben. Die Räder laufen sauber zentriert. Zwischen "lauwarmem" und endgültigem Festziehen tut sich da also offenbar noch 'ne ganze Menge. Pardon Stronglight für dieses vorschnelle Urteil!
Es empfiehlt sich aber wohl trotzdem, eine Markierung an der Achse anzubringen, um die Kurbel bei späteren Demontagen immer wieder in der gleichen Stellung wieder anschrauben zu können. So kann sich das Ganze einmal setzen und paßt dann später auf Anhieb, anstatt daß da immer wieder neue Kontaktflächen zusammen finden müssen.

Habe heute nochmal 'ne kleine Runde gedreht und bin etwas gekraxelt, mit dem Rucksack voller Werkzeug. Die Schaltung und das Schaltverhalten ändern sich gerade noch permanent. Mal will die Kette nicht auf's große Ritzel, mal klimpert das Schaltwerk in den Speichen rum. Die Schaltseile habe ich jetzt so hinbekommen, daß ich beim Runterschalten vom großen auf's kleine Kettenblatt den anderen Hebel parallel mitnehmen kann. Wenn der für den Umwerfer den vorderen Anschlag erreicht, steht der für das Schaltwerk dann genau richtig für's fünfte Ritzel. In der Gegenrichtung ist es schwieriger und braucht noch etwas Übung (linken Hebel komplett nach hinten umlegen, ohne den rechten ganz bis zum Anschlag zu bewegen). Vielleicht läßt sich da auch mit dem linken Seil noch was tricksen. Die Entfaltung ist in beiden Stellungen etwa gleich, sodaß man diese Prozedur irgendwo ins Geschehen einbauen kann, wenn sich absehen läßt, ob künftig kleinere oder größere Gänge gebraucht werden.

Hier noch einen Blick auf den Ritzelrechner, der zeigt, was der ganze Umbau gebracht hat. Der zweite Gang entspricht nun dem früheren ersten und der neue erste bietet nochmal einen satten 22%-Schritt nach unten. Genau der hat mir bislang bitterlich gefehlt. Die Weinberge verlieren ihre Schrecken und bei allem, was öffentliche Straßen so an Steigungen parat halten, kann man bei Bedarf in den "Recreation Mode" wechseln, um wieder zu Atem zu kommen. Aus bisher acht sinnvollen Übersetzungen wurden nun neun.

Mir gefällts - und mir gefällt mittlerweile sogar die Kurbel! ;)

Gruß,

Clemens
 
Die Schaltung und das Schaltverhalten ändern sich gerade noch permanent.
Laß mal die Schaltseile unter Zug gespannt, wenn du das Rad abstellst. Ich habe immer den Eindruck, daß sich neue Züge gewaltig recken. Dann ist man in der ersten Zeit dauernd am Nachstellen.
der neue erste bietet nochmal einen satten 22%-Schritt nach unten. Genau der hat mir bislang bitterlich gefehlt. Die Weinberge verlieren ihre Schrecken
Jetzt schrecken Dich die Weinbergschnecken. ;)
 
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