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Meral - Super Randonneur - Aufbau

merida 63

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Ich fange einmal ohne Bilder an.
Nach langem hin und her, bin ich hier über das Forum zu einem Meral Rahmen
P1010880.JPG und den dazu passenden Gepäckträgern gekommen. Momentan ist der Rahmen, zum pimpen, in Knobis güldenen Händen.
Der Laufradsatz wird 8fach Shimano 74xx mit Mavic open 4 ceramic Felgen. Energie soll mittels Nabendynamo erzeugt werden. Bremsen Mafac 2000.

Der ganze Rest ist noch offen. Wer möchte kann gerne Vorschläge machen.
 
Ach, der war tatsächlich mal blau? Dann passt es also, dass ich im Steuerrohr noch einen Hauch davon entdeckt habe.

Das "momentan" hat sich allerdings gerade gejährt, wie ich peinlich berührt zugeben muss. Aber besser spät, als nie.
Angefangen hat es für mich damit, dass der Rahmen, den ich aus dem Keller von @colnago111 schon eine Weile ohne Farbe und mit heller Grundierung kannte, schließlich an @merida 63 ging und ich ihn, nachdem wir eine Weile über die Farbe beraten hatten, einfach mitgenommen habe, bevor der neue Besitzer ihn überhaupt live zu Gesicht bekommen hat. Der Rahmen hatte wohl mal einen Auffahrunfall und hat daher eine winzige Stauchung im Unterrohr, die man eher fühlt, als sieht und fast nicht fotografieren kann. Wir waren deshalb auch alle der Meinung, das macht nichts. Ein minimal schiefes Gabelbein habe ich später auch noch entdeckt und zurückgebogen, der Rahmen selbst ist völlig gerade.

Und jetzt will ich mal versuchen, ob man hier PN samt Bildern einfach so zitieren kann...
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Farbwahl hat aus gewissen Gründen etwas mit diesem hier zu tun...

img_6212-jpg.113634


... und wird ziemlich genau so umgesetzt:

meral-randonneur-6-jpg.124396


Und weil er gerade so schön dabei war, hat @merida 63 auch gleich noch die originalen Dekore in CAD nachgezeichnet, plus eine kleine Spielerei mit der Franzosenflagge für die Banderole auf dem Sitzrohr. Die fertigen Decals ligen schon eine Weile bei mir:

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Wie jetzt? Ist der Rahmen der aus dem Ausgangsbeitrag aber mittlerweile entlackt? Warum das denn?

Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Aufbau.

Gruß,

Axel
 
Ich kenne den Rahmen eigentlich nur entlackt und grundiert, aber den Grund dafür nicht. Das Foto im ersten Beitrag hier hatte ich auch noch nicht gesehen und muss auch nochmal fragen: Ist das wirklich der selbe?

Mein eigentlicher "Job" war aber in diesem Fall erstmal ein anderer, weil eine der Blechhutzen für die Bremszugführung im Oberrohr ein Stück weit plattgedrück war. Weil die Richtung der Hutzen mit den Löchern darunter wenig zu tun hatte und die andere Hutze deutlich unterrostet war, habe ich mich für eine etwas radikalere Operation entschieden und konnte anschließend nicht mehr aufhören...

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Als nächstes waren Kabelführungen dran, passend zum gewünschten Nabendynamo. Also erstmal eine Speiche um einen Bohrer wickeln, dann die einzelnen Ringe absägen und ihre Enden ausrichten. Die Ringe haben etwa 4,3 mm Innendurchmesser, ein 3,5 mm Koax-Kabel passt also auch nach dem Lackieren noch problemlos durch (und natürlich rosten die Ringe nicht, wenn sich dort mal der Lack durchscheuert). Weil das Kabelloch im Rahmen auf der linken Seite ist und im Durchmesser bereits passt, sind die Führungen natürlich auch links; ein Shimano-Nabendynamo müsste also verkehrtrum eingebaut werden. Die mittlere Führung hat einen Haken für einen Mini-Kabelbinder bekommen, damit auch sicher nichts rutscht oder rausgezogen wird, wenn man mal Zweige o.ä. aufsammelt. Die vorderen/oberen Führungen sind Bremsen und Schutzblechen nicht im Weg (hab ich mit Mafac ausprobiert); wenn der Scheinwerfer wieder am Gepäckträger montiert wird, braucht man die letzten beiden vielleicht gar nicht.
Und, nein - das ist NICHT das originale Voderrad, das stand nur zufällig bei mir rum.

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Dabei war mir aufgefallen, dass die Gabel um einige Millimeter verzogen war, vermutlich durch den Unfall, der auch die winzige Stauchung im Unterrohr bewirkt hat.Keine Sorge: Die Werkbank sieht zwar übel aus, ist aber gerade und das Ergebnis war auf einer mit Sicherheit planen Steinplatte identisch. Anschließend habe ich die Gabel von französischen 97 (offiziell 96?) auf die heute üblichen 100 mm aufgeweitet und die Ausfallenden neu ausgerichtet. Das Rad steht jetzt jedenfalls wieder mittig, wobei zwischendurch noch was ganz anderes passiert ist, aber dazu gleich mehr.Der Hinterbau wurde auch noch auf die gewünschten 130 mm gebracht und wieder ausgerichtet.

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An der verbrutzelten Grundierung der Ausfallenden ahnt man schon was...
Bei meinen eigenen Rädern ärgere ich mich seit Jahren darüber, dass man bei unverchromten Rahmen selbst die beste Lackierung an den Ausfallenden gleich wieder zerquetscht und es dort dann doch immer irgendwann wieder gammelt. Also braucht man einen Streifen 0,5 mm Edelstahlblech, Bohrer, Laubsäge und Silberlotpaste, bei der gemahlenes Lot mit Flussmittel vermischt ist: auftragen, Teile aufeinanderdrücken, heißmachen, fertig.
Interessant finde ich übrigens, dass bei Méral die Federn der Einstellschrauben hinten in den Ausfallenden verschwinden, um den Radstand maximal ausnutzen zu können - und, dass so ein Ausfallende mit minimaler Restwandstärke dennoch hält.

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Lustig finde ich an einem so aufwendigen und schön verarbeiteten Rahmen übrigens das hier: Der Hinterbausteg ist zwar dort, wo er hingehört, aber die Buchse zur Schutzblechbefestigung ist satte 3 mm außermittig.

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Ich finde ja die Ausfallenden generell sehr kreativ gemacht.
Hier läßt sich die Verschraubung auch komplett rausdrehen mit außen montierter Feder.
MeralRanndoneuse9.jpg
Außerdem wurden die Ausfallenden noch nach innen gebogen...
MeralRanndoneusedetaills1.jpg
...das bringt reichlich Platz für Reifen und Bleche.
 
Was jetzt kommt, ist so eine Sache. Die Liebhaber und Konservierer des heiligen historischen Materials werden mich spätestens jetzt steinigen wollen, aber ich fand die originalen Ösen zur Befestigung des Gepäckträgers samt Schutzblech mit Schraube und Mutter irgendwie doof, zumal eine außermittig gebohrt und beide schon etwas "ausgenudelt" waren. Also habe ich eine ganze Weile überlegt und mich dann doch entschlossen, sie durch vernünftige, stabile Gewindeösen zu ersetzen, natürlich aus Edelstahl, parallel und gerade. Das Schutzblech bekommt seine eigenen und sollte dort dank der gekröpften Ausfallenden weder dem Träger, noch dem Schaltzug im Weg sein.

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