AW: Maratona dles Dolomites: Speck auf zwei Rädern
Dem Glückwunsch kann ich mich nur anschließen! Du gehst ja mit Deiner Physis sehr offen um und schreibst auch ganz amüsant, Respekt!
Es gibt ja immer wieder Berichte über Leute, die sich in einem absurd kurzem Zeitraum auf einen (Lauf-) Marathon vorbereitet haben. Die Zeiträume kenne ich jetzt nicht mehr genau, da gab es mal einen Fernsehbericht über eine Gruppe von Leuten, die das gemeinsam mit einem guten Trainer (Ex-Läufer) angegangen sind. Wenn ich mich recht entsinne, sind da einige auch ausgestiegen, weil ihnen durch die völlig ungewohnte Belastung nach kurzer Zeit alle Knochen weh taten.
Da ist Radfahren sicher der bessere Ansatz, gerade wenn das Gewicht ein bisserl zu hoch ist. Es geht einfach nicht so auf die Gelenke.
Zu Deiner Übersetzung wurde ja schon etwas gesagt. Der Spontankauf muss kein schlechter gewesen sein. 9-fach ist im Prinzip völlig ok, Dura Ace ist die Topgruppe von
Shimano, nur die Zähnezahl passt nicht so recht. Für die Berge brauchst Du in meinen Augen zwingend eine maximal kurze Übersetzung.
Dein jetziges Rad ist in der Form auch für einigermaßen trainierte Radfahrer fast ungeeignet für längere Bergtouren. Du kannst mal mit folgendem Ritzelrechner ein wenig herumspielen
http://www.j-berkemeier.de/Ritzelrechner.html und Dir ein Bild machen, wie schnell Du mit Deiner Übersetzung den Berg hochsausen müsstest, um eine noch vernünftige Trittfrequenz von 60 halten zu können.
Realistisch betrachtet wirst Du bei dem Event immer noch relativ schwer sein. Außer Du würdest ganz extrem Gewicht verlieren, dann wäre aber die Frage, ob das gesund ist und ob Du dabei noch Kondition aufbauen kannst. Wenn Du relativ schwer in die Tour reingehst, dann brauchst Du gerade für den letzten Berg (der ist immer der schwerste...) eine ganz ganz kurze Übersetzung.
Einfach eine große Kassette hinten drauf schrauben, geht so nicht. Dein Schaltwerk hat nur eine begrenzte Kapazität. Das hängt mit der Länge des Käfigs zusammen, frag da mal Deinen Radhändler, was da möglich ist. Mit großem Glück kannst Du hinten ein 28er Ritzel fahren, das bringt Dich aber noch nicht wirklich zum Ziel (--> Ritzelrechner).
Willst Du Dein jetziges Rad möglichst unverändert beibehalten, dann kannst Du z.B. hinten ein MTB-Schaltwerk montieren. Das passt zu Deinem STI's am Lenker und Du kannst dann eine Kassette mit 11-34 montieren. Mit 39 vorne und 34 hinten bist Du dann nur wenig länger als bei einer typischen 3-fach-Konstellation übersetzt. Ein Freund von mir hat das für eine längere Alpen-Tour gemacht und es hat wunderbar funktioniert.
Eine Kompaktkurbel einzubauen, ist da schon mehr Aufwand, würde Dich aber vorne auf 34 Zähne herunterschalten lassen. Zusammen mit der MTB-Schaltung wärst Du mit einer 1:1 Übersetzung perfekt ausgerüstet, der Aufwand ist aber relativ hoch.
Je nachdem, ob Dein Rad ein echtes Schätzchen ist (Dura Ace klingt ja schon mal ganz gut) oder ob es eher ein Schnellschuß war, kannst Du auch darüber nachdenken, das Rad wieder abzustoßen (Bei Dura-Ace Ausstattung bekommst Du bei
Ebay Deinen Kaufpreis sicher wieder raus, gerade wenn Du im Frühjahr verkaufst) und etwas auf die Alpen zugeschnittenes zu kaufen. Dann würde ich Dir zu 3-fach vorne und hinten nach Möglichkeit einer 28er Kassette raten. Dann kannst Du 30/28 fahren und bist vom Material her auch gut ausgerüstet.
Für das Training in Deiner Umgebung ist das Rad aber sicher sehr gut geeignet. Schau also erst mal, ob Du bei der Stange bleibst und orientiere Dich, wenn die heiße Phase kommt, in Richtung kleinerer Übersetzung. Sonst wirds ganz schwierig...