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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Man macht weder das eine, noch das andere. So einfach ist das.
Das andere (Spiegel ab) war die Reaktion auf das eine (Nichteinhalten des Mindestabstands beim Überholen mit anschließender Nötigung durch Ausbremsen). Die Dame hatte schließlich noch die Gelegenheit bekommen, sich zu entschuldigen, zog es aber vor, indirekt den Mittelfinger zu zeigen (und zeigt damit, dass ihr Verhalten Absicht und keiner dummer Zufall oder was auch immer war). Wer weiß, wie oft die so eine Nummer schon abgezogen hat, und beim zehnten ist sie jetzt mal an den Falschen geraten, und wird sich in Zukunft zweimal überlegen, ob sie einen Radfahrer schikaniert oder lieber nicht (mehr). Und was das über-rote-Ampeln-fahren anbelangt, ich habe schon aufgehört zu zählen, wie oft noch ein Autofahrer quer vor mir über die Kreuzung geheizt ist, obwohl ich schon grün hatte. Früher gab es dafür einen Scheibenwischer, mittlerweile rutscht mir quasi ein Mittelfinger raus. Die halten andere tatsächlich für noch blöder, als sie selbst sind, und meinen, keiner merkt das. Komischerweise hupen andere Autofahrer immer nur dann, wenn ich es denen gleich tue. Aber wie heißt es so schön: eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
 
Warum zum Teufel wird sowas nicht an die Justiz übergeben? Sowas "lässig cool" durchgehen zu lassen ist Teil des Problems.

Weil ich von Natur aus eher kein Streithansel bin, und negative Erlebnisse/Dinge nicht noch weiter verfolgen und verstärken will. Ich sage mir im Stillen dass der liebe Gott das schon richten wird. ;) Dass es selbst bei viel heftigeren Geschichten nichts bringt hat @FBend ja eindrucksvoll beschrieben. Unsere Justiz ist ein komisches Geflecht, dass mE oft außerhalb des gesunden Menschenverstandes agiert/richtet.

Ich radle normalerweise mit gut 60 cm Abstand von der rechts durchgezogenen Linie, aber bevor es eng wird oder werden kann, vergrößere ich diesen Abstand eben um das erforderliche Maß.

Dann kann es manchmal hinter mir laut werden (= hupen), aber gefährlich? Meist nie.

Auf meiner Hausrunde gibt es mehrere schräg zum Asphaltband verlaufende Bahnübergänge. Da muss ich auch zur Fahrbahnmitte hin, um diese im richtigen Winkel gefahrlos überqueren zu können. Merke ich dass sich hinter mir ein Auto nähert mache ich rechtzeitig eindeutige Handzeichen - die nicht jeder versteht! :DWar auch schon ein paarmal haarig deswegen.

Viele Grüße!

Karl
 
Oben wurde Solution ja schon angedroht, er müsse sich auf die sofortige Festnahme durch jedermann unter Anwendung körperlicher Gewalt einstellen. Wie wäre das denn andersrum, liebe Rechtsexperten?

Unser Solution wird Opfer… wovon, könnt ihr euch aussuchen, irgendwas zwischen Nötigung und versuchte gefährliche (1,5 Tonnen Stahl@40kmh gehen bitte schon als gefährliches Werkzeug durch?) Körperverletzung. Lasst ihn der Einfachheit halber einen Zeugen dabei oder eine Kamera laufen haben. Er „verfolgt“ dank roter Ampel erfolgreich die Täterin und beginnt kein freundliches Gespräch, sondern bittet nur um Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises zum Zwecke der Anzeige. Die Fahrerin reagiert, wie sie es tat: Fenster hoch, Musik lauter.

Und nun? Seitenscheibe einschlagen, Tür entriegeln, Zündschlüssel abnehmen? Die spätestens jetzt sicherlich fußläufig flüchtige oder aber gewalttätige Fahrerin „unter Inkaufnahme einiger Blessuren“ fixieren? Das hat dann ja alles seine Richtigkeit, weil keine Verzweiflungstat, sondern legitime Festnahme - richtig verstanden?

Die Sachbeschädigung war sicher die falsche Reaktion, das sieht Solution ja auch so. Ich verstehe allerdings nicht, was die Kosten des Teils für die „Entschuldbarkeit“ oder „Nachvollziehbarkeit“ der Aktion zur Sache tun? Ist das bei einer ollen Studentenkarre schonmal so ein bisschen okay, aber bei modernen Straßenpanzern mit Assistenzgedöns nur, wenn das Fehlverhalten besonders arg war? Kann ich mich als Autofahrer davor schützen, indem ich brillantenbesetzte Außenspiegel aus Blattgold montiere? Weil die dann 45.000 Euro kosten?
 
Gedankenspiel:

KFZ
Für knappes überholen => Delle
Vorfahrt nehmen => Spiegel weg
Radweg parken => Luft raus

Fahrrad
rote Ampel => Bremse verbiegen
Gehweg => Achter vorne
kein Licht=> Delle im Rahmen

wäre dann Ruhe? Jeder weiß wenn er was falschmacht hat er eine direkte Folge.
 
Und nun? Seitenscheibe einschlagen, Tür entriegeln, Zündschlüssel abnehmen? Die spätestens jetzt sicherlich fußläufig flüchtige oder aber gewalttätige Fahrerin „unter Inkaufnahme einiger Blessuren“ fixieren? Das hat dann ja alles seine Richtigkeit, weil keine Verzweiflungstat, sondern legitime Festnahme - richtig verstanden?
Wahrscheinlich nicht richtig verstanden.
Zum einen muss die Straftat eindeutig vorliegen, was bei einer Nötigung gar nicht so einfach zu bewerten ist, zum anderen muss die Festnahme verhältnismäßig sein. Solution sagt, er wurde knapp überholt und dann musste die Person wegen der Verkehrslage hart bremsen. Dass die Aktion dumm ist, ist erstmal außer Frage, aber wenn das Überholen abgeschlossen war, und die Verkehrslage ein Bremsen erfordert hat, sehe ich hier eigentlich nichts strafbares, vielleicht eine OWi, weil das Fahrzeug zu früh (also mit nicht ausreichend Sicherheitsabstand) wieder eingeschert ist, aber das wüsste ein Polizist besser - ist einer hier?
Was bleibt wäre also das zu knappe Überholen. Da stellt sich jetzt die Frage, wie knapp es eigentlich am Ende war. Mir fällt alles in allem kaum eine Konstellation ein, in der das von dir geschilderte Verhalten verhältnismäßig wäre. Bis hierhin ist das aber nur meine Meinung, ich bin weder Polizist noch Jurist.

Wichtig für die Jedermann-Festnahme ist aber wohl folgender Absatz, zitiert von Wikipedia:
Festnahmegrund kann neben dem Fluchtverdacht bezüglich des Täters auch die Weigerung des Verdächtigen sein, seine Identität zu offenbaren, oder die sonstige Unmöglichkeit der Identitätsfeststellung (beispielsweise ausweislos oder aggressiv). Wer also einen Straftäter persönlich kennt, darf ihn nicht vorläufig festnehmen – es sei denn, er ist verdächtig, sich den Strafverfolgungsbehörden zu entziehen (zum Beispiel durch Untertauchen).
Es wäre für den Radfahrer aber wohl zumutbar, ein Foto des Fahrzeugs einschließlich Kennzeichen und ggf. dem Fahrzeugführer zu machen. Das reicht zur Identitätsfeststellung und anschließenden Strafverfolgung aus. Anhaltspunkte dafür, dass die Person sich der Strafverfolgung entziehen wird, gibt es hier nicht. Diese Möglichkeit hätte der Fahrzeugführer ggü. dem Radfahrer nicht, da er kein Kennzeichen hat - somit hätte er einen Festnahmegrund.
 
Wahrscheinlich nicht richtig verstanden.
Zum einen muss die Straftat eindeutig vorliegen, was bei einer Nötigung gar nicht so einfach zu bewerten ist, zum anderen muss die Festnahme verhältnismäßig sein. Solution sagt, er wurde knapp überholt und dann musste die Person wegen der Verkehrslage hart bremsen. Dass die Aktion dumm ist, ist erstmal außer Frage, aber wenn das Überholen abgeschlossen war, und die Verkehrslage ein Bremsen erfordert hat, sehe ich hier eigentlich nichts strafbares, vielleicht eine OWi, weil das Fahrzeug zu früh (also mit nicht ausreichend Sicherheitsabstand) wieder eingeschert ist, aber das wüsste ein Polizist besser - ist einer hier?
Was bleibt wäre also das zu knappe Überholen. Da stellt sich jetzt die Frage, wie knapp es eigentlich am Ende war. Mir fällt alles in allem kaum eine Konstellation ein, in der das von dir geschilderte Verhalten verhältnismäßig wäre. Bis hierhin ist das aber nur meine Meinung, ich bin weder Polizist noch Jurist.

Wichtig für die Jedermann-Festnahme ist aber wohl folgender Absatz, zitiert von Wikipedia:

Es wäre für den Radfahrer aber wohl zumutbar, ein Foto des Fahrzeugs einschließlich Kennzeichen und ggf. dem Fahrzeugführer zu machen. Das reicht zur Identitätsfeststellung und anschließenden Strafverfolgung aus. Anhaltspunkte dafür, dass die Person sich der Strafverfolgung entziehen wird, gibt es hier nicht. Diese Möglichkeit hätte der Fahrzeugführer ggü. dem Radfahrer nicht, da er kein Kennzeichen hat - somit hätte er einen Festnahmegrund.
Ich will diese Diskussion nun nicht unnötig verlängern, aber: wenn der Fahrer nicht identisch mit dem Halter ist, wird's mit der Identitätsfeststellung schon sehr haarig...
 
Eben. Der Verweis auf das amtliche Kennzeichen bedeutet letztlich (wenn sich der Fahrer nicht blöd anstellt), dass die Höchststrafe in der Auflage besteht, mal eine Weile ein Fahrtenbuch zu führen. Ob da ein Handyfoto durch eine spiegelnde Frontscheibe etwas dran ändert…?

Und wegen der Eindeutigkeit der Situation: Als Radfahrer kann man nicht einschätzen, ob da keine Zeitung mehr zwischen Auto und Lenker gepasst hätte, bzw. vielleicht ist das ja nur irgendwie fahrlässig. Aber als Passant kann ich einschätzen, dass Solution:
1.) den Spiegel willentlich abgetreten hat - und nicht etwa aus dem Gleichgewicht geraten ist und als letzte Rettung den Spiegel ergriffen hat, oder diesen, wie heißt das immer so schön, beim Anfahren “touchiert“ hat.
2.) der freundlichen Aufforderung, zur Klärung der Situatuon auf die Polizei zu warten, nicht folgen wird. Den muss ich sofort vom Rad holen und auf die Straße drücken.

Ich bin nicht überzeugt.
 
Also Leute, ich muß einräumen, als ich vor einiger Zeit hier schrieb weil ich mal nicht bedrängt wurde, auch nicht abgedrängt, die Autofahrer schön gewartet haben, rücksichtsvoll waren, das war echt ne Eintagsfliege.

Die nachfolgenden Ausfahrten hatten wieder das übliche Schema:

Eng und schnell überholen, nicht mal ein paar Sekunden warten können, obwohl kurz danach rechts kurz vor meiner Nase abgebogen wird. So was Bescheuertes. Oder auch überholen trotz Gegenverkehr, Hauptsache, man kann sich am störenden Radfahrer noch vorbei quetschen, irgendwie.

Aber da war ich auch selbst schuld, zugegeben. Ich hätte die Spur rechtzeitig dicht machen müssen. Achte ich normalerweise auch drauf, aber diesmal halt nicht. Es ist allerdings keine Straße, die viel befahren ist. Aber das heißt ja nichts, auch hier können Unfälle passieren. :(

Was ich damit sagen möchte...

Das war wohl einer der Tage, wo ich eine "Opferkerze ins Fenster" stellen sollte, wo alles so gut gelaufen ist. Die Realität sieht anders aus und holt einen schneller ein als einem lieb ist.
 
Also Leute, ich muß einräumen, als ich vor einiger Zeit hier schrieb weil ich mal nicht bedrängt wurde, auch nicht abgedrängt, die Autofahrer schön gewartet haben, rücksichtsvoll waren, das war echt ne Eintagsfliege.

Die nachfolgenden Ausfahrten hatten wieder das übliche Schema:

Eng und schnell überholen, nicht mal ein paar Sekunden warten können, obwohl kurz danach rechts kurz vor meiner Nase abgebogen wird. So was Bescheuertes. Oder auch überholen trotz Gegenverkehr, Hauptsache, man kann sich am störenden Radfahrer noch vorbei quetschen, irgendwie.

Aber da war ich auch selbst schuld, zugegeben. Ich hätte die Spur rechtzeitig dicht machen müssen. Achte ich normalerweise auch drauf, aber diesmal halt nicht. Es ist allerdings keine Straße, die viel befahren ist. Aber das heißt ja nichts, auch hier können Unfälle passieren. :(

Was ich damit sagen möchte...

Das war wohl einer der Tage, wo ich eine "Opferkerze ins Fenster" stellen sollte, wo alles so gut gelaufen ist. Die Realität sieht anders aus und holt einen schneller ein als einem lieb ist.
...Du warst (damals) bestimmt nur bewußtlos und hast geträumt siehe @Teutone brüll oder es war gerade ein Fußballspiel 3.Liga ;) :rolleyes:
 
Oder auch überholen trotz Gegenverkehr, Hauptsache, man kann sich am störenden Radfahrer noch vorbei quetschen, irgendwie.
Normalerweise fahre ich unter der Woche nur abends. Heute bin ich einmal unter der Woche doch morgens eine Stunde im Schwarzwald unterwegs gewesen. War wirklich teilweise schlimm was los ist wenn die Leute es vermutlich eilig zur Arbeit haben. Das überholen hatte ich auch. Kam mir ein LKW entgegen. Eine Frau überholte obwohl ich dadurch auf den Grünstreifen musste. Da absehbar hatte ich aus Wut schon die Flasche zum werfen in der Hand. Passend zur Diskussion vorher. Konnte mich dann zügeln und habe nicht geworfen. Aber die Dame war 5 bis 10 Sekunden früher am Ziel.

Wird Sie es wieder machen? Das würde mich wirklich interessieren. Was wäre passiert wenn ich geworfen hätte?

Sonst war die Ausfahrt herrlich mit dem zurückgekehrten Sommer.
 
Da absehbar hatte ich aus Wut schon die Flasche zum werfen in der Hand. Passend zur Diskussion vorher. Konnte mich dann zügeln und habe nicht geworfen.
Bei voller Fahrt ist das halt auch gar nicht so witzig und kann - auch wenn es unwahrscheinlich ist - ich fahrlässiger Tötung enden. Dümmstenfalls für jemandem aus dem Gegenverkehr oder Beifahrer, die auch nichts dafür können. Das ist auch nochmal eine Nummer härter als das überholen, denn bei aller Dummheit macht das der Fahrzeugführer ja, um schneller voranzukommen und hat normalerweise nicht das Ziel dir zu schaden - es wird nur in Kauf genommen, dass das passieren kann. Wenn du die Flasche wirfst, hast du aber das Hauptziel, der anderen Person zu schaden.
 
Normalerweise fahre ich unter der Woche nur abends. Heute bin ich einmal unter der Woche doch morgens eine Stunde im Schwarzwald unterwegs gewesen. War wirklich teilweise schlimm was los ist wenn die Leute es vermutlich eilig zur Arbeit haben. Das überholen hatte ich auch. Kam mir ein LKW entgegen. Eine Frau überholte obwohl ich dadurch auf den Grünstreifen musste. Da absehbar hatte ich aus Wut schon die Flasche zum werfen in der Hand. Passend zur Diskussion vorher. Konnte mich dann zügeln und habe nicht geworfen. Aber die Dame war 5 bis 10 Sekunden früher am Ziel.

Wird Sie es wieder machen? Das würde mich wirklich interessieren. Was wäre passiert wenn ich geworfen hätte?

Sonst war die Ausfahrt herrlich mit dem zurückgekehrten Sommer.
So sehr es einen auch manchmal juckt, in D hat ja das eine nichts mit dem anderen zu tun. Ein Staatsanwalt/Richter würde dann sagen, okay, schauen wir uns die beiden mal an:

Die Dame hat sich verschätzt, ohne Folgen, fahrlässig aber kein Vorsatz, vielleicht ein Bußgeld von 50-80 Euro, fertig.

Du wiederum: Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Sachbeschädigung, dann noch zivilrechtlich die Schramme im Auto, 2.000 Euro Schaden... beispielhaft, keine Ahnung, was genau. Vielleicht stellt ein motivierter Staatsanwalt aufgrund Deiner Aggressivität sogar noch Deine Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr infrage. Man zieht also den Kürzeren.
 
Den muss ich sofort vom Rad holen und auf die Straße drücken.
Nein, da fehlen noch entscheidende Schritte, angefangen mit:

1. "Sie bleiben jetzt mal hier, bis die Polizei kommt, da die Dame Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten möchte"
Falls solution darauf nicht hört folgt:
2. "Wenn Sie schon nicht hier warten, geben Sie der Dame bitte wenigstens Ihren Ausweis oder Führerschein, damit sie Ihre Personalien bei der Polizei angeben kann"
Falls solution darauf nicht hört folgt:
3. "Falls Sie sich jetzt ohne sich auszuweisen entfernen, sehe ich mich gezwungen, Sie bis zum Eintreffen der Polizei hier festzuhalten."
Falls solution immer noch nicht hört:
4. "Ich muss leider von meinem Recht gebrauch machen, Sie wegen der Sachbeschädigung an diesem Fahrzeug vorläufig festzunehmen."
Falls solution immer noch nicht hört:
5. "Wenn Sie sich dagegen wehren und Gewalt anwenden, sehe ich mich gezwungen, mich dagegen zu verteidigen."
Falls solution weiter Gewalt anwendet, wäre es wohl im Sinne der Notwehr auch angemessen, ihn auf den Boden zu drücken. Vom Rad holen würde ich ihn keinesfalls, wenn dabei ein Verletzungsrisiko besteht.

Ist also nicht ganz so wildwest, wie du es vielleicht herausgelesen hast. Meine Beispielsätze sind natürlich sehr hölzern - ob man das in der Realität so sagt, sei mal dahingestellt. Soll nur den ungefähren Ablauf verdeutlichen, mit dem man wohl zumindest nicht so viel kaputt macht, dass man hinterher vor Gericht selbst eins auf den Deckel bekommt. Aber wie gesagt: Bin kein Jurist, vielleicht hat jemand hier eine Qualifikation, die ihm da eine verbindlichere Aussage erlaubt. :)
 
Die Dame hat sich verschätzt, ohne Folgen, fahrlässig aber kein Vorsatz, vielleicht ein Bußgeld von 50-80 Euro, fertig.
Ja das wird vermutlich so laufen. Kommt natürlich auf den Richter an - ist dieser Autofreund oder Fahhradfreund. Wenn Fahrradfreund dann ist es fahrlässig.

Es ging mir aber auch mehr darum zu zeigen wie schnell man in eine blöde Situation kommen kann. Von glücklich und zufrieden in 3 Sekunden auf Aggressiv wegen Angst. Der Mensch flieht entweder in Gefahrensituationen oder greift an. Klar kann man durch nachdenken dann sein Verhalten ändern. Prinzipiell bin ich eher zurückziehend - ist gesünder und erspart einem Ärger. Aber man lässt sich eben alles gefallen. Über vieles ärgere ich mich auch nicht mehr beim Radfahren - bringt eh nichts. Aber wenn es knapp wird mit meiner Gesundheit rege ich mich

Die Dame hätte ja auch:
bremsen können und zurückziehen.
Die Hand zur Entschuldigung heben.
Umdrehen und fragen ob alles klar ist.

Das schnell weiter wenn man einen Fehler gemacht hat ist meiner Ansicht das schlimme.
 
Also, nachdem ich den Beitrag von @FBend durchgelesen hatte, entstand bei mir nicht der Eindruck, daß die Flasche geworfen worden wäre. (Oh je, was für ein Deutsch, egal, man weiß hoffentlich, was gemeint ist)

Ich kann schon verstehen, daß, wenn man manchmal so provozierend gefährdet wird, das einen das durchaus zur Weißglut bringen kann.

Dabei ist es völlig egal, ob es nun aus Gedankenlosigkeit passiert, oder aus einem anderen Grund. Wenn es zum Unfall durch so ein rücksichtsloses Verhalten kommt, ist der Radfahrer in den meisten Fällen derjenige, der "die Zeche zahlen" muß.

Aber etwas zu wollen, wenn man sauer ist aber es dann doch nicht zu tun, sind 2 Paar verschiedene Schuhe. Man kann noch so sauer sein, aber ich glaube, in solchen Momenten schaltet sich trotz Wut und Ärger der Verstand wieder ein, der einem sagt, daß man nur "verlieren" kann, jeweils auf die Situation bezogen.

Das bedeutet auf der anderen Seite natürlich nicht, daß man sich alles gefallen lassen sollte. Aber man muß schon sehr genau abschätzen, wann man sich wehrt bzw. wehren sollte und wann nicht. Im Zweifel sind die heilen Knochen wichtiger als Recht zu bekommen.

Das ist natürlich auch ein zweischneidiges Schwert. Wenn man zu oft zurücksteckt, - aus dem genannten Grund der eigenen Unversehrtheit -, dann leistet man dem rücksichtslosen Verhalten so mancher Autofahrer Vorschub. Das ist auch nicht gerade optimal, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Um ehrlich zu sein, ich persönlich weiß nicht, ob ich bei problematischen Situationen - auch wenn es möglich wäre - auf meinem Recht beharren würde, mit allen Konsequenzen. Das ist auf eine Art feige, das weiß ich wohl, aber letztlich ist es mir wichtiger, gesund zu bleiben. Auch wenn damit das Recht - und die künftige Möglichkeit, daß die Straßen mal sicherer werden würden - zurückstecken muß. (Ich habe mit Absicht den Konjunktiv gewählt, weil das aus meiner Sicht so gut wie unmöglich ist, jedenfalls in absehbarer Zeit).

Wie seht Ihr das? Ich weiß, daß die Meinungen diesbezüglich sehr kontrovers sind.
 
Die Flasche habe ich nicht geworfen. Hatte nur den Impuls.
Ich will mich da auch selber gar nicht von frei machen, also von der Aggressivität. Wenn ich das Gefühl hat, es war ein Versehen, fahrlässig, da habe ich allerdings mittlerweile ein ziemlich dickes Fell. Vielleicht rege ich mich kurz auf, fertig.

Wenn jemand aber wirklich mutwillig und vorsätzlich knapp überholt, schneidet oder noch ausbremst, dann platzt mir auch die Hutschnur. Allerdings nur soweit, dass ich keine Sachbeschädigung betreibe. Ich habe aber schon an der nächsten Ampel die Tür aufgerissen, mit der flachen Hand einen aufs Dach gegeben (psychisch der Horror für den Fahrer) oder mit der Trinkflasche das Auto eingenässt (ist auch schon übelst für den deutschen Autoliebhaber. Das kann sich aber auch schon hochschaukeln, wurde dann auch schon mit dem Auto so verfolgt und bedrängt, dass ich in kleine Gassen flüchten musste.. schöner ist's, wenn alle friedlich sind. 😊
 
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Man muss aber eine Art Radar haben um derart Situationen rechtzeitig bzw. vorzeitig auf den Schirm zu haben und die entsprechenden „Gegenmaßnahmen“ einzuleiten. Das kann nicht jeder und ist auch nicht entsprechend abgebrüht dafür.
...dabei geht das ganz einfach:
Per Gehör die Fahrsituation klar wahrnehmen (Verzicht auf Musik / Podcast erforderlich) und ein kleines Hilfsmittel am Lenker montieren (Verzicht auf Eitelkeit erforderlich) ....
 
...dabei geht das ganz einfach:
Per Gehör die Fahrsituation klar wahrnehmen (Verzicht auf Musik / Podcast erforderlich) und ein kleines Hilfsmittel am Lenker montieren (Verzicht auf Eitelkeit erforderlich) ....
Du kannst in dem Spiegel aber nicht erkennen, wie eng Dich jemand voraussichtlich überholen wird. Und ein Auto an sich sollte man auch so wahrnehmen. Die schon erwähnte Methode, soviel Platz zu lassen, dass es auch für einen Schlenker nach rechts noch reicht, halte ich für sinnvoller. Manchmal mache ich auch intuitiv beim überholt werden einen kleinen Schlenker nach rechts, so vergrößert man den Abstand automatisch auf ein sicheres Maß. Es ist aber grundsätzlich immer ein mulmiges Gefühl, sich den Autos noch mehr in den Weg zu stellen, also noch mehr Hindernis zu sein als eh schon.

Ein großes Problem des Autofahrers ist instinktiv m.E. sehr tief verankert, gar nicht mal nur aufs Autofahren bezogen. Man kennt das ja von der Supermarktkasse, wie eingebrannt es in den Köpfen ist, erster an der Kasse sein zu wollen, bzw. zu einer neu öffnenden Kasse zu sprinten. Ein Autofahrer möchte selbst dann überholen, wenn er 50 m weiter rechts abbiegen muss. Hatte es auch die Tage, dass ich auf der Landstraße schon recht flott, so mit 38 unterwegs war. Von hinten kommt ein Trecker-Silogespann, vielleicht 42, braucht dementsprechend schon einige Sekunden, um vorbeizukommen.. setzt dann den Blinker recht, bremst, und biegt ab. Das war schon haarig.
 
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