Ich habe 25 Jahre in Hamburg gewohnt davon 18 Jahre in Altona und St. Pauli, zu schlechten Radwegen und hochbrisanten Aktionen anderer Verkehrsteilnehmer brauch mich keiner aufzuklären, ich will auch keine schlechten Radwege gutreden, bin aber vielleicht gerade wegen meiner langjährigen Hamburg Radelei mit der hier gegebenen Situation deutlich zufriedener als ich es in Hamburg je war.
Ich musste mangels sicherer Abstellmöglichkeit dauernd billige und heruntergerockte Räder fahren über Radwege bei denen man dankbar gewesen wäre, wenn sie wenigstens mal 1km durchgehend einigermaßen befahrbar waren. Die Schlösser so teuer wie die Räder, dennoch wurden mir 11 Stück gestohlen, Auf den Gurken drauf waren noch Marathon plus montiert sonst biste jeden 2. Tag am flicken. Nicht nur Scherben gar Spikes fand ich da in meinen Mänteln steckend. Dazu grundsätzlich und immer Betrunkene ( St. Pauli eben) und natürlich wurde jeder mögliche Radweg permanent blockiert mit Verkehrs- oder Werbeschildern, Mülltonnen Kfz Hunden Fußgänger und abgedrängt direkt vor ein parkendes Auto in einer 30er Zone hatte ich auch schon. Huperei und Beleidigungen alternativ Belehrungen gabs auch fast täglich.
Hier kann ich abseits des Straßengewusels in genau dem Tempo welches ich gerade fahren möchte, fahren und das direkt ab vor der Haustür. Einschränkungen ein paar Mal im Jahr wenn die Bauern düngen säen oder ernten, das weiß ich aber, brauch ja nur ausm Fenster zu gucken.

Somit liegt da nicht überraschend Dreck rum. Dann nehm ich den Crosser und baller direkt über die Feldwege

, ok nicht wenn sie düngen, das ist dann doch etwas eklig. Innerorts nehm ich die Fahrbahn wo immer es geht aber außerorts nutze ich hier schon begleitende Radwege.
Auf meiner 54km Runde über Venlo fahre ich insgesamt 7km straßenbegleitend. Und das auch nur um in Herungen den Herungerberg hinunterzuballern - wo ich übrigens ebenfalls die Benutzungspflicht missachte, mit 50 kmh+/- ist die Fortsetzung des Weges da im Ort eine absolute Katastrophe (Fußweg mit Radbenutzungspflicht könnte man das Relikt der 70er da nennen), meistens reicht ein Schulterblick nach hinten und der Fahrbahnwechsel ist vollzogen, nie hat mich ein Auto oder LKW da überholt bzw es versucht Sind nur ca 50HM abwärts mit 3 Kurven und die 50kmh behalt ich dann auch drauf bis ich ausm Ort über einen Kreisel herausfahr um dann nochmal 2km begleitend zur NL Grenze zu fahren.
40km über Wirtschaftswege und 7km durch Venlo auf dortigen benutzungspflichtigen Radwegen und Nebenstraßen. Auf der gesamten Runde muss ich 5 oder 6 Landstraßen queren.
Ich ärger mich nicht über die schlechten Radwege die ich kenne sondern freue mich wenn sie besser werden