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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Ob in einem solchen Bericht ausführlich über das Öffnen der Fahrzeugtür berichtet werden muss/sollte halte ich für dahingestellt.
Da ist überhaupt nichts dahingestellt. Ein Autofahrer, der sich der Gefahr blind aufgerissener Türen bewusst gewesen wäre hätte dem Opfer sehr viel mehr geholfen als ein Stück Styropor zur Schadensbegrenzung (oder gar eine Weste, wenn sowieso keiner guckt). Was, wenn nicht die Polizeiberichte über derartige Unfälle sollte hier für ein besseres Problembewusstsein sorgen? Der halbe Bericht besteht aus Verkehrspädagogik, aber dazu, wie so ein Unfall vermieden werden kann verliert er kein Wort. Eine derart verzerrte Darstellung gefährdet den nächsten Radfahrer mehr als ihn alle Helme und Leuchtwesten der Welt sicherer machen können.
 
Da hast du Recht. Der Artikel passt aber in die allgemeine Perspektive der Presse. "Der Autofahrer übersah den Radfahrer, der keinen Helm trug, und erfasste ihn." "übersah", kann ja mal vorkommen. Kein Helm? Fahrlässig und selbst Schuld! Umgekehrt steht meistens da: "Der Radfahrer nahm dem PKW die Vorfahrt. Der Autofahrer konnte den Zusammenprall nicht verhindern."
Wenn weiterhin so für das Tragen von Warnwesten geworden wird und selbst laufende Kinder auf dem Gehweg zur Schule wie Autobahn-Straßenarbeiter laufen, wird irgendwann zu lesen sein: "Der Autofahrer konnte den Radler, der weder Helm noch Warnweste trug, nicht rechtzeitig sehen..."
Ich trage Helm und fahre möglichst in hellen, auffälligen Klamotten. Und im Dunkeln kommt auch eine Warnweste über die Rad-Jacke. Ich halte es aber für Unfug, dass Kinder auf dem eingezäunten Spielplatz oder auf dem Schulweg durchs Wohngebiet Warnwesten tragen. Oder wenn Radler-Gruppen bei vollem Sonnenschein mit Warnwesten fahren. Dadurch bekommt das Radfahren den Anschein, genauso gefährlich zu sein, wie auf dem Mittelstreifen der Autobahn Leitplanken zu montieren.
Der Autoverkehr muss gebremst werden, nicht die Radler und Fußgänger gepanzert.
 
Ja, schuld oder in der Bringschuld sind immer die anderen. Egal, aus welcher Perspektive.
 
Da ist überhaupt nichts dahingestellt. Ein Autofahrer, der sich der Gefahr blind aufgerissener Türen bewusst gewesen wäre hätte dem Opfer sehr viel mehr geholfen als ein Stück Styropor zur Schadensbegrenzung (oder gar eine Weste, wenn sowieso keiner guckt). Was, wenn nicht die Polizeiberichte über derartige Unfälle sollte hier für ein besseres Problembewusstsein sorgen? Der halbe Bericht besteht aus Verkehrspädagogik, aber dazu, wie so ein Unfall vermieden werden kann verliert er kein Wort. Eine derart verzerrte Darstellung gefährdet den nächsten Radfahrer mehr als ihn alle Helme und Leuchtwesten der Welt sicherer machen können.
Immer langsam mit den jungen Pferden.
Ich gehe davon aus, dass Du keine Ahnung von Polizeiberichten im Allgemeinen hast.
Du musst hier ganz klar differenzieren, zwischen Journalpopulismus und einem Polizeibericht.
Ein Polizei oder auch Unfallbericht ist frei von Pädagogik, Vorwürfen und anderen subjektiven Einflüssen.
Aus einem Unfallbericht soll lediglich der Unfallhergang sowie ein Unfallverursacher heraus gearbeitet werden.
Bei schweren Unfällen mit Öffentlichkeitswirkung meldet sich dann die Pressestelle bei der Wache XY, um dann Informationen für die Presse aufzuarbeiten.

So nicht nur die Theorie.
 
Aber ich glaube, Radfahrer sind (und müssen es auch sein) offener für Ratschläge, die sie schützen.

Aber genau dieser Hinweis fehlt. Der Ratschlag, einen Mindestabstand von ca. einem Meter einzuhalten, hätte für zwei Lesergruppen unterschiedliche Effekte:

1. Für Radfahrer: Sensibilisierung für die Gefahren beim zu engen Passieren von stehenden Fahrzeugen (ob links auf der Fahrbahn oder rechts auf dem Radweg ist egal).
2. Für Autofahrer: Der Radfahrer, der diesen Abstand einhält, will mich nicht schikanieren. Er handelt so, um sich nicht zu gefährden.

Es gab übrigens schon ein Urteil, in dem der Radfahrer wegen eines zu geringen Abstands eine Teilschuld bekam. Da hat man nicht nur die Schmerzen und den Schaden am Rad, sondern zahlt auch noch einen Teil der Tür.

Gruß Frank
 
Hier geht es darum, dem Radfahrer vor Augen zu führen, wie ziemlich unverschuldet (Abstand zum Auto?) in lebensbedrohliche Situationen geraten können und dass sie besondere Schutzmaßnahmen ergreifen sollten, weil sie nun mal eher schwächere Verkehrsteilnehmer sind.

Ist relativ.
Schwächer geschützt im Konfliktfall Auto-Fahrrad: Ja.
Im Konfliktfall Auto-Auto (Auto-Baum, Auto-LKW, Kleinwagen-SUV) sind aber auch die Autobenutzer "schwache" Verkehrsteilnehmer.

Wenn man dann die Zahlen der Hannelore-Kohl-Stiftung heranzieht, nach der die Zahl der schweren Kopfverletzungen nur zu 1% Radfahrer und Fußgänger zusammen, aber zu 26% Autofahrer betreffen, wäre es viel rationaler, Autobenutzern das Tragen von Schutzhelmen vorzuschreiben.

Die große Preisfrage: Warum erwähnt man, dass der Radfahrer keinen Helm trug, aber nicht dass die Autoinsassen keinen Helm trugen?
 
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Wenn man dann die Zahlen der Hannelore-Kohl-Stiftung heranzieht, nach der die Zahl der schweren Kopfverletzungen nur zu 1% Radfahrer und Fußgänger zusammen, aber zu 26% Autofahrer betreffen, wäre es viel rationaler, Autobenutzern das Tragen von Schutzhelmen vorzuschreiben.
Die große Preisfrage: Warum erwähnt man, dass der Radfahrer keinen Helm trug, aber nicht dass die Autoinsassen keinen Helm trugen?
Weil diese Aussage z.B.
- durch die Angabe der durch die jeweilige Gruppe zurückgelegten Kilometer
- durch den Hinweis auf die sich ständig erhöhende Zahl von Airbags in den Autos
ausgehebelt werden könnte.
Man könnte das auch noch weiterspinnen und z.B. aufgrund der Anzahlen der Oberschenkelhalsbrüche allen Menschen über 65 Jahren das Tragen von Hüftschutz-Unterhosen nahelegen.
Besser wären für Radler auch ein Vollvisier-Helm, Wirbelsäulenschutz und Cordura-Bekleidung.
Alles eine Frage der Zumutbarkeit und Abwägung.
 
Was mir beweist, dass sehr belesene Menschen im Forum unterwegs sind... Aber rr-Forum, weswegen mir in erster Linie die Sicherheit der Radler wichtig ist.
 
Warum wurde ueberhaupt darauf hingewiesen, dass der RRfahrer keinen Helm trug? Haette der Autofahrer den Radfahrer verschont oder gesehen, wenn er einen Helm getragen haette?

Wir, d.h. die Radfahrer, werden hier im Dienst immer wieder drauf hingewiesen und aufgeklaert, wie wir uns auf dem Gelaende hier verhalten sollen, denn hier fahren auch grosse LKWs, viele Autos und Leute, die zum Parkplatz gehen. Uns wird uns nahegelegt, vor allem jetzt in der dunklen Jahreszeit, Warnwesten zu tragen, Lichter am Rad usw. und immer ein Helm. Wir haben jetzt eine "Bicycle User Group (BUG)", die die Interessen der Radfahrer hier im Betrieb vertreten (sollen/wollen). Finde ich gut - in der Gruppe, das sind alle regelmaessige Radfahrer, auch der eine oder andere MTBer und RRfahrer.

Die fingen auch an, zu belehren. Daraufhin meinte ich "Alles gut und schoen. Aber wer wird die Autofahrer aufklaeren? Und die Fussgaenger? Die beste Klingel lohnt sich nicht, wenn die Fussgaenger zu dritt nebeneinander hergehen, also auch auf dem Radweg sind, quatschen, telefonieren oder Stoepsel in den Ohren haben, so dass sie einen nicht hoeren!"
Die Antwort: "Ja, da stimmen wir dir zu - die Verantwortung zur Strassenverkehrsicherheit liegt bei uns allen, aber die muss damit anfangen, dass wir alle unser Ding dazu beitragen. Wenn wir nicht auf uns selber aufpassen, koennen wir nicht erwarten, dass es andere fuer uns tun." - Das hatte ich auch nicht erwartet. Mich nervt es nur, dass ich als RRfahrer (ob nun auf meinem dicken oder duennen Rad) mich (ganz selbstverstaendlich) absichere, aber irgendwie Autofahrer oder PAssanten so weitermachen koennen wie bisher....:mad:

 
Das hatte ich auch nicht erwartet. Mich nervt es nur, dass ich als RRfahrer (ob nun auf meinem dicken oder duennen Rad) mich (ganz selbstverstaendlich) absichere, aber irgendwie Autofahrer oder PAssanten so weitermachen koennen wie bisher....:mad:
Gleiches wirst du vermutlich auch als Motorradfahrer hören und das schon in der Fahrschule. Eigentlich kriegst du sogar als Autofahrer genau das gesagt. Bei einigen scheint diese Nachricht dann trotzdem noch nicht so recht angekommen zu sein, dass man nicht die Hoheit auf den Straßen hat mit einem Rad, wie einige es hier durchklingen lassen...
 
Ich gehe davon aus, dass Du keine Ahnung von Polizeiberichten im Allgemeinen hast.
Du musst hier ganz klar differenzieren, zwischen Journalpopulismus und einem Polizeibericht.
[...]
Bei schweren Unfällen mit Öffentlichkeitswirkung meldet sich dann die Pressestelle bei der Wache XY, um dann Informationen für die Presse aufzuarbeiten.
Es mag durchaus sein, dass ich die Fachtermini für unterschiedliche polizeiliche Schriftstücke nicht kenne. Einseitig verzerrte verkehrspädagogische Darstellungen werden aber auch nicht besser wenn sie durch die Pressestelle der Polizei erfolgen. Hast du dir den Link überhaupt angeschaut?
 
Es mag durchaus sein, dass ich die Fachtermini für unterschiedliche polizeiliche Schriftstücke nicht kenne. Einseitig verzerrte verkehrspädagogische Darstellungen werden aber auch nicht besser wenn sie durch die Pressestelle der Polizei erfolgen. Hast du dir den Link überhaupt angeschaut?

yeap
 
egal was man macht, es wird immer welche geben die meckern müssen.

Ich persönlich fahre meistens ohne Helm und verzichte auf Vorfahrten und auf Schwung. Und fühle mich so sehr sicher.
Bin ich halt langsamer unterwegs .... das stört mich nicht. Ich fahr selten unter Zeitdruck.

Was mich stört sind Verkehrsteilnehmer die immer was zu meckern haben. Bin extrem geduldig, aber hab das Gefühl dass ich irgendwann austicken werde.

Fahr ich mit dem Rad, meckern Fussgänger, Autofahrer und Radfahrer.
Fahr ich mit dem Auto, meckern vor allem Radfahrer aber auch Autofahrer.
Bin ich zu fuss unterwegs, meckert meistens niemand...

Problem ist meiner Meinung nach ganz einfach, dass viele Leute denken sie wären was besseres oder schlaueres, obwohl sie das gar nicht sind, und das kann nur zu Konflikte führen.
 
Das Problem ist, dass die meisten Leute noch nicht kapiert haben, dass wir uns die Verkehrswege miteinander teilen müssen und es daher ein Miteinander sein muss und kein "die und wir" oder noch schlimmer "die und ich".
Viele sind aber auch schlicht und ergreifend überfordert mit den Herausforderungen im täglichen Strassenverkehr. Etwas weniger Egoismus und mehr Rücksicht und Verständnis, aber auch Befolgen der Regeln ohne dabei über Leichen zu gehen und alles wäre prima. Das gilt im Grunde genommen für alle.
 
Also könnten wir die Straßenverkehrsordnung auf §1 und vielleicht noch 10 andere Regeln reduzieren.
Das wäre mal ein Projekt!
 
Was mich immer wieder aufregt, sind im Herbst und Winter Kinder bzw. Jugendliche, die mit dem
Fahrrad OHNE LICHT zur Schule oder Arbeit fahren. Anscheinend haben die Eltern kein grosses Interesse an ihren Kindern. Bei uns im Ort erlebe ich das immer wieder.
Irgendwann halte ich an und falte die- oder denjenigen direkt vor Ort zusammen.

Wenn ich den Radfahrer im Dunkeln nicht sehe und über den Haufen fahre, spielt es überhaupt keine
Rolle, ob ich Schuld habe oder nicht. Mein Leben ist unwiderruflich versaut...Und da habe ich echt
keine Lust drauf :mad:
 
Was mich immer wieder aufregt, sind im Herbst und Winter Kinder bzw. Jugendliche, die mit dem
Fahrrad OHNE LICHT zur Schule oder Arbeit fahren. Anscheinend haben die Eltern kein grosses Interesse an ihren Kindern. Bei uns im Ort erlebe ich das immer wieder.
Irgendwann halte ich an und falte die- oder denjenigen direkt vor Ort zusammen.

Wenn ich den Radfahrer im Dunkeln nicht sehe und über den Haufen fahre, spielt es überhaupt keine
Rolle, ob ich Schuld habe oder nicht. Mein Leben ist unwiderruflich versaut...Und da habe ich echt
keine Lust drauf :mad:

Autofahrer denken aber anders. Die sind der Meinung dass Radfahrer bei schlechtem Wetter gar nichts auf der Strasse zu suchen haben, egal ob mit Licht, Helm oder nicht.
Die sind im Sommer schon genug geplagt mit Radfahrer!

Wir Radfahrer verstehen uns unter uns schon nicht, wie und wieso sollten die Autofahrer uns denn verstehen?

Fahre erst seit diesem Sommer intensiv Rad, und bin ehrlich gesagt schockiert dass Fahrradfahrer sowenig zusammen halten.
 
Wie Du - offenbar mit dem Auto - beim Anblick eines unbeleuchteten Kindes die verantwortlichen aber zuhause sitzenden Eltern zusammenfalten willst, bleibt Dein Geheimnis.
Natürlich sind die Eltern verantwortlich, die Räder ihrer Kinder regelmäßig zu prüfen. Aber als Vater weiß ich, wie unzuverlässig Kinder einen Ausfall melden. Deshalb sind dort 100% nie zu erreichen.
 
Ein Unfall hin, oder her... ist immer eine schlimme Sache. Egal wie er und vor allem was dadurch passiert.
Ein solcher Bericht in der Zeitung soll nur das mitteilen, was tatsächlich wie, wo und wann passiert ist.
Aufklärung gibts dann durch andere Institutionen... so z.B. ARD Ratgeber Recht, Verkehr u.a.. Schade, dass der "7. Sinn" nicht mehr gesendet wird...

Ein Autofahrer, welcher die Tür unvorsichtig öffnet und dadurch die Kollision mitm Radler verursacht, wird oft von StA und Gericht zur Kasse gebeten, wogegen ein Ladendieb; einer der andere vorsätzlich schlägt ; einer der mutwillig Sachen beschädigt oder Jemand, welcher betrügt... der wird dagegen in den meisten -einfachen Fällen- überhaupt nicht bestraft und da besteht gegenüber der Öffentlichkeit eher Aufklärungsbedarf
 
Meine gestrige Konfliktsituation mit einem Auto
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