• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Das einzige mal dass ich mit 2 Reiterinnen eine unangegenehme Begegnung hatte war vor 1er Woche.
Aus 20 m Entfernung pfiff ich einmal laut, bei 10 metern rief ich was... leider keine Reaktion :( naja dachte ich mir die wissen ja wohl das ich langsam angerollt komme.
Naja als ich auf gleicher Höhe war kam wieder lautes Gemecker, und ich bin langsam, sehr langsam vorbeigerollt.
Aber die eine Begegnung kann ich auch leicht vergessen.
Ich hab vor 1nem Jahr auch sehr viel mit Pferden gearbeitet und bekam alles von meinem Bruder erklärt...
Meiner Meinung nach ist es auch ok, dass Reiter auf dem Weg oder auf der Straße ausreiten, nur halt den Dreck irgendwann wegmachen wäre bestimmt von fast allen eine Begierde.
Aber wie so immer muss man auch die Hobbys von anderen akzeptieren und wenn man aufeinander aufpasst ist es doch für alle ein schönerer Tag als sich über sowas "unnötiges" aufzuregen.
Und als Gelegenheitsrollerfahrer muss ich sagen ich geb gerne Windschatten und Rückendeckung vor zu eng überholenden Autos :bier:.
 
Der gute Chris hat anscheinend zu oft "Luftschlacht um England" gesehen.
Erinnert fatal an nen Ju 87 Stuka. :confused:
 
Ich habe keine Ahnung von Preisen, aber der Sound von einer Chris King Nabe hört sich teuer an. Aber er löst trotzdem dieses "haben will" Gefühl in mir aus. :confused:
Mit so einer Nabe spart man schließlich auch das Geld für eine Klingel, das rechtfertigt den bestimmt hohen Preis. *Überleg*
Wenn man sich mit so einer Nabe Fußgängern nähert und aufhört zu treten, hechten die bestimmt vor Angst zur Seite. :daumen:
 
Wunderbar, danke für's Posten der Videos.
Beide Liegeradfahrer haben sich prima verhalten, der erste ist abgestiegen und gelaufen, der zweite hat laut geredet, er hat ja aufgrund früherer Begegnungen das Problem schon erkannt ("they don't like my kind of bike very much"). Fettes Dankeschön im Namen aller, die draußen mit Pferden unterwegs sind!!

Offensichtlich haben Pferde mehr Angst vor Liegerädern als vor "aufrechten Rädern".
Ja.
Analyse/Gründe:
Radfahrer auf Hollandrad: geringe Geschwindigkeit, aufrechte Position -> Pferd ist in der Lage, da noch in irgendeiner Form einen Menschen drin zu erkennen. Wenn es noch sehr jung und unerfahren ist, wird es vielleicht mal große Augen und einen Schritt beiseite machen, aber die Angst schnell ablegen.

Rennradfahrer: hohe Geschwindigkeit, zusammengekauerte Position -> Pferd "erkennt" ein Räubermuster, das der Radfahrer aber durch Verlangsamung, Aufrichten des Oberkörpers und sich-bemerkbar-machen durchbrechen kann -> Pferd erkennt nach erstem "huch" dann doch "oh, ist gar nicht gefährlich"

Liegeradfahrer: sehr hohe Geschwindigkeit, liegende Position -> Pferd "erkennt" Räubermuster, kann den Menschen dabei aber überhaupt nicht mehr ausmachen. Außerdem sind Liegeräder vergleichsweise selten, so daß ein Gewöhnungseffekt wie bei normalen Fahrrädern kaum eintreten kann. Pferd erkennt unbekannte, sehr große Gefahr und wird im besten Fall hektisch, schlimmstenfalls panisch.
Das Pony im ersten Film war extrem kurz vor einer unkontrollierbaren Panikreaktion (ab Sekunde 18: Kopf hochreißen, Hinterbeine tief untersetzen, "herumwerfen" auf den Hinterbeinen, panisches Losrennen kann nur durch massive Gewalteinwirkung des Fahrers verhindert werden - er zieht extrem stark an den Fahrleinen, Pony kann erst angehalten werden, als sich das Liegerad in seinem toten Winkel hinter der Kutsche befindet). Pferd in Panik kann bei Kutschen fast noch schwerere Unfälle nach sich ziehen als "nur" beim Reiten - hier war das Absteigen und Schieben die einzig richtige Reaktion, denn in einem solchen Moment von der Kutsche abzuspringen würde bedeuten, das Pferd noch panischer zu machen und zu riskieren, unter die Kutsche zu geraten. Die Kutschfahrer mußten also erst mal die Gelegenheit haben, das Pony anzuhalten, um überhaupt "was tun" zu können.
Das Pferd im zweiten Film ist zwar sehr irritiert und nervös, "hört" aber noch auf seine Reiterin, so daß weiträumiges Ausweichen mit verringerter Geschwindigkeit und lautes Reden ausreichend war. Hier sieht man auch schön, daß das Pferd sich solange nicht an dem Liegerad stört, wie es sich außerhalb seiner Fluchtdistanz befindet. In Sek. 49 schaut es mit dem linken Auge nach hinten, da ist der Radfahrer aber noch mindestens 10 m weg, auch in 0:56 bis 1:00 sieht das Pferd das Rad, ohne besonders beunruhigt zu wirken. In 1:01 macht der Radfahrer einen kleinen Fehler: er beschleunigt in Richtung auf das Pferd, was für letzteres natürlich "Angriff" bedeutet und es versucht zu flüchten. Der Fahrer reagiert dann sofort richtig durch langsamer werden, Richtungsänderung vom Pferd weg und lautes Reden (ab 1:03). Dadurch kann das Pferd erkennen, daß es sich wohl wieder um eine seltsame menschliche Erfindung handeln muß, die zwar große Skepsis rechtfertigt, aber nicht zu sofortiger Flucht führen muß.

Nochmal: "Respekt!!" für diese umsichtigen Reaktionen!
 
Hier noch was aus der Kategorie "Merkwürdiges":
Dieses Pferd hatte offensichtlich Spaß an der Sache und hat die Radfahrer als galoppierende Herde, der es sich anschließen möchte, betrachtet. Keine Spur von Angst... Ist bloß ein bißchen irritiert, als es plötzlich die vermeintliche Führungsposition innehat (0:24), macht dann aber einen Motorradfahrer als nächstes "Opfer" zum Überholen aus (0:39). 's gibt also auch ganz besonders coole Exemplare.

:D
 
So cool ist das nicht immer, siehe TdF2000.
Da hatte Erik Zabel gottseidank nochmal Glück gehabt.
 
"cool" bezog sich in diesem Fall auch nicht auf die Situation als solche, sondern auf den Charakter des Pferdes. Daß sowas für die Beteiligten im Fall des Falles äußerst unwitzig ist, ist ja klar.
In dem von Dir verlinkten Video kann man (ich jedenfalls) auch sehen, daß die Ponys zwischen 2:02 und 2:20 einfach nur "auf der Flucht" sind, auch wenn es aus Ponysicht gesehen als ein "komm, wir laufen mal mit" angefangen hat. Bei denen ist das dann umgeschlagen in Angst, wodurch die ganze Situation auch wesentlich unfallträchtiger wurde. Wer panisch ist, denkt nicht mehr darüber nach, wohin er läuft und was er dabei plattmacht - Glück gehabt, daß da nicht noch mehr passiert ist. Man hätte besser den Abstand zu den Ponys vergrößert und sie einfach "ausgaloppieren" und anhalten lassen, damit jemand sie greifen und festhalten kann, statt sie (aus ihrer Sicht) zu jagen. Hätte aber natürlich eine größere Verzögerung im Rennen bedeutet. Das Pferd im ersten Video dagegen hat keine Angst, nur Spaß am Rennen.
 
Beide Liegeradfahrer haben sich prima verhalten

Das ist beide Male derselbe Radler, CyclingMikey.

Nochmal: "Respekt!!" für diese umsichtigen Reaktionen!

Von mir auch! Die Videos von CyclingMikey sind generell sehr erhellend, was umsichtiges und sicheres Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern angeht. Ich jedenfalls hab einiges daraus gelernt, was ich dann selbst im Verkehr umsetze (zumindest versuche ich das).

Seine Videos zeigen auch, dass man trotzdem in solche Situationen geraten kann. Krass!
 
Nochmal: "Respekt!!" für diese umsichtigen Reaktionen!

Ja, schön - aber eigentlich kann es auch nicht sein, daß das normale Fahren mit einem Liegerad in Anwesenheit eines Pferdes quasi unmöglich wird nur weil das Pferd nicht an den Anblick gewöhnt ist!
Man muß oder sollte zwar umsichtiges Verhalten und Rücksichtnahme gegenüber Pferden im Straßenverkehr zeigen aber es kann doch auch nicht erwartet werden, daß quasi nur noch Pferdepsychologen unterwegs sind, die das Verhalten der Tiere bis ins Detail erkennen und deuten können um so jede noch so unerwartete potentiell gefährliche Situation im Vorfeld erahnen zu können.
Die ständigen Entschuldigungen und das Absteigen des Liegeradfahrers mögen zwar sehr nett sein aber eigentlich sind hier doch die Reiter gefordert sich nur mit Tieren in den Straßenverkehr zu begeben, die solche Situationen ohne Panikreaktionen überstehen.
Was passiert denn sonst wenn ein Kind mit einem Kettcar in "liegender Position" und als "Mensch dabei überhaupt nicht mehr auszumachen" um die Ecke biegt?!
 
Pferde sind und bleiben unberechenbar. Und es braucht sicher nicht viel Tierpsychologie um zu erkennen, dass das Pony vor der Kutsche bei dem Liegeradleranblick fast am Durchgehen war. Nur als Beispiel: die Pferde der britischen Königin sind bestens an den Straßenverkehr etc. gewöhnt. Und trotzdem gibt es immer mal wieder Aussetzer. Und sei es einfach, dass ein Pferd unglücklich bei der Parade von einer Wespe gestochen wurde....
 
Dann dürfte man aber z. B. auch keine Kinder alleine losgehen lassen...:confused:
 
dann sollte man sich damit nicht im Strassenverkehr bzw. im öffentlichen Raum bewegen
Auch dafür gibt es Lösungen
pferdetransporter.jpg

Aber bitte auf den Sicherheitsabstand beim Überholen achten!
 
Falls der Riesenunterschied nicht bekannt sein sollte:
Kinder sind die unter allen Umständen und von allen zu schützende Zukunft unserer Gesellschaft, Pferde sind Nutztiere oder Hobby!
 
Das ist mir durchaus klar! :p
Vielen Reitern wird der Weg zu ihrem Ausreitgelände teilweise zu- oder verbaut. Und dann müssen sie über Straßen etc. reiten, um dorthin zu kommen. Und nicht jeder Reiter hat einen Pferdeanhänger... Aber ich denke, das wollen wir jetzt nicht weiter vertiefen... :confused:
 
zw. Kindern und Haustieren besteht ein großer Unterschied

Das ist genau das, was manche Zeitgenossen nicht begreifen, die nehmen für die Freiheit nicht angeleinter Hunde auf öffentlichen Wegen die Gefährdung anderer billigend, provokativ oder einfach nur leichtsinnig in Kauf. Oft kommt dann das Argument, dass man Kinder ja auch nicht anleint, wobei auffallend viele dieser Leute sowieso soziophob und kinderlos sind.
 
Pferde sind und bleiben unberechenbar.

Sooo unberechenbar sind Pferde auch wieder nicht. Wer sie beobachtet, kann ihr Verhalten gut ablesen (nervöses Tänzeln? angelegte Ohren?). Und wenn sie sich doch einmal erschrecken, zucken die Pferde, die ich kenne, meist "nur" zusammen. Wenn sie doch einmal einen Satz zur Seite machen, ist der nicht unendlich weit (und zu Pferden soll man ja sowieso, wie auch wir Rennradler es von anderen Verkehrsteilnehmern fordern, einen Sicherheitsabstand halten). Pferde sind Fluchttiere und greifen Menschen nicht einfach an...
Und - das ist zwar deutlich weiter hergeholt, aber ein bisschen Unberechenbarkeit bleibt bei jedem Verkehrsteilnehmer. Für Autofahrer sind Fahrradfahrer, insbesondere Rennradfahrer, auch oft "unberechenbar". Kinder wurden hier auch schon erwähnt. Auch jeder andere Mensch kann gedankenverloren auf die Straße rennen... Autofahrer - wer weiß, in welcher Verfassung sie sind? Sekundenschlaf wegen Übermüdung, vielleicht ein Bierchen zu viel am Steuer... :rolleyes:
 
*lol*
Klar. Und der Pferdehänger stört die Radfahrer dann auch wieder, weil er irgendwo geparkt werden muß. Mal abgesehen davon, daß es kompletter Unsinn wäre für die 500 m, die ich bis zu meiner Ausreitstrecke über die Straße muß. Geht mal davon aus, daß Reiter die Straßen weitestgehend meiden, wenn's irgend möglich ist. Und ich denke, daß es auch nicht zu viel von anderen Verkehrsteilnehmern verlangt ist, ein Mindestmaß an Rücksicht zu nehmen. Für die, die das nicht so sehen und nach dem Motto "nach mir die Sintflut" fahren, gilt dann immer noch: Pferde dürfen im Straßenverkehr bewegt werden und § 1 StVO gilt für alle. Auch für die, die denken, daß er für sie selber außer Kraft gesetzt ist und nur alle anderen ihn beachten müssen.
Es geht hier ja auch nicht darum, daß irgendwer sein Pferd unangeleint in den Straßenverkehr schickt...
Für die, die's immer noch nicht gemerkt haben: ein Pferd ist ein Lebewesen und keine Maschine. Man kann es toll ausbilden und es kann sich TROTZDEM erschrecken. Ich mach' manchmal Fehler. Mein Pferd auch. Fast jeder Mensch hat schon mal im Straßenverkehr einen Fehler gemacht und es ist nur wegen der prompten und situationsgerechten Reaktion eines anderen Verkehrsteilnehmers nicht zum Unfall gekommen. Was ich mir selber zugestehe, gestehe ich auch jedem anderen, ob Radfahrer, Pferd, Hund oder Kind zu.

daß das normale Fahren mit einem Liegerad in Anwesenheit eines Pferdes quasi unmöglich wird
Wenn ich das als Maßstab anlege und dann noch draufschlage, daß Menschen im Gegensatz zu Pferden zur Abstraktion und zum vorausschauenden Handeln in der Lage sind, und in der Folge ganz konsequent meine Rechte als Autofahrer wahrnehme, garantiere ich jedem hier, daß ich innerhalb der nächsten Woche mindestens drei bis fünf Radfahrer plattmachen werde. Die überleben nämlich immer nur deshalb, weil ich auf mein Recht 50 zu fahren oder eine Kreuzung bei grün zu überqueren, zeitweise verzichte. Es geht nämlich unter Radfahrern das Gerücht, die StVO gälte in Berlin nur für Kraftfahrzeuge...

Ich verabschiede mich dann jetzt mal wirklich, bedank' mich noch mal für die konstruktive Diskussion und wünsche denen, deren Welt nur aus ihrem Rad und ihnen besteht, daß der Rest der Welt immer einen weiteren Horizont haben möge als sie selber.

:)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück