Achja, brich hier besser ab, denn so wie Du mittlerweile argumentierst verspielst Du die Glaubwürdigkeit, die Du anfänglich wohl hier hattest.
Das ist doch Quark, aber trotzdem Danke für Deinen wohlmeinenden Tip.
Ich bin hergekommen, weil eine Reiterin (mit bombensicherem Pferd, übrigens, und jährlich mehrere 1000 km mit selbigem draußen unterwegs. Meist Wald, aber Straßen lassen sich nun mal nicht ganz vermeiden) sagte "Ich hasse dieses rücksichtslose Radfahrerpack!" Diese Äußerung traf sie auf Basis ihrer Erfahrungen mit dieser Interessengruppe, die sich damit die Grube also selber gegraben hat.

Weil ich zwar nachvollziehen konnte, was sie meinte, aber (auch aus eigener Erfahrung mit Radfahrern, mit denen ich ins Gespräch gekommen war) nicht glauben wollte, daß das mit der Rücksichtslosigkeit so stimmt, habe ich mir gedacht, ich frag' mal nach.
Was ich hier gefunden habe, sind
a) nette Leute, die wissen, wie's geht weil sie selber schon mit Pferden zu tun hatten
b) nette Leute, die aus Unsicherheit/eigener Angst und weil sie nicht wußten, was jetzt eigentlich richtig ist, das falsche (bloß nicht ankündigen und schnell vorbei) getan haben und ab jetzt klingeln / rufen werden
c) eine Menge Argumente, die ich Reitern mit genereller Radfahrerabneigung entgegenhalten kann und natürlich auch
d) die üblichen Verdächtigen, die nur des selektiven Lesens mächtig sind und selbst nach ewig langen und breiten Erklärungen, warum was wie ist noch mit "Reiter gehören aber nicht in den Straßenverkehr" kommen, weil ein Reiter sie vielleicht 10 oder 20 Sekunden ihrer wertvollen Zeit kostet.
Darum gilt u.A. für Luxuxtiere wie Reitpferde die verschärfte "Gefährdungshaftung".
Die Sache mit der Tiergefahr führte ich weiter oben bereits aus - und das ist ja auch in Ordnung so. Reiten ist zwar immer noch nicht ganz billig, aber schon lange kein Luxussport mehr, sondern ein Breitensport, der von vielen Kindern und Jugendlichen ausgeübt wird. Ist also nicht notwendig, auf diesem Weg noch mal auf die von Dir angenommene Arroganz der Reiter hinzuweisen.
Da beide Pferde in beiden gezeigten Situationen offensichtlich nicht mal sehr langsam und mit absolut ausreichendem Sicherheitsabstand vom Liegeradfahrer passiert werden können ohne in Panik zu geraten können die sie begleitenden Personen wohl nicht "ausreichend auf sie einwirken" und sind somit "von der Straße fernzuhalten" da sie "den Verkehr gefährden können"!
Doch, können sie. Ist in den Videos zu sehen und das wird anhand der Aufnahmen auch jeder Richter so beurteilen. Würde man Deiner Argumentation folgen, dürfte man ein Pferd niemals aus seinem Stall / von seiner Weide entfernen, hätte somit auch keine Gelegenheit, es im Verkehr auszubilden und es daran zu gewöhnen (das Kutschpony z. B. ist, nach seiner Reaktion zu schließen, offensichtlich zum ersten Mal in seinem Leben mit einem Liegerad konfrontiert). CyklingMikey hat durch seine Umsicht viel für die Verkehrssicherheit getan: er hat nicht nur zur Entspannung der konkreten Situation beigetragen, sondern sogar dem Pony noch die Gelegenheit gegeben zu lernen, daß Liegeräder nichts schlimmes sind. Das Pony wird bei der nächsten Begegnung mit einem solchen Gefährt ziemlich sicher wesentlich besonnener reagieren. Pferde sind sehr lernfähig, aber nicht wirklich intelligent - geistige Transferleistungen sind nicht ihre große Stärke, sie müssen alles erst mal gesehen und für ungefährlich befunden haben. Ich lade Dich herzlich gerne ein - bei meinem Pferd lohnt's nicht, der kennt sogar so exotische Sachen, aber auf dem benachbarten Reiterhof mache ich gerne einen Trainingstag aus, wo Du mit dem Liegerad vorbeikommst und den Pferden beibringen kannst, daß die Dinger nicht gefährlich sind. Damit tust Du dann all Deinen Liegerad-Kollegen einen großen Gefallen, denn normalerweise sehen die meisten Pferde in Deutschland höchstens ein einziges Mal in ihrem Leben ein Liegerad. Weil die Reiter, wie oben schon geschrieben, die Straßen nur dann benutzen, wenn's gar nicht anders geht. Um Gefahren für alle zu vermeiden, weil die meisten Leute eben überhaupt keine Vorstellung mehr davon haben, wie man mit dem Verkehrsteilnehmer "Reiter" oder "Kutsche" korrekt umgeht.
Eifel King hat's in seinen letzten Beiträgen schön zusammengefaßt.
Aus eigener Erfahrung weis ich das sowohl bei den Reitern als auch bei den Radfahrern viel seltsames Pack dabei ist...
Ich zähle mich zu den dialog- und lernfähigen Reitern, die sowohl auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht nehmen als auch freundlich (zurück)grüßen. Das Äquivalent auf zwei Rädern habe ich hier getroffen, deshalb war ich hergekommen. Gut so, dankeschön dafür!
Aber natürlich hast Du, KaRPe, absolut Recht: mit der seltsamen Fraktion muß man nicht reden, weil's eh keinen Sinn macht.