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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Das geht ja alles noch. Zum Glück bin ich die letzten Fahrten rein ins Gelände ausgewichen. Vorher war es wirklich schlimm, grad in der (Klein)Stadt. Was könnte ich alles auflisten!

Mir wurde der Weg versperrt, gehupt, weil ich ja mitten auf der Straße in einer Einbahnstraße fahren würde. Dabei war ich am Rand und es war noch die gestrichelte Fahrradlinie aufgemalt. Wie bei allen anderen Situationen wäre ich am liebsten stur weitergefahren, dann hätte es aber gekracht. In der Mehrheit sind es Frauen in Kleinwagen, die auch zu knapp vorbeifahren/überholen.

An anderer Stelle sind es Familienväter auf Ausflug in der Stadt, die sich vom Radelfahrer bedrängt, gar genötigt fühlen. Meist sind sie mit der Verkehrssituation überfordert. Macht man dennoch alles richtig als Radfahrer, wird gehupt und gestikuliert, ehe sie einem mit Vollgas nach- und auffahren. Einer hätte mich beinahe vom Rad geholt, so dich fuhr er an mich heran, bremste mich mehrmals aus (das machen sie auch gerne), halten keinen Abstand (zu den gestrichelten Bereichen), fahren "Schlangenlinien" usw. Einer deutete an, ich solle ihm in die Nebenstraße folgen, damit ich mir meine Tracht Prügel abholen kann. Im Auto Frau und Kinder. Erwähnen muss ich nicht, dass der Mittelfingerjoker (vor den Kindern) eingesetzt wurde.

Die Vorfahrt wird oft nicht beachtet, die Autofahrer fahren einfach raus. Man könnte es auf die nicht einschätzbare, hohe Geschw. schieben, aber die liegt an manchen Stellen/Kurven nicht vor. Dennoch fahren sie raus. Stellt man sie wütend zur Rede, wird gelacht oder weggeschaut. Kreisverkehre sind auch recht gefährlich.

Auf dem Land hat man meist seine Ruhe. Gefährlich werden hier nur selten die Rentner, die mitunter mit cm-Abstand an einem vorbeifahren, dass man den Spiegel berührt. Neulich war wieder so ein Fall, dass der gute Feldweg einfach zu eng war, ich die Autos schon herankommen sah, und daher nicht am äußerten Rand fuhr. Trotzdem wurde ich von einem Pensionisten überholt; es hätte mich fast vom Rad geschmissen.

Ein Bekannter ist letztens von einem Transporter von hinten angefahren worden und mit Rippenbrüchen im Graben gelandet.

Zu den E-Autos bzw. der gewissen Generation: Leider haben die meisten im Auto kein Bewusstsein, dass ein Schulterblick sehr nützlich sein könnte, andere können sich schlicht nicht mehr zur Seite drehen; es fehlt die Mobilität. Das sieht man aber auch bei den Radfahrern, meist (sehr) buntes Lycra.: Sie biegen einfach ab, bestenfalls noch mit Handzeichen. Nach hinten wird aber (meist) nie geschaut. Wie oft konnte ich Beinaheunfälle beobachten, weil die Autofahrer natürlich - wie auch ich als Radfahrer - nicht damit rechnen.

Usw...
 
Auf dem Land hat man meist seine Ruhe.
Auch der Grund, wieso ich so wenig schreibe. Brauche 3km aus der Stadt raus.

Da fallen die wenigen Ar**hgeigen dann unheimlich ins Gewicht. Ist auf die letzten 1100km das einzig erwähnenswert geblieben. Beobachtete Beinaheunfälle wegen Ungeduld gibts dafür zu Hauf.
 
Auf dem Land hat man meist seine Ruhe. Gefährlich werden hier nur selten die Rentner, die mitunter mit cm-Abstand an einem vorbeifahren, dass man den Spiegel berührt.
Auf dem Land wo ich radfahre sind die Rentner meist nur nervig, wenn sie 60-80 fahren wo 100 erlaubt sind, und vor jeder Kurve auf gefühlt 30 abbremsen. Stört nicht nur beim Autofahren sondern auch in der Abfahrt beim Rennradfahren. Oft beobachtet man dann noch dass sie den Radfahrer hinter sich bemerken, und anstatt ihn vorbei zu lassen auf den Geraden beschleunigen (was nichts daran ändert dass man insgesamt schneller ist). Ich hatte einmal einen Kampfrentner erlebt, der in der Kurve echt Kampflinie gefahren ist, und dann beim Ansetzen zum Überholmanöver nach links ausgeschert ist und eine Volbremsung gemacht hat um mich irgendwie zu maßregeln. Das war dann schon ein Anschlagsversuch gewesen.

Routinemäßig gefährlich sind die Leute die nicht überholen können (runter schalten, hoch drehen, mit Vollgas überholen) oder die meinen in uneinsehbaren Kurven zu überholen. Damit gefährden sie nicht nur sich und den entgegenkommenden Verkehr, sondern auch mich weil sie bei Gegenverkehr natürlich instinktiv ausweichen.

Auf den schweizer Pässen war letzten Sommer aber auch die Hölle los. Auto - Krad - Rad nebeneinander ist da ja schon Routine. Was jetzt der neueste Schrei ist ist Auto - Auto - Rad, also Autos die bei Gegenverkehr überholen. Der Hammer war ein Subaru gewesen, der einen Volvo überholt hatte während dieser mich überholt hatte.
 
Ich bin auf dem Land und in Mittelstadt unterwegs (brauche noch weniger Zeit als Du), also noch alles recht milde. Großstädte kenne ich ebenso.

In manchen Städten gibt es derweil immer mehr durchgezogende Fahrradstreifen, manche haben sogar eine Autobahn dafür geopfert. Mit dem RR kann man dann quasi volle Lotte durchfahren und fährt den Autos davon. Es halten sich ja auch recht viele an den Mindestabstand, können/dürfen nicht überholen. Auf der anderen Seite merke ich, dass es am Selbstbewusstsein hapert, sich auch recht viel Gewaltpotential aufbaut. Wenn man mit guten Beinen unterwegs ist, hat der Autofahrer ohnehin keine "Chance" zu folgen, außer er dreht voll auf. Das fordert schon manche heraus...

Ach ja, ich finde auch das absichtliche Loslassen von Fehlzündung und Aufheulen der Motoren der PKW und Motorräder sehr schlimm, wenn man just unter einer Brücke/im Tunnel fährt. Das ist eine große Belästigung, teils schmerzhaft.

Auf dem unschuldigen Land sind mitunter schon gefährliche Kandidaten unterweg. Je nach Einzugsgebiet und Speckgürtel mehr oder weniger viele. Meist können sie unsere Geschw. nicht einschätzen, überholen an den unübersichtlichsen Stellen und scheren doch zu Lasten der Radfahrer direkt vor einem ein, statt mit dem Gegenverkehr zusammen zu stoßen.

Zum Glück ist mir noch nichts passiert, aber ohne mein Mitdenken wären es meist 2-3 Unfälle/Tour. In den Metropolgegenden (Natur) kommt das vermehrt zu. Aber auch das Genervtsein von Corona hat man den Fahrern irgendwann angemerkt, als wieder mehr unterwegs waren. Es gab ja auch die vollkommen autofreie Zeit :-)

Ja, schlimm sind die Leute, die erziehen möchten, aber selbst falsch liegen. Das führt oft zur (gefährlichen) Nötigung. Gerade bei meinen Serpentinenstrecken, die ich hier habe, ist man schneller als die meisten Kraftfahrer. Aber auch, wie oben beschrieben, das absichtliche, scharfe Anbremsen ohne Anlass, dafür mit Blick in den Rückspiegel. Schlimm sind auch die Fahrerinnen im Kleinwagen, teils aber auch SUVs, die mit letzter Kraft überholen müssen, den Wagen hochjubeln. Ich wundere mich manchmal, welche Motorisierung die Premiumwagen haben müssen, weil ich es flotter kenne.

Ganz besonders mag ich auch die FahrerInnen, die noch schnell "rausfahren" müssen, um doch nach paar hundert Meter abzubiegen, links in den Gegenverkehr und man abbremsen, anhalten muss. Alles sehr unüberlegte Fahrer...

Würde es nicht auf najezu jeder Fahrt 2-3 mögliche Unfälle geben, könnte man es auf die enorme Laufleistung und Zeiteinsatz schieben und relatvieren. Man "erlebt" dabei recht viel. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Regeln nochmals thematisiert werden, insbesondere der dem Winter und Corona.

Das nur auf die Schnelle heruntergeschrieben.
 
Lebe zum Glück in der Provinz und Osnabrück hat viel zu bieten, nur keinen wirklichen Speckgürtel, also hat man da auch seine relative Ruhe. :)
Die größte Gefahr sind bei uns Rentner, obwohl es sich auch noch stark in Grenzen hält und die brauchen bei uns auch wirklich das Auto, denn der ÖPNV deckt es nicht ab.
Nur Hauptverkehrsstrassen sollte man meiden, also Bundesstrassen, denn der gemeine Landbewohner ist dort oft der Überzeugung, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung da nur eine Empfelung ist :D Gerne so Anfang 30, Bart und A6 mit richtig PS und dann gib ihm. Dann auch gerne mal eng überholen, ordentlich Gas und zeigen wer der Chef ist. Na ja, muss noch Balzverhalten sein und da markiert der Herr gerne sein Revier. Blöderweise kann seine Frau/Freundin meist auch nicht mit der Karre umgehen. Das macht sich aber erst auf dem Parkplatz der Supermärkte bemerkbar. In der Regel auch vor dem Discounter....das Familienmitgleid aus Ingolstadt ist halt teuer. Gehe aber eh lieber in den Biomarkt ;)
Keine Gefahr stellen dagegen Traktoren und Erntemaschinen dar, die sind in der Regel am Rücksichtsvollsten und freundlichsten. Mit denen gibt es einfach keine Probleme.
 
Das lässt sich aber auch nicht verallgemeinern, genauso wie die Geschichte mit den Audis.

In Bezug auf die Traktoren: Kann nur von meiner Region sprechen und da ist es wirklich so!
Finde, im positiven kann man mal verallgemeinern. Ansonten vereallgemeinert man ja um dann zu schimpfen :)
Wegen Audi: Ok, dann noch BMW und etwas Mercedes dazu. Dodge wird nur von Junggesellen gefahren und viele Nebenstrecken sind zu "hart" für das Fahrwerk :D
 
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Routinemäßig gefährlich sind die Leute die nicht überholen können (runter schalten, hoch drehen, mit Vollgas überholen) ...
Solche Genies habe ich hier zuhauf, vor allem morgens. Nach dem Überholen mit Knallgas im kleinen Gang bin ich erstmal ´ne Weile von deren Dieselrauchschwade umgeben. Da kommt mir noch das Abendessen vom Vorabend hoch.
 
Ich bin mal an einer übersichtlichen Stelle mit ca 50-60km/h die Abfahrt runter. In meiner Richtung sonst niemand unterwegs, entgegen kam ein LKW, der schon so eine kleine Autokolonne im Schlepptau hatte. Ich dachte mir noch, "na da wird doch jetzt wohl keiner Überholen". Das 1. Auto hinter dem LKW tuckerte auch brav weiter hinter dem her, aber das zweite Auto scherte aus. Die Fahrerin hat mich auch gesehen, setzte aber trotzdem zum überholen an. Sie hatte wohl meine Geschwindigkeit völlig unterschätzt. Ich bin also voll in die Eisen, die Dame quetschte sich im letzten Moment zwischen den LKW und dem dahinterfahrenden Wagen, bevor ich entweder mit Ihrer Motorhaube kollidiert wäre oder mich in den Straßengraben hätte legen müssen. Sie löste damit noch hektische Bremsaktionen und gehupe der ganzen Autokolonne aus und Kopfschütteln meinerseits.

Sie hob nur entschuldigned die Hände und sah ziemlich geschockt aus. Ich glaube die Dame hat etwas gelernt, das wird Ihr wohl nicht noch mal passieren.
 
Rennrad Abfahrt vom Julierpass: Ausgangs eines Tunnels kommt mir ein weisser Porsche auf meiner Spur entgegen. Glücklicherweise ist die Strasse recht breit, so dass ich an den Rand ausweichen konnte.
Am liebsten hätte ich dem die Wasserflasche auf die Motorhaube geschlagen...aber in so einer Situation denkt man garnicht daran bzw. schafft es garnicht zu reagieren... Eigentlich sollte man in dem Fall sofort halten, die Polizei rufen und die sollten die Strasse von beiden Seiten her im Tal kontrollieren. Aber wenn man dann kein Nummernschild hat bringt das auch nichts...
 
[...]
Keine Gefahr stellen dagegen Traktoren und Erntemaschinen dar, die sind in der Regel am Rücksichtsvollsten und freundlichsten. Mit denen gibt es einfach keine Probleme.

Die können auch anders! Einmal ist mir einer an einer abschüssigen Straße von rechts fast vors Rad gefahren, ich bin dann kurzerhand links vorbeigezogen und habe noch mit dem Kopf geschüttelt, und einmal ist einer wohl zunächst nicht an mir vorbeigekommen, weil wir annähernd gleichschnell waren, bis die Straße wieder leicht anstieg und er sich dann hupend vorbeidrückte und mitsamt Anhänger knapp vor mir einscherte. Ich habe dann erstmal Piano gemacht und wieder beschleunigt, nachdem der Depp von der Straße abgefahren war. Auf den Mittelfinger habe ich dann aber doch nicht verzichten können.
 
Nach dem Überholen mit Knallgas im kleinen Gang bin ich erstmal ´ne Weile von deren Dieselrauchschwade umgeben.
Ganz so falsch war das nicht. Runter schalten, Anlauf nehmen (nicht erst beschleunigen wenn man links ist) und mit genug Abstand schnell vorbei. Das Problem ist dass einige Leute nicht (genug) runter schalten. Wenn man bei einem Turbomotor zu wenig Drehzahl hat kommt man nicht vom Fleck. Wenn Rauchwolken aus dem Auspuff kommen ist das Problem ein technisches Problem. Bzw. ein regulatorisches Problem, weil die Abgaswerte als Mittelwert vorgeschrieben sind, und nicht als Höchstwert.
 
Ganz so falsch war das nicht. Runter schalten, Anlauf nehmen (nicht erst beschleunigen wenn man links ist) und mit genug Abstand schnell vorbei. Das Problem ist dass einige Leute nicht (genug) runter schalten. Wenn man bei einem Turbomotor zu wenig Drehzahl hat kommt man nicht vom Fleck. Wenn Rauchwolken aus dem Auspuff kommen ist das Problem ein technisches Problem. Bzw. ein regulatorisches Problem, weil die Abgaswerte als Mittelwert vorgeschrieben sind, und nicht als Höchstwert.
... oder ein kalter Motor, oder ein durchgetretener oder oder oder...Absicht?
 
Die Schlimmste Nachricht dieses Jahr fand ich den Unfall von Roger Nachbur bei der Tortour. Ich hatte das erst mit bekommen als ich eine Woche später per Zufall an der Stelle bei Tschamut am Oberalppass vorbei gefahren war und das schwarze Trikot auf einem Leitpfosten gesehen hatte. Jedes Jahr sterben Rennradfahrer in meinem "erweiterten Wohnzimmer" aber das ging mir echt durch's Mark. Wie vor einigen Jahren als ich in der Zeitung lesen musste dass eine Rennradfahrerin an der Grimsel gestorben war, die mir noch wenige Minuten zuvor entgegen gekommen war.

Diesjahr war auch echt die Hölle los auf den Pässen. Da gab es alle 5 Minuten Aktionen die ich sonst einmal in der Saison erlebe. An Wochenenden ging es zu wie in der Rushhour in der Stadt und unter der Woche in der Nebensaison wie sonst an Wochenenden in der Hochsaison. Nur einmal hatte ich die KaPo gesehen, untätig und weithin sichtbar am Straßenrand. Versteckt oder in Zivil hätten die im Minutentakt Rowdies büssen können.

So wie sich die Unfalllage darstellt war der Unfall von Roger Nachbur absolut unnötig gewesen. Er kahm wohl bergab in einer weitläufigen, einsehbaren Rechtskurve bei vielleicht 3-5% Gefälle runter, und ein entgegenkommender Töffahrer kahm ihm auf seiner Fahrbahnseite entgegen und hatte ihn umgebracht. Roger war rechts gewesen, das Töff war auf der falschen Fahrbahnseite. Auch mit rasanter, rüchsichtslosester Fahrweise gab es an der Stelle hierfür keinerlei Grund. Erklären kann ich es mir nur damit, dass das Töff vollkommen lebensmüde und gemeingefährlich um die vorherige uneinsehbare Kurve gebrettert war, in einer "Linie" die es hinter der Kurve weit in den Gegenverkehr ohne Chance zu korrigieren getragen hatte.
 
Der Anfang der Beschreibung liest sich auch wie mein Eindruck von 95% der Motorradfahrer in den Alpen bis letztes Jahr. Zuallermeist Leute im mittleren bis höheren Alter, die mit dicken Tourern zivilisiert durch die Berge cruisen. Diesjahr sind reihenweise Raser hinzu gekommen, teils noch mit blauem "L" hinten dran aber mit Manövern wie auf der abgesperrten Rennstrecke.
 
Warst Du dieses Jahr coronabedingt ggf. einfach mehr unterwegs als die letzten Jahre zuvor?
Oder zu anderen Zeiten?
Ob Auto ob Töff - solche gab es schon immer auf den Strassen und wird es auch immer geben.
 
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