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Konfliktsituationen im Verkehr

Ehrlich gesagt ist das nicht auf Autofahrer eingeschränkt..

Klar. Mir gings drum, das hier mal wieder (wie so oft) angedeutet wird, nur Radfahrer würden rote Ampeln missachten. Immer und überall. Auch Autofahrer können das halt sehr gut.

Und auch hier wieder der kleine aber feine Unterschied: Wenn ein Radfahrer eine rote Ampel ignoriert und von einem Auto auf die Haube genommen wird, hat er die Schmerzen. Wenn ein Autofahrer über eine rote Ampel fährt und einen Radfahrer auf die Haube nimmt, der selbst schon grün hatte, hat auch der Radfahrer die Schmerzen.
 
das hier mal wieder (wie so oft) angedeutet wird, nur Radfahrer würden rote Ampeln missachten. Immer und überall

Die Perspektive in einem Fahrrad Forum ernsthaft in Frage zu stellen finde ich etwas seltsam. Ich denke hier sind alle als Radfahrer unterwegs… oder?

Zu der Aussage; ich deute da nichts an — ich sehe das täglich.

Und ja, ich fahre auch Fahrrad — mehr km im Jahr als mit dem Auto. Dennoch bleibt meine Aussage eine Beobachtung, keine Empfindung oder Andeutung. 🤷‍♂️
 
Ich fuhr letztens bei einem Bekannten/Freund mit.

In einer Straße, wo rechts und links Fahrzeuge parkten und jeweils nur eine Fahrspur pro Richtung vorhanden war, überholte er trotz Gegenverkehr eine Radfahrerin mit einer (natürlich) deutlichen Unterschreitung des Mindestsicherheitsabstands.

Darauf von mir zur Rede gestellt, tat er ein wenig ahnungslos, hat aber durchaus verstanden, dass das nicht korrekt war. Allerdings kam dann natürlich gleich die Argumentation, das Radfahrer sich ja auch an keine Regeln halten würden und vor allem auch oft das Rotlicht missachten würden.

Ich sagte, das machen Autofahrer aber auch sehr häufig, und dass ich das jedenTag mehrfach beobachten könnte, inkl. Hinweis auf die wesentlich stärkere Gefährdungslage bei Kraftfahrzeugen.

Just in diesem Moment fuhr das Auto vor uns noch schnell über eine gerade rot gewordene Ampel....

QED
 
Ich fuhr letztens bei einem Bekannten/Freund mit.

In einer Straße, wo rechts und links Fahrzeuge parkten und jeweils nur eine Fahrspur pro Richtung vorhanden war, überholte er trotz Gegenverkehr eine Radfahrerin mit einer (natürlich) deutlichen Unterschreitung des Mindestsicherheitsabstands.

Darauf von mir zur Rede gestellt, tat er ein wenig ahnungslos, hat aber durchaus verstanden, dass das nicht korrekt war. Allerdings kam dann natürlich gleich die Argumentation, das Radfahrer sich ja auch an keine Regeln halten würden und vor allem auch oft das Rotlicht missachten würden.

Ich sagte, das machen Autofahrer aber auch sehr häufig, und dass ich das jedenTag mehrfach beobachten könnte, inkl. Hinweis auf die wesentlich stärkere Gefährdungslage bei Kraftfahrzeugen.

Just in diesem Moment fuhr das Auto vor uns noch schnell über eine gerade rot gewordene Ampel....

QED
Das erlebe ich bei praktisch jeder eigenen Fahrt oder Mitfahrt in einem PKW. Da wird meine lammfromme Schwägerin (klassische Opernsängerin, SEHR musisch und kultiviert) zum Zombie und hupt in der Innenstadt friedliche Fußgänger von der Strasse, die ihr nicht schnell genug rübergehen (und die im Moment des Beginns der Querung noch gar kein Auto hätten kommen sehen können). Sie sagt zum Thema Radfahrer überholen mit 150cm: "Dann würde ich ja praktisch nie vorbeikommen!" (in Münster, selber Radfahrerin…)
Deshalb fahre ich selber so ungern Auto - im Moment des Lenkrad-Greifens mutiert man allzu leicht zum Tier und kommt kaum ohne Regelverstoß voran (zu schnell, weil der Strom halt auch so schnell fährt, noch bei knapp rot, weil so eilig, falsch geparkt, weil es war nix frei und "ich muss ja nur mal eben…"…
 
Vielleicht sollte man auch nochmal in Erinnerung rufen, dass bereits bei Gelb anzuhalten ist, ein Überfahren der Ampel bei Gelb ist verboten. Ich gebe zu, dass die "erlaubten" Ausnahmen hiervon in der Realität recht schwammig sind (z. B. kein gefahrloses Bremsen bei zu dicht auffahrendem Hintermann). Trotzdem gilt das häufig anzutreffende Argument "Da war doch noch Gelb" nicht.
 
Allerdings kam dann natürlich gleich die Argumentation, das Radfahrer sich ja auch an keine Regeln halten würden und vor allem auch oft das Rotlicht missachten würden.
Das ist Whataboutism. Eine gute Antwort darauf ist dieses "Argument" zu ignorieren und zu entgegnen, dass Verkehrsverstöße von Radfahrern gerade nicht Thema sind. Zumindest hab ich das mal so gelernt...

Und noch zum Thema Konflikte:
Ich war heute das erste Mal seit 15Jahre auf dem Weg zur Arbeit Ersthelfer, da eine Frau auf dem Rad auf der Fahrbahn gestürtzt war. Der Konflikt, den ich noch in mir trage ist der, dass viele Auto, die vor mir an der Stelle ankamen, einfach um die Frau herum fuhren, als wäre sie ein lästiges Hindernis! Das macht mich so wütend, könnte kotzen. War das früher auch schon so scheiße mit dem Egoismus?
 
Das ist Whataboutism. Eine gute Antwort darauf ist dieses "Argument" zu ignorieren und zu entgegnen, dass Verkehrsverstöße von Radfahrern gerade nicht Thema sind. Zumindest hab ich das mal so gelernt...

Und noch zum Thema Konflikte:
Ich war heute das erste Mal seit 15Jahre auf dem Weg zur Arbeit Ersthelfer, da eine Frau auf dem Rad auf der Fahrbahn gestürtzt war. Der Konflikt, den ich noch in mir trage ist der, dass viele Auto, die vor mir an der Stelle ankamen, einfach um die Frau herum fuhren, als wäre sie ein lästiges Hindernis! Das macht mich so wütend, könnte kotzen. War das früher auch schon so scheiße mit dem Egoismus?
Nein, der Egoismus nimmt stark zu!
Das ist eines der Hauptprobleme, auch im Verkehrsgeschehen.
 
Das ist Whataboutism. Eine gute Antwort darauf ist dieses "Argument" zu ignorieren und zu entgegnen, dass Verkehrsverstöße von Radfahrern gerade nicht Thema sind. Zumindest hab ich das mal so gelernt...
Whataboutismus ist gang und gäbe und auch sehr wirkmächtig. Es wird fast von jedem eingesetzt und oft auch unbewusst.
Ich pariere das immer gerne bei Scheinargumenten wie "auf dem Land fahren halt kaum Busse" mit "…und deshalb fahren Städter auch kaum Auto, da ÖPNV-mäßig top angebunden?"
Heerscharen von Nachbarn sehe ich Samstags vor dem Bäcker hektisch rumrangieren (max. 800m weit weg von zuhause). Die sind noch unterwegs, wenn ich schon gefrühstückt hab (dank vieler Einbahnstrassen mit großen Umwegen - für Radler jedoch frei). Und jammern und beschweren sich über den Stress und den Stau und dass man keinen Parkplatz findet und überall Umwege fahren muss und dass so viel Baustellen sind - "ach Hubert, ich muss los, ich stehe da gerade so doof mit laufendem Motor…". Ich lächle die anderen Radler und die zu-Fuß-Hundebesitzer vielsagend an und die meisten lächeln ebenso vielsagend zurück.
 
Deshalb fahre ich selber so ungern Auto - im Moment des Lenkrad-Greifens mutiert man allzu leicht zum Tier und kommt kaum ohne Regelverstoß voran (zu schnell, weil der Strom halt auch so schnell fährt, noch bei knapp rot, weil so eilig, falsch geparkt, weil es war nix frei und "ich muss ja nur mal eben…"…
Geht durchaus ohne Mutation und unter Einhaltung der Regeln. ;)
Die Rotlichtverstöße von Autofahrern beobachte ich in letzter Zeit auch vermehrt, die von Radlern bleiben konstant (hoch). Von Beleuchtung wollen wir hier gar nicht erst anfangen...
 
Geht durchaus ohne Mutation und unter Einhaltung der Regeln. ;)
Es geht vieles. Nur was dann?

Alfons schrieb, "...weil der Strom halt auch so schnell fährt...". Gemeint ist wohl, dass wenn man im Strom mitschwimmt, man schnell zum Verkehrssünder wird. Genau genommen ist man es schon. Tut man es nicht, beginnt irgendwo das Behindern des Verkehrsflusses, was man nicht soll oder was irgendwie auch verwerflich sein soll.

Meine Erfahrung dabei ist die: Wenn ich langsamer Auto fahre als erlaubt, und erlaubt ist 50 km/h im Ort, nur weil ich einen Radfahrer nicht überhole, weil es zu eng wäre, weil ich mit auftauchendem Gegenverkehr rechnen muss, weil da geschlossene Linien sind, weil vorne Menschen auf der Bordsteinkante laufen, .... dann kann ich oft feststellen, dass es keine 10 Sekunden dauert, bis der mir hinterherfahrende Autofahrer vom Typ Donald Dichtauf die Kontrolle über sich verliert und uns zeigt, was er sich für eine Motorleistung gekauft hat. Man mag freie Fahrt für freie Bürger.

Wer sich korrekt verhält und vorsichtig oder relativ langsam fährt, braucht auf den Schietsturm der Mitmenschen nicht all zu lange warten. Das gilt auch für Mitfahrer.
Das macht es vielen Menschen schwer, sich korrekt zu verhalten. Irgendwann gibt es keinen Anlass mehr, das zu tun. Es geht dann fast nur noch um den Schutz des Autolackes. Selbst passieren kann einem im SUV-Panzer ja nichts mehr. Vollkasko hat man bezahlt. 70 oder 80jährige steigen in dieser Zeit reihenweise auf SUV-Panzer um, aus Sicherheitsgründen wird gesagt, ja weil sie im Straßenverkehr Angst bekommen. Alles wird immer schlimmer. So auch die Mütter mit ihren Elterntaxis heißt es von anderen Müttern.

Und dann kommt jemand und klingelt und ruft, ey sach ma, wolln sie mich umbringen?
 
Es geht vieles. Nur was dann?

Alfons schrieb, "...weil der Strom halt auch so schnell fährt...". Gemeint ist wohl, dass wenn man im Strom mitschwimmt, man schnell zum Verkehrssünder wird. Genau genommen ist man es schon. Tut man es nicht, beginnt irgendwo das Behindern des Verkehrsflusses, was man nicht soll oder was irgendwie auch verwerflich sein soll.

Meine Erfahrung dabei ist die: Wenn ich langsamer Auto fahre als erlaubt, und erlaubt ist 50 km/h im Ort, nur weil ich einen Radfahrer nicht überhole, weil es zu eng wäre, weil ich mit auftauchendem Gegenverkehr rechnen muss, weil da geschlossene Linien sind, weil vorne Menschen auf der Bordsteinkante laufen, .... dann kann ich oft feststellen, dass es keine 10 Sekunden dauert, bis der mir hinterherfahrende Autofahrer vom Typ Donald Dichtauf die Kontrolle über sich verliert und uns zeigt, was er sich für eine Motorleistung gekauft hat. Man mag freie Fahrt für freie Bürger.
Tempo 50 bedeutet Schleichen. Isso. Und schlimm sind auch die Fahrbahnhopper, die mit mindestens 60 von links nach rechts und zurück schlängeln, um eine bessere Position an der nächsten Ampel zu haben.
 
Es geht vieles. Nur was dann?

Alfons schrieb, "...weil der Strom halt auch so schnell fährt...". Gemeint ist wohl, dass wenn man im Strom mitschwimmt, man schnell zum Verkehrssünder wird. Genau genommen ist man es schon. Tut man es nicht, beginnt irgendwo das Behindern des Verkehrsflusses, was man nicht soll oder was irgendwie auch verwerflich sein soll.

Meine Erfahrung dabei ist die: Wenn ich langsamer Auto fahre als erlaubt, und erlaubt ist 50 km/h im Ort, nur weil ich einen Radfahrer nicht überhole, weil es zu eng wäre, weil ich mit auftauchendem Gegenverkehr rechnen muss, weil da geschlossene Linien sind, weil vorne Menschen auf der Bordsteinkante laufen, .... dann kann ich oft feststellen, dass es keine 10 Sekunden dauert, bis der mir hinterherfahrende Autofahrer vom Typ Donald Dichtauf die Kontrolle über sich verliert und uns zeigt, was er sich für eine Motorleistung gekauft hat. Man mag freie Fahrt für freie Bürger.

Wer sich korrekt verhält und vorsichtig oder relativ langsam fährt, braucht auf den Schietsturm der Mitmenschen nicht all zu lange warten. Das gilt auch für Mitfahrer.
Das macht es vielen Menschen schwer, sich korrekt zu verhalten. Irgendwann gibt es keinen Anlass mehr, das zu tun. Es geht dann fast nur noch um den Schutz des Autolackes. Selbst passieren kann einem im SUV-Panzer ja nichts mehr. Vollkasko hat man bezahlt. 70 oder 80jährige steigen in dieser Zeit reihenweise auf SUV-Panzer um, aus Sicherheitsgründen wird gesagt, ja weil sie im Straßenverkehr Angst bekommen. Alles wird immer schlimmer. So auch die Mütter mit ihren Elterntaxis heißt es von anderen Müttern.

Und dann kommt jemand und klingelt und ruft, ey sach ma, wolln sie mich umbringen?
Dann zieh doch nach Langeoog. Ist Autofrei aber Rentner und Mütter gibt’s da wahrscheinlich trotzdem. 🤷🏼
 
Es geht vieles. Nur was dann?
[…] Wenn ich langsamer Auto fahre als erlaubt, und erlaubt ist 50 km/h im Ort, […] dann kann ich oft feststellen, dass es keine 10 Sekunden dauert, bis der mir hinterherfahrende Autofahrer vom Typ Donald Dichtauf die Kontrolle über sich verliert und uns zeigt, was er sich für eine Motorleistung gekauft hat. […]

Wer sich korrekt verhält und vorsichtig oder relativ langsam fährt, braucht auf den Schietsturm der Mitmenschen nicht all zu lange warten. Das gilt auch für Mitfahrer.
Das macht es vielen Menschen schwer, sich korrekt zu verhalten. […]
Exakt beschrieben. so läuft es.
Neulich bin ich einfach mit dem Wagen bei grün losgefahren und 75m weiter ist dann die nächste Ampel auf rot gesprungen - wieder angehalten. Zweispurig, rechte Spur mit Bus dicht - Der Bus fährt trotzdem noch rüber und der Typ hinter mir (der schon fast in meinem Kofferraum steckte) schert nach rechts rüber, stoppt quietschend, Fenster runter und schreit zu mir rüber: "Mann, Du weisst schon, dass die gleich wieder rot wird, ja?!!?" Nein, wusste ich nicht, bin auch nicht lahm gefahren. Legal kann man diese 2. Ampel nicht überqueren, aber das ist offenbar bei den Ortskundigen schon eingepreist. Das ist dann der Gruppenzwang, der Dich zum Mittäter macht.
 
Es geht vieles. Nur was dann?

Alfons schrieb, "...weil der Strom halt auch so schnell fährt...". Gemeint ist wohl, dass wenn man im Strom mitschwimmt, man schnell zum Verkehrssünder wird. Genau genommen ist man es schon. Tut man es nicht, beginnt irgendwo das Behindern des Verkehrsflusses, was man nicht soll oder was irgendwie auch verwerflich sein soll.

Meine Erfahrung dabei ist die: Wenn ich langsamer Auto fahre als erlaubt, und erlaubt ist 50 km/h im Ort, nur weil ich einen Radfahrer nicht überhole, weil es zu eng wäre, weil ich mit auftauchendem Gegenverkehr rechnen muss, weil da geschlossene Linien sind, weil vorne Menschen auf der Bordsteinkante laufen, .... dann kann ich oft feststellen, dass es keine 10 Sekunden dauert, bis der mir hinterherfahrende Autofahrer vom Typ Donald Dichtauf die Kontrolle über sich verliert und uns zeigt, was er sich für eine Motorleistung gekauft hat. Man mag freie Fahrt für freie Bürger.

Wer sich korrekt verhält und vorsichtig oder relativ langsam fährt, braucht auf den Schietsturm der Mitmenschen nicht all zu lange warten. Das gilt auch für Mitfahrer.
Das macht es vielen Menschen schwer, sich korrekt zu verhalten. Irgendwann gibt es keinen Anlass mehr, das zu tun. Es geht dann fast nur noch um den Schutz des Autolackes. Selbst passieren kann einem im SUV-Panzer ja nichts mehr. Vollkasko hat man bezahlt. 70 oder 80jährige steigen in dieser Zeit reihenweise auf SUV-Panzer um, aus Sicherheitsgründen wird gesagt, ja weil sie im Straßenverkehr Angst bekommen. Alles wird immer schlimmer. So auch die Mütter mit ihren Elterntaxis heißt es von anderen Müttern.

Und dann kommt jemand und klingelt und ruft, ey sach ma, wolln sie mich umbringen?
Ja, diese massiven Übergänge zu SUVs sehen absurd aus. Riesige Autos nehmen anderthalb Fahrspuren in Anspruch, parken überall, und die Fahrer fühlen sich unverwundbar. Die Ironie dabei ist, dass sie den Verkehr für alle anderen weniger sicher machen.
 
Exakt beschrieben. so läuft es.
Neulich bin ich einfach mit dem Wagen bei grün losgefahren und 75m weiter ist dann die nächste Ampel auf rot gesprungen - wieder angehalten. Zweispurig, rechte Spur mit Bus dicht - Der Bus fährt trotzdem noch rüber und der Typ hinter mir (der schon fast in meinem Kofferraum steckte) schert nach rechts rüber, stoppt quietschend, Fenster runter und schreit zu mir rüber: "Mann, Du weisst schon, dass die gleich wieder rot wird, ja?!!?" Nein, wusste ich nicht, bin auch nicht lahm gefahren. Legal kann man diese 2. Ampel nicht überqueren, aber das ist offenbar bei den Ortskundigen schon eingepreist. Das ist dann der Gruppenzwang, der Dich zum Mittäter macht.
Das war m.E. kein Gruppenzwang, sondern Wut, sich nicht maximal frei ausleben zu können. Die Freiheit endet immer bei einem anderen, der da noch auf der Welt ist. Auf der Straße sind das i.d.R. Radfahrer. An jedem Radfahrer endet die Freiheit des Autofahrers. Weil das Auto ein wichtiges Lebensziel ist, ist das so schwer mit den Radfahrern. Fußgänger würden sich auch als Freiheitshindernis und Wut-Ursache eignen, würden sie nicht so schnell wegspringen. Die einen springen weg aus Angst, die anderen weil sie, selbst Autofahrer, sehr viel Verständnis dafür haben, dass man einen Autofahrenden nicht zum Verlangsamen bringen darf.
 
Das ist Whataboutism. Eine gute Antwort darauf ist dieses "Argument" zu ignorieren und zu entgegnen, dass Verkehrsverstöße von Radfahrern gerade nicht Thema sind. Zumindest hab ich das mal so gelernt...

Und noch zum Thema Konflikte:
Ich war heute das erste Mal seit 15Jahre auf dem Weg zur Arbeit Ersthelfer, da eine Frau auf dem Rad auf der Fahrbahn gestürtzt war. Der Konflikt, den ich noch in mir trage ist der, dass viele Auto, die vor mir an der Stelle ankamen, einfach um die Frau herum fuhren, als wäre sie ein lästiges Hindernis! Das macht mich so wütend, könnte kotzen. War das früher auch schon so scheiße mit dem Egoismus?

Was ähnliches ist mir vor 3 Jahren auch im Feierabendverkehr passiert:
Stehe mit dem Rennrad in der Schlange um in den Kreisel zu fahren. "Vorne" angekommen fährt mir plötzlich der PKW hinter mir drauf. Nicht wirklich schnell, die Fahrerin schaute nach Links um eine passende Lücke zu erwischen. Hat aber gereicht mich in den Kreisverkehr zu schieben und zu Fall zu bringen.
Da lag ich dann und war erstmal damit beschäftigt zu verstehen was da überhaupt passiert ist.
Die Fahrerin stieg auch direkt aus und hat mir geholfen mein Fahrrad von mir runter zu bekommen und zu schauen ob ich mich verletzt hab.
Angehalten hat aber keiner. Kann mich noch gut dran erinnern, dass sich ein schwarzer BMW SUV (vor den ich geschubst wurde) eng an mir vorbeigedrückt hat. Lieber sich die Felgen kaputt fahren oder dem Kerl auf dem Boden über die Hand als mal 30 Sekunden warten.
 
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