Klassik Schlemmertour
10.06.2018
Sonntag war wieder Klassik Ausfahrt in Münster. Treffpunkt war das Freibad Stapelskotten. Zu 10. ging es kurz nach 12 Uhr bei über 20 Grad und Bewölkung los. Über Wolbeck ging es in flottem Tempo mit leichtem Rückenwind nach Osten, vorbei an Alverskirchen nach Everswinkel. Leider hatte ich meine Kamera im Rucksack und konnte mangels Stopp erst einmal keine Fotos unterwegs machen. Wir passierten Freckenhorst und streifen Warendorf am westlichen Rand. Danach ging es wieder Richtung Westen.
In Neuwarendorf kehrten wir dann im Gasthaus Allendorf ein. Hier konnte ich endlich meine Kamera aus dem Rucksack fischen. Die Markennamen der teilnehmenden Räder las sich wie ein Radkatalog vergangener Zeiten: Raleigh, Peugeot, Rickert, Bianchi, Colnago, Batavus, Jack Taylor. Räder aus England, Frankreich, Niederlande, Italien und Deutschland. Da die meisten von uns mehrere Räder haben, war es immer wieder spannend was bei den Ausfahrten so dabei war.
Ich pilotierte mein Raleigh 653 Race von 1988. Aber zunächst brauchten wir eine kleine Stärkung. Es war schließlich schon früher Nachmittag. Ich bestellte eine Backkartoffel mit Rahm und gebratenen Champions, dazu ein alkoholfreies Radler. Es mundete wieder vorzüglich. Natürlich wurde auch viel gequatscht. Mein Tacho zeigte mir allerdings einen flotten Schnitt von 24 km/h an. Kam mir gar nicht so schnell vor, aber das lag wohl am Rückenwind.
Nach der Essenspause ging es gut gestärkt weiter Richtung Westen. Die Sonne ließ sich jetzt auch immer mehr blicken und die Temperaturen kletterten auf ca. 24 Grad. Die Strecke war wieder sehr schön. Wälder und Felder wechselten sich ab. Schmale weitgehend autofreie Straßen machten das radeln zum Vergnügen.
Dafür waren auch jetzt am Nachmittag mehr Radfahrer unterwegs. Das war mit 10 Leuten manchmal gar nicht so einfach da vorbei zu kommen.
Wir durchquerten dann Müssingen und Raestrup.
Schöne Alte Bauernhöfe lagen am Weg. Kühe und Pferde schauten uns von der Weide aus beim vorbeifahren zu.
Überall saftiges Grün in der Kulturlandschaft Münsterland.
Ab und zu ging es dann wieder durch kleine Orte, die irgendwie verschlafen wirkten.
Dann fuhren wir nach Telgte rein. Hier war schon deutlich mehr los.
In der Altstadt gegenüber der Clemenskirche an der Ems, gönnten wir uns noch ein leckeres Eis in einer Eisdiele.
Mit nun endgültig vollem Magen ging es mit leichtem Gegenwind weiter. An einer großen Kreuzung mit Ampel verlief der Radweg auf der linken Seite. Beim überqueren der Kreuzung staute es sich dann etwas, da außer uns noch andere Radfahrer unterwegs waren.
Leider fuhr Karl dann quer über die Kreuzung nach rechts, um auf der Straße weiter zu fahren und dem Stau zu entgehen. Er bedachte dabei aber nicht, das die Autofahrer ja gleichzeitig mit uns grün hatten und so kam es unglücklicherweise zu einem Zusammenstoß. Der Autofahrer bremste zwar noch, aber der Aufprall war nicht mehr zu verhindern. Als wir ihn da so liegen sahen, rechneten wir mit dem Schlimmsten. Doch das Ganze verlief für die Umstände noch halbwegs glimpflich. Karl hatte eine Wunde unterhalb des Knies, die stark blutete. Ansonsten war er anfangs etwas benommen, was sich aber schnell legte. Am Auto war nichts dran, so das der Autofahrer auf die Polizei verzichtete. Karls Bianchi 910 S hatte etwas mehr abbekommen. Der Lenker war verbogen und das Vorderrad eierte ziemlich. Mit Hilfe eines Nippelspanners konnte Karl es aber wieder soweit zentrieren das das Rad mit geöffneter Bremse fahrbereit war. Die Blutung der Wunde konnte auch gestoppt werden.
So ging es nun vorsichtig weiter. Wir fuhren an Handorf vorbei und schwenkten nach Süden. Am späten Nachmittag erreichten wir das Freibad an der Werse.
Schnell noch ein Gruppenfoto. Hier sind nur meine neun Mitfahrer zu sehen, da ich das Foto machte. Dann wurde sich verabschiedet und Tom und ich luden unsere Räder ins Auto. Eine schöne Ausfahrt war zu Ende.
Wir fuhren 57 km mit einem Gesamtschnitt von etwas über 23 km/h. Steigungen gab es keine nennenswerten. Das Navi sagte um die 200 Hm, aber die haben wir gar nicht wahrgenommen. Am Montag erfuhr ich das es Karl gut ging. Also keine weiteren gesundheitlichen Folgen nach dem Unfall. Da war die Erleichterung groß.