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Sparkassendirektor
Moin,
ich habe mich erstmals daran versucht, eine Kette zu wechseln. Angeschaut habe ich mir das folgende Video:
Das sieht ja recht entspannt und einfach aus. Sollte ja in 5 Minuten (10 wenn man es zum ersten Mal macht) erledigt sein.
Im ersten Versuch hat es mir den Kettennieter zerlegt. Gedreht, bis zum Widerstand, weitergedreht und ein kurzes Knacken und der Dorn (oder wie man dieses Teil nennt) war rausgebrochen. So habe ich mir heute einen neuen geholt und auch mit viel Kraft gelingt es mir nicht, den Bolzen der Kette auch nur einen halben Millimeter herauszuschieben.
Das Ganze sieht für mich derart trivial aus, dass ich mir nicht einmal vorstellen kann, dass es da irgendeinen besonderen "Kniff" gäbe oder man irgendwas falsch machen kann. Mir scheint das zu gelingen. Also... es falsch zu machen. Bin etwas ratlos.
Beim Vernieten der Kette kann man einiges falsch machen. Daß dieser Arbeitsgang "trivial" sei,
wird ja nur deshalb angenommen, weil wie selbstverständlich davon ausgegangen wird,
daß jeder Depp ein Rennrad gut montieren kann. Wie wir jetzt feststellen konnten,
ist diese Annahme falsch.
Die meisten Nietwerkzeuge vernieten nicht wirklich, sondern schieben nur den Nietstift durch.
Das einzig wirklich brauchbare Werkzeug am Markt ist der Rohloff-Revolver mit seinen
zahlreichen, auf die jeweilige Kette abgestimmten Einstellmöglichkeiten.
Diese Billigwerkzeuge der oben gezeigten Art führen zwangsläufig zu den beschriebenen Problemen -
erst Recht, wenn der Anwender den Umgang mit diesen Werkzeugen nicht gewohnt ist.
Es mag bei einigen ja funktioniert haben; schlecht verarbeitetes Werkzeug bleibt es trotzdem.
Ich rate generell davon ab, an dieser sicherheitsrelevanten Stelle mit Billigwerkzeug zu arbeiten.
Und "vernieten" würde ich mit so einem Gammelwerkzeug schon mal gar nichts. Dann lieber ein
Kettenschloß (z.B. Connex) verwenden, das - richtige Montage vorausgesetzt - problemlos funktioniert.