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Karlsruhe => Barcelona, Gepäcktour ab 31.07.10, MITFAHRER gesucht

kendo05

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Nachdem ich Sylt => Venedig 2009 erfolgreich und mit vielen schönen Erlebnissen gefahren bin, soll es diesmal aus Südwestdeutschland (z.B. Karlsruhe) in 14 Etappen und knapp 1.700km nach Barcelona gehen. Ziemlich genau die Strecke, die man immer mit dem Flieger nach Malle zurücklegt.

Dabei soll es über einge Klassiker der Tour gehen (Coll de la Madelaine, Galibier, Mt. Ventoux), ein Stück durch die Camargue bzw. an der Küste entlang und dann schließlich über eher unbekannte Ecken der Pyrenäen.


Mitfahrer gesucht

Für dieses Unterfangen suche ich noch 1-2 kompetente Mitstreiter. Interesse in meinem Bekanntenkreis gibt es, aber noch wenig konkret. Daher wollte ich mal hier mein Glück versuchen.

Anforderungen
Nach meiner Erfahrung vom letzten Jahr sollte man dafür min. 2000 bis 3000km in den Beinen haben und einiges an Touren von 100km + X, auch mal an mehreren Tagen hintereinander. Man darf das nicht unterschätzen, was es bedeutet, mal 8 Tage hintereinander auf dem Rad zu sitzen. Ich hoffe, diesmal mit 1 Ruhetag hinzukommen. Tempo ist weniger das Thema. Ich bin letztes Jahr mit Gepäck im flachen so mit um die 25km/h und im Gebirge mit 20 bis 22km/h hingekommen. Hab weder ein Problem, hinterher zu fahren, noch oben auf jemand zu warten, solange man das Tagespensum schafft.

Termin
Ab Sa. den 31.07 ist bei mir möglich. Ab dann habe ich 3 Wochen Urlaub. Sicher nicht ideal (Hitze, Ferienzeit), aber bei leider nicht anders zu machen.

Gepäck & Unterkunft

Ich werde es diesmal mit Rucksack und Lenkertasche versuchen. Letztes Jahr mit Gepäckträger und Satteltachen.
Unterkünfte wollte ich vorbuchen, evtl. ein paar Tage voraus telefonisch. Ohne Buchung könnte es wohl zumindest in F zu der Zeit schwierig werde. Den Stress brauche ich nicht. Scheint wohl etwas teurer zu sein als in D. Ich würde mal mit 40 bis 60€ pro Nacht rechnen. Habe ich aber noch nicht genau recherchiert.

Würde mich sehr freuen, wenn sich jemand findet, der Spass an sowas hat.

Matthias

Hier noch eine Übersicht der Etappen:

1. 100 km 350 m Schwanau, D Oberheinebene http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eqobatarfgrufisr
2. 125 km 776 m Metzelern, CH Oberheinebene bis südl. Basel http://www.gpsies.com/map.do?fileId=weoykzotlxnpezrh
3. 124 km 1.397 m Thun, CH http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vpsjogmybghskoju
4. 130 km 1.926 m Martigny, CH http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rctasosglyqnbjui
5. 121 km 2.454 m Albertville, F An Chamonix vorbei http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nhujaouuusxdoanu
6. 139 km 3.447 m La Grave, F Coll de la Madelaine, Coll du Galibier http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cbcnocquoikzwprc
7. 123 km 2.349 m Veynes, F http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ewxgdanqmytyngsp
8. 89 km 1.400 m Sault, F http://www.gpsies.com/map.do?fileId=scfsapeqdpzhzbzg
9. 130 km 1.451 m Arles, F Mont Ventoux, zur Küste http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gxqkdszdexbefdam
10. 133 km 147 m Agde, F Carmargue http://www.gpsies.com/map.do?fileId=oygrczlbwffvmokn
11. 123 km 1.864 m Arques, F Zu den Pyrenäen http://www.gpsies.com/map.do?fileId=skooxanjcmtbiumj
12. 89 km 1.310 m Formiguere, F Pyrenäen http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zyihnfiiugivjmie
13. 112 km 2.353 m S. Quirze de Besora, ESP Pyrenäen http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rxnianjizdcavwsl
14. 127 km 1.845 m Barcelona http://www.gpsies.com/map.do?fileId=awyfujrkvnbcnmdf
 

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Re: Karlsruhe => Barcelona, Gepäcktour ab 31.07.10, MITFAHRER gesucht
AW: Karlsruhe => Barcelona, Gepäcktour ab 31.07.10, MITFAHRER gesucht

Ich pusche den Fred mal nach oben, da sich noch kein Mitradler gefunden hat. Wenns dazu beiträgt: Bin neulich mit Matthias ein paar Tage auf Malle gefahren, hatten uns hier im Forum verabredet. Meine Wertung: Top Radler, einwandfreies Verhalten auf und neben dem Rad. Fazit: Sehr empfehlenswert, gern wieder ;)
 
AW: Karlsruhe => Barcelona, Gepäcktour ab 31.07.10, MITFAHRER gesucht

Hallo Matthias,

ich habe Dir eine PN zu diesem Thema geschickt...
 
Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

Ich hab mein Projekt in die Tat umgesetzt und hab jetzt endlich mal Zeit, darüber zu schreiben. Um mal eben drüber zu lesen, ist es denn wohl etwas zu ausführlich geraten. Richtet sich von der Info her eher an potentielle Nachahmer, also:
- Was ist an der Etappe lohnend?
- Wie schwer ist es und was taugt die Straße?
- Wo krieg unterwegs was zu Essen her?
- Wo kann ich übernachten?
Das sind so die Fragen, die mich beim Reiseradeln umtreiben.

Vom 29.07 bis 19.08.2010 war ich unterwegs von meinem Wohnort Rauenberg (bei Heidelberg) nach Mallorca. Von Basel bis Barcelona waren wir zu zweit unterwegs.
Von Karlsruhe bis Barcelona waren es für uns rund 1.760km und 21.700 Höhenmeter (nachfolgend "hm") in 14 Etappen mit einem Ruhetag. Das entspricht durchschnittlich 126km je Etappe mit 1.650hm. Die Etappenlängen variieren zwischen 90 und knapp 160km, oft zwischen 130 und 140km.

Insgesamt habe ich die ganze Tour, trotz sehr guter Vorbereitung und Fitness als anspruchsvoll, aber machbar empfunden.

Streckenführung: Ich habe, wo immer möglich, breite Straßen vermieden. Auf dem Abschnitt an der Mittelmeerküste entlang ist das leider kaum machbar. Aber ansonsten sind die ausgewählten Straßen meist ein Traum zum Radfahren! In der Provence und in den Pyrenäen sind das oft eher gut asphaltierte Feld- oder Waldwege, auf denen einem stundenlang kein Mensch begegnet. Ich war mit der Streckenwahl voll und ganz zufrieden. Und ich bin da echt anspruchsvoll. Wo's Mist war, ging‘s echt nicht anders.

Der härteste Abschnitt besteht aus den Etappen 5-7 von Martigny bis Aspres-sur-Buech. Dieser Bereich lässt sich deutlich entschärfen, wenn man ihn in 4, statt in 3 Tagen fährt. Das macht die ganze Tour wesentlich leichter. In der Provence und in den Pyrenäen gibt es dann keinen einzigen wirklich schweren Anstieg mehr.
Wenn man das so machen will, empfehle ich folgende Etappenaufteilung:
• Martigny bis Megeve (ca. 1000hm am Col de Forclaz)
• Megeve bis La Chambre oder St. Jeanne de Maurienne (ca. 1600hm am Col de la Madeleine)
• Bis Bourg d' Oisan (ca. 2100hm am Col du Telegraph und Galibier)
• Die letzte Etappe raus aus den Alpen bis Aspres-sur-Buech bietet dann noch 3 Berge bis ca. 700hm. Der mittlere davon ist mit dauerhaft 12-14% heftig steil. Siehe Hinweise zum Umfahren bei der entsprechenden Etappe.

Übernachtet haben wir immer in Pensionen und Hotels und dafür im Schnitt 45€ mit F pro Person gezahlt - teils EZ, teils DZ. Es war nicht eine Unterkunft dabei, in die ich nicht mehr gehen würde. Teilweise gibt es sicher auch brauchbare Alternativen.

An Gepäck hatte ich recht üppige 10kg dabei - ca. 6kg im Rucksack, knapp 3kg in einer Lenkertasche, und 1kg in einer Rahmentasche unterm Oberrohr. Defacto habe ich bei dem ganzen Gepäck lediglich eine 2. dünne Trekkinghose (285g) und eine 2. Radhose (195g) als entbehrlich empfunden. Alles andere habe ich irgendwann gebraucht. Etwas davon wegzulassen finde ich entweder fahrlässig (z.B. Regenhose, 465g) oder unkomfortabel (2. Trikot, 185g). Wir sind auch mal einen halben Tag im Regen gefahren (toll, wenn man abends trockene Schuhe anziehen kann) und hatten abends am Galibier 7°! - an einem strahlend schönen und heißen Tag. Die Handschuhe waren da nicht schlecht.

Rad & Ausstattung: Besonders die französischen Straßen, durchaus auch breite, sind gerne recht grob asphaltiert. Einige kurze Abschnitte mit vielen Schlaglöchern oder kurz Schotter gibts auch mal. Es empfehlen sich also eher stabile Reifen. Habe gute Erfahrungen mit Schwalbe Durano gemacht.

Licht ist zumindest hinten obligatorisch. Auf der Strecke vom Galibier bzw. Lautaret runter wird das wohl zuweilen auch von der Polizei kontrolliert. Und ein Rücklicht ist hier auch absolut sinnvoll. Vorderlicht hatte ich zwar mit, ist aber weder vorgeschrieben, noch unbedingt notwendig. Keiner der Tunnels ist wirklich stockdunkel.

Übersetzung: Für die Tour werden wohl nur echte Helden und Leute mit Hang zur Selbstüberschätzung mit 39/25 antreten. Ich selbst bin so uncool und fahre eine 3-fach-Kurbel. 34/25 oder 34/28 sollte auch gehen.

Die Rückreise habe ich von Mallorca mit dem Flugzeug gemacht. Das Rad habe ich mit 2 Isomatten verpackt (nein, nicht mitgeschleppt, sondern in Barcelona gekauft). Es hat keine Schramme bekommen. Kann man natürlich nicht garantieren. Mein Kompanion ist mit dem Zug in zig Stunden und einer Übernachtung in Genf von Barcelona Nachhause gefahren. Das Fahrrad musste er wegen des TGV's völlig zerlegen. Aber - man hat sein Rad dann immer selbst in der Hand und muss es keinem Flughafenarbeiter anvertrauen.

Sprache: Ich spreche weder Französisch, noch Spanisch, habe mir lediglich vorher einige Brocken für die Tour angeeignet. Und das kann ich wirklich nur empfehlen. Das öffnet doch Türen und fördert auch bei Franzosen die Bereitschaft, ein paar Brocken Englisch zusammenzukramen. So wenig Englisch, wie man in Deutschland gerne behauptet, sprechen die Franzosen nämlich garnicht.
 
Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

1. Etappe: Ortenau, Karlsruhe - Nonnenweiler (bei Rust), 112km, 160hm, Schnitt 26,1

Ich habe nach 47km bei einem Freund in Karlsruhe übernachtet, um dann ab dort am nächsten Tag so richtig in die erste Etappe zu starten. Diese geht bis Offenburg oft auf Radwegen an der B3 entlang. Das ist zwar nicht sonderlich schön, aber o.k. Hinter Offenburg wird es dann aber nochmal richtig schön und einsam.

Das Gästehaus Graf in Nonnenweiler ist günstig, Zimmer, Bad und Frühstück sehr ordentlich. Einziger Nachteil: Auf der unscheinbaren Ortsausgangsstraße ist doch erstaunlich viel Verkehr nachts, so dass man nicht wirklich gut bei offenen Fenster schlafen kann. Es gibt 2 Gasthäuser im Ort. Man sollte sich wohl nicht zu spät ums Abendessen kümmern.

http://www.gaestehaus-graf.de.tl/HOME.htm
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eqobatarfgrufisr
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

2. Etappe: Breisgau, Nonnenweiler - Mariastein/CH , 124km, 700hm, Schnitt 24,4

Diese Etappe ist bis Bad Bellingen das pure Vergnügen. Auf wenig befahrenen Straßen gehts durch die Rheinebene weitestgehend flach am Kaiserstuhl vorbei. Bei Breisach bin ich ein kurzes Stück auf dem fein geschotterten Rheinradweg gefahren. Geht auch mit Rennrad und ist landschaftlich schön.

Von Bad Bellingen bis Efringen-Kirchen gehts dann in eine anspruchsvolle Hügellandschaft mit einigen Rampen. Das läßt sich sicher auch in der Rheinebene umfahren, ist aber landschaftlich schön, v.a. wegen der Aussicht. Und in den nächsten Tagen steht ja eh deutlich Härteres auf dem Programm.

Basel ist mit dem Fahrrad eher lästig zu befahren - Baustellen, Einbahnstraßen, Straßenbahnen :(

Raus gefahren sind wir aus Basel kurz nach dem Bahnhof über eine kurze sakrisch steile Rampe. Aber dann ist man auch gleich draußen. Der Anstieg hoch nach Mariastein ist moderat und schön zum Einfahren für die Berge.
In Mariastein gibt es 2 Gasthöfe, in denen man übernachten kann, beide etwa gleich teuer. Wir waren im Hotel "Jura". War für den Preis o.k., Abendessen war gut, nur das Frühstück ist mir nicht als besonders toll in Erinnerung geblieben. Kurz vor Mariastein gibt es auch noch eine JH in einer Burg. Ist sicher toll, war nur leider ausgebucht.

http://www.hotel-jura.ch/
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=weoykzotlxnpezrh
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

3. Etappe: Schweizer Voralpen, Mariastein - Thun , 124km, 1.360hm, Schnitt 24,0

Heute gehts durch sehr schön grüne und abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft. Der 2. Berg http://www.quaeldich.de/paesse/passwang/ bereitet einen schon mal etwas auf die anstehenden Alpenetappen vor. "Gefühlte" Steigung dürfte bei ca. 10% liegen. Oben sieht man dann zum ersten Mal die schneebedeckten Alpen. Danach viel flach und wellig, oft auf ruhigen kleineren Straßen. In Burgdorf, nach 83km, kann man ganz gut Pause machen. Wobei wir garnicht in der Stadt drin waren, sondern nur davor in einem Park gesessen haben. Die Stadt scheint aber recht schön zu sein. Bis Thun ist die Strecke jetzt noch mal etwas stärker befahren. Auch ein sehr moderater Anstieg kommt noch.

Das B&B "Schwert" in Thun kann ich empfehlen. Sehr schönes Zimmer, tolles Frühstück. Es liegt direkt in der Altstadt an einem Platz. Da könnte dann auch der einzige Nachteil liegen. Aber wenn man nicht, wie wir, gerade am Schweizer Nationalfeiertag dort ist, dürfte da auch recht schnell Ruhe sein nachts.
Es ist etwas schwer zu entdecken. Genau bis zum Ende des Tracks fahren und dann liegt es wirklich dort auf der linken Seite.

Thun ist mit dem See und den zahlreichen Armen der Aare übrigens eine sehr schöne Stadt.

http://www.schwert-thun.ch/
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vpsjogmybghskoju
 

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4. Etappe: Wallis, Thun - Martigny , 135km, 2.075hm, Schnitt 22,0

Jetzt wirds definitiv alpin. Durch das Simmental gehts zunächst langezogen, aber moderat hoch nach Zweisimmen. Hier gute Einkaufsmöglichkeiten und bei Bedarf ein gut sortierter Radladen (etwas abseits gelegen auf dem Campingplatz). Am Ortsende muss man eine Entscheidung treffen. Der Track geht auf einer völlig abgelegenen, aber gut asphaltierten kleinen Straße mitten durch die "Heidi-Landschaft". Aber: Es lauern hier immer wieder kurze, aber imposant steile Rampen! Es wird noch deutlich schwerer als der erste Anstieg aus dem Ort raus. Ein kurzes Stück habe ich sogar geschoben - und das kommt nun wirklich ganz selten vor. Das waren eher 20 als 15%! Zwischendurch gehts aber auch immer wieder flach und kurz bergab. Achterbahn eben.
Alternativ fährt man weiter auf der parallel, aber viel tiefer verlaufenden N11. Die steigt moderat und macht insgesamt weniger Höhenmeter, dafür ist sie schon recht stark befahren. Ist Geschmackssache und eine Frage der Leistungsfähigkeit.

Mit dem nächsten, eher leichten Berg Col de Pillon http://www.quaeldich.de/paesse/col-du-pillon/ erreicht man den franzöischen Sprachraum. Einkaufen kann man nochmal nach der Abfahrt in Ormont-Dessus nach gut 80km.

Direkt darauf folgt der schwerste Berg des Tages: Col de la Croix http://www.quaeldich.de/paesse/col-de-la-croix/ . Ist aber schön gleichmäßig zu fahren und wohl nicht über 10%. Die ewig lange Abfahrt konnten wir nicht wirklich genießen, weil es geschüttet hat wie aus Eimern. Es war die Hölle! Unter diesen Bedingungen konnten uns die verbleibenden km im Tal an der recht stark befahrenen Straße nach Martigny nicht mehr besonders erschüttern. Immerhin gibt es i.d.R einen breiten Seitenstreifen, auf dem man seine Ruhe hat. So habe ich es zumindest in Erinnerung.

Auch Martigny ist nicht wirklich eine Schönheit. Von schweizer Beschaulichkeit ist hier wirklich nichts zu sehen. Unser Quartier in einem zu zweit bewohnten 6 Bettzimmer war für schweizer Verhältnisse günstig und erfüllte seinen Zweck. Die nette Dame an der Rezeption spricht übrigens völlig akzentfrei Deutsch. Das Frühstück im Camping-Cafe entsprach dem, was man als Radfahrer unter "Petit Dejeuner" befürchtet. Für je 10 Fränkli bekamen wir dann netterweise doch die doppelte Menge Brot und Marmelade. Damit kamen wir einigermaßen über die Runden.

http://www.martigny.com/martigny/wallis/buro-tourismus/camping.html
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rctasosglyqnbjui
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

5. Etappe: Savoy, Martigny - Albertville , 122km, 2.170hm, Schnitt 20,8

Das Imposanteste am Wege ist heute sicherlich der Montblanc, bzw. überhaupt das von Bergen überragte Chamonix. Doch davor sind erstmal die ca. 1000 gleichmäßigen Höhenmeter des Col de Forclaz http://www.quaeldich.de/paesse/col-de-la-forclaz/ zu überwinden. Gleich nach 2-3km gehts los. Sollte aber wohl nicht über 8% sein. Ein weiterer kleiner Col vor Chamonix ist auch kein Problem. Landschaftlich ist es hier sehr schön. Allzuviel Verkehr ist auch nicht. Chamonix nach ca. 45km bietet sich sehr für die Mittagspause an. Entgegen dem Track spricht übrigens überhaupt nichts dagegen, auf der Hauptstraße zu bleiben. Ist selbsterklärend. Wenn man aus dem Zentrum wieder rausfährt, sollte man sich allerdings recht schnell wieder am Track orientieren. Wir sind da unnötige Schleifen und Höhenmeter gefahren.

Es folgt eine sehr schön einsame Straße weit oberhalb der Autobahn. Nach einigen km gehts dann jedoch auf einer Schlagloch übersähten Abfahrt ewig weit runter ins Tal. Ist o.k. - und ohne Alternative, aber schnell wird man hier nicht. Wir haben auch mal kurz den Track verloren. Aber unten im Tal kommt es dann ganz von selbst wieder zusammen. Weiter gehts auf herrlichen Straßen nach Passy.

Der Anstieg nach Megeve ist eigentlich auch sehr gut zufahren. Allerdings war hier hoch und gerade auch in den Ortsdurchfahrten nachmittags ganz unerwartet viel Verkehr. Die Autofahrer konnten einem echt leid tun. Mit dem Rad gings noch.
Megeve empfehle ich als Etappenort, wenn man die Etappen 6 & 7 auf 3 Tage strecken möchte, was die ganze Tour erheblich leichter macht. Siehe dazu Einleitung bei Etappe 1.

Die finale lange Abfahrt macht mächtig Laune! So viel, dass wir den Abzweig nach rechts auf eine Nebenstraße verpasst haben. Macht aber nichts. Es spricht überhaupt nichts dagegen, einfach rasant weiter auf der Hauptstraße runterzufahren. Viel Verkehr ist nicht. Nach Alberville rein führt ein nagelneuer Radweg entlang des Tracks. Da sieht auf den Googlemaps-Bildern noch anders aus.

Auch Albertville ist wieder keine Stadt, in der man unbedingt mal gewesen sein muss. Das Fast-Hotel am Ortsrand ist einfach, aber für den Preis absolut o.k. - keine Klagen. Das Frühstück war ausreichend (einfaches Buffet). V.a. gibt es schon ab 7:00 Frühstück, was für die morgige harte Etappe sehr hilfreich ist. An der Rezeption wurde auch etwas Englisch gesprochen. Ein wohl ähnlich geartetes Formule-Un-Hotel gibts auch noch in der Nähe.

http://www.booking.com/hotel/fr/fas...bility_check=on&lang=de&selected_currency=EUR
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nhujaouuusxdoanu
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

6. Etappe: Königsetappe Albertville - Villar d'Arene, 140km, 4.000hm, Schnitt 17,4

Dies stellt zweifellos die Königsetappe dieser Tour dar - 4000 epische Höhenmeter mit jede Menge Tour-de-France-Flair! Ich bin morgens um 8:20 aufgebrochen, mein Mitfahrer noch etwas früher. Abends um 19:30 waren wir - mit angemessenen Pausen, ohne viel Trödelei - am Ziel.

Der Col de la Madeleine http://www.quaeldich.de/paesse/col-de-la-madeleine/ lief bei mir alles in allem recht locker flockig. Nur die letzten ca. 300hm wurden dann doch etwas zäh. Tolle Landschaft und vormittags praktisch nur Rennradfahrer unterwegs. Kaum sonstiger Verkehr. Die Steigung ist recht unstetig und nirgends unmäßig steil. Brunnen mit Trinkwasser gibt es auch immer mal wieder am Weg.

Ist man nach toller Abfahrt wieder unten im Tal geht es bis St. Michel-de-Mauriene leider auf recht breiten Straßen dahin. Mich hat es aber nicht besonders gestört. Ist hier eh nicht zu vermeiden. In St. Jeanne-de-Maurienne nach ca. 70km kommt man an einem großen Carrefour-Markt vorbei, wo man sich gut verpflegen kann.

Ja, dann kommt das Amuse Geule zum Galibiere, der Col du Telegraph http://www.quaeldich.de/paesse/col-du-telegraphe/. Lief ähnlich gut, wie der größte Teil des ersten Passes. Auch hier kaum störender Autoverkehr. Der Galibier http://www.quaeldich.de/paesse/col-du-galibier/, nach einer Pause in Valloir, läßt sich auch erst mal ganz gut an. Aber wenn man so 5-6km vor dem Gipfel den oberen Teil einsehen kann, dürfte wohl jedem ortsunkundigen Radfahrer ziemlich der Kiefer runterklappen - ganz weit über einem und ganz weit weg hängen (holländische?) Wohnmobile in der Wand, wo eigentlich nur Gemsen hingehören! Diese letzten km waren mir echt ein Kampf, nicht zuletzt um Sauerstoff. Aber hoch kommen sie dann doch alle irgendwie. Oben hatte es nach diesem strahlend schönen und heißen Sommertag 7°C! Wohl dem, der ein paar Klamotten mehr mit hat.
Die Abfahrt wäre sicherlich toll gewesen. Allerdings wurde sie mir von einem massiven technischen Problem am Rad reichlich verleidet. So war ich nur froh, um 19:30 das Hotel Le Faranchine zu erreichen.

Das ist etwas "angegilbt", einfach, aber sonst sehr o.k. und preiswert. Die Leute sind auch nett, die Juniorchefin spricht Englisch. Gut abendgegessen und gefrühstückt haben wir auch. Allerdings schließt die Küche um 20:30. Das ist nach so einer langen Etappe durchaus ein Kriterium. Alternativen dürfte es in dem kleinen Ort kaum geben.

http://www.booking.com/hotel/fr/le-...3dc410264dd235f&lang=de&selected_currency=EUR
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cbcnocquoikzwprc
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

7. Etappe: Haute Alpes/Ecrins, Villar d'Arene - Aspres-sur-Buech , 137km, 2.300hm, Schnitt 21,6

Auch diese Etappe hat's nach der gestrigen in sich. Zunächst gehts ewig lang runter nach Bourg d' Oisan. Dabei so zahlreiche Tunnels, dass man vernünftigerweise gleich ein Rücklicht anbringt. Besonders dunkel sind die Tunnels nicht, aber hin und wieder wird das wohl auch schonmal von der Polizei kontrolliert. Und Verkehr ist schon reichlich, der einen übersehen könnte. Einen kurzen Gegenanstieg gibt es weiter unten auch noch.

In Bourg d'Oisan sollte man sich unbedingt nochmal verpflegen. Bis ca. km83 in Corps gibts praktisch nichts mehr, außer winzigen Dörfern. Mit etwas Glück findet man da einen offenen Bäcker oder eine Alm. Ich habe beides nicht gefunden. Wasser gibts unterwegs hingegen ausreichend an Brunnen.

Bourg d' Oisan ist übrigens der Ausgangspunkt für den Anstieg nach Alpe d'Huez. Also, wer noch ein paar Körner über hat...:D
Einen Radladen gibt es hier auch. Die waren vor lauter Rennradverleih allerdings wenig hilfsbereit mit meinem Freilaufproblem.

Also, auf gehts in diese wunderbare Einöde über den moderat und sehr schön zu fahrenden Col de Ornon http://www.quaeldich.de/paesse/col-d-ornon/.

Die Crux des Tages, und auch eine der gesamten Tour, stellt der folgende Col de Parquetout http://www.quaeldich.de/paesse/col-de-parquetout/ dar. Das Ding ist wirklich sacksteil! Über weite Strecken stehen 12 bis 14% auf die Straße gepinselt, die durchaus zutreffen mögen. Aber wenn man es gestern geschafft hat, geht es mit einer vernünftigen Übersetzung auch hier.

Möchte man die entschärfte Variante mit einer zusätzlich Alpenetappe machen, würde man sinnvollerweise in Bourg d'Oisan übernachten und hätte dann die Möglichkeit die "freiwerdenden" Tages-km in eine Umfahrung dieses Kriteriums zu investieren. Aber für mich war es durchaus eines der schönen und eindrucksvollen Erlebnisse der Tour, dass ich nicht missen möchte.

Weiter geht es durch herrlich raue Landschaft. Diese Wahrnehmung mag mit dem durchwachsenen Wetter zutun gehabt haben. In Corps ist dann mal wieder ein bisschen Leben: Ein paar Lokale und eine Tanke. Ein Lebensmittelgeschäft habe ich auch hier nicht gefunden.

Der verbleibende 3. Berg des Tages sieht zwar auf dem Höhenprofil auch durchaus veritabel aus, ist aber völlig unproblematisch. Es geht halt mehr hoch als runter, aber ein richtig durchgängiger Berg ist das eigentlich nicht. Landschaftlich ist's weiterhin toll. Ganz oben hat man die Alpen dann auf jeden Fall hinter sich und die Provence breitet sich vor einem aus. Ob das geographisch ganz richtig ist, weiß ich nicht. Aber so hat es sich auf jeden Fall angefühlt und ausgeschaut.

Veyens kann man nochmal zur Besorgung eines Feierabendbiers nutzen. Aspres-sur-Buech, einige km weiter, ist dann wieder ein sehr kleiner netter Ort. Ein Laden gibt es hier auch. Er dürfte nur wohl nicht allzu lange abends geöffnet haben. Das Hotel mit Restaurant ist ruhig und läßt keine Wünsche offen.

http://www.booking.com/hotel/fr/log...kout=2010-08-06&lang=de&selected_currency=EUR
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ewxgdanqmytyngsp
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

8. Götter-Etappe in der Provence: Aspres-sur-Buech - Sault , 85km, 1.110km, Schnitt 23,0

Das war eines der ganz fetten Sahnestücke der Tour! Einsame Sträßchen kurven lässig über 2 nette Hügel, eine phantastische Mischung aus ockerfarbenen Felsen, üppigem Grün und strahlend blauem Himmel! Es geht durch ein paar pittoreske Dörfer und die Alpen sieht man noch am Horizont. Und kurz vor Sault duftet es dann auch noch nach Pinien und Lavendel! Provence, wie aus dem Bilderbuch - Kann Radurlaub noch schöner sein?

In Sederon bei km56 gibts so ziemlich die einzige Möglichkeit, sich zu verpflegen. Oben am Col de Macuegne taucht dann recht eindrucksvoll der Mt. Ventoux auf. Dazu mehr auf der nächsten Etappe...

Sault ist ein nettes kleines Städtchen mit einer guten Auswahl an Restaurants. Es wimmelt hier geradezu von Rennradfahrern. Auch einen kompetenten und hilfsbereiten Radladen findet man oben am Ortsrand. Er heißt komischerweise genauso wie unser Hotel "Albion". Auch das Hotel ist eine sehr gute Wahl.

http://www.provenceweb.fr/84/albion/
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=scfsapeqdpzhzbzg
 

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Reisebericht: Karlsruhe => Barcelona => Mallorca

Etappe 9: Provence, Sault - Mt. Ventoux - Arles , 127km, 1.225hm, Schnitt 26,0

Wie charakterisierte mein Mitfahrer diese Etappe: "Morgens 'n tollen Berg hoch, und dann 2 Mal 1,5h Paarzeitfahren. So schnell gehen 127km rum." Ja, stimmt irgendwie. Und wieder war's ein toller Tag.

Von Sault aus befährt man die leichteste Seite des Mt. Ventoux. Man überholt hier radelnde Familien mit Kindern und sogar Väter mit Kinderanhängern, die diesem "Radsportheiligtum" entgegen pilgern.
Bis zum Chalet Reynard ist es wirklich der pure Genuss - mit der Bombenform, die man inzwischen aufgebaut hat. Wenn dann von Bedoin die Rennradler auf dem "scharfen" Anstieg dazukommen, liegt es bei einem selbst, ob man sich mit seinem Sack & Pack doch zu dem einen oder anderen Kräftemessen hinreißen läßt. Bei mir endete es etwas in Atemnot.:eek:
Spätestens oben auf dem Gipfel gibts dann mal wieder reichlich Tour-de-France-Flair - und man kann von hier aus sehen, dass die Erde wirklich eine Kugel ist.

Die beiden "Paarzeitfahren" befinden sich dann jeweils vor und nach Avignon. Auf dem 1. Abschnitt kann man hinter Carpentras erleben, dass auch eine breite Straße in Frankreich kein Garant für tollen Straßenbelag ist. Profil ist leicht wellig bis topfeben, und der Autoverkehr ist nirgends wirklich nervend.

Avignon ist durchaus einen Zwischenstopp wert. In 1h ist man durch die Altstadt gebummelt oder kann noch etwas Sightseeing dranhängen.

Der letzte Abschnitt geht überwiegend über asphaltierte Wirtschaftswege. Großteils ist der Belag absolut top, auf einigen kurzen Abschnitten aber auch mal sehr holprig. Ein paar km gegen Ende haben wir den Track mal verloren. Ich hoffe, dass auch da keine größeren Katastrophen lauern. Und ich wünsche jedem den formidablen Rückwinden, den wir hatten.:)

Arles ist wieder eine nette Stadt mit Stadtmauer und einer eindrucksvollen römischen Arena. Das Hotel Les Acacias ist ein gutes und ruhiges Mittelklassehotel am Rand der Altstadt.

http://www.booking.com/hotel/fr/com...2d32a6;checkin=2010-08-07;checkout=2010-08-08
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=gxqkdszdexbefdam
 

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10. Etappe: Camargue, Arles - Cap d'Agde, 128 (oder 150km), 200hm, Schnitt 24,3

Um es gleich vorwegzunehmen: Die Etappe ist die verkehrstechnisch mit Abstand mühseligste und unerquicklichste. Man fährt immer wieder an breiten Straßen entlang, teilweise auch Schnellstraßen. Radwege laufen wechselnd mal rechts, mal links der Straße. In den Badeorten dann wieder mitunter mühseliges Vorankommen entlang oder in der Nähe der Strandpromenanden :(. Ich habe den Track so gelassen, wie wir ihn auch gefahren sind und letztlich unseren Weg gefunden haben. Aber es ist schon teilweise sehr unübersichtlich.

So, genug gemeckert. Erstens gab es eigentlich keine perfekte Alternative dazu. Auch im Landesinneren wäre man irgendwann durch größere Städte wie Montpellier oder Bezier durchgekommen. Zweitens hat es auch längere wunderschöne Abschnitte, z.B. direkt am Meer entlang gegeben, die die gesamte Tour echt bereichert haben.

Entgegen dem Track sind wir noch einen Abstecher von ca. 22km nach St. Marie-de-la-Mer, direkt ins Zentrum der Camargue gefahren. Auch der hat sich absolut gelohnt. Von dieser tollen Landschaft mit ihren zahlreichen Seen bekommt man sonst nämlich kaum etwas mit. Und wo kriegt man in Europa sonst schon mal Flamingos zu sehen, außer im Zoo?

Danach wechseln sich besagte unerquickliche Abschnitte mit tollen Radwegen direkt an der Küste entlang ab. Teilweise hat man sogar auf beiden Seiten Wasser.

Nach Cap d'Agde ist es noch mal besonders schwierig reinzukommen. Irgendwann muss man von dem Radweg am Strand noch für ein paar km auf eine Schnellstraße. Die wird kurz vor Cap d'Agde 4-spurig mit Fahrbahntrennung. Jetzt hat man 2 Möglichkeiten: Man fährt entweder ganz cool einfach durch das "Autobahnkreuz" nach Cap d'Agde rein. Ich glaube, dass das nicht mal verboten ist, bin aber nicht sicher. Oder man überquert vor der Fahrbahnteilung die Gegenfahrbahn zum linken Straßenrand und rollt oder schiebt dort noch ca. 600m. Dann geht links ein asphaltierter Feldweg (kurz etwas holprig, dann tadelos) ganz entspannt nach Cap d'Agde rein. So wollten wir es machen, sind dann aber doch in dem "Autobahnkreuz" gelandet und versehentlich noch bis Agde reingefahren. Wir hatten am Ende 161km. Es funktioniert aber so. Ich hab es mir am nächsten Tag extra nochmal angesehen.

So landet man denn in einem quirligen sehr großen Badeort, den man wohl auch als "Ballermann a la Francaise" bezeichnen könnte. Viel Trubel, aber durchaus mit Niveau. Es gibt unzählige Restaurant und Bars mit Stil. Da man es auch in unserem Hotel St Claire sehr gut aushalten konnte, war es eine gute Wahl für den Ruhetag.

http://www.booking.com/hotel/fr/le-...kout=2010-08-10&lang=de&selected_currency=EUR
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=oygrczlbwffvmokn
 

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11. Etappe: Zu den Pyrenäen, Cap d'Agde - Arques , 135km, 1.150hm, Schnitt 22,5

Ab heute wirds wieder bergig. Es geht durch die Region Rousillon-Languedoc an den Rand der Pyrenäen.

Wir hatten 2 Probleme mit dem Originaltrack. Erstens darf man mit dem Rad nur über die alte Brücke in Agde. Zweitens gab es in Serignan die geplante kleine Straße nicht mehr, weil dort ein Neubaugebiet entsteht. Beides habe ich umgeplant und hoffe, dass es so reibungslos funktioniert und tatsächlich 135km sind. Wir hatten 145km.

Anfangs geht die Strecke oft auf kleinen Wegen am Canal du Midi entlang. Manchmal etwas holprig, aber sehr schön. So nach knapp 40km wird es dann langsam wieder leicht hügelig. Ganz gut verpflegen kann man sich in Fleury (km43) und Narbonne (km60). Hinter Narbonne wir es erstmal recht ätzende, bis man nach ein paar km die Ausfallstraße verläßt. Es wird wieder einsamer. Aber wir hatten mit heftigem Gegenwind und Hitze zu kämpfen. Die Landschaft ist hier schon so karg, wie ich das von Nordspanien erwartet hätte.

Richtig schön wird es nochmal ab St. Laurent-de-Cabrerisse. Ist wohl die letzte gescheite Möglichkeit zum Einkaufen. Übernachten könnte man hier wahrscheinlich auch. Da der Ort aber schon nach 87km kommt, macht das wenig Sinn. Danach kommen auf jeden Fall nur noch sehr kleine Orte. Die kleinen Straßen sind von einwandfreier Qualität und ziehen sich gemächlich ein paar kleinere Cols hoch. Der letzte ist der Col de Paradis. Wenn man, wie wir, unter Hitze und Gegenwind gelitten hat, ist der Name Programm.

Arques ist ein sehr kleiner und hübscher Ort mit einem eigenwilligen Schloss (eigentlich eher ein Burgturm) am Ortsende. Ansonsten gibts hier einen Bäcker, ein Restauant, eine Art Snackbar und das B&B, in dem wir sehr gut und günstig übernachtet haben. Es wird von einer Engländerin betrieben. Hatte nicht den Eindruck, dass es noch viel andere Übernachtungsmöglichkeiten gibt.

http://www.arquesenciel.com
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=skooxanjcmtbiumj
 

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12. Etappe: Pyrenäen, Arques - Formigueres , 90km, 1.945hm, Schnitt 19,1

Dieses war für mich, neben der Provence-Etappe nach Sault, die zweite absolute "Götter-Etappe"! Wieder geht es über gut asphaltierten Mini-Sträßchen, die teileweise eigentlich eher Forstwege sind. Auf einigen längeren Abschnitten habe ich keine Menschenseele getroffen. Mein Mitfahrer war an diesem Tag zwecks Erholung auf den breiteren Straßen rund um Quillan mit weniger Höhenmetern unterwegs und war auch dort nirgends vom Autoverkehr genervt. Trotzdem kann ich die von mir gefahrene Variante nur empfehlen. Die Anstiege verlaufen absolut moderat. Nur hinter dem Dörfchen Escouloubre wirds kurz vor dem Col des Moulis (2. Anstieg) noch mal etwas steiler.

Die erste Abfahrt vom Col Saint Louis ist ein Traum in unberührter Landschaft! Den Rest der Etappe folgt man dann meistens dem Fluss Aude durch sein schönes Tal. In Axat (ca. km45) ist eigentlich die einzige verlässliche Einkaufsmöglichkeit des Tages: Ein kleiner Supermarkt und ein Bäcker. Anschließend folgt man der Aude erst durch eine enge Klamm und dann weiter durch ihr üppig grünes Tal. Man verlässt den Fluss dann nochmal für den bereits erwähnten Abstecher über den Col des Moulis. Wirklich eine Notwendigkeit besteht hierfür nicht, da die Hauptroute im Tal auch völlig verkehrsarm ist. Aber es ist da oben einfach schön. Der Schlussanstieg in das Hochtal von Formigueres folgt dann wieder der Aude, die hier allerdings ein aufgestauter Bergbach mit viel Gefälle ist. Folglich sind noch mal ordentlich Höhenmeter in schönen Kehren zu überwinden.

Formigueres ist ein kleines Dorf mit nur wenig Infrastruktur: Ein Cafe im Zentrum, ein Bäcker und ein Laden, der geschlossen war, zwei Restaurants. Das eine ist auch Hotel (L` Ancienne Auberge Logis). Wir haben wieder in einem sehr schönen B&B einer Engländerin übernachtet.

http://www.pyreneespastimes.com/
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=zyihnfiiugivjmie
 

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13. Etappe: Nordspanien, Formigueres - St. Quirze de Besora, 112km, 1.180hm, Schnitt 24,7

Man durchfährt zunächst auf kleinen Straßen die Skiorte Les Angles und Font-Romeu. Die Landschaft kam mir recht nordisch vor. Mag auch an dem eher nebligen Wetter gelegen haben. Nach der schönen Abfahrt von Font-Romeu runter wähnt man sich schon in Spanien. Immer mehr Autos mit spanischen Kennzeichen und katalanische Straßenschilder. Von Grenze ist allerdings überhaupt nichts wahrzunehmen. Wie ich jetzt aber noch mal nachgeschaut habe, scheint die Grenze erst unmittelbar vor der etwas größeren Stadt Puigcerda (km38) zu liegen. Hier kann man dann gleich seine Spanischkenntnisse auspacken: "Donde esta un Supermercado?"

Die nächsten paar km durch die Ebene sind wir entgegen dem Track versehentlich auf der Hauptverkehrsstraße gefahren, was aber auch gut ging. Für den dann folgenden Anstieg im nach links weggehenden Tal scheinen mir 2 Alternativen günstig zu sein: Entweder, man bleibt einfach bis Planoles auf der gut ausgeschilderten N-152, die sich an der linken Talseite hochzieht. Sie ist lange nicht so stark befahren, wie ich befürchtet hatte und vermutlich recht schön und mit moderater Steigung. Oder man fährt unten am Eingang des Tals an dessen rechter Flanke auf der GI-400 hoch, macht erst die Höhemeter und stößt dann im oberen Teil von Molinas wieder auf den Track. Wir sind unten im Tal hoch gefahren und haben die Höhenmeter dann im Ort Molinas gemacht. War auch ok., aber stärker befahren, als ich erwartet hatte. So oder so, ist dies der letzte Pyrenäenanstieg.

In Ribes (ca. km83) bietet sich dann die nächste Einkaufsmöglichkeit. Aber auch das Etappenziel ist auf breiten Straßen und meist bergab recht schnell erreicht. Auf diesem Abschnitt hatte ich eine autobahnartige Schnellstraße befürchtet. So schlimm war es dann doch nicht. Der Verkehr hielt sich noch in Grenzen. Es sind mehrere Tunnels zu durchfahren, für die mal wieder ein Rücklicht zu empfehlen ist. Die Straße scheint jedoch gerade ausgebaut zu werden. Wie sich das dann auswirkt, ob die alte Straße als verkehrsarme Variante bestehen bleibt, war nicht einzuschätzen.

Der Ort St. Quirze de Besora war für uns eine Überraschung. Hier gibt es nämlich - fast - nichts!:( Umso mehr erstaunt das nicht ganz kleine und gute Mittelklassehotel. An der Rezeption wird etwas Englisch gesprochen. Was und wann es abends noch etwas zu Essen gibt, konnten wir aber nicht so richtig in Erfahrung bringen. Anscheinend erst ab 20:30. Das einzige andere "Restaurant" in dem Ort ist die Bar "Frankfurter", gerade um die Ecke. Hier trifft sich die Bevölkerung. Wo sollen sie auch sonst hin? Da sollte man ein paar Brocken Spanisch können und ansonsten auf Dinge aus der Tapas-Theke zeigen. Spezialität des Hauses sind "Bocadillos" in allen Variationen: überbackene Sandwiches. Mir hats geschmeckt und irgendwie Spass gemacht, mich so mit Händen und Füssen zu verständigen.
Falls man noch etwas einkaufen möchte: einen kleinen Laden gibt es, wenn man von der Hauptstraße nicht links zum Hotel hoch fährt, sondern kurz rechts entlang der morgigen Etappe.

Warum ich das alles so ausführlich beschreibe: Uns hat es an dem Abend echt erstmal vor Probleme gestellt, was zu Essen zu finden.

http://www.mghoteles.com
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rxnianjizdcavwsl
 

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14. Etappe: Finale, St. Quirze de Besora - Barcelona, 130km, 2.130hm, Schnitt 22,5

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich weiß nicht genau, wie weit es ist. Wir hatten an diesem Tag wegen einer ärgerlichen Fehlplanung (Straße gabs nicht) und etwas Umherirren in Barcelona üppige 150km! Die Fehler habe ich nach bestem Gewissen behoben. So sollten es eigentlich max. 130km bis zum Hostel sein.

Zunächst mal versprach dies noch mal ein ganz wunderbarer Tag auf dem Rad zu werden. Wieder auf einsamen Straßen über moderate Berge durch die Lande kurven. Heute kam mir die Landschaft, wieder bei Nebel, reichlich englisch vor. Nur die Bebauung mit alten Fincas hier und da zeigte, dass wir wohl doch in Spanien angekommen waren. Irgendwann kam dann doch auch die Sonne raus.

Der zweite "Berg" ist dann doch noch mal recht anspruchsvoll. Tatsächlich ist das gar nicht EIN Berg, sondern mehr 'ne Art Achterbahn mit immer wieder Anstiegen um 10%. Die über 2.000hm des Tages sprechen für sich. Nach ca. 53km und diesen zahlreichen Gipfeln ist dann Moia erreicht, wo man die Gelegenheit hat, Futter nachzukaufen.

Leider ist es mit der Beschaulichkeit ab hier dann überwiegend vorbei. Die Straßen werden breiter und verkehrsreicher. Es ist aber durchaus erträglich und es kommen auch noch einige sehr schöne Abschnitte. Man merkt aber schon, dass man sich einem Ballungsraum nähert. Sabadell (ca. km95) ist dann mehr eine eigene Großstadt als Vorort von Barcelona. Umso schöner ist es, dass uns am allerletzten Berg der gesamten Tour dann nochmal eine kurvige kleine Straße durch einsamen Wald führt. Dann kommst Du oben ums Eck - und hast Barcelona zu Füssen liegen. Stilvoller kann man mit dem Rad eigentlich nicht in so eine Metropole einfahren!

Unten in den breiten Avenidas liegen mehrere der bekannten Bauwerke Barcelonas direkt am Weg. Auch könnte man gleich etwas vom Flair dieser Stadt atmen, wenn man der Flaniermeile "Las Ramblas" Richtung Hafen runter folgt. Doch wir fuhren zunächst mal weiter zum "Hostel One Sants". Das Radfahren auf den breiten Straßen geht übrigens recht stressfrei. Nur die roten Ampeln alle paar Meter nerven. Und in 4 bis 5-spurigen Kreisverkehren kann dann auch schonmal etwas mehr Adrenalin ausgeschüttet werden.

Das Hostel im Stadtteil Sants ist ordentlich, nettes und hilfbereites Personal, und mit 32,50€ ÜF bezahlbar. Allerdings läuft mindestens bis Mitternacht im ganzen Haus laute Musik. Wirklich ruhig wird es nicht vor 1:30. Wem Nachtruhe wichtig ist und wer nicht auf Ohrenstopfen vertraut, sollte sich also lieber woanderes einquartieren. Die Lage ist ganz gut. Rundrum viele nicht-touristische Restaurants, der Bahnhof (Züge Richtung Frankreich) in Gehentfernung und zum Fährhafen sind es ca. 5km mit dem Rad.

Noch ein kurzer Abriss, was mir in Barcelona gut gefallen hat:
• Die Bauten A. Gaudis - und da besonders der Parc Guell (kostenlos, toller Blick auf Stadt und Meer), sowie die Casa Mila mit sehenswerter Austellung über sein Gesamtwerk.
• Der Strand - toller Sandstrand mit Promenade und schönen Bars. Da 'ne Sangira und Cafe del Mar dazu...:cool:
• Der Montuic - vor dem Palau Nacional sitzen, auf die Stadt runter schauen und einem Straßenmusiker beim Gitarrenklimpern zuhören. Anschließend das Olympiagelände besichtigen.
• Mit der Seilbahn über den Hafen fahren - ist mit 9€ zwar sauteuer, lohnt sich aber für Leute, die gerne fotografieren.

Noch ein Tipp zur Metro: Ich bin für 2 Tage gerade ebenso mit einem 10-Fahrten-Ticket für 7,95 hingekommen. Das 2-Tagesticket kostet 11,20. Wenn man wenig laufen möchte, ist das die bessere Wahl.

http://www.hostelworld.com/hosteldetails.php/HostelOne-Sants/Barcelona/16784

Das Fährticket nach Palma de Mallorca hat mich übrigens 68€ gekostet. Das Fahrrad ist frei. Die Fähre ist von 23:00 bis 6:00 unterwegs. http://www.trasmediterranea.es/trasmeweb/inicio.do

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=odneynxkjrtdbmaq
 

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Abschluss auf Mallorca:

Was soll man Rennradfahrern schon über Mallorca erzählen? Soviel vielleicht doch:

1. Man kann auch im August auf Mallorca Rennradfahren. Es hatte so zwischen 30 und 35°, was ich zum Radfahren durchaus angenehm finde. War möglicherweise nicht unbedingt repräsentativ. Auf den Straßen in der Tramuntana ist etwas mehr an Mietwagen- und Busverkehr, aber jetzt nicht unerträglich. Im Landesinneren ist völlig „Tote Hose“ – im positiven Sinne. Auch nicht eine einzige uniformierte Horde der einschlägigen Radreiseanbieter habe ich gesehen. Nur der eine oder andere einheimische Rennradfahrer ist unterwegs.

2. Es ist auch mal ganz interessant, hier eine 2-Tagestour mit kleinem Gepäck zu machen, statt abends ins immer gleiche Rundum-sorglos-Hotel zu kommen (was ich aber auch zu schätzen weiß).
Ich bin am ersten Tag 142km, 1.270hm von Palma an die Ostküste gefahren und dann über St. Salvador zum Puig de Randa http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tcdphvswrpdfkeus. In dem allseits bekannten Kloster kann man auch sehr schön und günstig übernachten. Riesiges, komfortables EZ für 31€ mit F. Dass der Blick vom Restaurant bei Sonnenuntergang toll ist, muss ich niemand erzählen, der schonmal dort war.
Die Sache hat zwei kleine Haken:
- Man müsste theoretisch schon um 17:00 dort sein, weil dann die Rezeption schließt. Tatsächlich bekommt man seinen Zimmerschlüssel auch noch später im Restaurant. Auch die Küche schließt spätestens um 19:00.
- Es ist schwierig etwas zu buchen, wenn man nicht Spanisch spricht. Eine E-Mail an [email protected] (sogar auf Spanisch) blieb sehr lange unbeantwortet. Schließlich hat dort netterweise jemand für mich angerufen und die Sache klargemacht. Aber Online-Buchung ist nicht.

Am 2. Tag bin ich dann schließlich noch hier lang
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=cfecirerfqqyvjcd
und habe festgestellt, dass man unbedingt mal in Fornalutx gewesen sein sollte. Echt ein sehr schönes Dörfchen am Wege, wenn man vom Puig Major kommt oder hochfährt. Den Col des Vent am Ende habe ich mir geschenkt. Irgendwann sagst du dir dann nach fast 3 Wochen: „Komm, is‘ gut jetzt – Das war’s.“ So wurden es denn nur 142km und 2.335hm.

3. Man kann tatsächlich direkt mit dem Rad an den Flughafen fahren. Die Frage stellt sich ja beim üblichen Mallorca-Radurlaub nicht unbedingt. Hier geht’s lang:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=otlfhgpkhvebetpy

4. Übernachtet in Palma habe ich im Hostel Terramar http://www.palma-hostales.com/de/index.htm: Nett, preiswert, Englischsprachig, gut gelegen. Zimmer nach vorne zur Straße leider etwas laut.
 

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