Bei mir fing die Begeisterung für Räder, Rad fahren und Rad Technik 1975 an. Damals bekam ich zum 10. Geburtstag ein silbernes 3-Gang Rad geschenkt. Es hatte Chromschutzbleche und rote
Griffe. Ich nannte es Silver Star. Meine Mutter war begeisterte Radfahrerin und zeigte mir die ersten Reparaturen am Fahrrad. Doch obwohl ich nur zu gerne ein Rennrad haben wollte (ich drehte den Lenker von Silver Star sogar nach unten), dauerte es noch bis 1979 bis ich endlich ein silbernes 10-Gang Rad bekam. Es war nichts teures, aber damit fuhr ich in meinen ersten Rennen hinterher. Das tat meiner Begeisterung für den Rennsport aber keinen Abbruch. Bis in die 80er Jahre hinein fuhr ich relativ erfolglos Rennen. Dann kamen die ersten Mountainbikes und ich fing an Cross Country und Downhill zu fahren. Ab und zu stieg ich aber noch auf ein Rennrad.
In den 80er Jahren fiel mir dann ein Benotto Renner mit
Shimano-Ausstattung in die Hände. Damit startete ich dann Anfang der 90er wieder Straßenrennen. Kurz darauf kam ein Wheeler Malcesine mit 8-fach Tricolor (
Shimano 600) dazu. Da ich aber mit den STI nicht klar kam, baute ich auf Unterrohrhebeln um. Wurde damals oft dafür belächelt. Vor allem wenn ich mit dem nun nicht mehr ganz so taufrischen Benotto startete, gab es schon oft Bemerkungen. Das störte mich aber nicht. Ich war mit meinen Rädern glücklich. Zu den Rennrädern hatte ich in den 90ern noch ein Stahl-MTB von Merida. Das hatte ich mehrfach um und neu aufgebaut. Auch meine Rennräder wartete ich natürlich selber. Das Benotto hatte ich komplett zerlegt, gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut. Für mich hatten alle meine Räder einen emotionellen Wert, da ich damit bestimmte Rennen und Touren verband. Im Jahr 2000 kaufte ich dann ein nagelneues MTB von
Rose. Das war mein allererstes Rad mit Alurahmen. Das Rad begleitet mich bis Heute. Als ich im Frühjahr 2004 einen schweren Trainingsunfall hatte, war es vorbei mit dem Radsport. Mein linkes Knie war so geschädigt das ich kaum noch gehen konnte. Die Ärzte legten mir nahe den Lauf - und Radsport aufzugeben. Ich verkaufte das Benotto und das Wheeler . Aus heutiger Sicht ein riesiger Fehler den ich sehr bereue. Das
Rose zerlegte ich und verstaute es in Kisten im Keller. Das war´s also.
Nur ein halbes Jahr nach meinem Unfall baute ich das
Rose wieder auf und fuhr mit meinem Freund in die Alpen. Das Fahren bereitete zwar Schmerzen, aber mein Wille wieder auf dem Rad zu sitzen war größer. Das Knie machte in den folgenden Jahren immer wieder Probleme, aber trotzdem unternahm ich die ein oder andere Tour auf dem
Rose. Dann wurden die Touren immer länger und häufiger. Als ich in den Jahren 2012 und 2013 bereits wieder mehrere tausend Kilometer im Jahr zurück legte, und das ohne größere Probleme, wusste ich das es wieder Zeit für ein Rennrad wurde. Die modernen Räder sagten mir gar nicht mehr zu, also war klar das wieder etwas aus den 80er Jahren her musste. So kam ich 10 Jahre nach dem Verkauf meiner beiden letzten Rennräder wieder zu einem Renner.
Ich kaufte mir im Herbst 2014 ein Giant Peleton Lite aus dem Jahre 1984. Ich hatte vor es zu zerlegen, den Rahmen zu konservieren und wieder aufzubauen. Es liegt übrigens immer noch zerlegt in meinem Keller.
Januar 2015 trat ich dann wieder einem Radsportverein bei. Für Rennen war ich mittlerweile zu alt und zu langsam, aber RTF konnte ich wieder fahren.
Da ein Rennrad natürlich nicht reichte, kam bald darauf ein Peugeot Cologne von 1989 dazu. Das Peugeot wurde dann von mir zum Langstreckenrenner aufgebaut und ich setzte es bei meinen ersten Marathon und Brevets ein. Momentan steht es im Keller und wartet auf eine fällige Überholung.
Kurz darauf entdeckte ich im Forum einen zum Verkauf stehen Meralrahmen für kleines Geld. Hier noch ohne
Lenkerband. Das Rad wurde auf vielen Touren (teilweise mit Gepäckträger) und sogar auf einem Marathon in den Niederlanden eingesetzt. Momentan ist es mein Rad auf der Rolle, auf der ich täglich trainiere.
Dann lief mir hier im Forum ein Bianchi Rahmenset über den Weg. Ich konnte nicht widerstehen und schon entstand der nächste Renner.
Das Rad steht in meinem Arbeitszimmer und ich erfreue mich jeden Tag daran. Eine Zeitlang bin ich es öfters gefahren, aber mittlerweile habe ich einfach zu viele gute Räder.
Mittlerweile hatte ich längst eine interne Liste von Rädern die ich gerne hätte. Eine sehr lange Liste. Ich beschloss aber es auf jeden Fall bei 10 Rädern bewenden zu lassen. Mehr Platz hatte ich nicht. Dachte ich. Ganz oben auf der Liste stand ein Rickert. Da ich in Dortmund wohnte und für einen Dortmunder Verein fuhr, war ein Rickert eigentlich Pflicht.
Mehrfach wurde mir ein Rickert Spezial aus dem Jahre 2000 angeboten. Ich lehnte zunächst ab, weil mir das Rad zu neu war und STI hatte. Die mochte ich einfach nicht. Doch dann nahm ich das Rad. Und habe es nie bereut. Nach einigen Umbauten, unter anderem auf Unterrohrhebeln, kann ich sagen das dies mein absolutes Lieblingsrad ist. Wenn ich nur noch ein Rad behalten dürfte, würde ich das Rickert nehmen.
Eigentlich bräuchte ich ja jetzt keine weiteren Räder mehr, dachte ich mir.
Als ich dann aber 2017 in Köln ein RIH Mistral von 1981 erblickte war der Vorsatz schnell vergessen. Das RIH war nicht im besten Zustand und einfach ausgestattet, aber der Rahmen hatte Potential. Und so erwarb ich das Rad und baute es zeitgemäß mit einer
Shimano 600 Arabesque auf. Nach dem Rickert eines meiner liebsten Räder.
Und natürlich ging es weiter.
Über das Forum kam ich an das Rahmenset eines Koga Miyata Traveller von 1992. Ich baute mir daraus einen Randonneur und Reiserad.
Leider ist das Rad momentan defekt. Nach einem Kettenriss im Wiegetritt zerstörte sich das Schaltwerk und verzog dabei das Ausfallende.
Wird aber bei Gelegenheit mal gerichtet.
Über
ebay Kleinanzeigen fand ich ein schönes GT Karakoram von 1994. Da konnte ich einfach nicht nein sagen.
Auf Tipp des Forums fand ich bei
ebay Kleinanzeigen dann noch einen großen Mücke Rahmen. Mücke war eine Marke aus Krefeld. Ich baute mir daraus eine leichte (unter 12 kg) Randonneuse für Brevets. Das Rad kam dieses Jahr oft zum Einsatz. Die STI wichen aber wieder zugunsten Unterrohrhebeln. Kam einfach nicht mit den Dingern klar.
Ebenfalls auf Tipp des Forums kam ich zu einem Raleigh 653 Race von 1988. Ich baute das Rad komplett neu auf mit einem Mix aus Suntour (Schaltung) und Campagnolo (
Bremsen und Kurbel). Es avancierte zu einem meiner Lieblingsräder und ich fuhr damit das erste Rennen seit 14 Jahren (Vereinsrennen).
Das Gazelle Formula Cross von 1990 erwarb ich hier im Forum als Rahmenset. Ich baute es nach meinen Vorstellungen auf. Momentan kommt es häufiger zum Einsatz, allerdings mit Straßenreifen. Leider konnte ich bisher keine Crossreifen mit maximal 28 mm finden. Mehr passen nicht hinten in den Rahmen.
Das sind noch nicht alle Räder. Einige Projekte sind noch nicht abgeschlossen. Die 10 Räder habe ich längst überschritten. Wieviel es jetzt genau sind, weiß ich gerade nicht. Die Zahl müsste so bei 16 bis 18 liegen. Für mich ist keines der Räder ein Kapitalobjekt. Das was ich rein gesteckt habe, bekäme ich kaum wieder raus. Ich kaufe die Räder weil sie mir gefallen und ich sie gerne fahre. Anschauen tue ich sie auch gerne. Deshalb stehen meine besten Räder zu Hause in meinem kleinen Büro. Ist das eine Sucht? Ja, irgendwie schon. Genau wie das Rad fahren. Ich kann einfach nicht aufhören. Zumindest kristallisiert sich in meiner Sammlung ein Schwerpunkt auf Räder aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien heraus.