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kapitalanlage, sammlung, fuhrpark, nur der eine alltagsklassiker - was und warum???

roykoeln

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unter diesem zugegebenermaßen etwas sperrigen titel möchte ich von euch erfahren, was in welcher zusammenstellung und warum in eurer garage/lagerhalle/scheune/fahrradkeller/gartenhaus oder sonstwo herumsteht oder sogar bewegt wird.

ich freue mich, wenn sowohl der reine sammler als auch der akkordaufbauer oder der vielfahrer ihre geschichte erzählen:
wie seid ihr zu euren rädern gekommen?
womit fing es an?
was kam als nächstes?
wie hat sich der fuhrpark/die sammlung im laufe der zeit verändert?
warum hat euer repertoire eine ganz bestimmte zusammenstellung, welche gründe gibt es für einzelne räder?
welche erlebnisse oder ereignisse waren wendepunkte oder besonders prägend?
welches rad war ein ganz besonderes, was verbindet ihr mit einem bestimmten rad?

also im wesentlichen keine aufbaugeschichten einzelner räder (es sei denn, sie hatten besonders prägende momente), sondern die geschichten und hintergründe zu dem, was ihr so habt, und wie es dahin kam.

bilder sind natürlich immer gerne gesehen, sollten aber nicht unkommentiert bleiben - der reine anblick von eurem krempel reicht hier nicht, dafür gibt es ja andere fäden.;)

ich schreibe irgendwann in der nächsten tagen meine geschichte auf, aber dieses thema brennt mir schon ne zeitlang unter den nägeln, deshalb heute endlich von mir die anmoderation, vielleicht fängt auch an, wer jetzt gerade lust hat...
 

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Re: kapitalanlage, sammlung, fuhrpark, nur der eine alltagsklassiker - was und warum???
Klasse Roy, das ist ein Thema an dem ich auch schon eine Weile herum hirne. Danke, daß du es angreifst.
Ich sitze eigentlich oft bei meinen Rädern, nach dem Fahren oder nach der Arbeit oder einfach so. Schau mir das eine oder andere an und lasse meine Gedanken laufen.
Ich werde sicher liefern ;-))
Grüße
klaus
 
Wie bei mir alles anfing ? Es war im Jahr 2003, wegen einer Wette mit meinem Sohn, der ist also an allen Schuld, bin ich den Ötztaler Radmarathon gefahren. Im Ernst es war meine Erste Ausfahrt mit mehr als 6 Fahrern. Jedenfalls lag bei dieser Veranstaltung die Werbung zur L`Eroica aus und da ich eh auf so altes Zeug stehe wollte ich da hin. Ein altes Rad musste also her, es hat noch eine Weile gedauert dann hat es mit den Rädern mit diesen Italienischen Teil angefangen.
DSC_0040.JPG


Es musste dann noch ein wenig Zeit ins Land ziehen bis der Start in Gaiole erfolgte, dann schon auf vernünftigen Rädern, PARIA WKC
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MfG Jens

Ps:. Kapitalanlage is natürlich so eine Sache, nur mal ein Beispiel ich hab Anfang der 90er Jahre einen schonen Regulator günstig bekommen, hab die Uhr dann vom Uhrmacher reinigen lassen, dieser war sehr erfreut so ein schönes Stück zu sehen und meinte die Uhr wäre ca. 3000,0 Dm wert. Letztes Jahr wären alle Lager dran gewesen, ca.300,0 € der Uhrmacher hat mir davon abgeraten weil die Reparatur mehr kosten würde als sie Wert sei. Was ich damit sagen wollte, wissen wir ob DIAMANT Bremsen (wohlbemerkt eine und ohne Griff) in x Jahren immer noch führ 400,0€ in der Bucht weggehen ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Moment sind es bei mir vor allem Räder zum fahren. Ich fahre gerne und benütze gerne unterschiedliche Räder. Dazu sind für manche fahrten bestimmte Räder besser. Deswegen auch meine eigene Regel dass jedes Rad im Stall auch für einen 200km geeignet sein sollte.
Kapitalanlage war mal aber jetzt nicht mehr. Das hatte mit meine schlechte Voraussichten bei meinen ehemaligen Arbeitgeber zu tun. Ich wusste dass ich dort in absehbarer Zeit entlassen werden wurde. Der Vorrat an Radteile ist dann etwas was nicht berücksichtigt wird von den Instanzen, es ist also genügend Zeugs vorhanden wenn das Geld knapp wird. Jetzt hab ich einen neuen Job in einen Berufszweig der in meiner Region viele Arbetisplätze kennt. Also ist dieser Punkt nicht mehr so wichtig.
 
Ich sitze eigentlich oft bei meinen Rädern, nach dem Fahren oder nach der Arbeit oder einfach so. Schau mir das eine oder andere an und lasse meine Gedanken laufen.
Geht mir auch so - stehen fast alle auch in meinem Arbeitszimmer ... :) ... und bei Rein- oder Rausgehen tätschelt man of unwillkürlich über den Handschmeichler-Ledersattel ... :D
 
Ps:. Kapitalanlage is natürlich so eine Sache, nur mal ein Beispiel ich hab Anfang der 90er Jahre einen schonen Regulator günstig bekommen, hab die Uhr dann vom Uhrmacher reinigen lassen, dieser war sehr erfreut so ein schönes Stück zu sehen und meinte die Uhr wäre ca. 3000,0 Dm wert. Letztes Jahr wären alle Lager dran gewesen, ca.300,0 € der Uhrmacher hat mir davon abgeraten weil die Reparatur mehr kosten würde als sie Wert sei. Was ich damit sagen wollte, wissen wir ob DIAMANT Bremsen (wohlbemerkt eine und ohne Griff) in x Jahren immer noch führ 400,0€ in der Bucht weggehen ?
Das mit der Uhr ist ein schönes Beispiel. Definieren wir Wert mal so: Wert ist etwas immer soviel, wie jemand, dem ein Angebot vorliegt, bereit ist zu zahlen.
Anfang der 90er war man auf Kleinanzeigen angewiesen, die Reichweite dieser Angebote war meist lokal, also das Angebot knapp. Daher waren auch die Preise für Antiquitäten recht hoch.
Ich erinnere mich, als ich noch Ende der 90er ein Nuovo Gran Sport-Schaltwerk aus Wien über einen Freund besorgt hatte, der gerade dort ein Praktikum gemacht hat. Das hat 100 oder 120 DM gekostet.
Später kam ebay und damit ein viel größerer Basar auf. Plötzlich gab es alles und man kam sehr leicht ran. Das Angebot war groß, was die Preise erstmal fallen ließ. Ein NGS-Schaltwerk wäre damals für, na, so 25 bis 40 EUR gekostet.
Erst, wenn ein gewisser Sammlersturm nach betimmten Fabrikaten oder Marken einsetzt, werden die Preise dafür wieder anziehen. Man kann das gut sehen an franz. Komponenten aus der "goldenen Zeit", also bis zum Bike Boom der 70er. Bestimmte Marken werden, auch einfach durch Nennung in bestimmten Medien (z.B. gewisse Bilderbücher) geadelt, so dass sie als Objekte oder auch nur als ebay-Suchbegriffe gute Preise einbringen.
 
Kapitalanlage war mal aber jetzt nicht mehr. Das hatte mit meine schlechte Voraussichten bei meinen ehemaligen Arbeitgeber zu tun. Ich wusste dass ich dort in absehbarer Zeit entlassen werden wurde. Der Vorrat an Radteile ist dann etwas was nicht berücksichtigt wird von den Instanzen, es ist also genügend Zeugs vorhanden wenn das Geld knapp wird. Jetzt hab ich einen neuen Job in einen Berufszweig der in meiner Region viele Arbetisplätze kennt. Also ist dieser Punkt nicht mehr so wichtig.
Find ich spannend, eher Existenzsicherung denn Kapitalanlage. Um welchen Berufszweig geht es ?
 
Eine gewisse Affinität zu Rädern, stellte sich bei mir, Mitte der 70er Jahre ein.
Damals bekam ich als Teenager ein blaues Hercules ("Hobby") 3-Gang Herrenrad (26").
Damit fuhr ich eine ganze Weile, ziemlich stolz herum!

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Ich hatte lange überlegt, das Rad wieder herzurichten, sogar ein baugleiches (neuwertiges) Modell in gleicher Farbe aufgetrieben - habe mich dann aber doch entschlossen, alles so zu belassen, als Zeitzeugnis und Mahnmal!

Da bei uns im grenznahen Gebiet zu Frankreich, sehr viele Peugeot und Mobylette Mofas herumfuhren, ebbte die Liebe zum Hercules schnell ab und ein funkelnagelneues Peugeot 103 Mofa zog in die Garage ein. Die zweite Marke, welche prägenden Einfluss bei mir hinterließ.
Danach folgten Jahre der Dunkelheit hinsichtlich des Fahrradfahrens.
Sportlich von jeher dem Schwimmen verschrieben, kam ich Anfang der 90er mit Triathleten in Kontakt, welche bei uns mittrainierten. Also mußte wieder ein Rad her, aber erst mal nur zum Schnuppern.
In einer Kleinanzeigen-Zeitschrift stolperte ich 1992 dann über ein Hercules Rennrad.
Ohne große Ahnung, kaufte ich das Rad ("Ventimiglia") im gewerblichen Umfeld.
Es war zwar neu, aber ein Auslauf-Auslauf-Auslauf-Modell (1986/87) wie sich später herausstellte. Die RH (59) paßte so gerade, was mir damals nicht weiter auffiel.
Nach kurzer Zeit und etlichen technischen Injektionen durch die Trias, wurden die SR, Weinmann und Maillard Komponenten der Tonne übergeben :oops: und auf Shimano Tricolor upgegradet.

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Das Ventimiglia - wieder mal im "Chamäleon-Modus". Diesmal Richtung Winterrad, mit 8-fach Schaltbremseinheiten?!

Kurz danach zog wieder die "Dunkelheit" ein und die beiden Hercules verstaubten über Jahre in der Garage.
Mittlerweile der sportlichen Figur entwachsen, fing ich so um 2010 wieder an, etwas Rad zu fahren, da zum Laufen zu schwer.
Die Frau meines verstorbenen Patenonkels erfuhr von meinen Zweiradaktivitäten und schon war ich Besitzer eines 81er Peugeot PX10 in hervorragendem Zustand.

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Das PX10N-E im leicht gepimpten Zustand

Von dem Augenblick - so 2012 - brachen alle Dämme! Natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten - bin ich hier im Kreis der Profis, doch immer noch ein ganz kleines Licht.

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Mein erstes "großes" Projekt - ein Forumsrad!
Vielen Dank nochmals an (stellvertretend) faliero, knutson, FSD und Steff_N!



A propos...(Beispielhaft)
Campagnolo Alu-Schraubkranz 2017 in Deurne = 110-130 €
Campagnolo Alu-Schraubkranz 2018 in Köln = 200-230 €
 
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Bei mir sind es mehrere Faktoren, die darüber bestimmen, was ich anschaffe und fahre und mir ins Regal lege.
Zuerst ist das Interesse an der Technik. Mich interessiert es einfach, wie dies oder jenes in der Praxis funktioniert. Ich will alles ausprobieren, also baue ich es irgendwo an oder baue gleich ein neues Rad damit.
Manchmal ist die Erfahrung mäßig, dann geht das Teil oder das Rad wieder und kann einen anderen glücklich machen, der besser damit zurechtkommt.
Manchmal (leider sehr oft) ist die Erfahrung aber so gut, dass ich beschließe, dass das Rad bleiben darf bzw. dieses Schaltsystem oder jenes Pedalsystem oder irgendwas anderes als "Standard" festgelegt wird und bei späteren Aufbauten direkt übernommen wird.
Ein paar Beispiele:
Ich wollte eine Randonnöse - dafür war ein total ungeeigneter Rahmen, dazu noch viel zu klein, als Basis vorgesehen. Das Ergebnis: Matxaka.
Matxaka.jpg

Ein totales Experimentierfeld, ich glaub, ich habe allein 5 oder 6 verschiedene Schalthebel mit verschiedenen Anbaumöglichkeiten ausprobiert. Dann 2-fach und 3-fach-Antrieb, 5- und 6-fach hinten. Hier in der letzten Ïnkarnation mit 3x3-Antrieb:
Matxaka-V3.jpg


Die damit gewonnenen Erkenntnisse waren aber so fundamental, dass ich beim näxten Aufbau kaum noch Fehler gemacht habe.
Der Franzosenbrummer war also ein konsequenter Schritt in die Richtung, die sich während meines ersten Winterpokals auf Matxaka, insges. also über 3000 km, herausgebildet hat.
Brummer 001.jpg

Dieses "kaum noch Fehler" heißt natürlich auch, dass es besser geht. In dem Fall war ich z.B. festgelegt auf Simplex-Schaltung, weil die Ausfaller nix anderes erlaubten. Und natürlich war das auch meine erste Begegnung mit dem Universum metrischer Maße, die mit dem Stanrard-Universum inkompatibel sind.
Also musste noch eine Evolution her, der GranSpazierer:
ALIM4908.JPG

Aber auch dieser Erstaufbau mit 2x6 war noch nicht definitiv, die langen 600er Bremsen waren zu schwach (wegen des Front-GT gingen nur welche mit extrem langem Bolzen), der Randonneurlenker mit den gelupften Bögen nicht so bequem wie erwartet, nur ein Flaschenhalter...
Immerhin konnte auch der Spazierer noch etwas optimiert werden. Andere Bremsen und 3x6-Antrieb machen ihn nun bergtauglich.
Umbau fertig 10-2014 001.jpg
Man sieht hier auch die 32er Paselas, welche schon bei Matxaka Verwendung fanden und die sich auch gut bewährt haben.

Aber das ist noch nicht das Ende. Ich wollte mal unbedingt eine Rohloff ausprobieren. Und außerdem ein Rad, das ganz genau nach meinen Vorgaben gebaut ist. Mit Anlötteilen da, wo ich sie haben will, mit Befestigungen für alles, was ich ranbauen will, mit Rohren, die ich ausgesucht habe usw. Weil es das so nicht gibt, bin ich zum Constructeur gegangen und habe mir einen Rahmen bauen lassen, den Ulltimator.
20181106_094120.jpg
Das ist schon ziemlich nah am Ideal: Fahrposition, Lenkerform, Sattel, Gangabstufung z.B. sind excellent.
Aber auch hier gibt es noch ein paar Punkte, die noch zu verbessern sind. Das wird nun in den näxten Schritten passieren. Den großen Hinter-GT muss ich noch polieren, die Tubus-Lowrider sind nicht montierbar und ich muss andere suchen oder bauen lassen (braucht die Tubus Ergos vllt. jemand?).

Außer Matxaka sind die anderen Räder aber nicht verschrottet oder außer Betrieb genommen worden.
Matxaka ist als Tourensportrad zurückgebaut worden und hat noch ein paar Jahre als Stadt- und Winterrad gedient. Mit 5-Gang-Nabenschaltung usw.
Matxaka-II 001.jpg


Der GranSpazierer ist im Hause meiner Mutter und ist dort mein Besuchsrad. Bild ist oben zu sehen.
Und der Brummer ist zu 650b umgebaut worden und macht mir seitdem viel mehr Spaß, so dass ich schon überlege, ob der Ultimator wirklich das definitive Rad bleiben soll....
20180525_092725.jpg
 
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Hilfreicher Faden,so kann man verstehen wie die einzelnen User ticken
Wofür ist das wichtig ?
..., eher Existenzsicherung denn Kapitalanlage. ...
Das ist dasselbe, weil die "Existenzsicherung" sozusagen der Oberbegriff zur "Kapitalanlage" ist. ;)

Vorgestern hatte ich eine Begegnung mit einem Kunden, der vor zig-Jahren ein Jaguar E-Type - Cabrio gekauft hat.
Er hat damals 55.000 DM bezahlt. Heute wird die Karre mit ca. 150.000 € gehandelt. Wenn man nun die Erhaltungs- und Lagerkosten abzieht,
bleibt in diesem Beispiel immer noch eine recht ansehnliche Rendite. Bei Autos geht das, weil es genügend Fettsäcke mit viel Geld gibt,
die so ein Fahrzeug für ein kulturelles Ereignis halten, das zugleich nach außen für andere den eigenen Status sichtbar macht.

Hingegen sind bei unseren Rädern die Erhaltungs- und Lagerkosten gering. Wir brauchen weder eine Garage noch eine vorgeschriebene Pflichtversicherung, um die Räder bewegen zu dürfen.
Dennoch: Wer Räder und Radteile als "Kapitalanlage" betrachtet, wird irgendwann ernüchtert feststellen, daß er nicht rechnen kann.
Meine C-Record Pista - Pedale habe ich irgendwann in den 90igern neu gekauft. Die waren damals schon sehr preisintensiv.
Und wenn heute einer ein Dura Ace - Schaltwerk für 50 € kauft, das in 10 Jahren vielleicht 100 € bringt und nun von "Kapitalanlage" spricht,
dann ist das unterm Strich vielleicht eher zum Totlachen als kaufmännisches Geschick.

Tatsächlich kann man über die Preisentwicklung aber aus einem anderen Grund gespannt sein:
Elektrisch betriebene Bauteile und Stellmotoren sind am Fahrrad keine Seltenheit mehr. Es kann sein, daß sich diese Entwicklung mal umkehrt und dann ältere - mechanische - Teile "wertvoller" werden. Ich halte das für nicht ganz unwahrscheinlich.

Inzwischen ist meine Sammlung auf viele 1000 € angewachsen. Mir ist das vollkommen egal, weil ich die Räder gerne benutze und mich daran erfreue. Räder und Radteile sind manchmal nicht nur sehr ästhetisch; Räder sind darüber hinaus nützlich und - ganz leidenschaftslos - auch als Transport- und Fortbewegungsmittel oder eben als Sportgeräte einsetzbar.
Die Betrachtung als "Kapitalanlage" wäre das Ende dieser Leidenschaft.
Ich habe deshalb ein neues Adjektiv erfunden, das ich hier gerne verwende. Es heißt "kapitalegal" !:D
 
Kann mich da meinem Vorredner nur anschließen. Ich habe vor 10-12 Jahren recht viel Fahrradteile über ebay Weltweit gehandelt. Das Preisgefüge sah da völlig anders aus als heute. Genauer gesagt die Preise von damals erreicht man heute nicht mehr annähernd. Was ich irgendwie gut finde, denn ich sammle auch aus Freude an der Technik und nicht des Kaptitals wegen.
Meine Sammlungsrichtung geht in verschiedene Rohrtypen, also 531p, 753r, sl, Tange Prestige usw. Wie auch die Geometrie das Fahrverhalten beeinflußt so haben all die verschieden Rohre so ihre eigenen Vor und Nachteile und fahren sich verschieden, wenn man dann dazu noch Komponenten wie Laufräder nimmt kann der Fuhrpark schon sehr groß werden..
 
Ich habe 1987 als Schüler mit einem ordentlichen Mittelklasse-Rennrad der Hausmarke eines örtlichen Händlers angefangen, weil ich eben ein richtiges Rennrad mit selbstausgesuchten Teilen wollte, und kein halbgares Hercules, Kettler oder Winora. Der Preis war fair und lag trotzdem über dem meines ersten Autos einige Jahre später. Dieses Rad hat mir viel Spaß gemacht und ich war unter meinen Mitschülern sicher einer der schnelleren Fahrer, aber bei weitem nicht der beste. Sonderlich zielgerichtet trainiert habe ich schon damals nicht, mir ging es eher um schönes Fahren auf einem schönen, halbwegs aktuellen Rennrad.
Der Rahmen dieses Rades bekam eine leichte Stauchung bei einem spektakulären Unfall, ist aber bis heute fahrbar und diente als Ausrede für meinen Vater, ebenfalls (wieder) mit dem Radsport anzufangen ("Den darf der Junge nicht mehr fahren, der ist gefährlich."). Ich kaufte mir den gleichen Rahmen ein zweites Mal, und wir hatten kurz darauf zwei sehr ähnliche Räder. Dann ging es auch schon los mit der Smolik-Lektüre in der damaligen "Tour"; wenig später hatten wir dann selbstgebaute Laufräder und bearbeitete Kurbeln, die heute noch leben bzw. benutzt werden.
Rahmen Nr. zwei endete 1989 endgültig bei einem anderen Unfall und wurde ersetzt durch einen weißen Gios Professional, den es gewissermaßen im Ausverkauf gab, weil ihn jahrelang niemand haben wollte - er war halt nicht blau. Machte damals 360 Mark. Die meisten Teile habe ich vom anderen Rad übernommen und meinen ersten Sattel "gesmolikt", den ich heute noch fahre.
Von diesen drei Rädern gibt es keine brauchbaren Bilder: Die Zeiten waren noch analog und ich war nie ein guter Fotograf.

Den Gios mochte ich wegen seines ultrasteilen Sitzrohrwinkels nie besonders und ersetzte ihn einige Jahre später durch einen wesentlich schlichteren Fort, den ich mattschwarz lackierte und mit überwiegend schwarzen Teilen fuhr. Ich fand ihn ebenfalls unangenehm und ersetzte ihn schon bald durch einen Ausverkaufsrahmen der Eigenmarke des örtlichen Händlers, der dummerweise lila war und dringend umlackiert werden musste. Damit hatte ich schon bei einigen anderen Rahmen (u.a. für meinen Bruder) und einem Auto Erfahrung gesammelt. Heraus kam mein bis heute liebstes Rad, das vielleicht als einziges als "zeitgenössisch korrekt" durchgehen kann:



Weil er sich so schön fuhr, besorgte ich den gleichen Rahmen nochmal für meinen Vater und lackierte ihn ebenfalls um - so hatten wir dann wieder "Schwesterschiffe" mit ähnlichem Aufbau und ähnlichem Muster auf unterschiedlichen Grundfarben. Leider davon wieder kein Foto.

Mit dem Gios war ich einige Jahre im Alltag unterwegs, er war mittlerweile hellgrau und ich mochte ihn niemals wirklich gern. Er ist längst ausrangiert, aber noch vorhanden.
Der Fort, nun ebenfalls hellgrau, ersetzte ihn schließlich im Alltag, aber mit Schutzblechen, Dynamo und all den Teilen, die ich niemals leiden konnte (z.B. Campa Ergopower). Dieses Rad war einige Jahre bei meinem damaligen Nachbarn als dessen einziges Verkehrsmittel, nachdem er seinen Führerschein gewissermaßen auf Lebenszeit verwirkt hatte. Und nein, für das Sofa kann ich nichts.



Bis dahin hatte ich selbst immer nur maximal zwei einsatzfähige Fahrräder: Zum Fahren, zum Schrauben und Ausprobieren, und eins davon auch zum Anschauen. Beide hingen meistens in meiner Wohnung an der Wand.

Parallel hatte ich ein ziemlich schönes Van Tuyl mit Gilco-Rohrsatz für meine damalige Schon-Nichtmehr-Freundin lackiert und aufgebaut, mit der ich noch viele Jahre lang gut befreundet war. Zuvor hatte sie schon ein sehr gutes Touren- und Alltagsrad bekommen, das sie vermutlich heute noch benutzt. Das Van Tuyl war bei ihr immer in erster Linie nur Vorzeige- und Anschauungsobjekt, wurde eher selten zielgerichtet benutzt und kam irgendwann aus Platzmangel zu mir zurück. Weil wir gleich groß sind, passt es mir natürlich auch und wird auch ab und zu gefahren, obwohl ich es offiziell nur pflegen und nicht benutzen darf. Der Kontakt zur Frau ist vor sechs oder sieben Jahren abgebrochen, das Van Tuyl ist immernoch hier.



Weitere Rahmen und Räder landeten dann oft unverhofft bei mir: Geschenkt bekommen oder für ganz wenig Geld bzw. ein Abendessen vor dem Wegwerfen gerettet, in einem Fall auch einem Freund abgekauft aber jahrelang nie benutzt usw.
Aus einem davon entstand das Durifort, weil ich schon immer mal an 'nem Rahmen rumlöten wollte. Hat Spaß gemacht, wird aber mittlerweile kaum noch gefahren: https://www.rennrad-news.de/forum/threads/aus-schrott-mach-neu-aufbau-eines-durifort-888.85834/



Durch einen Freund kam ich schließlich auf die L'Eroica und wollte unbedingt auch mal mitfahren. Moderne Fahrräder haben mich seit den 2000er Jahren eigentlich nicht mehr interessiert, aber ich wollte auch keins von meinen auf Feldwegen verheizen, also habe ich mit einem geschenkten "Schlachterahmen" die Rote Ratte aufgebaut.



Aus der Eroica-Teilnahme wurde mehrmals nichts, u.a. wieder mal wegen eines spektakulären Unfalls kurz vor der Abreise. Dabei fällt mir gerade auf, dass ich statistisch an jeden zweiten solchen Stunt wirklich völlig unschuldig war. Die Rote Ratte war aber wieder ein Rad, das ich nie wirklich mochte und das mittlerweile überwiegend im Winterdienst fährt: https://www.rennrad-news.de/forum/threads/rote-ratte-reaktiviert.148757/

Das letztendliche Eroica-Rad kam aus Frankreich, taugt erstaunlich viel und wurde anschließend mein Altagsrad: https://www.rennrad-news.de/forum/t...ch-neu-teil-2-der-unbekannte-franzose.141611/
Irgendwann werde ich es vielleicht sogar lackieren...

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Das Fort kam zwischenzeitlich in sehr verbrauchtem Zustand zu mir zurück, wurde noch ab und zu benutzt und schließlich geschlachtet, um mit einigen Teilen einem Freund in akuter Zweiradnot auszuhelfen: https://www.rennrad-news.de/forum/threads/nothilfe-für-einen-freund-das-null-euro-stadtrad-rostiger-teilemix-mit-gold.149575/
Es lebt also in Teilen weiter, und sein Fahrer mag die elenden Ergos sogar, aber das geht mich jetzt nichts mehr an.

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Die ultimative Rennmaschine des Todes gibt es natürlich auch noch, und sie wartet auf neue Abenteuer:

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Alles alter Mist? Nix Gutes, Tolles, Teures dabei? Stimmt!
Aber hey, immerhin habe ich gerade ein für meine Verhältnise modernes, echtes Profirad zusammengebaut - auf dem Stand der späten 90er/frühen 2000er, ergänzt um topaktuelle Tubeless-Räder! Das ist doch mal was! :D



Den Rahmen hatte ich damals, als er noch neu und wirklich aktuell war, für einen guten Freund so lackiert und ihm einige Jahre später abgekauft; seitdem stand er immer nur im Regal und ich hatte keinen so richtigen Plan dafür. Das Rad fährt sich sehr gut, wird aber vielleicht nächsten Sommer an einen Kollegen verkauft.

Kurz zusammengefasst: Das war alles keine Absicht, das ist halt einfach so passiert!
 
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moin


interessannter faden...

bei mir fing alles ,
ähnlich wie bei @Winston98
mit einem hercules sportrad in der jugend an
(welches mir leider vor der badeanstalt geklaut wurde, es folgten noch einige :rolleyes: )

danach fuhr ich trend/zeitmässig bedingt erstmal mountainbikes,
wobei mir die immer schon zu sehr an der strasse "klebten"

nach dem letzten geklauten bot mir ein kumpel einen winora renner an,
und der rest ist geschichte... (ca. 94)
seitdem fahre ich nur noch rennräder /stahlrahmen,
jedoch erstmal ohne sich für die technik zu interessieren.
das kam erst vor ca. 15 jahren,ungefähr gleichzeitig mit dem
interesse am "sportgerät" rennrad.

ich habe dann auch erstmal viel gekauft /verkauft ausprobiert.
irgendwann wurde ich allerdings auch etwas müde der teilesuche /hortung.

ich bin jetzt mit 4 aufgebauten rädern eigentlich ganz zufrieden.
(jaja, da steht noch eins rum.. noch nicht fertig:p)

(2 x renner, 1 x starrgang, 1 x stadtschlampe )

als kapital bzw. wertanlage hat mich das nie interessiert.
ich habe mich allerdings auch eher im "mittleren" wertbereich bereich orientiert.

zur bucht:
den campa sattelklemmbolzen
für 25,- zb empfinde ich als eine frechheit....
ich denke auch eher, das die preise weiterhin steigen,
zumindest bei den schlagwörtern.


ansonsten ist der natur-aspekt /bzw. "draussen an der frischen luft" zu sein
ein nicht unerheblicher teil meiner liebe zu den stahleseln...

mit dem hier fahre ich gerade am liebsten...

cornelo-wall.jpg
 
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Glück auf!

TEIL 1: Das finstere Tal, Wurzelwerk & das alte Diamant meines Onkels

Hallo Sportsfreunde!

Ich bin Jahrgang 1984, also mittelalt mittlerweile. Ich bin begeisterter Fan von Fahrrädern, wobei ich mich persönlich für alle Gattungen der pedalbetriebenen Zweiräder interessiere. Meine "Sammlung", das sind vor allem Rennräder ab 1950er bis Anfang der 1990er. Aber ich interessiere mich auch für ältere Fahrräder, ab Drais, Hochrad und den sogenannten Vorkriegsrädern. Da man nich alles haben kann, habe ich meine Sammlung auf die Rennräder beschriebener Zeit "konzentriert" ... man kann eben nicht alles Besitzen, aber auch dafür habe ich eine Lösung gefunden, dazu jedoch später.

Wie alles begann, es war Mitte der 1990er. Da es seiner Zeit noch Fotoapperate mit Film gab und der Sinn, Fahrräder zu fotografieren absolut nicht gegeben war, gibt es aus jener Zeit kaum Abbildungen. Ich wäre ja nie auf die Idee gekommen, das Rad an einen Baum zu lehnen und zu knipsen, damit ich es ... ja was ... meinen Kumpels im Dorf konnte ich es ja so zeigen ;).

Ich komme aus einer Gegend, düster, kalt, bewaldet, hügelig bis bergig, ich verbrachte meine Kindheit am Hang eines finsteren Tales, (in unmittelbarer nähe der Grenze zu Tschechien) ... so sollte es nicht verwunderlich sein, dass mein erstes ordentliches Rad, welches meine Eltern mir geschenkt haben und auf dem ich die Waldwege unsicher gemacht habe ein MTB war... ohne Federung und so... Bulls 7005.

bulls-7005-06-800x533.jpg

ABB.1 (nicht meins, Quelle: http://fahrrad.thomas-niederlohmann.de/bulls-7005/)

Da ich von je her technikbegeistert bin, habe ich an dem Rad natürlich ständig rum geschaubt ... im Schuppen hinter unserem Haus. Hier eine Abbildung neueren Datums.

Stereo_Schuppen.JPG

Abb.2 Der Schuppen

Ich schrieb ja bereits, technikbegeistert und was beim Fahrrad ja sehr interessant war, man konnte, so man einen Rahmen hatte semtliche Teile austauschen... bevorzugt gegen "bessere". So war der "Workshop" der Bike unsere "heilige Schrift" ... es wurden die abgefahrensten Räder zusammengestellt ... in Gedanken versteht sich, es war ja als Schüler kein Geld da ;)

Irgendwann habe ich das Bulls mal komplett neu bestückt... glaube es war nach der Konfirmation... alles Shimano LX/XT und eine Rock Shox Gabel (Indy/Judy weiß nicht mehr). Meine Eltern sind an meiner Schrauberei etwas verzweifelt, denn ich habe es natürlich geschafft, dass Rad auch mal längere Zeit nicht fahrbereit zu haben... mußte also zur Schule laufen oder, weil ich gerne verschlafen habe, mich zur Schule fahren lassen. Ich kenne den Auslöser nicht mehr, aber irgendwann mal hat mein Vater mein Rad auch einkassiert und weggeschlossen, weil ich da seiner Meinung nach zuviel Unfug gebastelt habe. Aus heutiger Sicht war das wohl angemessen ;)

Fahrteschnisch war ich mit Kollegen ordentlich unterwegs... schön schnell durch den Wald gebügelt, übers Wurzelwerk und Gerölle. Dieses ganze rumgehopse hatte mich nicht so interessiert... war mir zu gefährlich und ein Fully hatte ich ja auch (noch) nicht. Da es mir wirklich Spaß gemacht hat, habe ich mich informiert, paar Dörfer weiter gab es einen Radverein, die Gelände gefahren sind... hab ich mir angeschaut, war ganz interessant, also die Eltern überredet und die meldeten mich an... was ich am Anfang nicht so recht gechecktt habe, denn ich war ja Teenager, dass war kein MTB was da gefahren wurde, sondern Querfeldein. Die Räder wurden vom Verein gestellt und es waren alte DDR 28-Zoll Diamant Rennräder mit so Ministollenreifen ... bisschen abgekotzt hab ich da schon, aber auch angespornt mit den Teilen durchs Gelände zu fahren ;) Dazu noch im Sommer Training in Chemnitz auf der Radrennbahn mit scheinbar noch älteren DDR Diamant Rennrädern ... nicht mal mit Schaltung ;) aber cool wars auch, weil SCHNELL!

Mittlerweile hatte ich Geld gespart und von meinem Kumpel das "alte" Fully abgekauft, SCOTT Octane FX2.

$_86.JPG

ABB3 Nicht meins, das war cooler ;) quelle: https://i.ebayimg.com/00/s/NzY4WDEwMjQ=/z/f~oAAOSw5cNYe7ux/$_86.JPG

Aus dem Verein bin ich damit auch raus. Erstens war ich zu schlecht um bei Wettkämpfen zu bestehen und zweitens war ja MTB cooler. Und da ich mit dem Fully nicht zum Betrieb (ich war mittlerweile in der Lehre) oder zur Dorfdisse fahren konnte, da im Erzgebirge auch geklaut wird ohne Ende, zog ich aus der hintersten Ecke des Schuppens ein altes Fahrrad. Es war das alte Diamant Sportrad meine Onkels. 28 Zoll, ohne Schaltung und Braun/Weiß. Mittlerweile weiß ich, BJ um 1980. Da habe ich also erstmal alles abgeschraubt, was man nicht braucht und hatte ein ordentliches, fast cooles Alltagsrad. Später gab es dann sogar noch einen Hype um solche Räder, aber dazu später. Somit hatte ich um das Jahr 2001 meine erste "Sammlung" ... denn da waren schon drei Räder im Schuppen ;)

All diese Begeisterung fand ein jähes Ende, denn ich machte meinen Führerschein für PKW, auf dem Dorf "überlebenswichtig"... viele Jahre hatte ich mit Fahrrädern absolut nix mehr am Hut, zumal sich meine Freizeitaktivitäten auf das Musikmachen konzentrierten.

Wie es dann weiter ging, bzw langsam fahrt aufnahm, in TEIL 2

SPORT FREI!
 
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Müßte jetzt drei Tage nachdenken.
Aber angefangen hat es ziemlich genau im Frühjahr1976. Ich stehe mit meinem Vater vor einem kleinen Hotel in Ste marie de Campan. Wir sind nur auf Duchreise, es ist später nachmittag. dann höre ich stimmen die näherkommen, surrende Freiläufe. Männer, die vom Tourmalet hinunterfuhren und nun - wie wir - ins Hotel einkehrten. Ein rotes, ein grünes ein blaues...oh! und ein silbernes dazu!..
Später auf der Fahrt sahen wir immer wieder Rennräder. Der Spleen war da: ich möchte nicht eins, sondern von jeder Farbe eins, also von mir aus hundert - warum nicht mehr?
So kann man mit 11 Jahren denken und irgendwann macht man den einen oder anderen Teil dieser Gedanken wahr. Ein paar Räder -jedenfalls erstmal genug; aber den Tourmalet auf jeden Fall und das Surren des Freilaufs dazu. Schonmal mit über 70 auf Luz St Sauveur zugeschossen?
Es gibt wirklich nicht viel, was dem nahekommt.
 
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