Nur möchte ich hier klarstellen, dass ich zu meinen behandelnden Ärzten bisher vollstes Vertrauen habe (leider im Gegensatz zu anderen Forumsmitgliedern, wie man manchen Freds entnehmen kann)!
Das ist schon mal ein Segen. Ich gestehe, in meinen Arzt nur halbwegs Vertrauen zu haben. Er redet zu wenig und untersucht zu wenig. Ich bin jetzt in der siebten Woche nach einem Sturz. Es war ein Samstag, die Notaufnahme ließ gleich röntgen, sah aber nichts. Montag drauf rief mich das Krankenhaus an, ich solle noch mal vorbeikommen, die Röntgenärztin habe eine Kahnbeinfraktur entdeckt. Ohne Dislokation.
Also konservative Behandlung statt Operation. Wegen Schürfwunden konnte nicht gleich gegipst werden. Eine reichliche Woche nach dem Sturz kam der Cast ran und fünf Wochen nach dem Sturz ab.
Es wird nur sehr langsam besser, an Radfahren ist bis Mitte, Ende Mai nicht zu denken. Die Hand zeigt deutlich, dass sie noch nicht belastbar ist. Heftige Schmerzen hatte ich jedoch nur in der ersten Nacht nach dem Sturz.
Was mich beunruhigt ist, dass die Schmerzen nicht da sind, wo ich sie angesichts der Diagnose vermuten wurde - in der Kahnbeinregion -, sondern ulnaseitig. Der Schmerz wandert auch mal die Elle bis zum Ellenbogen hoch.
Beim Abtasten der Handoberseite habe ich Schmerzen dort, wo ich Dreiecksbein und Erbsenbein vermuten würde. Diese Region habe ich auch immer als Schmerzquell angegeben, was die Ärzte aber nie sonderlich interessierte. Da eine CT gemacht wurde, gehe ich davon aus, dass keine Brüche übersehen wurden.
Um eine MRT zu bitten, habe ich zwar erwogen. Gerade auch, weil mir Gelenkkapsel-, Bänder- oder Sehnenschäden als Ursache für die kahnbeinfernen Schmerzen plausibel erscheinen. Aber ich habe mich entschieden, die acht bis zwölf Wochen, die so ein Bruch auf jeden Fall braucht, abzuwarten. Wenn ich dem Arzt nicht traue, hätte ich mir einen anderen suchen müssen.
Physiotherapie bräuchte ich nicht, meint der Arzt. Seine Handlungsanweisung: Ich dürfe bis Mitte Mai keine Liegestützen machen. Also nehme ich es erst mal so locker, wie er - versuche es zumindest. Er verschrieb mir eine Bauerfeind-"Bandage", die es laut Sanitätshaus nicht gibt. Das Sanitätshaus gab mir eine RhizoLoc-Stabilorthese. Zu Hause stellte ich fest, dass sie für die falsche Hand war (rechts statt links). Ich ging zurück und tauschte um. Nach einigem Tragen drückte die Orthese arg, ich maß mein Handgelenk nach und merkte, dass ich laut Beipackzettel eigentlich eine Größe größer bräuchte. Punkt 18 Uhr stand ich wieder vor dem Sanitätshaus, aber die Tür ging nicht mehr auf. Es folgte ein Wochende und meine Motivation, noch einmal zu reklamieren, schwand. Lustig jedenfalls der Satz im Beipackzettel:
"Die (erstmalige) Anpassung und Einweisung darf nur durch geschultes Fachpersonal erfolgen."
Im meinem Fall verwechselte dieses geschulte Fachpersonal Rechts und Links und war nicht in der Lage, den Handgelenkumfang zu messen, definitiv knapp über 16 cm, damit ein Fall für Größe 2. Dafür durfte ich 35 Euro zahlen, die Kasse übernahm 5 Euro.
In spätestens zwei Monaten werde ich wissen, ob das alles so klug war. Die Erfahrungen anderer deuten darauf hin, dass Schmerzen im Handgelenk noch lange auftreten können. Und dass die Zeit der beste Arzt ist.
Nun verfüge ich über ein weiteres Körperteil, das mir Wetterumschwünge frühzeitig signalisiert!