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Italien vs Japan: Road cycling Vergleich

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Re: Italien vs Japan: Road cycling Vergleich
Bei gefräst waren die Kanten Scharfkantig
Ein Metaller hat eben ein Auge dafür
Also ich sehe nicht das die gestanzt sind.die hebel sind doch zu dick zum stanzen.man kann die frässchnitte noch gut erkennen.nachgearbeitet wurde trotzdem sonst hätte man doch die Finger auf.
 
Also ich sehe nicht das die gestanzt sind.die hebel sind doch zu dick zum stanzen.man kann die frässchnitte noch gut erkennen.nachgearbeitet wurde trotzdem sonst hätte man doch die Finger auf.
Ich finde man sieht sehr deutlich, dass die gestanzt sind. Das sind keine Frässpuren, sorry.

Wäre auch der Wahnsinn für Grossserie.
 
Ich fände es mal sehr interessant herauszufinden, wieviele Freaks in Europa in der ersten Hälfte der 80er überhaupt von SunTour wussten.
ich!

1978 hatte ich mein erstes Rad mit SunTour Schaltgruppe - von da ab war ich Fan.
 
Zuletzt bearbeitet:
.die hebel sind doch zu dick zum stanzen...
...och...
blechpresse.png
 
Ich fände es mal sehr interessant herauszufinden, wieviele Freaks in Europa in der ersten Hälfte der 80er überhaupt von SunTour wussten. Und die Verfügbarkeit dürfte unterirdisch gewesen sein.
Das müssen nicht wenige gewesen sein... Hier im 1978er Brüggelmann-Katalog steht auf Seite 50:
"Suntour - seit vielen Jahren der meistverkaufte Kranz = Präzision"

Wie ist aber tatsächlich aussah, kann ich nicht sagen, da ich erst Ende der 80er geboren wurde 😅
 
Der Körper ist ja identisch - die Hebel sind anders gefräst, die Wortklauberei nimmt hier schon manchmal etwas überhand 😉
Sebi,
Das war keine Klauberei. Ich wollte nur drauf hinweisen, dass @faliero den Korpus meinte und ihr Hebel verstanden habt.
Und dann habe ich etwas kluggeschissen, dass die Löcher in den Hebeln - für den Metallarbeiter sichtbar - nicht durch Fräsen entstanden sind.
Sorry.
 
Klar das die Jünger hochwertiger Komponenten da auch hochwertige
Aussparungen sehen wollen.Aber da gibt's ja den Controler
 
Da musst du Mal bei VW im Karosseriewerk Baunatal ( ehemals Henschel )
vorbei schauen was die alles aus einem Teil pressen können.Ganze Boden-Gruppen
 
Da musst du Mal bei VW im Karosseriewerk Baunatal ( ehemals Henschel )
vorbei schauen was die alles aus einem Teil pressen können.Ganze Boden-Gruppen
Bodengruppe ist nicht so schwer. Hat wenig Öffnungen und wird nicht gesehen.
Mercedes C-Klasse z.B. hat Seitenwände aus 11 oder mehr Teilen gehabt.

Das sind unterschiedliche Philosophien mit Vor- und Nachteilen. Ford macht halt seit jeher die Seitenwand aus einem Stück - innen wie aussen.

Gibt auch moderne Techniken mit heissen Blechen mit ganz neuen Vor- und Nachteilen.
 
Und Lukaschenko erstmal! Der presst sich ein ganzes Volk aus einem Teil.
Der Rest kommt ins Gefängnis.
 
Des Meisters Worte in allen Ehren und klappern gehört zum Geschäft. Dass er die Super Record am schönsten findet ordne ich unter Privates ein ...

Nur war es doch offensichtlich so, dass nicht die sture Produktionsfortsetzung der Super Record dafür verantwortlich ist, dass es heute noch Komponenten aus europäischer Produktion gibt. Und vor allem hat auch nicht die Verheißung der "tollen Funktion" der Komponenten also die Ingenieurskunst die Distanz bis zum Ergopower und Dual Pivot überbrückt.

Keine einzige nennenswerte Eigenschaft der Super Record Ära hat überlebt. Es werden nicht mehr produziert:
  • Eingelenkbremsen
  • Bremshebel mit Wäscheleinen
  • Geradparallelogrammschaltwerke
  • Reibschalthebel
  • Kurbeln mit 41er Kettenblatt als Kleinstmöglichem
  • Hochwertige einstellbare Konusinnenlager?
Es bestand auch nie die Gefahr "in Schönheit zu sterben" sondern einfach ganz banal mangels technischem Fortschritt, Glaube an Expertentum und Nutzerfeindlichkeit.

Es ist den Designern von C-Record, Chorus und Athena zu verdanken -
- und einem Management, das dies zugelassen hat.

Es war das "Überleben dank Schönheit".
Die Innovationen, die Ende der 80er in der Fahrradtechnik entstanden, haben ihren Ursprung im creativen Cluster der MTB-Kultur in Californien. Suntour und Shimano haben das aufgegriffen und SIS/Accushift und Hyperglide/Powershift entwickelt. Das Suntour die Yen-Krise nicht überlebt hat ist tragisch. Campagnolo hat sich in der immer kleiner werdenden Rennrad Nische halten können und hat überlebt, auch dank der Hilfe von Sachs Ingenieuren.... Indirekt hat also auch Campa vom MTB-Boom profitiert, obwohl es ja eigentlich nie ein ernsthafter Teil davon war.
 
Das müssen nicht wenige gewesen sein... Hier im 1978er Brüggelmann-Katalog steht auf Seite 50:
"Suntour - seit vielen Jahren der meistverkaufte Kranz = Präzision"

Wie ist aber tatsächlich aussah, kann ich nicht sagen, da ich erst Ende der 80er geboren wurde 😅
Das ist VOR dem Durchbruch hierzulande.
Suntour bietet Kränze nur 5fach, Shimano und Regina auch 6x.
Anfang/Mitte der 80er war es dann umgekehrt - da bot Suntour als erster -meine ich- 7x an.
Das war ein kompakter mit 6x-Breite und man fuhr mit Friktion. Sprich - jeder, der Bock hatte konnte ich so einen Kranz und passende Kette holen und 7x fahren und die Kollegen neidisch aus der Wäsche gucken lassen.

Ich hatte einen Freund, der war mehr Brügelmann-Student und weniger Rennfahrer, der hatte das natürlich. Ich fuhr hinten 13-18 und sah gar nicht den Bedarf?! Klar, wenn man jung und fit ist und nicht in den Alpen wohnt.
 
Die Wiege des Radsports mag woanders sein, Italiener, wie die Belgier leben Radsport. Und ich denke doch, dass es was mit der Nation zu tun hat. In der VWL nennt man das Cluster oder Porterscher Diamant. Eine Region, die sich aufgrund Fachkenntnis und grosser Konkurrenz zur Führung der gesamten Branche entwickelt hat. Das gilt wohl für Italien in den 60-80er Jahren.
Ich sehe es auch so, dass die maßgeblichen Innovationen im Rahmenbau für Rennräder in den 60er und 70er Jahren in Norditalien stattgefunden haben. Jeder hat von jedem kopiert und man sieht ganz gut, dass die radsportnahen Manufakturen die Trends gesetzt haben (Anlötteile für Schalthebel und hinteren Bremszug, Schaltzugverlegung unter dem Tretlager, Microfusionsmuffen, usw. waren dort zuerst zu sehen).

Leider haben die italienischen Manufakturen, die auf höchstem Niveau Rahmen gebaut haben, ihr Produkt qualitativ nicht so gut skalieren können. In Italien hat eben nicht Fiat den industriellen Rahmenbau übernommen, sondern es wurde an andere Sweatshops ausgegliedert. Mit qualitativ nicht so überzeugenden Resultaten bei der Masse der Rahmen. Besitzer von Bianchis oder Mottas können davon erzählen.

In Japan haben ja grosse Industriekonglomerate auch Fahrradrahmen produziert. Panasonic, Fuji und Bridgestone haben den Rahmenbau bei gleichbleibender Qualität viel besser skalieren können. Die damals produzierten Mittelklasserahmen sind von einer erstaunlichen Qualität und auch im Forum hier immer wieder ein Tipp für Einsteiger in die Klassikerszene. Ich habe ja selbst ein preiswertes Bridgestone RB-2 von 1991.....

In dem Zeitungsartikel am Anfang ist ja auch ganz gut rausgekommen, dass es einen starken Austausch zwischen den USA und Japan gab, da die Japaner in den USA den grössten Absatzmarkt hatten und das know how brauchten, wie man dort bestehen konnte. Und da in den USA fast niemand mit dem Rad zur Arbeit pendelt, zielten die japanischen Produkte auf den Freizeitradsportler.

Es gibt übrigens eine nette Fallstudie zu Innovation und Evolution in der Entwicklung des Mountain Bikes. Die Geschichte könnte man sicher auch über den Rennradrahmenbau in Norditalien schreiben, da kenne ich aber keine Literatur zu...

Designing clunkers: demand-side innovation and the early history of the mountain bike, Autor: Guido Buenstorf​

https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-7908-2720-0_5
Das wissenschaftliche Papier ist hinter einer Paywall versteckt. Wer es im Detail lesen möchte und eine Kopie benötigt meldet sich bei mir per UHT.
 
Für mich sind die Bremshebel ein perfektes Beispiel, wie professionell die Japaner das Kopieren interessanter Produkte vorgenommen haben, die Funktionalität auf jeden Fall beibehalten, und im schlimmsten Fall verbessern, aber von der Optik nicht direkt auf den Ursprung zurück zuführen.
 
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