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Halbrenner Halbwissen

Das Problem ist dass in Deutschland jahrzehntelang in dieser Gattung nur minderwertiges angeboten ist. Anderswo war das anders, da wurden hochwertige Randonneuen angeboten die sehr gut gegen hochkaratige Rennräder antreten können. Eine Randonneuse ist gebaut aus hochwertige Röhre (z.B. Reynods 531ST) hat oft eine dreifach Kurbel und ein gutes mittelklasse Schaltwerk. Koga Miyata führte in den 70-er 80-er eine schöne Serie Randonnösen. In Frankreich und England werden noch immer gute Randonneusen hergestellt.
 

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Re: Halbrenner Halbwissen
Was hat jetzt dein Posting mit "Halbrennern" zu tun und wo ist hier hochnäsige Häme?

Es ging in diesem Thread nicht nur um "Halbrenner" im engeren Sinne, sondern auch allgemein um Hybrid-Formen, wofür ich jetzt den Begriff "Semi-Rennrad" verwendete.

Ich meinte vor allem das fünfte Posting in diesem Thread, aber nicht nur.
 
Klassisches Merkmal des Semi-Renners: Sachs Commander mit Plastehebeln oder die gute Positron. Da nützt auch ne neue Kette nix, haste recht.

Was soll das Problem sein mit Plastikhebeln? Und was soll das mit der Kette zu tun haben?

Ich hatte mal eine Schaltung mit Plastik-Anteilen, die machte einst Probleme - allerdings nur bei Temperaturen unter 15 Grad minus.
 
Gegen die genannten Argumente ist nichts einzuwenden, abgesehen von dem Punkt mit den Stahlfelgen. Praktisch für den Alltaxeinsatz sind solche Räder, das ist unbestritten. Aber als Sportgerät (und darum geht es vielen, oder gar den meisten hier) ist halt ein Renner besser.
Außerdem ist es bei manchen älteren Rennern ohne weiteres möglich, sie mit Schutzblechen und Licht auszustatten. Ich selber fahre gern so herum, das "Winterrad" ist meine meistgefahrene Maschine (abgesehen vom Arbeitsrad, das aber geländegängig sein mus, weil es durch den Wald muss), auch wenn es trocken ist. Die Bleche bleiben dran, das sieht gut aus und ist praktisch. Licht kommt aus dem LED-Scheionwerfer und der Strom dazu vom Nabendynamo. Die Basis ist ein RR von ca. 1990. Das ist zwar nun etwas "verhalbrennert", aber mMn durchaus sinnvoll aufgebaut, mit guten zuverlässigen und haltbaren Komponenten. Klar, man kanns nicht an jedem Geländer stehen lassen. Aber ich brauch es ja auch als Fahr. und nicht als Stehrad.
Im Prinzip gibt es für jeden Einsatz das optimale Rad. In der Stadt anders als auf dem Land, auf Feld- und Waldwegen anderes als auf der Straße. Ein Rad für alles ist ohne Kompromisse schwer zu realisieren. Wer in mehreren Disziplinen unterwex ist, braucht auch mehrere Räder, damits fetzt.
 
Was soll das Problem sein mit Plastikhebeln? Und was soll das mit der Kette zu tun haben?

Ich hatte mal eine Schaltung mit Plastik-Anteilen, die machte einst Probleme - allerdings nur bei Temperaturen unter 15 Grad minus.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese nicht besonders exakt schalten, da die Rasterung durch ne federbelastete Kugel, die in Löcher im Plastik gedrückt wird, funktioniert. Durch Verschleiß ist dann die Position des Schaltwerks nicht mehr hinreichend genau definiert und die seitliche Stabilität der Kette spielt keine Rolle mehr.
 
Ah. Die Schaltungen, die ich benutze, wurden vor der Erfindung genau definierter Rasterungen gebaut. Dank meines hinreichenden Schaltgefühls wie gesagt kein Problem, auch bei Plastikhebeln. (-:
 
Stahlfelgen sind schwer und glatt. Bremsschuhe schlittern dran ab wie Schlittschuhe auf Eis. Ob die mangelhafte Bremswirkung eher an der unguten Reibpaarung liegt oder an der hohen Massenträgheit der Räder, weiß ich nicht. Sicherlich gibt es Bremsschuhe für Stahlfelgen, aber die verbessern das Dilemma nicht wesentlich, außerdem sind sie auch nicht mehr an jeder Ecke erhältlich.
 
Ich finde die Vorstellung, dass die Bremsen die Felgen dünnschleifen, gruselig. Ich will mir diese Gedanken nicht machen müssen.

? Verstehe ich nicht, was du damit meinst.. werden jetzt die stahlfelgen durchgebremst oder die alufelgen? Ich glaube, hier bist du einer fehleinschätzung aufgesessen - Alufelgen sind Stahlfelgen in jeder Hinsicht überlegen, auch was den Verschleiß angeht..
 
Stahlfelgen sind schwer und glatt. Bremsschuhe schlittern dran ab wie Schlittschuhe auf Eis. Ob die mangelhafte Bremswirkung eher an der unguten Reibpaarung liegt oder an der hohen Massenträgheit der Räder, weiß ich nicht. Sicherlich gibt es Bremsschuhe für Stahlfelgen, aber die verbessern das Dilemma nicht wesentlich, außerdem sind sie auch nicht mehr an jeder Ecke erhältlich.
Was hilft denn dagegen, wenn man so schöne Stahlfelgen hat und die Bremse schlittert?
 
vielleicht hat er ja nen rücktritt,da kann man auch mit stahlfelgen fahren :rolleyes:
 
der gemeine deutsche halbrenner. fischer deutsches wasserrohr.



leider in seiner reinform durch italienisches sitzwerk und lenkstange verunreinigt.

und seine lustvolles ende.



als erprobungsträger zur nachvollziehung des radsportes beim verlassen der straße.

gruß
klaus ;-)
 
Naja, man nimmt ein Bild eines weniger hässlichen Rades und schreibt dazu "gute Qualität", dann nimmt man ein Bild eines hässlicheren Rades und schreibt dazu irgendwelche Injurien. In Wahrheit können teure Räder recht hässlich und günstigere Räder recht attraktiv sein. Das von mir am meisten genutzte Rad sieht übrigens dem zweiten abgebildeten ziemlich ähnlich, hat aber einen schöneren schwarzen Sattel, eine formschönere Rückleuchte und keinen entstellenden Frontgepäckträger. Kostete mich mal gebraucht (in optisch heruntergekommenem, aber technisch bis auf Verschleißteile gutem Zustand) 30 DM - nicht Euro (etwa das gleiche kostete dann noch eine nagelneue Gabel).

Sicher ist die Bremswirkung von Felgenbremsen bei Nässe mit Alufelgen besser. Bei Trockenheit fällt das aber meines Erachtens deutlich weniger ins Gewicht, bei zupackenden Bremsungen habe ich auch mit Stahlfelgen meist sofort blockierende Räder, obwohl ich nicht gerade "Schraubstockhände" habe. Bei Nässe fahre ich generell vorsichtiger und langsamer, so dass ich auch da immer schnell zum Stehen komme.

Vor der Verbreitung von Alufelgen war das Thema "Felgenverschleiß" oder gar "verschleißbedingter Felgenbruch" nach meiner Wahrnehmung nicht existent. Ich habe jahrzehntealte Stahlfelgen mit strukturierter Seitenwand, deren Optik sich kein bisschen verändert hat (bei einem Verschleiß wäre die Struktur ja irgendwann sichtbar "weggeschmirgelt", bevor man sich Gedanken über richtig substanzgefährdenden Verschleiß machen müsste). Bei einem gebrauchten Rad mit Alufelgen waren diese dagegen mal papierdünn, seitdem packt mich bei Alufelgen der Grusel.

Zum Nachlesen:

http://www.tf.uni-kiel.de/matwis/amat/mw1_ge/kap_1/advanced/i1_2_2.html

http://www.rad-und-reise.de/felgen-verschl.htm
 
Bei mir ist die Erfahrung genau andersrum. Stahlfelgen hab ich massig verschlissen. Meistens sogar an Räder mit Trommelbremse. Meistens das Hinterrad. Problem ist dass bei Stahlfelgen eine Acht sehr schlecht herauszuzentrieren ist. Die Bremswirkung war früher noch passabel bei benützung von Kool-Stop Bremsklötze. Nur schmirgelte man die Chromschicht weg und war irgendwann die Felge verrostet.
 
@fürdienekel, mit einer kleinen Ergänzung hast Du die Antwort mit Deiner Ursprungsfrage schon fast selber gegeben.


Was macht aus einem Fahrrad der (60er oder 70er Jahre) einen sogenannten Halbrenner?
(...)
Ist der Halbrenner ein gesetzter Begriff in der Fahrradhistorie?

Nicht wirklich. Solche Gattungsbegriffe ändern sich im Laufe der Zeit wie die Mode. Sofern die zu iherer Zeit überhaupt eindeutig benutzt wurden. Bestes Beispiel für so eine Begriffswandlung ist das Cityrad. Ursprünglich waren das Alltagsräder auf MTB-Basis mit meist noch vernünftiger Sitzposition (abgesehen vom Lenker). Heute sind das Räder mit Nabenschaltung, meist verkorkster Sitzposition, Laufradgröße egal, Rahmenform in letzter Zeit oft Tiefeinsteiger.

Halbrenner kenne ich auch aus den 70ern als "Rennrad" mit Alltagsausstattung, praktisch Vorläufer der Trekkingräder. Aber auch als Rennrad (ohne Anführungszeichen) für Arme mit gestanzten, stumpf angeschweißten Ausfallenden, Flügelmuttern statt Schnellspanner und einfachste Komponenten. Außerdem hab ich da im Hinterkopf Räder mit Kettenschaltung nur hinten, ohne vorderen Umwerfer. Die würde ich früher ansetzen, 60er Jahre evtl noch 50er. Ist aber keine belastbare Aussage mehr.

Alle Klarheiten beseitigt? o_O
:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Was macht aus einem Fahrrad der 60er oder 70er Jahre einen sogenannten Halbrenner?
Was gehört an Ausstattung daran, welche Spezifikationen waren üblich /gebräuchlich.
Da ich in den 70er-Jahren als meine ersten Fahrräder sog. "Halbrenner" gefahren habe kann ich sagen, dass in Fachgeschäften in der Schweiz unter diesem Begriff folgende Ausstattung die Regel war: sog. "10-Gänger" (2x5) m. Rahmenschaltung, Normaler Lenker, Flügelmuttern, Stahlrahmen, Schutzbleche, Licht m. Vorderrad-Dynamo, Ständer, montierte Pumpe, normale Pedalen (d.h. ohne Käfig), schmaler Sattel mit Werkzeugtäschchen, Klingel.
 
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