• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Gesundheit vs. Leistung?!

Aladin

Neuer Benutzer
Registriert
4 September 2010
Beiträge
28
Reaktionspunkte
0
Hi Leute,

Hab in den letzten Monaten recht viel trainiert. So ca. 25 Wochenstunden.
Hab gemerkt das ich dadurch sehr schnell wurde. Nachteil: Irgendwie hab ich mich
net mehr wohl gefühlt. Ich meine ich hatte keine körperlichen Probleme.

Frage: Gibts da ne Art "Grenze" ab der das Training zwar noch positive Effekte (=Leistungssteigerung) bringt, aber ab der man gesundheitlich nicht mehr vom Sport profitiert? Wenn ja, bei wieviel Umfang (in Wochenstunden) liegt das in etwa? Hab ein bisschen rumexperimentiert und muss sagen, dass ich mit 8-10 Wochenstunden zwar viel langsamer bin, als wenn ich mal ein paar Monate mit 20 Wochenstunden trainiere, aber die körperliche Verfassung fühlt sich besser an. Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht? Wofür habt ihr eucht entschieden: Mehr Leistung oder einfach Wohl fühlen?
Bitte um Rückmeldungen.

lg Aladin
 
Ich fasse zusammen: Du trainierst 4 Stunden jeden Tag (keine Pausentage) - und du wunderst Dich, dass Dein Körper schlapp macht? :eek:
 
Du beschreibst genau den Effekt, der zur Notwendigkeit einer Periodisierung hinführt. Leistungssport im Extrem führt natürlich nicht zu gesundheitlichem Profit, sondern er macht bei dauerhafter Ausübung auf höchstem Niveau quasi zwangsläufig krank. Verschleiß, Infektionsanfälligkeit, teils psychische Effekte durch hohes körperliches Stressniveau - alle dies wird sich mehr oder weniger rasch aufsummieren, bis das schwächste Glied nachgibt. Wenn man dann noch in Beruf/Ausbildung steckt und nicht die "Restzeit" einfach relaxen kann, dann ereilt einen der Leistungsknick noch früher, als z.B. in einem Trainingsurlaub, bei dem man einen denkbar simplen Lebensrhythmus aus Sport-Essen-Schlafen pflegt.

Die "Grenze" kann nicht einfach in Wochenstunden angegeben werden, da ja neben den Umfängen auch die Intensität und nicht zuletzt auch die individuelle Regenerationsgeschwindigkeit und damit verbunden auch das Alter mit hineinspielen. Fährt man vorwiegend intensive Einheiten, dann kann bei 10 Stunden/Woche schon der Knick einsetzen bzw. eine Periodisierung mit Rekom-Wochen und ein- bzw. zweigipfligem Saisonverlauf notwendig sein. Einen Umfang von 25 Wochenstunden bei mittlerer bis hoher Intensität, das hält kaum einer länger als einen Monat durch. Bei geringer bis mittlerer Intensität mag man solche Umfänge in der "späten Grundlagenphase" des Saisonaufbaus einplanen, wobei auch das m.E. ein quasi-professionelles Herangehen erfordert und nicht wirklich mit gleichzeitiger vollberuflicher Aktivität kompatibel ist.
 
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen gemacht? Wofür habt ihr eucht entschieden: Mehr Leistung oder einfach Wohl fühlen?
Bitte um Rückmeldungen.
Die Frage ist, wozu treibst Du das ganze eigentlich?
Mal die Laien- und Hobbyradlersicht dazu, ich fahr, weils mir Spaß macht, und ich mich unterm Strich besser damit fühle:
1. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, fahr ich mich auch aus, auch über mehrere Tage.
2. Mein Restleben regelt das schon, daß das nicht zur Gewohnheit wird, irgendwer muss ja die neuen Reifen bezahlen.
3. In diessem Kontext bleibt das spassig, auch wenn der Körper nach mehreren Tagen Belastung anfängt unwillig zu reagieren. Ist ja selten, und wird durch "magere Zeiten" kompensiert. (Nach 'ner Woche Trainingslager so richtig i.a. zu sein wird noch durch das Gefühl getragen, ein Held zu sein. Das wird nach 2-3 Monaten echt zuwenig).
4. Wenn Du Dich dabei nicht wohlfühlst, woher kommt die Motivation? Solange Du Deinen Lebensunterhalt damit nicht verdienst, ist die irgendwann weg.
5. Der Trick an langfristigem Formaufbau ist, Abwechslung zu haben, ohne in einem der Extreme hängenzubleiben. Du kannst keine auch nur halbwegs ernstzunehmende Form in ein paar Monaten oder einer Saison aufbauen.
 
Ich meine, das Wichtigste ist Gesundheit. Wenn du nicht unbedingt an einen Wettkampf teilnimmst, ist Gesundheit genug, nicht unbedingt Leistung. Wenn du nach Leistung suchst, kannst du zuerst dich vor Verletzten schützen. Kannst du aber uns sagen, wozu treibst Du das ganze eigentlich?
 
Ich fasse zusammen: Du trainierst 4 Stunden jeden Tag (keine Pausentage) - und du wunderst Dich, dass Dein Körper schlapp macht? :eek:
Das ist so nicht richtig und lässt sich keinesfalls verallgemeinern. Weder für den Ausdauer noch für den Schnellkraftsport. Wie bei vielen Dingen, und das ist wirklich verallgemeinert, liegt die Wahrheit in der Balance. Hinzu kommt eine Eingangs gestellt Frage, nachdem Warum?
Warum mache ich das Ganze, mit welchem Ziel?
Als Beispiel für Dein Problem sei der Profisport angeführt. Die Unterscheidung im Spitzenbereich liegt nun nicht mehr nur in der max. Leistung sondern in der Fähigkeit, schnell zu regenerieren. Dazu muss Du Dir muskuläre Prozesse vor Dein geistiges Auge führen und beachten, dass Teile der Energiegewinnung(die Mitochondrien) kurzeitig schlicht zerstört werden. Auch die Sportwissenschaft unterliegt dem steten Wandel. Was gestern richtig war ist heute völlig obsolet.
Eine Frage jedoch lässt sich mit ziemlich Sicherheit beantworten. Es gibt das zuviel Training und der positive Aspekt kann dem Körper soviel Energie rauben, dass Du für Krankheiten anfällig wirst. Aber es gibt auch kein richtig oder falsch. Dafür sind die physiologischen Voraussetzungen zu unterschiedlich. Mal 25h sind völlig ok, wenn Du sie entsprechend arbeiten lässt und Dich effektiv erholst. Auch hier lohnt sich der Blick ins Schriftentum, da darüber schon ziemlich ausführlich berichtet wurde. (z.B. Ausdauertainer Radsport von Hottentrott)
 
Zurück