Für 5 km einfache Fahrt vom Bahnhof zur Arbeit würde ich mir irgendein billiges Scheißding hinstellen, an dem möglichst wenig kaputt gehen kann und das auch niemand freiwillig klaut, z.B. ein vergammeltes Klapprad mit nur einem Gang. Oder einen Tretroller im Zug mitnehmen. Oder laufen. Das alles ist bei meinen Kollegen recht beliebt, die Entfernung zum Bahnhof ähnlich, die Räder lassen sie meistens am Bahnhof stehen.
Ein ordentliches Fahrrad für den Arbeitsweg würde ich erst deutlich oberhalb von 15 km einfache Fahrt anpeilen, oder im städtischen Straßenverkehr, wenn man dort schnell unterwegs sein will. Wenn man zum Arbeitsplatz nur so ca. 20 Minuten lang radeln muss und es auf dem Weg Berge oder deutliche Hügel geben sollte, braucht man trotzdem keine 16 oder 27 Gänge und legt die ein bis sechs seines geschenkten Schrotthaufens einfach so aus, dass sie einigermaßen passen. Bergab kann man sich auch so einem kurzen Stück z.B. auch mal rollen lassen.
Mein Arbeitsweg, den ich aber nicht regelmäßig mit dem Rad fahre, hat z.B. 51 km einfache Fahrt. Das bedeutet, auch schonmal im Regen und bei Dunkelheit morgens und abends jeweils zwei Stunden auf dem Rad zu sitzen, und dann darf es wirklich gern halbwegs was taugen. Weil ich unterwegs aber nur wenig, obendrein ruhigen Straßenverkehr habe, kann ich z.B. auf gute
Bremsen und schnelles Schalten verzichten, brauche aber sehr gutes Licht. Sprich: Alles hängt immer davon ab, was Du genau vor hast.
An einem gebrauchten Rad wirst Du immer schrauben müssen, egal, wie gut, schlecht, neu, alt, billig oder teuer es ist. Ein simpler Lenkertausch darf dabei kein Gegenargument sein. Wenn Du das wirklich vermeiden willst, kannst du nur ein neues Rad kaufen und musst es nach der Garantiezeit wieder abgeben.
Bei einem Auto würde ich das mit dem Wechsel von Sommer- und Winterrädern vergleichen: Wer das nicht selbst hinbekommt, sollte das mit dem Autobesitz eigentlich sogar grundsätzlich überdenken.