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FTP am Berg vs. FTP in der Ebene

Ganz falsch sind die Gedanken zu unterschiedlichen "FTPen" nicht. Eine ähnlich gelagerte Fragestellung wird regelmäßig rund um Indoor- und Outdoor-Fahrten diskutiert und in WKO z.B. ist es z.B. möglich, für Indoor-, Outdoor-Training, aber auch für MTB oder Roadbike getrennte FTP-Werte einzustellen (das Feature kam mit der Version 5 hinzu).

Der physiologische Hintergrund ist, dass man durchaus feststellen kann, dass die maximale Steady-State-Leistung, die jemand aufbringen kann, je nach Modus variieren kann. Es ist z.B. lange bekannt, dass viele Leute beim Fahren am Berg höhere Leistungen bringen, als im Flachen, zumindest, wenn der Berg nicht extrem steil ist. Häufig hängt das damit zusammen, dass man am Berg öfter in den Wiegetritt geht, dadurch mehr Muskelmasse einsetzt, weil man am Lenker zieht, und so höhere Leistungen produziert. Wo man höhere Leistungen produziert, ist neben Talent auch immer von der Spezialisierung im Training abhängig. Gute Zeitfahrer bringen ihre besten Leistungen eher sitzend, Bergfahrer eher im Wiegetritt. Natürlich lassen sich solche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit auch in aufwendigen Leistungsdiagnostiken, etwa bei Spiros, nachweisen.

Soviel zu den Unterschieden und möglichen Einflussfaktoren. Bleibt aber die Frage, ob die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit in verschiedenen Positionen auf dem Rad oder auch beim Vergleich Indoor/Outdoor tatsächlich so gravierend und praxisrelevant sind, dass es sich lohnt, dafür über getrennte FTP-Werte nachzudenken. Ich bin der Meinung: Nein.
Ich rate dazu, die FTP so austesten, wie ich bevorzugt fahre und meine Zielevents sind. Wer z.B. lieber Berge fährt, testet die FTP dann am Berg, wer flache Zeitfahren fährt, eben auf flachen Strecken in TT-Haltung.
 

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Im Winter bei Kälte schnell fahren in der Ebene ist belastender als langsam bergauf.

Warte auf den August und kurbel um die Mittagszeit einen Pass hoch. Vergleich dann nochmal, wie sich das gegenüber derselben Leistung im Tal anfühlt.
 
Physikalisch ist die Kadenz erstmal unabhängig von der Leistung (bei konstanter Geschwindigkeit.
Aber es kann körperliche Unterschiede geben, dass jemand bei der einen Kadenz mehr leisten vermag, als bei der anderen.
Ein weiteres Argument könnte die Sitzposition sein. Bei niedrigeren Trittfrequenzen am Berg (ich bin da noch altmodisch mit 70er oder weniger Kadenz unterwegs) kommt zusätzlich einige Kraft aus dem unteren Rücken. (Bin da eher der "Ulle" Typ). Bei Kadenzen am Berg größer 80 fahre ins Trikot des blauen Oberschenkels.
 
Wenn wir hier jetzt doch noch untrollig - ernsthaft werden:

Eine ggf. höhere Bergleistung im FTP-Testlängenbereich liegt, wie schon vorn Pjotr geschrieben, zum einen in zeitweisen Wiegetritt-Phasen, zum anderen aber auch darin begründet, dass man am Berg einen stetigen Gegendruck hat.

Es muss immer ein Druck auf dem Pedal sein, während man in der Ebene immer wieder, einem selbst gar nicht so auffallende kleine Rollerphasen hat, manchmal ein kurzer Windschatten an einer Baumreihe, etc. Mit "je weniger Watt man unterwegs ist", also weniger (Gegen-)Winddruck, umso größer ist diese Variabilität in der Ebene.
 
Die interessantere Frage ist wohl eher, ob man bei seinen Intervallen möglichst viel Energie (bei gleicher RPE) umsetzen sollte, oder ob das gar keine Rolle spielt.
 
Es muss immer ein Druck auf dem Pedal sein, während man in der Ebene immer wieder, einem selbst gar nicht so auffallende kleine Rollerphasen hat

Also der gleiche Effekt wie beim Rollentraining im ERG Modus, das deutlich knackiger ist als freies Fahren... Stimmt, so wird ein Schuh draus 👍
 
Ganz falsch sind die Gedanken zu unterschiedlichen "FTPen" nicht. Eine ähnlich gelagerte Fragestellung wird regelmäßig rund um Indoor- und Outdoor-Fahrten diskutiert und in WKO z.B. ist es z.B. möglich, für Indoor-, Outdoor-Training, aber auch für MTB oder Roadbike getrennte FTP-Werte einzustellen (das Feature kam mit der Version 5 hinzu).

Der physiologische Hintergrund ist, dass man durchaus feststellen kann, dass die maximale Steady-State-Leistung, die jemand aufbringen kann, je nach Modus variieren kann. Es ist z.B. lange bekannt, dass viele Leute beim Fahren am Berg höhere Leistungen bringen, als im Flachen, zumindest, wenn der Berg nicht extrem steil ist. Häufig hängt das damit zusammen, dass man am Berg öfter in den Wiegetritt geht, dadurch mehr Muskelmasse einsetzt, weil man am Lenker zieht, und so höhere Leistungen produziert. Wo man höhere Leistungen produziert, ist neben Talent auch immer von der Spezialisierung im Training abhängig. Gute Zeitfahrer bringen ihre besten Leistungen eher sitzend, Bergfahrer eher im Wiegetritt. Natürlich lassen sich solche Unterschiede in der Leistungsfähigkeit auch in aufwendigen Leistungsdiagnostiken, etwa bei Spiros, nachweisen.

Soviel zu den Unterschieden und möglichen Einflussfaktoren. Bleibt aber die Frage, ob die Unterschiede in der Leistungsfähigkeit in verschiedenen Positionen auf dem Rad oder auch beim Vergleich Indoor/Outdoor tatsächlich so gravierend und praxisrelevant sind, dass es sich lohnt, dafür über getrennte FTP-Werte nachzudenken. Ich bin der Meinung: Nein.
Ich rate dazu, die FTP so austesten, wie ich bevorzugt fahre und meine Zielevents sind. Wer z.B. lieber Berge fährt, testet die FTP dann am Berg, wer flache Zeitfahren fährt, eben auf flachen Strecken in TT-Haltung.
Man kann in WKO eine mFTP für Indoor oder Outdoor berechnen lassen. Ich mache sowohl auf dem TT-Bike wie auf dem RR draußen FTP-Überlegungen. Das geht so, das ich zuerst mit dem RR Allout am Berg teste um Mal zu sehen, wo ich im Jahresvergleich überhaupt stehe. Bei Zwift nehme ich für die Indoor FTP die aus den Wettkämpfen ezielten Bestwerte, die das Programm dann automatisch in der MMP Kurve nutzt.
 
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