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Frustrierend ! 80 Stunden Grundlagentraining ohne Wirkung ?

der_seevetaler

Bruchpilot
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Hallo aus dem Norden,
die häusliche Heilungsphase meines Schenkelhalsbruches Ende November konnte ich ja, Glück im Unglück, mit intensiven Grundlagentraining auf der Rolle begleiten.
Dabei konnte ich die Intensivität ab Januar so gestalten, als hätte ich zwei völlig gesunde Beine.
Ich habe von Weihnachten bis Ende Februar im Schnitt viermal pro Woche nicht unter 120 min pro Einheit absolviert, zu Buche stehen bis dato 45 Einheiten mit einer Gesamtzeit von 80 Stunden
Darunter waren entspannte GA1 ( meine Definition : zwischen 60 und 70 % der HFmax )-Einheiten mit bis zu 180 min , aber auch diverse 120 min GA 1-Einheiten mit etlichen Trittfrequenz, EB und KA- Intervallen
Halt sehr abwechslungsreich und meiner Meinung nach relativ schulbuchmäßig..
Nur: Nach einer 60 km Ausfahrt habe ich jetzt zwei Touren über knapp 110 km absolviert.
Kurzum: Es war die reinste Katastrophe:(.... Beide Male hatte ich das Gefühl , daß
mir jemand nach 80 km literweise Laktat in die Oberschenkel injiziert hat . Total schwere Beine, scheiß Gefühl, als ob ich nie auch nur eine Grundlageneinheit bestritten hätte. Danach sofort in die Wanne und erstmal 45 min völlig fertig rumgedümpelt. Fitness sieht irgendwie anders aus....
Bin momentan voll frustriert und ziemlich ratlos.
Bin ich zu ungeduldig, was den Fettstoffwechsel angeht? Tritt die Wirkung vielleicht mit Verzögerung ein? Vielleicht die Kälte ? ( 2-5 Grad) Eigentlich hatte ich schon erwartet, nach dieser intensiven Phase zumindest die 100 km relativ locker ohne große Probleme zu absolvieren...
 
Du solltest sicherlich auch nicht vergessen, das es einen Unterschied zwischen Belastung auf der Rolle und im Freien gibt. Sprich gib deinem Körper etwas Zeit sich anzupassen, dann wird das denke ich schon. Glaube deine Befürchtung, das dein GA-Training auf der Rolle umsonst war, dürfte nicht der Fall sein.

Gesendet von meinem HTC One X mit Tapatalk 2
 
Hallo aus dem Norden,
...

Der Wind ?!
Ich habe übern Winter auch intensiv auf der Rolle trainiert, auch lange GA1/GA2 Einheiten bis 3h. Trotzdem haben die heutigen 3h draußen (~82 km) geschlaucht. Den Gegenwind kann man auf der Rolle einfach nicht simulieren... (auch mit dem Ventilator nicht ;) ) und wahrscheinlich will man(n) dann einfach zu viel und überzieht. So war's jedenfalls bei mir, denke ich!
 
Frage: Was hast du gedacht wie schnell welche Wirkung eintritt? Hast du nach dem Block dem Körper Zeit gegeben sich zu regenerieren und aufzubauen?
 
... Gefühl, als ob ich nie auch nur eine Grundlageneinheit bestritten hätte
... Fitness sieht irgendwie anders aus
... Bin ich zu ungeduldig, was den Fettstoffwechsel angeht?
... Tritt die Wirkung vielleicht mit Verzögerung ein?
... Vielleicht die Kälte ? ( 2-5 Grad) Eigentlich hatte ich schon erwartet, nach dieser intensiven Phase zumindest die 100 km relativ locker ohne große Probleme zu absolvieren...
Woran machst Du denn Deine Leistung fest? Am Schnitt, der noch durch dickere Klamotte und Kaltluft behindert ist? Oder wirst Du durch starren Blick auf die Pulsuhr fehlgeleitet, weil der Puls auf der Rolle indoor fein hochtrabt, draußen in der Kälte aber nur mit noch höherer Leistung auf gleiche Werte kommt? Letzteres könnte bedeuten, dass Du fast um einen ganzen Trainingsbereich daneben lagst.

Zudem: konntest Du denn auf der Rolle in den 80 Stunden die Leistung steigern oder fuhrst Du ohne Leistungsrückmeldung? Falls Du auf der Rolle nicht eine Anhebung der Schwellenleistung herbeiführen konntest, dann wären auch für das Freiland keine Sprünge zu erwarten.
 
Hi,

da stehen jetzt ja viele Unbekannte im Raum. Hast Du vor dem Beginn deines Trainings mal eine LD gemacht? Dann könntest Du jetzt enine weitere machen und sehen ob Dein Training angeschlagen hat.

Hättest Du die Möglichkeit mit einem leistungsmesser zu fahren, dann könntest Du auch einen FTP Test machen und so zumindest Deine jetzige Leistungsfähigkeit feststellen.

Wenn Du keine Möglichkeit oder Lust hast die Leistung zu messen oder eine LD zu machen, dann solltest Du Dir zumindest einen Streckenabschnitt such an dem Du immer wieder einen Feldtest machen kannst.

Du solltest auch nicht vergessen, dass Faktoren wie Deine Trainingshistorie und der Ausgangsleistungsstand eine wichtige Rolle spielen. Um den Trainingsfortschritt zu beurteilen.

Wie hier bereits gesagt, ist es nicht ganz einfach anhand nur der Pulswerte bei einer Tour die Frage der Qualität Deines Trainings zu beantworten. Kälte, Kleidung, Essen, Wind, Topografie spielen alle da mit rein. Ich habe selber die Möglichkeit auf der Rolle und im freien nach Wattzahlen zu trainieren. Und mein Puls ist häufig indoor niedriger als outdoor. Bei der selben Wattleistung. Denke der Körper benötigt bei dem Wetter auch Energie gegen die Kälte.

Ich bin sicher, wenn Du die letzten Jahre ohne Probleme Strecken von über 100 km fahren konntest, dann wirst Du das bei dem von Dir durchgeführten Training auch wieder ohne Probleme schaffen.
 
Woran machst Du denn Deine Leistung fest?
Zudem: konntest Du denn auf der Rolle in den 80 Stunden die Leistung steigern oder fuhrst Du ohne Leistungsrückmeldung? Falls Du auf der Rolle nicht eine Anhebung der Schwellenleistung herbeiführen konntest, dann wären auch für das Freiland keine Sprünge zu erwarten.
Naja, halt nicht an irgendwelchen Schnitte, mein Hoffnung war aber, wie oben erwähnt, ne relativ entsapnnte 100 km Runde mit guten Beinen zuende zu bekommen.
Eine Leistungsrückmeldung, ich nehme an daß Du da an´s Powermeter denkst, habe ich nicht, sodaß ich in Sachen Schwellenleistung in der Tat keine Fakten in der Hand hab. Aber irgendwie muss es ja auch ohne gehen.
Wahrscheinlich habt ihr auch einfach recht. Raus aufs Rad, zuviel wollen, Gegenwind, Steigungen (heute 690 HM ) und die Kälte fordern
wohl vorerst ihren Tribut. 1+1 ist am Anfang vielleicht auch nicht immer 2....
Ich sollte noch Geduld haben .....
 
Hi,

da stehen jetzt ja viele Unbekannte im Raum. Hast Du vor dem Beginn deines Trainings mal eine LD gemacht? Dann könntest Du jetzt enine weitere machen und sehen ob Dein Training angeschlagen hat.
Ja, wär natürlich optimal, entweder LD oder eigenes Laktatmessgerät, um die eigenen Bereiche zu definieren. Wird bei Dir vermutlich nie geben, irgendwo sind dann doch mal kostenmäßige Grenzen, die ich nicht überschreiten will, so sinnvoll es auch wär.
Mit den vielen Unbekannten hast Du natürlich recht, deswegen lässt sich meine Fragestellung letztendlich wohl auch nur sehr unzureichend beantworten.
 
Nach dem ganzen Indoor Training muss sich dein Körper wahrscheinlich erstmal wieder an das richtige Radfahren gewöhnen. Beim Indoor Training ist dein Körper wahrscheinlich im Hochsommer Modus gefahren, wenn du jetzt draußen fährst hast du da locker 20 Grad realen Temperatur unterschied. Die Temperatur hat schon starke auswirkungen auf die Leistugsfähigkeit des Körpers. Zudem ist ein Training auf der Rolle noch eine ganz andere Sache als auf der Straße ( Gegenwind, Bergauf, Wiegetritt). Mach dich nicht verrückt, fahre einfach weiter draußen deine Trainingseinheiten. Vielleicht erstmal etwas kürzer um den Körper wieder an Temperatur, andere Belastung etc. zu gewöhnen. Ich denke schon das die 80h Training wirkung gezeigt haben, geb dir Zeit. Wird schon:daumen:.
 
Den richtigen Vergleich wirst Du bestimmt erfahren, wenn Du wieder mit den Kumpels unterwegs bist, die aber erst demnächst aus der Winterstarre erwachen.
 
Ach im Winter ist man doch immer schockiert wie langsam es geht und wie sehr die Kraft am Ende der Ausfahrt nachlässt.
Ich war gestern auch unterwegs und meine Gedanken waren ähnlich wie bei dir (nur ohne Rollentraining :))
Gibt ja auch etliche Freds wo sich Leute beschweren, dass sie im Winter so langsam sind...
 
Mir kommt es auch häufig so vor, als müsse man im Winter mehr für die mentale Härte aufwenden. Wenn man sich dann einmal gefangen hat geht es doch überraschend gut.
 
Ohne objektivierbare Anhaltspunkte (Hausberg, Powermeter, LD) oder zumindest den Vergleich mit einer Trainingsgruppe paddelt man im luftleeren Raum und wähnt sich wer weiss was zusammen. Also: ruhig Blut und ggf. über Möglichkeiten der objektiven Leistungskontrolle nachdenken.
 
Mir gings bei der letzten Ausfahrt ähnlich - hab ähnlich wie früher (U23) wieder angefangen strukturiert zu trainieren über den Winter. Draussen gabs dann vor 2 Wochen auch eine Böse Überraschung und viel Frust - hab gesehen welch ein Unterschied zwischen mir und meinem Cousin herrscht (10 Jahrre Jünger und ca. 6 Jahre durchgängiges Training).

Obwohl ich mich beim Spinnen / Ergofahren / Langlauf immer super fühlte, war mir das GA Training im freien schon fast zu anstrengend. Hab das aber auf Krankheit und hartes Training die Tage davor zurückgeführt ;) Man kann sich ja viel schönreden :)
Bin jetzt schon gespannt wies im Trainingslager dann läuft...

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Guten Morgen,

Bevor ich zu meinem Training auf breche noch kurz, zu mi67

Im Verhältnis zu sonstigen kosten ist eine LD nicht teuer.

Gesendet von meinem Mobilen Büro
 
Darunter waren entspannte GA1 ( meine Definition : zwischen 60 und 70 % der HFmax )-Einheiten mit bis zu 180 min
...
Die untere Belastungsgrenze (die sog. aerobe Schwelle als “trainingswirksame Schwelle“) kann man bei 50% der maximalen Leistungsfähigkeit ansetzen, das entspricht 65 - 70% der maximalen HF
http://www.dr-moosburger.at/pub/pub025.pdf

als Anregung:
Gipfel stürmen - oder lieber lange flach? Intensität im Grundlagenausdauertraining
 
Halt sehr abwechslungsreich und meiner Meinung nach relativ schulbuchmäßig ...
Wenn schulbuchmäßig, müssteste eigentlich nun genügend Grundlagen haben, um intensivere Dinge gewinnbringend aufsatteln zu können.Insbesondere wenn es in Kürze deutlich wärmer wird. Unglücklich ist allerdings die wenig objektivierbare Vergleichbarkeit.

Zum Rollentraining (bei mir Tacx-Rolle) an sich: ich empfinde das Rollentraining insgesamt intensiver als das Fahren draussen. Ich habe ein Powermeter und bin auf der Rolle 5-10 % weniger leistungsfähig als draussen. Zum Ende des Winters hin, aufgrund der Anpassung, eher weniger Unterschied als zu Beginn.
 
als Anregung:
Gipfel stürmen - oder lieber lange flach? Intensität im Grundlagenausdauertraining[/quote]

Selbst in der klassischen Literatur wird nie behauptet, dass reines Grundlagentraining schnell macht. Mal abgesehen davon, dass Grundlagentraining nicht nur aus Ausdauer besteht. Es ist außer Frage, dass die intensive Intervallmethode deutlich reißwirksamer ist als lange Grundlagenfahrten und ist deshalb auch das Mittel der Wahl, wenn es darum geht Leistungsspitzen zu generieren. So reißwirksam diese auch sein mögen, so nimmt die Reißwirksamkeit einen stark negativen Verlauf bei zunehmender Anwendung und sollten deshalb nur in der unmittelbaren Vorbereitung durchgeführt werden. Natürlich kann man sich mit einem ganzjährlich durchgeführten Intervallprogramm eine gute Fitness zulegen. Man wird mit dieser Fitness auch stärker sein als der Radkollege mit seinem Grundlagenprogramm. Nur muss man sich auch bewusst sein, dass ein konzentrierter Intervallblock bei seinem Radkollegen das Kräfteverhältnis torpedieren wird.
 
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