AW: Falscher Stolz und Optik vs. passende Übersetzung ?
Ausgangsfrage: Falscher Stolz und Optik vs. passende Übersetzung ?
erst mal meine Antwort: Habe vor 15 Jahren meinen Renner gekauft. Da gab es nur zweifach und Kompakt nur bei Autos. Deshalb hat mein Rad 52/42 und hinten ein 26er-Ritzel. Das galt damals schon als Rettungsring und ist nun wirklich keine Ewigkeit her. Für ambitionierte Rennradfahrer, die halbwegs sinnvoll und ausreichend trainieren, reicht das (auch heute!) noch absolut aus.
Warum: Im GA1-Training braucht es eh keine Bergübersetzungen. Und mit ausreichender Grundlage fängt man dann ja gezielt an, z.B. KA zu trainieren. Ich bin nun wirklich nicht der Held auf dem Rennrad - gerade die absolut ambitionierten hier im Forum, die Jedermänner oder Lizenzrennen fahren wollen müssten wesentlich schneller sein als ich! - trotzdem habe ich hier im Bergischen Land um Köln noch NIE gedacht: "Ach Mensch, ein kleinerer Gang wäre jetzt aber schon gut." Gab natürlich schon Situationen und Anstiege, die ich nicht mehr mit einem runden Tritt gefahren bin. Aber da denke ich mir dann halt: "Den Berg darfst Du nur noch fahren, wenn Du KA-Training machen wilst. GA2 geht hier echt nicht mehr." oder "Scheisse, bist Du aber heute schlecht drauf..."
Deshalb meine Meinung: Mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Trainingsplan und der angepassten Streckenplanung reicht z.B. 39/25 für den ambitionierten Hobbyradler absolut aus. Kommentare wie: "Deine Knie will ich aber in zehn Jahren nicht sehen" sind absoluter Humbug - bei angepasster Streckenplanung.
Ich habe aber - bitte nicht missverstehen - absolut kein Problem mit Kompakt oder Dreifach. Wenn ich mir (im Winter?) ein neues Rad zulege und was nettes mit Dreifach finde: why not. Also definitiv kein Optikproblem.
Wenn man durchschnittlich trainiert durch die Alpen fahren will, braucht man kleine Gänge - gar keine Frage.
Wenn man durchschnittlich trainiert im Flachen oder im Mittelgebirge seinen Spaß haben will, braucht man nichts kleineres als 39/25. klar kann es dann passieren, dass man unerwartet an einer 15%-Rampe steht und nicht mehr hochkommt: so what?
Wenn man auf seiner Hausrunde eine blöde 11%-Rampe hat, aber sonst (ohne den berg) kaum vernünftig fahren kann - macht man sich ne 3-fach und ein32-Ritzel dran, um seine Hausrunde im GA2 fahren zu können.
Fazit: Der durchschnittliche Radler in einer durchschnittlichen Umgebung
braucht Kompakt oder Dreifach definitiv nicht. Schaden tut´s aber auch nix. Und wer noch recht untrainiert ist oder eben viel gewicht den Berg raufstemmen muss oder besonders viele Berge fahren will - für den ist ne echte Hilfe.
Brauchen tut man diese Aufstiegshilfen nur, wenn man unbedingt 22%-Rampen dreimal die Woche fahren will - aber dafür gibt es doch MountainBikes...
