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Erfahrungen mit Tubeless-Reifen

Meinung: Der einzige Vorteil von Tubeless, der empirisch belastbar ist (abseits von Prosa und Anekdoten, die zig Seiten in zig Foren füllen), ist die selbständige Abdichtung bei bestimmten (insbesondere kleineren) Schäden. Weder rollt Tubeless prinzipiell leichter, noch wiegt das System weniger.
Ich sehe noch die einfache Reparatur mit den Würsten wenn die Flüssigkeit nicht ausreicht als einen grossen Vorteil gegenüber den Schläuchen an.
Ebenfalls dass man beim MTB und vor allem CX mit niedrigeren Drücke fahren kann ohne Snakebites zu riskieren spricht bei härterer Gangart für Tubeless. Fahre im MTB hinten noch eine Schaumstoff Einlage und habe den ganzen Sommer über keine Platten gehabt.
Anyhow. Will niemanden überzeugen, soll jeder selber für sich entscheiden was für ihn persönlich am Besten ist, sind ja schon alle alt genug.
 
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Personen wollen gar keine Hilfe, sondern sich nur auskotzen. Sie waren immer skeptisch in Bezug auf tubeless, dass es jetzt schwierig oder schmutzig oder erfolglos gelaufen ist, ist nur ein Beweis dafür, dass sie mit ihrer Skepsis richtig lagen.
Das nennt sich dann Erfahrungsbericht. Steht ja schon im Thread-Titel, von Hilfe steht da nix.
Erfahrungsberichte (positiv oder negativ) finde ich völlig in Ordnung, die sind teilweise ja auch hilfreich und interessant. Nur weil jemand tubeless probiert hat, nicht überzeugt ist, und das hier berichtet, heisst das ja nicht, dass man automatisch versteckte Motive vermuten muss, so wie Du das machst. Gilt auch umgekehrt bei Erfolgsberichten.

Und noch weniger Sinn macht es, vermeintlich faktische Rechnungen aufzumachen: Nachgekippte Milch soll mitgerechnet werden, der Gewichtsanteil der ausgetrockneten Milch aber nicht abgezogen werden? Obwohl man TL fährt, muss man einen Ersatzschlauch mitnehmen? Wohin sollen solche 'Argumentationen' führen?
Ich nehme selbstverständlich einen Notfall-Schlauch mit, wenn ich mit meinem TL-Rad längeren Strecken fahre. Und das macht m.M.n. auch vollkommen Sinn, da nicht jedes Loch dichtet und man ja ungern irgendwo in der Walachei strandet. K.A. warum Du das blöd findest.
Und natürlich muss man das Gewicht des verdunsteten Lösungsmittel abziehen, genauso wie man allerdings dann auch die Erhöhung des Rollwiderstands durch die sukzessive Anlagerung von Latexmasse am Mantel entsprechend hinzurechnen muss.

Ganz ähnlich wird die Diskussion um den Rollwiderstand geführt: Pauschale Antworten kann es doch gar nicht geben, so facettenreich, wie unsere Nutzungsszenarien und so unterschiedlich, wie persönliche Wahrnehmungen und Vorlieben sind. Deswegen können auch vermutlich sehr korrekte und präzise Laborwerte wie etwa von BRR keine pauschale Antwort auf individuelle Anforderungen liefern. Immer wieder werden sie aber von Diskutanden zur Untermauerung ihres Standpunkts herangezogen, oft verbunden mit dem Impetus, dass alle anderen Ihre Meinung angesichts dieser 'Fakten' doch nun bitte ändern mögen.

Mir erscheinen gute und standardisierte Messungen sehr viel hilfreicher als der 137. anekdotische Bericht, wie wundersam schnell und "geschmeidig" das eigene Setup auf einmal ist, warum auch immer, gemessen mit Popo. Wenn es methodisch korrekte und annähernd realitätsnahe Messungen gibt, die zeigen, dass Setup A in Szenario X gemäß Testprotokoll 15 Watt mehr Rollwiderstand erzeugt als Setup B , dann mag das zwar nicht zwangsläufig pauschal für alle theoretisch möglichen Szenarien genauso gelten (dieser Anspruch wird auch nicht erhoben), allerdings ist der Gültigkeitsbereich einer solchen quantitativ gestützten Aussage durch realitätsnahe Extrapolation wenigstens prinzipiell genrealisierbar, ganz anders als es individuelle Anekdoten ermöglichen.

Wenn man es - so verstehe ich dich - ablehnt, aus einer Summe von quantifizierten Messungen objektivierbare Schlüsse abzuleiten (Du nennst das "Pauschalisierung"), spricht man - zugespitzt - der wissenschaftlichen Methode ihren Nutzen ab und landet bei reinen gefühlsbasierten Meinungen. Und mit den "Gefühlen" ist das dann ja bekanntermassen so eine Sache, die sind höchst subjektiv und genauso unzuverlässig wie nicht übertragbar. Man wird im Zweifel sogar Leute finden, die schwören, ihr Marathon Plus würde wunderbar "geschmeidig" laufen, und sie würden damit 2,37 Minuten schneller auf ihrer Hausstrecke fahren. Kann man glauben, muss man aber nicht, insbesondere wenn man die Physik versteht und entsprechende Daten hat.

Wer die Installation und Wartung eines TL-Systems nicht hinbekommt, der kann selbstverständlich sagen, "das ist mir zu fummelig/aufwendig/schmutzig, das ist nix für mich".
Auch wenn man das ohne jegliche Probleme hinbekommt, kann man diese Meinung haben. Es schwingt bei Dir die Haltung mit, dass es die Schuld des Nutzers ist, wenn die Technik viel/mehr Aufwand erfordert, und dass ein Aufstieg in die Kaste der Tubeless-Virtuosen alle diese Probleme löst - das möchte ich bezweifeln (nutze u.A. übrigens selber mehr als 10 Jahre tubeless, bin da also nicht völlig nass hinter den Ohren).
Tubeless macht mehr Aufwand, das zu bestreiten ist m.M.n. etwas albern. Schlauchreifen kleben macht auch mehr Aufwand, trotzdem mache ich das immer noch, hat alles seinen Anwendungsfall.

Aber pauschal zu behaupten, "dass tubeless doch nicht so nutzerfreundlich ist"
Die Montage und Wartung ist auch "nicht so nutzerfreundlich", jedenfalls im Vergleich zu Clinchern. Die Anzahl an Threads über "Wie kriege ich mein TL Setup zum Laufen" gegenüber "Wie montiere ich einen Fahrradschlauch" spricht da eine deutliche Sprache.

Wenn man einen guten Anwendungsfall für TL hat, nimmt man das umständlichere Handling in Kauf, ganz einfach. Für viele, die einfach nur mal am Wochenende eine Runde oder drei drehen (=Mehrheit), ist das Kosten/Nutzen-Verhältnis aber m.M.n. fragwürdig.

Ebenfalls dass man beim MTB und vor allem CX mit niedrigeren Drücke fahren kann ohne Snakebites zu riskieren spricht bei härterer Gangart für Tubeless. Fahre im MTB hinten noch eine Schaumstoff Einlage und habe den ganzen Sommer über keine Platten gehabt.
Ich glaube im Geländebreich ist der generelle Vorteil von Tubeless völlig unkontrovers.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab gute anleitungen, man interessierte sich für den neuen heißen scheiss und tauschte sich aus.
Problemlos war es dennoch nicht.
So wie mit allem neuen eigentlich.
Oder man sucht ganz eigenständig vor ca. 8-9 Jahren im Internet, was Tubeless überhaupt so möglich ist. MTB ging damals schon und Vorreiter war NoTubes.
Im CX/RR Bereich wurden Felgen- Reifenkombinationen ausprobiert und Listen veröffentlicht, wo damals Non-Tubless Pneus Tubeless gut funktionierten, semi, oder überhaupt nicht.
NoTubes bietete damals überarbeitete Felgen aus dem MTB Bereich für CX und RR an, nur die Reifenhersteller schliefen noch.
Das Setup war, wie immer noch, sehr simpel. Man nehme eben eine NoTubes Felge, deren Felgenband, Ventile, Milch und befolgte deren Montageanleitungen.
Das Ganze führte dann mit den richtigen Non-Tubeless Pneus aus der o.g. Liste zum Erfolg und zwar ohne Probleme.

Und wer glaubt, dass Tubeless und Milch das sagenumwobene Allheilmittel gegen Reifenpannen ist, sollte sich schleunigst von diesem Gedanken trennen. Es fährt sich deutlich entspannter, wenn man begriffen hat, dass die Dichtmilch primär den Reifen gegenüber der Felge abdichtet und sekundär hin und wieder mal kleinste Löcher verschließen kann.
Wer mit diesem Gedanken nicht leben kann, sollte Tubeless lieber nicht nutzen.
 
Liebe incognitus, schön dass Du so ausführlich mitteilst, warum Deiner Meinung nach TL umständlich und Mist ist. Ich bewundere bei diesen vielen Problemen Deine Geduld. Da hätte ich mich schon längst auf die Suche nach Optimierungen begeben.

Ich fahre TL am RR (alte Felgen, schmale Reifen, großer Fahrer = um 7bar Luftdruck streng nach Silca :)) wegen der Zuverlässigkeit. An das Handling der Milch habe ich mich gewöhnt und die vielen Schleicher-Suchen und Schlauchflickereien vermisse ich auch nicht. Ich hüte mich aber, diese meinen Erfahrung als allgemeingültig oder gar wissenschaftlich fundiert darzustellen.
 
Liebe incognitus, schön dass Du so ausführlich mitteilst, warum Deiner Meinung nach TL umständlich und Mist ist. Ich bewundere bei diesen vielen Problemen Deine Geduld. Da hätte ich mich schon längst auf die Suche nach Optimierungen begeben.

Ich fahre TL am RR (alte Felgen, schmale Reifen, großer Fahrer = um 7bar Luftdruck streng nach Silca :)) wegen der Zuverlässigkeit. An das Handling der Milch habe ich mich gewöhnt und die vielen Schleicher-Suchen und Schlauchflickereien vermisse ich auch nicht. Ich hüte mich aber, diese meinen Erfahrung als allgemeingültig oder gar wissenschaftlich fundiert darzustellen.
Lieber relppurtsb,

Das ist erfreulich und sehr schön, und klasse dass Du Tubless fährst, so wie ich, unter Anderem.
Leider hast Du das Problem, oder zumindest meinen Beitrag dazu, nicht verstanden, ist aber nicht schlimm.
Viel Erfolg,
Incognitus
 
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Wie du da das, was ich schrieb, offenbar (absichtlich oder unabsichtlich) komplett nicht verstanden hast, ist schon bizarr. Überraschend ist es aber auch nicht: Differenzierte Diskussionen sind online schwerlich zu führen, erst Recht in einer Zeit, in der Leute immer weniger mit uneindeutigen Wahrheiten und Standpunkten zurechtkommen.

Das nennt sich dann Erfahrungsbericht. Steht ja schon im Thread-Titel, von Hilfe steht da nix.
Erfahrungsberichte (positiv oder negativ) finde ich völlig in Ordnung, die sind teilweise ja auch hilfreich und interessant. Nur weil jemand tubeless probiert hat, nicht überzeugt ist, und das hier berichtet, heisst das ja nicht, dass man automatisch versteckte Motive vermuten muss, so wie Du das machst. Gilt auch umgekehrt bei Erfolgsberichten.
Mein Zitat, woran du diese Aussage knüpfst, ist völlig verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht überhaupt nicht darum, ob jemand negative Erfahrungen gemacht hat und diese teilt. Es geht darum, dass tw. die einfachsten handwerklichen Fehler gemacht oder sogar entgegen der Hinweise der Hersteller gehandelt und dann online rumgemotzt wird. Und es ist eben nicht leicht, diese Beiträge von reinen Erfahrungeberichten und Hilfegesuchen zu unterscheiden.

Ich nehme selbstverständlich einen Notfall-Schlauch mit, wenn ich mit meinem TL-Rad längeren Strecken fahre. Und das macht m.M.n. auch vollkommen Sinn, da nicht jedes Loch dichtet und man ja ungern irgendwo in der Walachei strandet. K.A. warum Du das blöd findest.
Finde ich nicht blöd. Hab ich auch mit keiner Silbe geschrieben. Jeder kann mitnehmen, was er will. Was ich aber schrieb: Jeder muss für sich beurteilen, welche Vor- und Nachteile ein bestimmtes Setup für den individuellen Anwendungsfall hat. Wenn jemand unter allen Umständen aus eigener Kraft wieder nach hause kommen muss, dann sollte er entsprechendes Werkzeug und Material dabei haben. Dann ist das u.U. kein Anwendungsszenario, wo auf die letzten Gewichtseinsparungen geachtet werden kann. Und dann ist das vielleicht auch ein Szenario, für das tubeless nicht die ideale Lösung ist, wenngleich ein gut funktionierende tubeless-System den Bedarf für einen Notfallschlauch ungemein unwahrscheinich macht.

Und natürlich muss man das Gewicht des verdunsteten Lösungsmittel abziehen, genauso wie man allerdings dann auch die Erhöhung des Rollwiderstands durch die sukzessive Anlagerung von Latexmasse am Mantel entsprechend hinzurechnen muss.
Muss man überhaupt nicht. Genau das war meine Aussage in diesem Absatz: Ich finde solche pseudo-faktischen Argumentationen, die irgendwelche Zahlen herbeizitieren, um den eigenen Standpunkt zu untermauern, wenig hilfreich.

Wenn man es - so verstehe ich dich - ablehnt, aus einer Summe von quantifizierten Messungen objektivierbare Schlüsse abzuleiten (Du nennst das "Pauschalisierung"), spricht man - zugespitzt - der wissenschaftlichen Methode ihren Nutzen ab und landet bei reinen gefühlsbasierten Meinungen.
Da hast du mich völlig falsch verstanden, und zwar gleich mehrfach. Quantifizierte [sic!] Messungen gelten zunächst einmal nur für genau das, was sie gemessen haben, und für nichts anderes. Objektiviert wird da schon mal gar nicht. Bei gut gemachten Versuchen ist aber eine Repräsentativität gegeben. Und ob es eine solche gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zuvorderst der Stichprobengröße. Ob die bei den meisten hier immer wieder herangezogenen 'Studien' überhaupt größer als n=1 ist, weiß ich zwar nicht, bezweifle ich aber. Um wirkliche Repräsentativität zu erreichen, müsste sie aber deutlich, deutlich größer sein. Aber darum ging es mir überhaupt nicht: Selbst wenn die Studien allen wissenschaftlichen Gütekriterien entsprechen und so angelegt sind, dass ihre Ergebnisse eine klar benennbare Repräsentativität aufweisen, wird aus ihnen trotzdem viel zu oft in Forendiskussionen eine Gültigkeit für leicht anders gelagerte Sachverhalte abgeleitet - und das ist dann eine Pauschalisierung.
Ich bin beruflich im Bereich empirische Sozialforschung, Marktforschung, Evaluation sowie qualitative und quantitative Forschungsmethoden unterwegs. Ich befasse mich tagein, tagaus eigentlich mit nichts anderem als mit der Gültigkeit, Reichweite und Aussagekraft von Untersuchungsergebnissen in allen möglichen Themenfeldern. Deswegen maße ich mir an zu glauben, dass ich nicht nur die unglaublichen Potenziale von Empirie-basierten Aussagen ganz gut einschätzen kann, sondern auch ihre Grenzen. Deswegen käme ich nicht im Ansatz auf die Idee, "der wissenschaftlichen Methode [was soll das überhaupt genau sein?] ihren Nutzen" abzusprechen.

Tubeless macht mehr Aufwand, das zu bestreiten ist m.M.n. etwas albern.
Die Montage und Wartung ist auch "nicht so nutzerfreundlich", jedenfalls im Vergleich zu Clinchern.
Meine Kritik an pauschalisierenden Aussagen beantwortest du ... mit Pauschalisierungen. Freilich gibt es Setups, die sehr aufwendig sind - wer die Diskussion ein bisschen verfolgt, hat sicher mitbekommen, dass es u.a. auf die Passung von Felgen und Reifen ankommt. Wenn man Pech hat, passt das nicht recht zusammen und man kann ewig dran rumbasteln und es wird nicht dicht oder rollt nicht gut oder was auch immer. Nutzerfreundliche ist das wohl nicht. Es gibt aber, und auch das dürfte man mitbekommen haben, wenn man die Diskussion verfolgt, auch nicht wenig Setups, die sehr gut funktionieren und sich völlig problemlos installieren, betreiben und instandhalten lassen. Ich habe für einige meiner Räder solche Setups gefunden. Und die sind alles andere als aufwendig, für mich persönlich sogar weit weniger aufwendig, als ein Schlauch-System. Denn wenn ich die einmal installiert habe, muss ich da nicht wieder ran, bis der Reifen abgefahren ist. Und ich nehme auch keinen Schlauch mehr mit, weil bei meinen Setups die Dichtmilch bisher immer erfolgreiche ihren Job gemacht hat. Das finde ich ungemein nutzerfreundlich.


Und abschließend, da du mir ja trotz meiner zwar ausufernden, aber abwägenden Aussagen vorwirfst, zur "Kaste der tubeless-Virtuosen" zu gehören: Ich habe sechs Räder mit den unterschiedlichsten Nutzungsszenarien. Von den insgesamt neun Laufradsätzen sind drei mit Schlauch, zwei mit Schlauchreifen und vier tubeless aufgebaut.
 
Wie du da das, was ich schrieb, offenbar (absichtlich oder unabsichtlich) komplett nicht verstanden hast, ist schon bizarr. Überraschend ist es aber auch nicht: Differenzierte Diskussionen sind online schwerlich zu führen, erst Recht in einer Zeit, in der Leute immer weniger mit uneindeutigen Wahrheiten und Standpunkten zurechtkommen.


Mein Zitat, woran du diese Aussage knüpfst, ist völlig verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht überhaupt nicht darum, ob jemand negative Erfahrungen gemacht hat und diese teilt. Es geht darum, dass tw. die einfachsten handwerklichen Fehler gemacht oder sogar entgegen der Hinweise der Hersteller gehandelt und dann online rumgemotzt wird. Und es ist eben nicht leicht, diese Beiträge von reinen Erfahrungeberichten und Hilfegesuchen zu unterscheiden.


Finde ich nicht blöd. Hab ich auch mit keiner Silbe geschrieben. Jeder kann mitnehmen, was er will. Was ich aber schrieb: Jeder muss für sich beurteilen, welche Vor- und Nachteile ein bestimmtes Setup für den individuellen Anwendungsfall hat. Wenn jemand unter allen Umständen aus eigener Kraft wieder nach hause kommen muss, dann sollte er entsprechendes Werkzeug und Material dabei haben. Dann ist das u.U. kein Anwendungsszenario, wo auf die letzten Gewichtseinsparungen geachtet werden kann. Und dann ist das vielleicht auch ein Szenario, für das tubeless nicht die ideale Lösung ist, wenngleich ein gut funktionierende tubeless-System den Bedarf für einen Notfallschlauch ungemein unwahrscheinich macht.


Muss man überhaupt nicht. Genau das war meine Aussage in diesem Absatz: Ich finde solche pseudo-faktischen Argumentationen, die irgendwelche Zahlen herbeizitieren, um den eigenen Standpunkt zu untermauern, wenig hilfreich.


Da hast du mich völlig falsch verstanden, und zwar gleich mehrfach. Quantifizierte [sic!] Messungen gelten zunächst einmal nur für genau das, was sie gemessen haben, und für nichts anderes. Objektiviert wird da schon mal gar nicht. Bei gut gemachten Versuchen ist aber eine Repräsentativität gegeben. Und ob es eine solche gibt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zuvorderst der Stichprobengröße. Ob die bei den meisten hier immer wieder herangezogenen 'Studien' überhaupt größer als n=1 ist, weiß ich zwar nicht, bezweifle ich aber. Um wirkliche Repräsentativität zu erreichen, müsste sie aber deutlich, deutlich größer sein. Aber darum ging es mir überhaupt nicht: Selbst wenn die Studien allen wissenschaftlichen Gütekriterien entsprechen und so angelegt sind, dass ihre Ergebnisse eine klar benennbare Repräsentativität aufweisen, wird aus ihnen trotzdem viel zu oft in Forendiskussionen eine Gültigkeit für leicht anders gelagerte Sachverhalte abgeleitet - und das ist dann eine Pauschalisierung.
Ich bin beruflich im Bereich empirische Sozialforschung, Marktforschung, Evaluation sowie qualitative und quantitative Forschungsmethoden unterwegs. Ich befasse mich tagein, tagaus eigentlich mit nichts anderem als mit der Gültigkeit, Reichweite und Aussagekraft von Untersuchungsergebnissen in allen möglichen Themenfeldern. Deswegen maße ich mir an zu glauben, dass ich nicht nur die unglaublichen Potenziale von Empirie-basierten Aussagen ganz gut einschätzen kann, sondern auch ihre Grenzen. Deswegen käme ich nicht im Ansatz auf die Idee, "der wissenschaftlichen Methode [was soll das überhaupt genau sein?] ihren Nutzen" abzusprechen.



Meine Kritik an pauschalisierenden Aussagen beantwortest du ... mit Pauschalisierungen. Freilich gibt es Setups, die sehr aufwendig sind - wer die Diskussion ein bisschen verfolgt, hat sicher mitbekommen, dass es u.a. auf die Passung von Felgen und Reifen ankommt. Wenn man Pech hat, passt das nicht recht zusammen und man kann ewig dran rumbasteln und es wird nicht dicht oder rollt nicht gut oder was auch immer. Nutzerfreundliche ist das wohl nicht. Es gibt aber, und auch das dürfte man mitbekommen haben, wenn man die Diskussion verfolgt, auch nicht wenig Setups, die sehr gut funktionieren und sich völlig problemlos installieren, betreiben und instandhalten lassen. Ich habe für einige meiner Räder solche Setups gefunden. Und die sind alles andere als aufwendig, für mich persönlich sogar weit weniger aufwendig, als ein Schlauch-System. Denn wenn ich die einmal installiert habe, muss ich da nicht wieder ran, bis der Reifen abgefahren ist. Und ich nehme auch keinen Schlauch mehr mit, weil bei meinen Setups die Dichtmilch bisher immer erfolgreiche ihren Job gemacht hat. Das finde ich ungemein nutzerfreundlich.


Und abschließend, da du mir ja trotz meiner zwar ausufernden, aber abwägenden Aussagen vorwirfst, zur "Kaste der tubeless-Virtuosen" zu gehören: Ich habe sechs Räder mit den unterschiedlichsten Nutzungsszenarien. Von den insgesamt neun Laufradsätzen sind drei mit Schlauch, zwei mit Schlauchreifen und vier tubeless aufgebaut.
Ist mir jetzt zu spät, aber ich werde auf Deinen wortreichen Quatsch morgen mal angemessen antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die von Dir geforderte wissenschaftliche Betrachtung ein bißchen viel "Quatsch", es sei "albern" deine Meinung in Zweifel zu ziehen, die Threadumfänge als Beleg für Nutzerfreundlichkeit (was ist denn da die Maßeinheit 😇) und ähnliches.

Das bringt niemanden was, der hier mal zu Erfahrungen über TL reinlesen will.
 
Wenn man die Möglichkeit zwischen Felgen mit geschlossenen Felgenbett und Felgenbett mit Nippelbohrungen zu wählen, dann sollte man klar zum geschlossenen Felgenbett greifen?
Wie ist da eure Meinung in Bezug auf tubeless?
 
Für die von Dir geforderte wissenschaftliche Betrachtung ein bißchen viel "Quatsch", es sei "albern" deine Meinung in Zweifel zu ziehen, die Threadumfänge als Beleg für Nutzerfreundlichkeit (was ist denn da die Maßeinheit 😇) und ähnliches.

Das bringt niemanden was, der hier mal zu Erfahrungen über TL reinlesen will.
Ja, es ist 100% albern, zu behaupten, tubeless wäre nicht aufwändiger in der Handhabung als Clincher.
Aber vielleicht hast Du recht, bringt niemandem etwas, ist halt ein typisches Laberthema. Bin hier raus.
 
Ich stelle mir gerade vor, mit 80km/h mit einem mit Würsten geflickten Reifen bergab zu fahren ...
Also Würste sind nur für unterwegs, zuhause kommt dann ein tubeless Flicken rein.
Und dann fahre ich die eine Abfahrt halt nicht mehr mit 80 Ssachen runter. Wobei das auch geht wenn der Reifen durch die Wurst dicht bleibt.
 
Wenn man die Möglichkeit zwischen Felgen mit geschlossenen Felgenbett und Felgenbett mit Nippelbohrungen zu wählen, dann sollte man klar zum geschlossenen Felgenbett greifen?
Wie ist da eure Meinung in Bezug auf tubeless?
M.E. hat das geschlossene Felgenbett hier einen kleinen Vorteil, da eine Fehlerquelle entfällt.
Wenn ich einen neuen LR aufbaue, dann mit geschlossenem Felgenbett. Der Mehraufwand mit den Nippeln ist für mich gut erträglich.
 
Also Würste sind nur für unterwegs, zuhause kommt dann ein tubeless Flicken rein.
Und dann fahre ich die eine Abfahrt halt nicht mehr mit 80 Ssachen runter. Wobei das auch geht wenn der Reifen durch die Wurst dicht bleibt.
Ich finde die Stan´s Darts besser als die Würstchen, habs in 4 Jahren aber auch nur einmal gebraucht
 
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