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Einfluss der Felgenbreite auf das Fahrverhalten - Berichte aus der Praxis

mar1kus

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Hallo Biker,

der Trend geht zu immer breiteren Reifen und Felgen. Sind wir früher noch auf 23er Reifen mit 8 Bar gefahren sind es mittlerweile 25er oder sogar 28er mit weniger als 6 Bar.

Auch passen die Hersteller ihre Felgen diesem Trend an und verpassen ihren Felgen immer breitere Innenmaulweiten. Hier waren es früher 17mm, mittlerweile sind wir bei 21, 23 oder gar 25mm ( Zipp 303 Firecrest 2021).

Wie sind eure Erfahrungen mit breiten Reifen auf schmalen Felgen im Vergleich zu breiten Reifen auf breiten Felgen?


Ich habe letztes Jahr ein neues Rad gekauft, welches mit Mavic Ksyrium Carbon UST Laufrädern mit 21er Innenmaulweite und 28er Mavic Yksion Reifen ausgestattet ist. Ich fahre die Reifen Tubeless mit 5,5 Bar.

Fazit:
Noch mit keinem anderen Reifen / Laufrad konnte ich so extreme Schräglagen fahren. Der Grip ist unglaublich. Mein Fahrstsil bei Abfahrten hat sich damit komplett geändert, mittlerweile fahre ich mit dem Rennrad ähnlich wie mit meinem Motorrad und bremse sehr hart bis tief in die Schräglage.
Ferner ist der 28er Reifen an Komfort um Welten besser als ein 23er mit 8 Bar. Kein einziger Plattfuß in über einem Jahr kann auch kein Zufall sein und spricht für 28er tubless montiert.

Nun wollte ich aber unbedingt höhere Felgen auf meinem Rennrad haben und habe mir einen Satz DT Swiss ERC 1100 Dicut gekauft. Dieser hat eine Innenmaulweite von nur 19mm. Da DT Swiss angibt, der LRS wäre für 25er und 28er Reifen optimiert hab ich mir dabei nichts gedacht.
Der LRS ist mit Schwalbe One Pro in 28er Breite bereift.

Bei der ersten Ausfahrt hatte ich subjektiv das Gefühl, dass der Reifen im Wiegetritt seitlich walgt. Daher fahre ich jetzt 6 Bar mit dem LRS.
Auch habe ich in Abfahrt nicht dieses gute Gefühl wie mit dem Mavic LRS. Der Reifen lässt sich nicht so spielerisch in Schräglage bringen und gibt auch nicht die Rückmeldung die ich bei dem Mavic LRS mit Mavic Reifen habe. Der Schwalbe Reifen baut (zumindest auf dem DT LRS) auch deutlich flacher als der Mavic Reifen auf dem Mavic LRS, ca 2mm. Die Breite ist fast identisch, der Mavic ist nur unwesentlich breiter.

Der DT Swiss LRS wiegt ca. 240gr weniger. Da die Schwalbe Reifen daran einen großen Anteil haben get he ich mal davon aus, dass es nicht die Rotationsmasse am DT Swiss LRS ist , die sich so auf das Fahrverhalten auswirkt.

Bevor ich nun die Mavic Reifen auf den DT SWISS LRS umbereife würde ich gerne eure Erfahrungen wissen. Wie groß schätzt ihr den Einfluss der Felgenbreite auf das Fahrverhalten ein?

Würdet ihr sagen die Innenmaulweite der Felgen ist entscheidet oder liegt es eher an den unterschiedlichen Reifen?

Ich habe noch einen Mavic Reifen im Keller, so dass ich zumindest auf dem Vorderrad beide LRS gegeneinander mit gleichen Reifen testen könnte. Sollte es tatsächlich so sein, dass 2mm Innenmaulweite so einen großen Einfluss haben, dann müsste ja ein Zipp 303s LRS mit 23er Innenmaulweite oder gar ein Zipp 303 Firecrest mit 25er Innenmaulweite überragende Fahreigenschaften hervorbringen?

Wie sind eure Erfahrungen?


Gruß Mar1kus
 
Ich finde es bemerkenswert, dass du schon 28er auf breiten Felgen tubless fährst. Dazu noch positive Erfahrungen sammelst. Ich plane das nächste Rad auch mit 25er TL Reifen auf breiten Felgen, um auf 28 mm Breite zu kommen. RRadler sind in der Regel konservativ. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich frag mich nur, warum muss man in einem Forum fragen, wo abzusehen ist, dass man bei 10 Antworten 12 Meinungen erhält, statt es selber auszuprobieren, wenn man schon alles dafür hat.
Einmal die Reifen tauschen, Mavic Reifen auf DT Felgen und Schwalbe Reifen auf Mavic Felgen. Und schon weiß man aus eigener Erfahrung woran es liegt.
 
So unterschiedlich sind die Empfindungen, Meinungen, Vorlieben.

Ich bin von einem Mavic Ksyrium Elite auf den Veltec Speed AL und dann auf den Zonda C 17 umgestiegen. Mavic und Veltec 15 mm Innenweite, Zonda 17 mm. Gefahren wurden/werden alle mit Conti 4000 SII und 8 bar.
Am besten fährt sich der Zonda, was ich auf die höhere Torsionssteifigkeit gegenüber dem Mavic zurückführe und dem geringen Gewicht.
Beim neuen Rad hatte ich einen Mavic Cosmic Carbon Pro Black WTS drauf. 19 mm Innenweite, 25er Yksion Pro, 7,5 bar. Zwei Ausfahrten, 2 x vorne platt. Fahrverhalten furchtbar (hölzern, kein Kurvengrip). Dann 4000 SII in 25, 7,5 bar gefahren, ebenso gut wie die der Zonda. Seit ein paar Wochen habe ich den Tune TSR 35 mit 23er GP 5000, 7,5 bar Innenarbeiten 20 mm. Ein supergeiler LRS, eine mega Reifen. Der LRS ist steife, leicht, lässt sich gut beschleunigen.

Fazit: Unterschiede in der Steifigkeit habe ich bei verschiedenen LRS bemerkt, ebenso unterschiedliches Gewicht. Breite Felge irgendwie nicht. Unterschiedliche Reifen massiv.
Liegt vermutlich daran, dass ich hart aufgepumpte Reifen bevorzuge. Ich kann das Gewalke „weicher“ Reifen nicht ab, fühle ich mich extrem unsicher.
 
ja bei schmalen Felgen <17mm ist der Reifen nicht mehr seitenstabil, bei Reifen
23mm, hier sollte der Druck nicht höher als 8bar sein, sonst ist der Reifen totgepumpt und hüpft.

bei 25mm 7bar, bei 28mm 6bar
Felgeninnenbreite > 19mm

so meine Erfahrung
 
Was ich mal irgendwo gelesen habe: Je breiter der Reifen, desto mehr Schräglage hast / brauchst du bei gleicher Kurvengeschwindigkeit. Weiß aber nicht, was physikalisch dahinter steckt und ob es stimmt.

Im Trockenen scheint es mir in Kurven egal zu sein, ob ich 23mm oder 28mm habe. Bei stark unebener Fahrbahn liegt der breite Reifen wegen des niedrigeren Luftdrucks allerdings satter. Ich möchte ohnehin vermuten, dass keiner von uns auch nur annähernd die (im Trockenen) mögliche Schräglage eines 23mm ausnutzt.
 
Hallo Biker,

der Trend geht zu immer breiteren Reifen und Felgen. Sind wir früher noch auf 23er Reifen mit 8 Bar gefahren sind es mittlerweile 25er oder sogar 28er mit weniger als 6 Bar.

Auch passen die Hersteller ihre Felgen diesem Trend an und verpassen ihren Felgen immer breitere Innenmaulweiten. Hier waren es früher 17mm, mittlerweile sind wir bei 21, 23 oder gar 25mm ( Zipp 303 Firecrest 2021).

Wie sind eure Erfahrungen mit breiten Reifen auf schmalen Felgen im Vergleich zu breiten Reifen auf breiten Felgen?


Ich habe letztes Jahr ein neues Rad gekauft, welches mit Mavic Ksyrium Carbon UST Laufrädern mit 21er Innenmaulweite und 28er Mavic Yksion Reifen ausgestattet ist. Ich fahre die Reifen Tubeless mit 5,5 Bar.

Fazit:
Noch mit keinem anderen Reifen / Laufrad konnte ich so extreme Schräglagen fahren. Der Grip ist unglaublich. Mein Fahrstsil bei Abfahrten hat sich damit komplett geändert, mittlerweile fahre ich mit dem Rennrad ähnlich wie mit meinem Motorrad und bremse sehr hart bis tief in die Schräglage.
Ferner ist der 28er Reifen an Komfort um Welten besser als ein 23er mit 8 Bar. Kein einziger Plattfuß in über einem Jahr kann auch kein Zufall sein und spricht für 28er tubless montiert.

Nun wollte ich aber unbedingt höhere Felgen auf meinem Rennrad haben und habe mir einen Satz DT Swiss ERC 1100 Dicut gekauft. Dieser hat eine Innenmaulweite von nur 19mm. Da DT Swiss angibt, der LRS wäre für 25er und 28er Reifen optimiert hab ich mir dabei nichts gedacht.
Der LRS ist mit Schwalbe One Pro in 28er Breite bereift.

Bei der ersten Ausfahrt hatte ich subjektiv das Gefühl, dass der Reifen im Wiegetritt seitlich walgt. Daher fahre ich jetzt 6 Bar mit dem LRS.
Auch habe ich in Abfahrt nicht dieses gute Gefühl wie mit dem Mavic LRS. Der Reifen lässt sich nicht so spielerisch in Schräglage bringen und gibt auch nicht die Rückmeldung die ich bei dem Mavic LRS mit Mavic Reifen habe. Der Schwalbe Reifen baut (zumindest auf dem DT LRS) auch deutlich flacher als der Mavic Reifen auf dem Mavic LRS, ca 2mm. Die Breite ist fast identisch, der Mavic ist nur unwesentlich breiter.

Der DT Swiss LRS wiegt ca. 240gr weniger. Da die Schwalbe Reifen daran einen großen Anteil haben get he ich mal davon aus, dass es nicht die Rotationsmasse am DT Swiss LRS ist , die sich so auf das Fahrverhalten auswirkt.

Bevor ich nun die Mavic Reifen auf den DT SWISS LRS umbereife würde ich gerne eure Erfahrungen wissen. Wie groß schätzt ihr den Einfluss der Felgenbreite auf das Fahrverhalten ein?

Würdet ihr sagen die Innenmaulweite der Felgen ist entscheidet oder liegt es eher an den unterschiedlichen Reifen?

Ich habe noch einen Mavic Reifen im Keller, so dass ich zumindest auf dem Vorderrad beide LRS gegeneinander mit gleichen Reifen testen könnte. Sollte es tatsächlich so sein, dass 2mm Innenmaulweite so einen großen Einfluss haben, dann müsste ja ein Zipp 303s LRS mit 23er Innenmaulweite oder gar ein Zipp 303 Firecrest mit 25er Innenmaulweite überragende Fahreigenschaften hervorbringen?

Wie sind eure Erfahrungen?


Gruß Mar1kus

Könnte es nicht sein, dass Du -eventuell ein wenig durch das Marketing-Gedöns, welches um breite Felgen und Reifen gemacht wird, das Zeug soll ja verkauft werden-einfach mehr Vertrauen in breite Reifen hast, und folglich den Grenzbereich stärker auslotest als mit den schrecklich schmalen Reifen von früher-sprich Du hättest schon früher ähnliche Schräglagen fahren können, traust Dich das aber erst jetzt, sprich der höhere Grip ist eher eine Kopfsache? Ich fahre vorne immer noch eine 13C-Felge (
wtf.gif
was erlaube Recordfahrer) in Verbindung mit einem 2016er 20mm-Supersonic mit 9 bar, hinten eine 15C-Felge mit dünnen Bremsflanken. Wenn ich da vorne einen 23er Reifen draufmache, gehen in meiner Lieblingsabfahrt gleich mal 3-4km/h flöten, statt über 80km/h (am 27.8. waren das sogar knapp 90 km/h
yippieh.gif
, allerdings bei optimalen Windverhältnissen), werden das dann 78-79 km/h . Da will ich gar nicht wissen
nein.gif
, was mit einer 28mm Walze dabei herauskommt. Auch wenn die Felgen heute breiter sind, die Stirnfläche ist nun mal signifikant größer. Kurven fahre ich nach Möglichkeit auf Ideallinie, um mit möglichst wenig Schräglage möglichst schnell wieder reinzukloppen-mit unter 70kg Systemgewicht ist wenig bis nichts mit Hangabtriebskraft und rollen lassen.

Außerdem hängt es auch vom Rad beziehungsweise seiner Geometrie ab, wie gut man Kurven nehmen kann. Als ich noch ohne Zeitfahrtrimm unterwegs war, hatte ich im Sommer ein Giant CFR Expert Series als Rennrad-Untersatz. Mit dem konnte ich im Gegensatz zum Stahlrad regelrecht Haken schlagen, enge Rechts-Links-Kurvenkombinationen waren eine wahre Freude-mit 20/23mm und Shamal HPW, Laufradsatzgewicht um 1900 Gramm). Der gleiche Rahmen einen Nummer kleiner im Zeitfahrtrimm ist da halt behäbiger, da eher auf eine hohe Geradeaus-bzw Bergabgeschwindigkeit ausgelegt, analog zu einem Formel-1-Renner mit extrem flach gestellten Flügeln-in Kurven ein Graus, auf der geraden geht er dann ab wie Schmidts Katze.
 
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