Gewöhne dir bitte die richtigen Bezeichnungen und Begriffe an: Was du da abbildest, ist kein "
Reifen", sondern ein
Hinterrad und damit eines von zwei
Laufrädern, die man in ihrer Gesamtheit auf als
Laufradsatz (oder im Alltag "ein Satz Laufräder") bezeichnet.
Ein
Hinterrad wiederum besteht dann
zunächst (von Innen nach außen) aus der
Nabe, dem auf die Nabe aufgesteckten und mit einem
Verschlußring gesicherten
Ritzelpaket (auch:
Kasette), ggfs. einer auf der Gegenseite montierten
Bremsscheibe, den die Nabe mit der
Felge dynamisch verbindenden
Speichen und eben dieser
Felge. Damit haben wir ein fertiges Laufrad ohne
Reifen, wie es gewöhnlich im Handel angeboten wird, weil man dem Käufer zwar ein in sich abgestimmtes Produkt anbieten möchte, ihm aber die Wahl der
Reifen selbst überlassen möchte. Spricht jemand von Laufrädern, ohne auf den Unterschied "mit oder ohne
Reifen" einzugehen, meint er meistens einen Laufradsatz ohne
Reifen.
Jetzt erst kommen also die
Reifen ins Spiel. Die bestehen wiederum in der Regel aus einem
Schlauch und einer
Decke bzw.
Mantel, der wiederum aus der
Karkasse und dem
Protektor besteht. Es gibt auch
schlauchlose Reifen ("tubeless") und
Schlauchreifen ("tubolars") beide bitte nicht verwechseln. Bei diesen Varianten ist es so: Im Gegensatz zum
Drahtreifen ("clincher")
- besitzt der schlauchlose Reifen keinen Schlauch – wie bei den meisten Autoreifen wird das Ganze durch den Innendruck und in Folge dem Druck des Reifens gegen die Felge abgedichtet;
- ist beim Schlauchreifen der Schlauch in die Decke eingenäht und das Ganze auf der Unterseite mit einem Nahtband abgedeckt, damit die Naht nicht aufgeht. Das Nahtband ist gleichzeitig die Verbindung zur Felge, auf die der Reifen mit einem Reifen- oder Felgenkleber (frühere Bezeichnung "Schlauchreifenkitt" – "Kitt" wie "Fensterkitt" und nicht zu verwechseln mit einem "kit") aufgeklebt wird. Alternativ zum Reifenkitt wurde früher auch sog. Felgenklebeband (früher "Teerband") zum Aufkleben benutzt.
Im Straßenradrennsport werden heute – auch von Profis – häufig Drahtreifen verwendet, neuerdings auch schlauchlose
Reifen.
Im Crosssport dominieren weiterhin fast ausnahmslos Schlauchreifen – wegen der geringen Reifendrücke von 0,8 bis höchstens ca. 2,2 bar Überdruck.
Im Bahnradsport dominieren ebenfalls die Schlauchreifen – dort aber wegen ihrer Notlaufeigenschaften und weil früher mit Schellack aufgeklebte Schlauchreifen vorgeschrieben waren.