Schwieriges Thema. Kann ein Mensch sich ändern? Nicht jeder von uns ist ein überführter Straftäter und kann berichten, wie es mit tatsächlicher Reue, Rehabilitation und Einsicht so geklappt hat.
Aber ich nutze beim Doping gern das Beispiel des zu schnellen Fahrens. Für mich ist das in den Köpfen vieler Autofahrer ein ähnliches Kavaliersdelikt wie „damals“ Doping. Gehört(e) irgendwie dazu, man konnte auch Witze drüber machen, manchmal wurde einer erwischt, aber man hatte ja auch seine Tricks, wurde gewarnt, es war irgendwie mehr ein Spiel als eine echte Straftat. Ist bei Tempolimits eigentlich auch so. Viele Autofahrer halten viele davon für überflüssig, man schafft sich Radarwarner-Apps an, Anwälte werben damit, wie sie einen raushauen können, man macht Witze darüber, empfindet alles als Abzocke (war doch nur 10 zu viel).. und wer sich an die Gesetze hält, wird eher noch als nervig empfunden. Dabei können die strafrechtlichen Konsequenzen des zu schnellen Fahrens, wenn etwas passiert, viel drastischer sein als die von Dopingvergehen.
Was führt dazu, dass man seine Einstellung ändert? Wer von uns hält sich wirklich an Tempolimits, also genau, und ohne Ausreden? Erst recht, wenn man Berufskraftfahrer, also Taxi- oder Lkw-Fahrer ist? Bei mir hat damals ein schwerster, dennoch glimpflich ausgegangener Unfall zum Umdenken geführt, bei anderen vielleicht ein durch Raserei gestorbenes Familienmitglied (verschuldet oder unverschuldet).. aber sonst, kann die Einsicht auch so kommen? Selten. Oder vielleicht mit dem Alter, „das war eigentlich der Wahnsinn, daher würde ich heut jedem abraten!“..?
Wie gesagt, kann ja jeder einfach für sich selbst hinterfragen.