pjotr
Radprofi, gefangen im Körper einer Hobbylusche
Wenn nur ein Spieler in einer Mannschaft gedopt ist, hat das vermutlich nur einen nachrangigen Einfluss auf das Ergebnis, dummerweise steht die Annahme, nur einer sei gedopt, aber auf wackeligen Füßen. Nach allem, was man aus dem gesamten Profisport sagen, kommt auf jedem gedopten eine unbekannte Zahl weitere Dopingfälle, die einfach nur nicht entdeckt werden. Begünstigt wird das im Profifußball durch die im Vergleich zu anderen Sportarten offenbar immer noch sehr löchrigen Kontrollen.Wenn von 11 Spielern einer gedopt ist, in einer Sportart in der die reine Ausdauerfähigkeit nur einen Teil der zu erbringenden Leistung ist, dann ist der Einfluss des Dopings auf das Ergebnis signifikant geringer als bei einem einzelnen Radsportler.
Das ist halt der entscheidende Unterschied. Beim reinen Ausdauersportarten kannst du mit Doping deine Leistung um einiges mehr beeinflussen als bei Sportarten, die etwas komplexer sind.
Dass Doping dort trotzdem hilft ist klar, sonst würde es nicht genutzt werden.
Ich glaube dass es im Fussball von den Fans "akzeptierter" ist, liegt vielleicht auch daran, dass es keinen direkt sichtbaren Unterschied macht, ob ein Spieler gedopt ist oder nicht.
Messi dribbelt durch 5 Spieler durch und schießt das Tor so oder so. Dass er es mit Doping halt auch in der 80min noch auf dem selben Niveau kann ist für den Zuschauer vllt sogar geiler.
Wenn aber ein Pogi alles in Grund und Boden fährt und es deswegen machen würde weil er gedopt ist, ist der sichtbare Effekt ein ganz anderer und man fühlt sich eher beschissen als beim Fussball.
Nur mal ein paar Gedanken dazu![]()
Dass im Fußball über Doping von Fans leicht hinweggesehen wird, liegt an einer Kultur des Negierens und Bagatellisieren des Problems, die von Spieler, Verantwortlichen, manche Journalisten oder Medien-Experte und auch Fußballfans gepflegt wird. Die sind alle sehr kreativ, wenn es darum geht, zu erklären, warum Doping eigentlich nichts bringe oder wenn doch einer erwischt wird, warum das eh nur ein Einzelfall sei und für den Ausgang von Spielen irrelevant. Das sieht man auch an Deinem Posting, das sich nahtlos einfügt, in eine über Jahrzehnte gepflegte Ideologie, die vor allem darauf zielt, das Problem zu marginalisieren.