• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Ja glaubt denn hier einer, daß in den Teams nur einzelne Fahrer dopen und die anderen clean sind? Der Teamarzt besorgt doch den Stoff. Da werden gleich alle damit versorgt.

Gruppenrabatt! Ist doch klar im Großeinkauf wird's billiger! :) :) :) Heute hat niemand mehr etwas zu verschenken.
 

Anzeige

Re: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Ist auch angebrachter für TZF etc.
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Hoffentlich zieht sich die Telekom nicht komplett aus dem Radsport zurück, das wäre ein ganz schwerer Schlag für den deutschen Radsport, wer solls denn sonst machen?
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Bei der Gelegenheit möchte ich noch einmal daran erinnern, dass Rolf Aldag einer der ersten war, der klar stellte, dass Jan Ullrich im Team T-Mobile nicht haltbar sei.

Popularität hin, positives Image her.

Widerlich.:mad:
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

...ist doch total bescheuert. Ich bin damals mit dem Marcel beim Dieter Koslar zusammen gefahren, fahre heute noch mit dem Jörg Paffrath im Training, und die ganzen Geschichten, die jetzt an das sog. Tageslicht kommen, wußte ich, und auch sämtliche Funktionäre des Radsports schon vor 20 Jahren. Das ich selbst, als relativ erfolgreicher A-Klasse Amateur sauber geblieben bin, liegt wohl eher in einer Aversion gegen jegliche Medikamente, aufgrund persönlicher Erfahrungen in der Familie, als im "Moralischem".

Das nun die sog. Saubermänner auf den Plan kommen, kann ich persönlich nicht verstehen. Das Herr Thurau, die "Hand für seinen Sohn ins Feuer legt", erst recht nicht, sind die beiden sich doch gar nicht mehr so grün, seitdem der Björn einen Profivertrag unterschrieben hat, sehr zum Argwohn seines Vaters.

Nun, der Radsport eignet sich anscheinend sehr gut, um von anderen Sportarten abzulenken, oder gab es keine Katrin Krabbe, Justin Gatling, Ben Jhonson, Johann Mühlegg;) , auch keine chinesischen Bahnfahrerinnen oder Baketballspielerinnen deren Vermännlichung nie geahnte Grade annahm? Auch gab es natürlich keinen Matz Wielander oder einige deutsche Triatlethen die niemals nach Hawai positiv getestet worden sind.

Nein, das gab es natürlich nicht, es gab wohl einen Tom Simpson, einen Rudi Altig, einen Dietrich Thurau, einen Bert Dietz usw. usw. und nicht zuletzt einen Jan Ullrich. Wie naiv muß man eigentlich sein, um nach "Schleimscheißer Beckmann"-Art den Focus auf die Öffentlichkeit zu lenken. Na ja, immerhin, ganz gute Quote für die ARD.

Gruß
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

...ist doch total bescheuert. Ich bin damals mit dem Marcel beim Dieter Koslar zusammen gefahren, fahre heute noch mit dem Jörg Paffrath im Training, und die ganzen Geschichten, die jetzt an das sog. Tageslicht kommen, wußte ich, und auch sämtliche Funktionäre des Radsports schon vor 20 Jahren.
Und du hast es nicht als deine Pflicht angesehen den Laden auffliegen zu lassen? Das ist dann wohl Beihilfe zum Betrug oder wie. :(

Nun, der Radsport eignet sich anscheinend sehr gut, um von anderen Sportarten abzulenken, oder gab es keine Katrin Krabbe, Justin Gatling, Ben Jhonson, Johann Mühlegg;) , auch keine chinesischen Bahnfahrerinnen oder Baketballspielerinnen deren Vermännlichung nie geahnte Grade annahm? Auch gab es natürlich keinen Matz Wielander oder einige deutsche Triatlethen die niemals nach Hawai positiv getestet worden sind.

Nein, das gab es natürlich nicht, es gab wohl einen Tom Simpson, einen Rudi Altig, einen Dietrich Thurau, einen Bert Dietz usw. usw. und nicht zuletzt einen Jan Ullrich. Wie naiv muß man eigentlich sein, um nach "Schleimscheißer Beckmann"-Art den Focus auf die Öffentlichkeit zu lenken. Na ja, immerhin, ganz gute Quote für die ARD.
Gruß
Im Radsport hat das Doping halt Geschichte wie in keiner anderen Sportart.
Ich sag nur: http://www.limmatsharks.com/doping/100_jahre_doping.html
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Auch du mein Sohn Brutu... ääh Aldag
Schad´ drum :(

Das wird das (zumindest vorläufige) Ende des Profiradsports in D. Die anderen kippen jetzt um wie die Dominosteine. Merde !
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Hier mal der verlinkte Artikel:

100 Jahre Doping: Annäherungen an eine Geschichte der künstlichen Leistungssteigerung im Radsport
Neue Zürcher Zeitung 3.9.99

Von Michael Gamper

Der Gebrauch von Dopingmitteln ist im Radsport als Geheimpraktik stets Usus gewesen, die neueren Enthüllungsberichte geben nun auch Aussenstehenden einen Einblick in den Umgang mit leistungsfördernden Mitteln im Velometier und in deren Funktion. Eine historische und ethnologische Betrachtung kann neue Perspektiven auf die momentane Dopingdiskussion eröffnen, indem sie die heutigen Haltungen des Radmilieus und der Dopinggegner gleichermassen geschichtlich perspektiviert und diese als partikulare, in bestimmten Traditionen stehende Meinungen zeigt. Das Elend des Dopingdiskurses erweist sich so als eines der undurchdachten Grundlagen.

1886 fällt während der Ausdauerprüfung Bordeaux-Paris der Fahrer Linton tot vom Rad. Mit Aufputschmitteln hat der Engländer seine Leistungsgrenzen so weit hinausgeschoben, dass sein Organismus die Belastung nicht mehr aushält. In Begleitung des Todes tritt das Doping im Radsport erstmals an die Öffentlichkeit, 81 Jahre später traumatisiert es in gleicher Gesellschaft an der Tour de France den modernen Spitzensport. Am 13. Juli 1967 kann sich der dreissigjährige Tom Simpson, ein Engländer auch er, in der glühendheissen Steinwüste des oberen Teils des Mont Ventoux kaum mehr auf dem Rad halten, schwankend benötigt er die ganze Strassenbreite, um sich fortzubewegen, schliesslich hält er an. Sein Sportlicher Leiter hilft ihm nochmals in den Sattel, wenig später aber sinkt der ehemalige Weltmeister an den steinigen Wegrand, die Hände fest um den Lenker gekrallt. Er stirbt Stunden später im Spital von Avignon. Die Todesursache ist Herzversagen, bei der Obduktion stellt man eine Mischung aus Amphetaminen und Alkohol fest, in den Trikottaschen und im Gepäck des Fahrers finden sich die gleichen Substanzen. Auch Simpson war der bedingungslose Wille zum Sieg zum Verhängnis geworden: Das Aufputschmittel hatte seine Leistungsreserven bis zur Neige ausgeschöpft, das Betäubungsmittel seine Schmerzen, die Warnsignale des Körpers, gebannt.

Doping ist prinzipiell eine Geheimwissenschaft, wenn ihre Praktiken publik werden, muss ein Fehler im System der Grund sein. Die Aufmerksamkeit ist denn auch immer gross, wenn Einblicke in die Praktiken der künstlichen Leistungssteigerung genommen werden, der Radsport wird dann jeweils krisenhaft erschüttert. Das war so, als 1998 der sogenannte "Festina- Skandal" publik wurde, das war aber auch schon so, als 1924 die Brüder Henri und Francis Pélissier im Café de la Gare in Coutances ihre Trikottaschen leerten, Chloroform, Kokain und eine Pille namens "Dynamit" auf dem Wirtshaustisch ausbreiteten und so dem Journalisten Albert Londres zum berühmten Artikel "Les Forçats de la Route" (Die Zwangsarbeiter der Strasse) verhalfen. Und nach Simpsons Tod wähnten viele den Radsport vor dem Ende, die Folge war aber bloss die Einführung von Dopingkontrollen, welche die Vertreter des Metiers bald auf virtuose Weise zu umgehen wussten. Der Radsport hat einen starken Magen, kaum ein Eklat, den er nicht zu verdauen vermöchte.

Die Wurzeln des Fairplay

Aus der Perspektive einer Ethik des "fairen Sports" mögen solche Impressionen aus der Geschichte des Radsports lediglich die moralische Verwerflichkeit eines Milieus belegen, das sich vorzugsweise aus Betrügern, Medikamentenabhängigen und Drogendealern zusammensetzt. Eine solche Sichtweise lässt aber ausser acht, dass ihr Standpunkt und das Selbstverständnis der Radsport-Kreise ihren Begründungszusammenhang zwar ungefähr zur gleichen Zeit knüpften, sich aber aus unterschiedlichen ideologischen Voraussetzungen in andere Richtungen entwickelt haben und deshalb nun auf gänzlich verschiedene Traditionen zurückblicken. Pierre de Coubertin hat vor der Jahrhundertwende ein sportphilosophisches Programm entworfen, das ein Gegenentwurf zur gesellschaftlichen Moderne sein sollte und zugleich das (männliche) bürgerliche Subjekt mit den Eigenschaften für das kapitalistische Erwerbsleben ausrüsten sollte.

Die Spannung, die sich aus dieser doppelten und eigentlich gegensätzlichen Bestimmung des Sports ergibt, prägt auch den Fairness-Begriff, zusammen mit dem Argument der Chancengleichheit und jenem der Gesundheitsgefährdung bis heute das meistgenannte Argument gegen Doping. Fairplay hatte einerseits seine Funktion im Rahmen einer auf Übersichtlichkeit, Chancengleichheit und Transparenz beruhenden besseren (Sport-)Welt, wo das (Schein-)Handeln durch Rücksichtnahme auf die anderen geprägt ist, anderseits sollte es aber auch den jungen Männern helfen, durch die Tugenden der Mässigung und der Disziplin die Lebensbedingungen in der veränderten Berufswelt zu meistern. Verstärkt wurden die Fliehkräfte innerhalb des Coubertinschen Konzepts zusätzlich, als vorgesehen war, dass durch den Sport auch dem Fairplay entgegengesetzte Fähigkeiten und Eigenschaften wie Risikobereitschaft, Privatinitiative und Siegeswille trainiert werden sollten.

Der Radsport hat sich der Ideologie des Olympismus nie unterworfen. Coubertin hatte sein Programm wohlweislich an den materiell interesselosen Amateursport gebunden, der Radsport ist aber derjenige Sport, der sich in Amerika und Europa als erster professionalisiert hat. In Paris hatte sich um 1900 eine Szene von Professionals gebildet, welche in der schnell wachsenden Popularität der Radrennen die pekuniäre Basis für ein neues Berufsfeld erkannt hatten. Die kapitalistische Gesetzlichkeit hat sich im Habitus dieser Kreise unvermittelter abgebildet als in den olympischen Gedanken. Der monetär verwertbare Reiz des Radsports waren die nicht für menschenmöglich gehaltenen Ausdauerleistungen, welche die Athleten an den bis in die 1890er Jahre noch ohne Ruhepausen durchgeführten Sechstagerennen oder in den fast 500 km langen Etappen der Tour de France zu erbringen hatten. Wollte man als Berufsmann sein Produktionsmittel, nämlich seinen Körper, in Schuss halten, lag es nahe, zu medizinischer Hilfe zu greifen. Dabei galt es, die Leistungssteigerung so zu betreiben, dass die Siegeschancen möglichst hoch, die gesundheitsschädigende Wirkung aber möglichst klein sei. Der Deutsche Sportärztebund trug 1927 an seinem Jahreskongress in Berlin dieser Entwicklung Rechnung. Da bei den Profisportlern der Schwerpunkt nicht im sportlichen, sondern im sozial-beruflichen Erfolg liege, lasse sich Doping in deren Fall durchaus verteidigen, nur im Amateursport sei künstliche Leistungssteigerung in jedem Fall zu verbieten, wurde dort festgehalten. Wenn Oscar Camenzind heute auf die Frage, ob in seinem Team gedopt werde, mit der ausweichenden Bemerkung antwortet, sie seien "eben Profis", so entspricht dies dem Arbeitsethos eines hundertjährigen Berufsstandes, das sich kaum von demjenigen von Spitzenkräften der Wirtschaft unterscheidet. Das Problem dieses Berufsstandes ist es freilich, mittlerweile in ein sich seit einigen Jahrzehnten zunehmend universalisierendes Sportsystem eingebunden zu sein, dessen Anforderungen den "unzivilisierten" Ursprüngen des Radsports keine Rechnung tragen.

Doping als Initiationsritual

Neben den pragmatischen Funktionen kommt dem Doping im System des Radsports freilich auch eine tragende Rolle in der gruppeninternen Differenzierung zu. Zwischen dem Tod Lintons und demjenigen von Simpson hat sich eine Kultur des Dopings installiert, welche von Generation zu Generation tradiert worden und im konservativen Radsport ein zentrales Moment des Selbstverständnisses geworden ist. Erwann Menthéour, ein ehemaliger Radprofi, hat in "Secret défonce" Doping als Teil eines Initiationsrituals beschrieben, das ein junger Rennfahrer über sich ergehen lassen muss, um in den Kreis der Grossen aufgenommen zu werden. Halb ängstlich, halb hoffnungsvoll erwarten die starken Junioren den Moment, an dem ihr Umfeld sie für würdig hält, der guten Form mit Amphetaminen nachzuhelfen, behutsam werden die psychischen und physischen Abneigungen der Talente gegen Spritzen überwunden, indem ihnen zuerst Vitamine injiziert werden. Diese "rites de passage" transformieren den Junior allmählich in einen Professional, machen ihn körperlich und mental bereit für das Berufsleben als Radrennfahrer. Das Ziel eines jeden Radsportlers ist es, "Profi" zu werden, ein "Profi" zu sein bedeutet, allen Fährnissen der Landstrasse gewachsen zu sein und in Selbstverantwortung mit den eigenen und fremden Anforderungen an den Körper umzugehen. Das Metier bietet hierfür bewährte Hilfestellungen, und dazu gehörten oder gehören auch Strychnin, Kokain, Alkohol, Amphetamine, anabole Steroide, Wachstumshormone, Kortikoide, Epo, PFC und künstliches Hämoglobin.

Einschnitte in der jüngeren Geschichte des Dopings im Radsport waren die Einführung von Kontrollen im Anschluss an den Todesfall von Simpson und die Verwissenschaftlichung der Leistungsverbesserung seit den späten achtziger Jahren. Die Kontrollen, die bis in die achtziger Jahre mit milden Sanktionen (Zeit- und Geldbussen, erst im Wiederholungsfall kurze Sperren) gekoppelt waren, haben bei Fahrern und Betreuern nicht zur Einsicht geführt, dass man die künstliche Leistungssteigerung dosieren müsse, sondern vielmehr deren Phantasie angeregt und abenteuerliche Methoden zur Umgehung von positiven Befunden hervorgebracht. Willy Voet, der ehemalige Festina-Masseur, beschreibt diese Praktiken in "Massacre à la chaîne" detailliert. Die Kriminalisierung des Dopings hat dazu geführt, dass die Geheimpraktiken noch geheimer wurden, dass sie noch stärker abgedichtet wurden gegen fremden Zugriff. Damit wurde ein fatales Dopingbekämpfungssystem in Gang gesetzt, das schliesslich dazu führte, dass künstliche Leistungssteigerung noch effizienter und planvoller betrieben wurde. Während die einen ihr System von Substanzennachweisen, Kontrollen und abschreckenden Strafen zu perfektionieren streben, entziehen sich die anderen durch ständig neue Dopingmethoden. Die Kontrollen, in denen in der Regel nichts nachgewiesen werden kann, dienen als Beglaubigung der Unschuld der Fahrer, das Verbot bewährter Substanzen treibt dazu an, neue Mittel zu entdecken und zu entwickeln.

War das Doping lange eine Schwarzkunst der Pfleger und Masseure gewesen, die auf tradierten Erfahrungen beruhte und in der neue Mittel nur langsam und zögerlich Eingang fanden, so erfuhr die künstliche Leistungssteigerung in den achtziger Jahren an den italienischen Universitäten einen Innovationsschub. Lag das Schwergewicht der Behandlungen vorher auf dem punktuellen Einsatz von schmerzbetäubenden und euphorisierenden Mitteln im Wettkampf und auf kurzzeitigen Kuren im Hinblick auf ein wichtiges Rennen, so wurde den Fahrern nun nach ausgiebigen medizinischen Tests ein Programm zusammengestellt, das die Supplementierung für eine ganze Saison regelte.

Misere des Dopingdiskurses

Der Wissensvorsprung der italienischen Teams, der erst in den neunziger Jahren durch Transfers von Fahrern in Teams anderer Länder abgebaut wurde, hat die Renaissance des italienischen Radsports Ende der achtziger Jahre eingeleitet und länderspezifische Dopingkulturen installiert. Hier die systematisch-wissenschaftlich vorgehenden Italiener, über deren Dopingsystem man wohl erst nach Bekanntwerden der laufenden polizeilichen Untersuchungen Genaues wissen wird, dort die Belgier und Holländer, die weitgehend noch immer nach den archaischen Methoden ihrer Väter verfuhren. Und dazwischen die Franzosen, die zumindest teilweise wie etwa Bruno Roussel bei Festina ein vergleichsweise verantwortungsvolles Dopingsystem aufbauen wollten, in dem die Mittel unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt wurden. Wie das Metier heute auf die verschärften Kontrollen und die ständige Gefahr von Razzien reagiert, weiss man nicht. Die Gefahr ist gross, dass die an den Umgang mit Supplementierungen gewöhnten Fahrer neue, noch stärker auf Geheimhaltung bedachte Kanäle benutzen.

Ein Blick auf die Geschichte und Soziologie des Radsports mag auch als Erklärung dienen für die Diskrepanz von offiziellem Diskurs der Dopinggegner in Sportjournalismus und -wissenschaft und den Praktiken im Radsport. Die Diskursgewaltigen treten auf mit dem Anspruch, mit ihrer (in den Grundlagen meist undurchdachten) Ablehnung von Doping und der moralischen Verurteilung der Dopingpraktizierenden im Recht zu sein, die Vertreter des Radmilieus, die über keine öffentliche Versprachlichung ihres Selbstverständnisses und ihrer Praktiken verfügen, reagieren mit Verweigerung und Stummheit. Erstere berufen sich - vor allem in Frankreich und Italien - auf die Anti-Doping-Gesetze, deren Grundlage freilich auch bloss die Ideologie der Diskursmächtigen ist. Zwei Kulturen treffen hier aufeinander, deren Verständigung ausgeschlossen ist und die sich auf Grund dieser historisch gewachsenen entgegengesetzten Ausrichtung ihres Selbstverständnisses einen für alle Beteiligten fruchtlosen Kampf liefern. Einen Sieger wird es so bald nicht geben, zumal die Kräfte der Parteien in etwa gleich verteilt sind. Der Dopingdiskurs in seiner heutigen Ausrichtung verhält sich so ähnlich zweideutig zu den Problemen des modernen Profisports wie de Coubertins Sportphilosophie zu den gesellschaftlichen seiner Zeit: Er postuliert eine Welt des Sports, in der Ehrlichkeit, Rücksichtnahme und Chancengleichheit triumphieren können, und deckt zugleich mit dem Schein dieses (nicht durchsetzbaren) Ideals eine Praxis, die dank dieser Bemäntelung um so unverfrorener agieren kann. Im Radsport ist seit dem Sommer 1998 diese von den aufrichtigen Dopinggegnern unbeabsichtigte, von den kapitalistischen Drahtziehern des Sports aber durchaus geschätzte Ökonomie aus dem Gleichgewicht geraten. Es ist bedauerlich, dass (fast) alle Beteiligten, unter ihnen die grossen Meinungsblätter Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz, seither auf eine Restituierung des alten Systems hinarbeiten, anstatt neue Wege zu propagieren und zu beschreiten, die jenseits von Repression und der Ideologie des Fairplay liegen. Nötig wäre eine neue Ethik des Sports, welche die Dopingpraxis zu umfassen vermöchte, anstatt sie bloss zu verhüllen. Im Zusammenhang mit dem französischen Kontrollsystem im Radsport, das seit 1999 in Kraft ist, liesse sich so vielleicht eine wirksame Beziehung von Theorie und Praxis herstellen.



Literatur zum Thema: Karl-Heinrich Bette, Uwe Schimank: Doping im Hochleistungssport. Anpassung durch Abweichung. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1995, Fr. 26.-; Erwann Menthéour: Secret défonce. Ma vérité sur le dopage. Editions JC Lattès, 1999, fFr. 89.-; Willy Voet: Massacre la chaîne. Révélations sur 30 ans de tricheries. Calmann-Lévy, Paris 1999, fFr. 92.-. Deutsch unter dem Titel "Gedopt. Der Ex-Festina- Masseur packt aus. Oder: Wie die Tour auf Touren kommt". Verlag Sport, Zürich 1999, Fr. 27.50.
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

...ist doch total bescheuert. Ich bin damals mit dem Marcel beim Dieter Koslar zusammen gefahren, fahre heute noch mit dem Jörg Paffrath im Training, und die ganzen Geschichten, die jetzt an das sog. Tageslicht kommen, wußte ich, und auch sämtliche Funktionäre des Radsports schon vor 20 Jahren. Das ich selbst, als relativ erfolgreicher A-Klasse Amateur sauber geblieben bin, liegt wohl eher in einer Aversion gegen jegliche Medikamente, aufgrund persönlicher Erfahrungen in der Familie, als im "Moralischem".

Das nun die sog. Saubermänner auf den Plan kommen, kann ich persönlich nicht verstehen. Das Herr Thurau, die "Hand für seinen Sohn ins Feuer legt", erst recht nicht, sind die beiden sich doch gar nicht mehr so grün, seitdem der Björn einen Profivertrag unterschrieben hat, sehr zum Argwohn seines Vaters.

Nun, der Radsport eignet sich anscheinend sehr gut, um von anderen Sportarten abzulenken, oder gab es keine Katrin Krabbe, Justin Gatling, Ben Jhonson, Johann Mühlegg;) , auch keine chinesischen Bahnfahrerinnen oder Baketballspielerinnen deren Vermännlichung nie geahnte Grade annahm? Auch gab es natürlich keinen Matz Wielander oder einige deutsche Triatlethen die niemals nach Hawai positiv getestet worden sind.

Nein, das gab es natürlich nicht, es gab wohl einen Tom Simpson, einen Rudi Altig, einen Dietrich Thurau, einen Bert Dietz usw. usw. und nicht zuletzt einen Jan Ullrich. Wie naiv muß man eigentlich sein, um nach "Schleimscheißer Beckmann"-Art den Focus auf die Öffentlichkeit zu lenken. Na ja, immerhin, ganz gute Quote für die ARD.

Gruß

Da kann ich mich nur anschliesen, die Medien versuchen mit aller Gewalt den Radsport kaputt zu machen, nicht ganze ohne Mithilfe der Prtagonisten aber das was Beckmann usw. mit ihrer Enthüllungsmasche da machen ist einfach nur abartig......

Ich glaube in keinem anderen Land wird Doping so oft in den Medien behandelt wie in Deutschland und dann nur den Radsport an den Pranger zu stellen ist einfach nur unobjektiv. Ich behaupte mal das viele Formel 1 Fahrer, Langläufer, Fußballer,Leichathleten usw. auch einen im Tee haben bloß das wäre ja für RTL, ARD und ZDF schlecht, denn wer überträgt denn Bundesliga, Formel 1 und Olympische Spiele?? Nein,nein, arme Medien wie kann man nur so engstirnig sein??

Gruß
Chris
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Hoffentlich zieht sich die Telekom nicht komplett aus dem Radsport zurück, das wäre ein ganz schwerer Schlag für den deutschen Radsport, wer solls denn sonst machen?


naja, aber eigentlich fordern wir alle genau das........so schade wie es ist :-)

manchmal denk ich mir: hey bei jeder tour/giro/vuelta waren so wie es ausschaut alle voll bis oben hin, aber es war verdammt geil anzuschauen......warum das ganze so stark bestrafen bzw. den wirbel drum machen
auch wenn das der falsche ansatz ist, es bleibt halt ein fakt
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

..na Prima, jetzt hat auch noch Udo Bölts im SWR 3 Fernsehen, eben die einnahme von EPO und Wachs zugegeben....:(..jetzt bekommt die Aussage "Quäl die du SAU" ne andere bedeutung...S....du Sau

naja ich wußte das ja das es alle tun aber wenn sie es dann alle zugeben ist das schon irgendwie komisch....die Erde wird dabei nicht untergehen...
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Da kann ich mich nur anschliesen, die Medien versuchen mit aller Gewalt den Radsport kaputt zu machen, nicht ganze ohne Mithilfe der Prtagonisten aber das was Beckmann usw. mit ihrer Enthüllungsmasche da machen ist einfach nur abartig......

Ich glaube in keinem anderen Land wird Doping so oft in den Medien behandelt wie in Deutschland und dann nur den Radsport an den Pranger zu stellen ist einfach nur unobjektiv. Ich behaupte mal das viele Formel 1 Fahrer, Langläufer, Fußballer,Leichathleten usw. auch einen im Tee haben bloß das wäre ja für RTL, ARD und ZDF schlecht, denn wer überträgt denn Bundesliga, Formel 1 und Olympische Spiele?? Nein,nein, arme Medien wie kann man nur so engstirnig sein??Chris

Und wenn ich jetzt noch einmal ergänzen kann, Herr Alldag, der sich selbst als "Saubermann" (ich möchte ja nicht 'Gutmensch' sagen, es wurde mir zutiefst verübelt) darstellte und über Herrn Stapleton eine umfassende Aufklärung in einer PK ankündigt, mit dem sanften Verweis, dieser Herr Aldag hätte sich auf Grund eines schlechten Gewissens schon seit zwei Wochen mit diesen Gedanken getragen, und nun auch selbst Doping gesteht dann halte ich dies in gewisser Weise für absolut dem Radsport abträglich.

Herrn Aldag würde ich sanft emfehlen zurückzutreten, wird er auf Druck auch tun. Die Art und Weise, wie er es angegangen ist, spiegelt allerdings nur die Heuchlerei in unserer Gesellschaft wieder. Wer würde da nicht schadenfroh Parallelen zum hedonistisch verschnupften Herrn Pink/el(as) ziehen, der als Moralapostel einen tiefen Fall zu verzeichnen hatte.

Allerdings, Herr Pink/el(as) ist wieder im "Buiseness", Herrn Aldag oder auch Herrn Ullrich wird dies so einfach nicht mehr gelingen.

Gruß
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

..na Prima, jetzt hat auch noch Udo Bölts im SWR 3 Fernsehen, eben die einnahme von EPO und Wachs zugegeben....:(..jetzt bekommt die Aussage "Quäl die du SAU" ne andere bedeutung...S....du Sau

naja ich wußte das ja das es alle tun aber wenn sie es dann alle zugeben ist das schon irgendwie komisch....die Erde wird dabei nicht untergehen...

Den hatte ich schon auf meiner Liste:
Henn hatte am Dienstag der „Frankfurter Rundschau“ gesagt, „dass das, was Bert Dietz gesagt hat, zum größten Teil der Wahrheit entspricht“. Dietz, wie Henn in den 90er-Jahren beim Team Telekom als Radprofi angestellt, hatte in der Fernsehsendung „Beckmann“ systematisches EPO-Doping beim Bonner Rennstall von 1995 an geschildert. Die beiden Geständnisse haben das System Radsport ins Wanken gebracht: EPO-Einnahme bei einem Profi wie Dietz, der nie ganz große Erfolge erringen konnte, weist darauf hin, wie weit verbreitet die künstliche Leistungssteigerung war. Der Fall Christian Henn ist bemerkenswert, weil dieser dem Telekom-Team im Jahr des Toursiegs von Jan Ullrich 1997 angehörte. Von den weiteren sieben Begleitern Ullrichs – Bjarne Riis, Erik Zabel, Udo Bölts, Rolf Aldag, Georg Totschnig, Giovanni Lombardi und Jens Heppner – steht vor allem der Däne Riis wegen auffälliger Blutwerte schon seit Jahren im Verdacht, seinen Toursieg 1996 nicht sauber errungen zu haben.
Quelle: Focus
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Bölz hat sich eben wohl auch den Frust von der Seele geredet und ein Dopinggeständnis gemacht.

Radsport-News.com > News > Kurzmeldungen
Telekom-Doping: Auch Bölts gesteht

BERLIN, 23.05.07 (rsn) - Ex-Profi Udo Bölts aus Heltersberg hat nun ebenfalls zugegeben, in seiner Zeit beim Team Telekom gedopt zu haben. Dies meldete am Abend der Südwestfunk.
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Bölz hat sich eben wohl auch den Frust von der Seele geredet und ein Dopinggeständnis gemacht.

Radsport-News.com > News > Kurzmeldungen
Telekom-Doping: Auch Bölts gesteht

BERLIN, 23.05.07 (rsn) - Ex-Profi Udo Bölts aus Heltersberg hat nun ebenfalls zugegeben, in seiner Zeit beim Team Telekom gedopt zu haben. Dies meldete am Abend der Südwestfunk.

Nein!!! Bölts hat nicht geschwiegen, sondern in seinem Buch (ein Ehrenplatz bisher unter meiner Radsportliteratur)
AKTIV GELOGEN!!" Im Buch ist er nämlich strikter Gegner jeden Dopings! Maul halten ist eine Sache, großer angeblicher Dopinggegner eine andere. Scheißtypen!
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Freiburger Sportarzt Schmid gesteht

Freiburg (dpa) - Mit einem überraschenden Geständnis hat der Freiburger Sportmediziner Andreas Schmid zugegeben, seit über zehn Jahren an Doping-Praktiken im Bonner Radrennstall Telekom und im Nachfolgeteam T-Mobile beteiligt gewesen zu sein. «Ich räume ein, seit Mitte der 90er Jahre das Doping einzelner Radprofis unterstützt zu haben», erklärte der Professor in einer von seinem Anwalt am Mittwochabend veröffentlichten persönlichen Erklärung. Schmid erwägt, seine Tätigkeit als Sportarzt der Uni-Klinik Freiburg zu beenden.
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

..na Prima, jetzt hat auch noch Udo Bölts im SWR 3 Fernsehen, eben die einnahme von EPO und Wachs zugegeben....:(..jetzt bekommt die Aussage "Quäl die du SAU" ne andere bedeutung...S....du Sau

Mit oder ohne EPO: Die Tour bleibt eine Qual. Und jeder, der die Tour der Leiden durchsteht, hat meinen Respekt.

Die Jungs quälen sich, da bin ich mir sicher. Das sollte man auf keinen Fall runterreden.

Aber diese Lügerei hinsichtlich des Dopings muss endlich aufhören.
 
AW: Do. 24.05.2007 Pressekonferenz T-Mobile Team

Was auch immer morgen passiert ändern wird sich gar nix (genauso wie nach 1998) weil wir im Kapitalismus leben und Geld die Welt regiert. Was glaubt ihr warum noch kein Fußballer überführt wurde??
 
Zurück