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Die Qual der Wahl

Dr_Bone

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23 März 2012
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Hallo Forum!

Ich möchte mir als Einsteiger ein Rennrad kaufen. Es soll mich bei Jederman- und Olympische Distanz-Traithlons schneller machen und neben dem Laufen und Schwimmen das Trainingsprogramm erweitern. Ich fahre bisher "nur" Crossrad (Stevens X9).

Ich habe mich bereits intensivst mit dem Thema, sowohl Radauswahl als auch Geometrie befasst. Trotzdem bleiben Fragen offen. Gestern habe ich drei Fahrradhändler abgeklappert, mit - es war nicht anders zu erwarten - drei unterschiedlichen Meinungen der beratenden Händler.

Ich habe auf diversen Rädern gesessen. Trek Madone in RH 56 (fühlte mich zu gestreckt), Cannondale CAAD 9 (RH54, ok), CAAD 10 war leider nicht in meinen Größen da, Bulls Desert Falcon 1 (RH 54, ok, RH56 fühlte sich gut an, sah gut aus (soweit ich das beurteilen kann) und war auch des Händlers Favorit). Das Rad selber würde ich eigentlich nicht nehmen wollen. Einen etwas höherwertigen Rahmen hätte ich schon gerne...!

So, und nun dachte ich mir, ich vergleiche die in Frage kommenden Räder mit der Geo des gut passenden Bulls (passt auch tatsächlich ganz gut zu meinen berechneten/gemessenen Werten).

Nun die Frage an euch: Macht das Sinn? Kann man das so machen? Verliebt habe ich mich in das neue CAAD 10 Ultegra, aber ich fürchte das passt mit dem langen Oberrohr nicht, da ich doofer Langbeiner bin!

Fallen euch noch Alternativen ein? Ich bin da offen, Preisrahmen aber <2.000€, Alurahmen, mögl. kompl. Ultegra oder Athena. Das Cube Agree SL würde auch gut passen (nach meiner Einschätzung), das hat aber schon ein Trainingskumpel - fänd ich irgendwie nicht schön, das gleiche Rad zu kaufen.

Ach so: Ich bin 36 und wiege 72 kg.

Danke!
Olli
 

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Wenn Deine Tabelle stimmt, wäre das CAAD10 ja nur 1mm länger als das Bulls (und wenn Stack/Reach richtig und vergleichbar gemessen sind) D.h. du bräuchtest an dem Rad allerdings 2,5cm mehr Spacer (das ist schon in der Richtung wie Vorbau umdrehen)
Gutes Beispiel, daß, auch wenn die Länge des Rades entscheidender ist, als die Höhe, auch die Oberrohrlänge kein absolut vergleichbarer Wert ist (unterschiedliche Sitzwinkel).
 
Ich bin mir mit dem Stack/Reach irgendwie unsicher. Was ich bisher gelesen habe sagt stets aus, dass ich mich grundsätzlich am Oberrohr orientieren soll. Das dürfte aber mit 56 cm zu lang sein. Wieso passt dann aber der Reach doch wieder? Müsste das also für mich geeignet sein oder nicht? Ich will mich ja bei den fraglichen Modellen auf jeden Fall noch mal raufsetzen und probefahren, aber zumindest könnte ich die Auswahl schon mal eingrenzen.

Die Geo-Werte sind jeweils (aktuellen) Testberichten bzw. den Herstellerseiten entnommen.
 
Ich bin mir mit dem Stack/Reach irgendwie unsicher. Was ich bisher gelesen habe sagt stets aus, dass ich mich grundsätzlich am Oberrohr orientieren soll. Das dürfte aber mit 56 cm zu lang sein. Wieso passt dann aber der Reach doch wieder?

Dass man sich an der Oberrohrlänge orientieren soll ist korrekt, aber man muss dabei immer den Sitzrohrwinkel (und den Steuerrohrwinkel) mit ins Kalkül nehmen. Wichtig ist zu verstehen, dass die Sattelposition hinter dem Tretlager (grob gesprochen der Abstand Sattelspitze-Tretlagermitte) fix von der Bein-Geometrie bestimmt wird. Der Sattel darf nicht nach vorne verschoben werden, weil man näher zum Lenker sitzen möchte.
Die Position des Sattels hinter dem Tretlager kann nun auf mehrere Weissen eingestellt werden: z.B. kann man das Sattelgestell auf der Sattelstütze nach hinten schieben, oder man kann zusätzlich eine gekröpfte Sattelszütze verwenden.
Wie weit der Sattel auf der Sattelstütze nach hinten geschoben werden muss, um die durch die Bein-Geo vorgegebene biomechanisch beste Position zu erreichen ist aber auch abhängig vom Sitzrohrwinkel. Je flacher der Sitzrohrwinkel, desto mehr trägt das Oberrohr dazu bei, den Sattel in die korrekte Position hinter dem Tretlager zu bekommen. Umgekehrt, je steiler der Sitzrohrwinkel, desto weniger trägt das Oberrohr bei und desto mehr muss der Sattel auf der Sattelstütze verschoben werden. Der lange Rede kurzer Sinn: die Oberrohrlänge alleine sagt nicht alles über die zu erwartende Sitzlänge eines Rahmens aus. Deshalb hat man den vom Sitzwinkel unabhängigen Reach-Wert eingeführt. Für den Reach-Wert wird nur der Teil des Oberrohrs betrachtet, der (zum Lenker hin) vor dem Tretlager liegt. Rahmen mit identischer Oberrohrlänge aber unterschiedlichen Sitzrohrwinkeln haben ergo unterschiedliche Reach-Werte. Des weiteren ist z.B. ein Rahmen mit 56cm Oberrohr und flachem 72Grad Sitzwinkel sogar kürzer als ein Rahmen mit 54,5cm Oberrohr und steilem 75Grad Sitzwinkel (bei identischem Steuerrohrwinkel).

Das erklärt nun auch, warum der Reach des Bulls (54,9cm Oberrohr) nur 1mm kürzer ist als der des Caad10 (56cm Oberrohr): das Bulls hat den steileren Sitzwinkel und Lenkwinkel.

Gruss,
Donnergurgler
 
Super, danke! Zumindest DAS ist dann schon mal klar geworden. D.h. für mich, dass ich mich auf jeden Fall mal auf's Cannondale setzen werde.

Was sagt ihr sonst zu meiner Auswahl? Rollen tun die alle, gelle?! Noch andere Ideen, die ich berücksichtigen sollte?
 
es muss halt passen... Alternativen? Falls ein Versender in Frage kommt, dann hättest Du noch ein paar (Radon, Canyon, Rose...)
Weil es ein ZEG Händler ist?
die verscherbeln doch das subventionierte Zeug (Bulls), die würde ich nicht unterstützen. Obwohl der Händler sicher am wenigsten dafür kann...
 
Du hast die üblichen verdächtigen gelistet.
Ich empfehle (laut deinem Vermessungsprotokoll und sofern du richtig gemessen hast) nach einem Rahmen zu schauen mit max. OR 545 bei einem SW max. 74 , idealer finde ich jedoch 73.5°
Dann fallen ja schon einige Kandidaten raus. Ich befürchte auch, dass ein reeler 56er zu lang wird, zuwenig Spielraum für die Zukunft, endet eher bei einem kurzen Vorbau, wenn der richtige Sattelnachsitz mal eingestellt ist.

Bei Cube Agree SL stimmt der Reach nicht, dürfte bei ~380 liegen. Ich finde z.b. das Agree GTC Race sehr gelungen, Liste 1799,- - bei unserem Händler hier, sind da aber immer 200€ Nachlaß möglich, wäre dann ja ein vernünftiger Preis. Neben dem CAAD10 (hört man viel gutes ist aber einen Tick sportlicher zu fahren) natürlich auch noch das Ultimate AL (sofern du selber schrauben kannst)

Probefahrt vorher wäre natürlich auch zu empfehlen.
 
es muss halt passen... Alternativen? Falls ein Versender in Frage kommt, dann hättest Du noch ein paar (Radon, Canyon, Rose...)
die verscherbeln doch das subventionierte Zeug (Bulls), die würde ich nicht unterstützen. Obwohl der Händler sicher am wenigsten dafür kann...

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Auf Wunsch von Tom33:
Zwischen Absatz 1 und 2 des Zitat's wurde von ihm eine Frage von mir eingebunden

"Weil es ein ZEG Händler ist?"
 
Hallo Dr_Bone,

wenn du Triathlon Olympische (1,5Swim, 40Km Bike, 10Km Run) machen möchtest dann kauf dir ein preiswertes TT o. Tri -Bike. Das billigste TT ist deutlich schneller als das teuerste RR.
Gerade bei Tri-Olympisch wird extrem hart gefahren. Das ist wie ein Einzelzeitfahren. Ich käme gar nicht auf die Idee dort ohne TT-Bike anzutreten.

Volksdistanz (Jedermann) ist Ok aber Olympisch mit einem RR macht keinen Spass.

Henry
 
Hallo Dr_Bone,

wenn du Triathlon Olympische (1,5Swim, 40Km Bike, 10Km Run) machen möchtest dann kauf dir ein preiswertes TT o. Tri -Bike. Das billigste TT ist deutlich schneller als das teuerste RR.
Gerade bei Tri-Olympisch wird extrem hart gefahren. Das ist wie ein Einzelzeitfahren. Ich käme gar nicht auf die Idee dort ohne TT-Bike anzutreten.

Volksdistanz (Jedermann) ist Ok aber Olympisch mit einem RR macht keinen Spass.

Henry
Kann man so oder so sehen.
-Ein TT für das Training rund ums Jahr finde ich schon eher einschränkend. Das kommt dann doch vergleichsweise selten zum Einsatz. Ein X9 ist ein Trecker, klar gibt das Bumms in den Beinen, aber mir wäre die Lücke dazwischen lästig. Wenn das nicht stört, und die Neuanschaffung explizit für die Tris ist, und das dazugehörige Training, dann ok, dann gleich TT.
-Der Geschwindigkeitsvorteil ist abhängig von der Grundschnelligkeit. Wer als Jedermann um und bei 30er Schnitten rumdümpelt profitiert da vergleichsweise wenig, wenns um 35er Schnitte und mehr geht, deutlich mehr. Soll heißen, wenn die ODs mit dem X9 schon unter 1:20 Split gehen, dann unterstütze ich den Antrag, wenn eher in Richtung 1:30 und drüber, dann nicht.
-Am besten ist halt beides. Ein Renner und ein TT.:D:D:D
 
Moin!

Bisher habe ich 5 Tris mitgemacht - allesamt in der Jedermanndistanz. Je nach Strecke und Anspruch hatte ich Gesamzeiten zwischen 1:23 und 1:38 h (Schnitt bei knapp 30 km/h). Radfahren ist definitiv meine schwächste Disziplin, deswegen würde ich hier gerne "nachhelfen". Trotzdem ein echtes Zeitrad kommt erst einmal nicht in Frage. Der Umstieg auf RR wird schon gewöhnungsbedürftig. Ein Tribike ist ja wohl noch hakeliger und wackeliger. Für den Hausgebrauch wahrscheinlich eher nichts. Zumal (im Moment) meine Ansprüche auch nicht so hoch gesteckt sind, das letzte Sekündchen rauszuholen. Vielmehr muss der Sport mit der Familie, Haus und Job unter einen Hut gebrach werden. Und nicht zuletzt mache ich das alles ja auch "nur" zur Gesundheitserhaltung und Spaß.

Vielleicht baue ich mir dann einen Trilenkeraufsatz an und irgendeine Sattelstütze soll es ja auch geben, die den Sitzwinkel verändert. Aber mehr ist im Moment nicht drin. (Bin schon froh, dass die Regierung zuhause EIN Bike genehmigt...!) ;)

Ist denn da wirklich so ein großer Unterschied zwischen Jedemann und Olympisch?
 
Wie wäre es mit einem Multi? Cube Aerium Race z.b.? Wäre noch im preislichen Rahmen.
 
Fahre selbst ein CAAD9 und hab (viel) früher mal Triathlon gemacht, Distanzen etwa wie Du. Schau Dir das CAAD9 mal genauer an, es fährt sich phantastisch, angeblich auch komfortabler als das 10er, was ich aber nicht selbst ausprobieren konnte. Die Geometrie ist identisch, die Fahreigenschaften würde ich als sehr ausgewogen und vielseitig bezeichnen, es gibt eigentlich auf der Straße nichts, was man damit nicht fahren könnte. Vielleicht bekommst Du das 9er als seit 2 Jahren ausgelaufenes Modell auch günstig. Die 150g, die der Rahmen gegenüber dem 10er mehr wiegt, merkst Du nicht, die halten Dich eher auf der "sicheren" Seite.

Damit kannst Du jedenfalls nach Herzenslust trainieren und wirst nie das Gefühl haben, dass Dein Rad dich an irgendwas hindert. Ein paar schnelle Laufräder für den Wettkampf irgendwannvielleicht noch, wenn Dir das ein gutes Gefühl gibt. Wichtiger ist aber zunächst eine richtig gute Grundposition auf dem Rad. Lass Dich nach einigen 1000 Trainingskilometern vermessen oder spür gut in Dich hinein und lies Dir dazu was an.

Der nächste Schritt könnte ein ClipOn-Aerobar und ein 2-fach verstellbarer Vorbau sein, so dass Du Dich an eine Zeitfahrposition herantasten kannst, wenn Du schnell genug bist, dass sich das lohnt. Wie oben schon geschrieben, ist das ab ca 35er Schnitt der Fall.

Aber das wird sich entwickeln. Viel Spaß!

Gruß, svenski.
 
Moin!

Bisher habe ich 5 Tris mitgemacht - allesamt in der Jedermanndistanz. Je nach Strecke und Anspruch hatte ich Gesamzeiten zwischen 1:23 und 1:38 h (Schnitt bei knapp 30 km/h). Radfahren ist definitiv meine schwächste Disziplin, deswegen würde ich hier gerne "nachhelfen". Trotzdem ein echtes Zeitrad kommt erst einmal nicht in Frage. Der Umstieg auf RR wird schon gewöhnungsbedürftig. Ein Tribike ist ja wohl noch hakeliger und wackeliger. Für den Hausgebrauch wahrscheinlich eher nichts. Zumal (im Moment) meine Ansprüche auch nicht so hoch gesteckt sind, das letzte Sekündchen rauszuholen. Vielmehr muss der Sport mit der Familie, Haus und Job unter einen Hut gebrach werden. Und nicht zuletzt mache ich das alles ja auch "nur" zur Gesundheitserhaltung und Spaß.

Vielleicht baue ich mir dann einen Trilenkeraufsatz an und irgendeine Sattelstütze soll es ja auch geben, die den Sitzwinkel verändert. Aber mehr ist im Moment nicht drin. (Bin schon froh, dass die Regierung zuhause EIN Bike genehmigt...!) ;)

Ist denn da wirklich so ein großer Unterschied zwischen Jedemann und Olympisch?

Das istb glaube ich schon der richtige Ansatz. Ein 30 er Schnitt ist echt nicht dolle. Den fahre ich ja schon von Haustür zu Haustür mit hunderten von Ampeln und ich bin noch nie im Leben einen Wettkampf gefahren. Das soll kein Schwanzvergleich sein, sondern zeigen das Du als Anfänger zu betrachten bist. Trainiere erst mal mit einem Rennrad - alle die Du aufgezählt hast sind okay. Der Ultegra oder Athena Ansatz ist ja auch schon ein hoher Ansatz. Finde bzgl. der Geo. das Richtige und los gehts. Von den Online Anbietern würde ich abraten , (es sei denn Du wohnst in der Nähe von einem) für Einsteiger ist das etwas riskant.

Wenn Du von der Radbeherrschung dann etwas sicherer bist, ist das mit dem Aufsatz eine gute Idee. Das habe ich mit den Clips von 3T auch mal gemacht und da wird man deutlich schneller im Schnitt. Bei Gegenwind ein absoluter Unterschied. Deshalb hat Trihsch auch Recht, dass Du dann auf lange Sicht an einem reinen TT Bike nicht vorbeikommen wirst, wenn Du bei den Wettkämpfen nicht abfallen willst. Aber das kann später kommen... zum Anfang ist es sogar gefährlich!
 
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