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Der richtige Sattel

bisschenradeln

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Hallo ihr Lieben,

während meine Planungen für meine erste Radreise im Sommer größtenteils aufgegangen sind, hat sich dabei eine große Achillesferse aufgetan: Und zwar die Passform meines Sattels. Schon nach den ersten 120 Kilometern am zweiten Tag konnte ich etappenweise nur noch im Stehen fahren - die Schmerzen waren einfach zu groß. Ich habe die Woche zwar mit sehr viel Vaseline und letztlich einem Satteltausch überlebt, konnte aber im Anschluss mehrere Wochen kein Rad mehr fahren, weil die Haut so stark aufgescheuert war... Na ja, diese kleine Schreckens-Anekdote zum besten.

Jetzt bin ich auf der Suche nach dem richtigen Sattel und wollte euch Mal fragen, wie man da am besten vorgeht. Man hört ja immer wieder davon, dass dafür erst professionell ausgemessen werden muss. Habt ihr Erfahrungen, mit welchen Kosten man da zu rechnen hat und welche Radläden das anbieten? Ich komme aus Gießen, also Recht nah zu Frankfurt.

Und habt ihr Mal abseits vom Vermessen ein paar Kaufempfehlungen für tourenfreundliche Sattel parat? :)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von spiky76

Hilfreich
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Sattel einstellen und auswählen sind 2 unterschiedliche Paar Stiefel. Ich glaube nicht dass ein Fitter jemand nen passenden Sattel geben kann, höchstens einen der wahrscheinlich passt. Ne Radhose mit passendem Polster gehört auch dazu
Sorry - da habe ich aus Erfahrung eine andere Meinung.
Sitzprobleme kommen nicht zwangsläufig bzw. nicht allein vom Sattel, daher sehe ich das als Einheit an.
Ein gut „gefittetes“ Rad und ein Sattel, der in der konkreten Sitzposition die optimale Druckverteilung hat, fahre ich dir auch mit nem einfachen Polster.
Es mag ja im Einzefall klappen, dass der Sitzknochenabstand zum geeigneten Modell führt -
ein Fitting kombiniert Druckverteilungsmessung, Optimierung der Sitzposition und Ausprobieren mehrerer Sattelmodelle bringt jedoch sicher das gewünschte Ergebnis.
 
Sorry - da habe ich aus Erfahrung eine andere Meinung.
Sitzprobleme kommen nicht zwangsläufig bzw. nicht allein vom Sattel, daher sehe ich das als Einheit an.
Ein gut „gefittetes“ Rad und ein Sattel, der in der konkreten Sitzposition die optimale Druckverteilung hat, fahre ich dir auch mit nem einfachen Polster.
Es mag ja im Einzefall klappen, dass der Sitzknochenabstand zum geeigneten Modell führt -
ein Fitting kombiniert Druckverteilungsmessung, Optimierung der Sitzposition und Ausprobieren mehrerer Sattelmodelle bringt jedoch sicher das gewünschte Ergebnis.
Jo kein Problem, meine Erfahrung ist dass man min.mal ne Stunde mit nem Sattel gefahren sein muss um zu wissen ob er passt, und wenn man zB nicht gewohnt ist auf den Sitzknochen zu sitzen dann ist's erstmal sehr schmerzhaft nach der gewissen Zeit bis geht garnicht wie in meinem Fall mit nem SQ Lab Sattel
 
Am Besten Sattel und Bikefitting.
Ist günstiger als Versuch und Irrtum:
Gebiomized Frankfurt
Da bin ich ganz deiner Meinung, nur ist das finanziell bei mir leider nicht drin, da ich aktuell noch Student bin und die 270 € für ein Bikefitting beinahe den Einkaufspreis meines Rades toppen. 😁 Als kleinen Anfang habe ich mir gestern aber den Sitzhöckerabstand messen lassen. Würdet ihr da bei einer geringen Sattelüberhöhung und einem Langstreckenrennrad eher zu + 0, + 1 oder + 2 cm tendieren (Bild im Anhang)? Und gibt es für Bikepacking spezielle Sättel, die etwas reisetauglicher sind, oder würdet ihr auch für den Zweck zu einem klassischen RR-Sattel ohne Polsterung raten?

Jo kein Problem, meine Erfahrung ist dass man min.mal ne Stunde mit nem Sattel gefahren sein muss um zu wissen ob er passt, und wenn man zB nicht gewohnt ist auf den Sitzknochen zu sitzen
Das komische ist, dass ich meinen vorinstallierten B-Twin Sattel monatelang problemlos gefahren bin. Auf Distanzen bis zu 60 KM hat das soweit gut funktioniert. Problematisch wurde es erst beim Reisen und da war das große Manko die aufgescheuerte, wunde Haut - weniger die Sitzknochen. Ich habe die Vermutung, dass es auch an der Strapazierfähigkeit eben jener liegen könnte, da ich in dem Bereich einige Wachstumsstreifen habe. Also vielleicht gibt die Hautelastizität einfach nicht so viel her...
 

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Das komische ist, dass ich meinen vorinstallierten B-Twin Sattel monatelang problemlos gefahren bin. Auf Distanzen bis zu 60 KM hat das soweit gut funktioniert. Problematisch wurde es erst beim Reisen und da war das große Manko die aufgescheuerte, wunde Haut - weniger die Sitzknochen. Ich habe die Vermutung, dass es auch an der Strapazierfähigkeit eben jener liegen könnte, da ich in dem Bereich einige Wachstumsstreifen habe. Also vielleicht gibt die Hautelastizität einfach nicht so viel her...
Kauf Dir ne gescheite Sitzcreme von Assos, Sixtus oder Elite. Ich hatte auch jahrzehnte lang Probleme mit aufgescheuerter Haut im Sizbereich weil ich zu geizig war mir ne spezielle Sitzcreme zu kaufen
 
Da bin ich ganz deiner Meinung, nur ist das finanziell bei mir leider nicht drin, da ich aktuell noch Student bin und die 270 € für ein Bikefitting beinahe den Einkaufspreis meines Rades toppen. 😁 Als kleinen Anfang habe ich mir gestern aber den Sitzhöckerabstand messen lassen. Würdet ihr da bei einer geringen Sattelüberhöhung und einem Langstreckenrennrad eher zu + 0, + 1 oder + 2 cm tendieren (Bild im Anhang)? Und gibt es für Bikepacking spezielle Sättel, die etwas reisetauglicher sind, oder würdet ihr auch für den Zweck zu einem klassischen RR-Sattel ohne Polsterung raten?


Das komische ist, dass ich meinen vorinstallierten B-Twin Sattel monatelang problemlos gefahren bin. Auf Distanzen bis zu 60 KM hat das soweit gut funktioniert. Problematisch wurde es erst beim Reisen und da war das große Manko die aufgescheuerte, wunde Haut - weniger die Sitzknochen. Ich habe die Vermutung, dass es auch an der Strapazierfähigkeit eben jener liegen könnte, da ich in dem Bereich einige Wachstumsstreifen habe. Also vielleicht gibt die Hautelastizität einfach nicht so viel her...
Du musst deinem Hintern auch Zeit geben, sich an das Sitzen auf einem Sattel zu gewöhnen. Als ich vor Jahren angefangen hab konnte ich immer genau sagen wenn 70 km gefahren waren. Denn das war der Moment ab dem das Sitzen schmerzhaft war. Irgendwann gewöhnt sich der Knochen daran und schmerzt nicht mehr. Wichtiger ist, dass der Sattel nicht in den Damm drückt und die Blutzufuhr in den Genitalbereich quetscht. Er sollte auch nicht zu breit sein, sonst scheuert der Sattel gerne an den Schenkeln, vor allem wenn ordentlich Muskulatur vorhanden ist. Bei vielen Radfahrern sieht man, dass die Sattelnase nach unten zeigt. Dies soll Druck entlasten, bewirkt aber eigentlich genau das Gegenteil, da man dann nach vorne rutscht und der Druck erst recht unangenehm wird.
 
Kauf Dir ne gescheite Sitzcreme von Assos, Sixtus oder Elite. Ich hatte auch jahrzehnte lang Probleme mit aufgescheuerter Haut im Sizbereich weil ich zu geizig war mir ne spezielle Sitzcreme zu kaufen
Danke für den Tipp, das werde ich vor der Abfahrt auf jeden Fall noch tun. 😁 Wie viele Kilometer trägst du die denn dann immer neu auf? Bei der Vaseline ist zumindest gefühlt alles in die Hose gezogen, das hat vielleicht für 5 KM geschmiert. Die habe ich aber sowieso deutlich zu spät eingesetzt. 😅

Du musst deinem Hintern auch Zeit geben, sich an das Sitzen auf einem Sattel zu gewöhnen. A
Wie lange hat das bei dir denn ca. gedauert?
 
Aber bist du vorher nur mit deinem Rad drei mal durch den Kreisverkehr gefahren?

So was merkt man doch bei normalen 100er Runden sofort. Jeder Hintern ist verschieden. Die Empfehlungen für spezielle Sättel werden dir kaum was bringen.

Was ich gut finde, ist die Ergon Fitting Box für den Sattel. Eventuell hilft dir das ja schon.

Als Creme nutze ich diese: https://amzn.to/3ROdUUz Habe auch nur gute Erfahrungen damit gemacht.
 
Bei vielen Radfahrern sieht man, dass die Sattelnase nach unten zeigt. Dies soll Druck entlasten, bewirkt aber eigentlich genau das Gegenteil, da man dann nach vorne rutscht und der Druck erst recht unangenehm wird.

Genau, der Druck wird nur anders verteil, wenn die Nase nach unten zeigt und der Sattel nur noch einen Teil des Gewichts hält. Dann bekommen die Arme und Hände mehr Druck ab, weil sie den Körper mehr stützen müssen, was dort zu Problemen führt.
 
Aber bist du vorher nur mit deinem Rad drei mal durch den Kreisverkehr gefahren?
Nein, fahre regelmäßig Ausfahrten zwischen 30 und 60 KM und da hatte ich nie Probleme mit aufgescheuerter Haut.
So was merkt man doch bei normalen 100er Runden sofort. Jeder Hintern ist verschieden. Die Empfehlungen für spezielle Sättel werden dir kaum was bringen.
Ist das wirklich so individuell, dass es neben der Breite des Sattels keine Merkmale gibt, auf deren Basis man eine Wahl treffen kann? Sonst kauft man ja praktisch immer ins Blaue, bis dann mal einer unter tausenden optimal passt. Für mein Tourenprofil wäre für mich jetzt z.B. interessiert ob lang oder kurz, gepolstert oder ungepolstert, mit Rille oder ohne, etc.

Was ich gut finde, ist die Ergon Fitting Box für den Sattel. Eventuell hilft dir das ja schon.
Klingt spannend, schaue ich mir auf jeden Fall mal an! Auch vielen Dank für die Empfehlung der Creme. :)

sehr lange! Hab gelesen du nimmst Vaseline? Die fettet ja sehr und bewirkt eher dass es noch mehr wund scheuert. Ich verwende Linola Schutzbalsam. Falls du im Süden der Republik wohnst, bei Everve kannst du eine Satteldruckmessung machen lassen.
Wieso das, müsste das Fetten die Reibung nicht reduzieren? :D Und was kostet so eine Sattelmessung ca.?
 
Nein, fahre regelmäßig Ausfahrten zwischen 30 und 60 KM und da hatte ich nie Probleme mit aufgescheuerter Haut.

Ist das wirklich so individuell, dass es neben der Breite des Sattels keine Merkmale gibt, auf deren Basis man eine Wahl treffen kann? Sonst kauft man ja praktisch immer ins Blaue, bis dann mal einer unter tausenden optimal passt. Für mein Tourenprofil wäre für mich jetzt z.B. interessiert ob lang oder kurz, gepolstert oder ungepolstert, mit Rille oder ohne, etc.


Klingt spannend, schaue ich mir auf jeden Fall mal an! Auch vielen Dank für die Empfehlung der Creme. :)


Wieso das, müsste das Fetten die Reibung nicht reduzieren? :D Und was kostet so eine Sattelmessung ca.?
Es muss nicht unbedingt am Sattel liegen, sondern kann auch fehlende Gewöhnung sein. Als ich meine Ausfahrten so im Frühling 2022 verlängert habe, hat mein Hintern immer weh getan. Seit Führling 2022 fahre ich jeden Samstag Strecken zwischen 100-200 Km, davor waren 100 Km + die Ausnahme. Um 100 Km hat mir immer der Hintern weh getan, sodass ich die späteren Km immer mit Schmerzen und Aufstehen zuende gefahren bin. Ab ca. August 2022 sind die Schmerzen weg bzw. viel geringer geworden.
 
Es muss nicht unbedingt am Sattel liegen, sondern kann auch fehlende Gewöhnung sein. Als ich meine Ausfahrten so im Frühling 2022 verlängert habe, hat mein Hintern immer weh getan. Seit Führling 2022 fahre ich jeden Samstag Strecken zwischen 100-200 Km, davor waren 100 Km + die Ausnahme. Um 100 Km hat mir immer der Hintern weh getan, sodass ich die späteren Km immer mit Schmerzen und Aufstehen zuende gefahren bin. Ab ca. August 2022 sind die Schmerzen weg bzw. viel geringer geworden.
Also meine Sitzhöcker haben am Ende auch geschmerzt, aber das Hauptproblem war eher die aufgescheuerte Haut.

Ist jetzt die Frage, ob das am Sattel, an meiner Polsterhose oder einfach an meiner schlechten Hautelastizität liegt. Mir ist gerade auch eingefallen, dass ich mit meinem ehemaligen Serious Grafix Gravelbike schon Touren 120 KM aufwärts sogar ohne Polsterhose absolviert habe und da war nichts wundgescheuert.

Meinen Sattel B-Twin Sattel habe ich gerade auch mal ausgemessen und der hat 13 CM Breite, also eigentlich im Rahmen einer passenden Sattelbreite für meinen Körperbau.
 
Das ist zwar nicht ganz die Antwort auf die Eingangsfrage, aber ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass auch der Fahrer das Problem sein kann. Ich habe wie viele Andere unzählige Sättel ausprobiert und auch bei den hochgelobten SQlab und Everve meine Wehwechen gehabt. Eine Satteldruckmessung bei Everve hat ergeben, dass ich falsch sitze und die meisten Sättel dann einfach nicht funktionieren. Kostet für nicht-Kunden 30 € (wird bei Gebiomized o.ä. genauso viel kosten). Ich spare mir also, einen weiteren Sattel zu probieren und arbeite lieber an mir selbst (und in meinem Fall habe ich zum Testen eine andere Sattelstütze für einen 10er gekauft).
 
Danke für den Tipp, das werde ich vor der Abfahrt auf jeden Fall noch tun. 😁 Wie viele Kilometer trägst du die denn dann immer neu auf?
Wie stellst Du Dir das vor? Alle 30km anhalten, die Hose neben der Strasse runterlassen und untenrum wieder eincremen? :) Nee einfach vorm fahren die betroffenen Bereiche mit wirklich wenig Creme reinreiben und gut ist. Seitdem ich spezielle Creme nehme ists viel besser geworden, auch wenn die Haut im Schambeinbereich immernoch bisschen gereizt ist. Nach dem fahren und duschen nehm ich dann noch Baby Wundcreme das hilft auch ganz gut. Vaseline bzw. Melkfett hatte ich auch mal ausprobiert das war ne Katastrophe und richtig unangenehm während dem fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Evtl. hast du den Sattel einfach zu hoch eingestellt, soweit es jedenfalls um Schmerzen an den Sitzknochen geht.

Nachdem ich die letzten 5 Jahre mit dem gleichen Sattel gefahren bin und damit im Großen und Ganzen zufrieden war (Tagestouren bis 250 km), habe ich kürzlich mal den Tune Komm-Vor getestet. Das war der erste Sattel, bei dem ich nach 10 Min. vergessen hatte, dass ich überhaupt einen habe. Unfassbar. Muss den aber noch auf einer längeren Tour testen. Es gibt Sättel, die sind die ersten 80 km bequem und danach die Hölle.
 
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