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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Langsam wird es wirklich spannend:

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Sind die Fremdsprachen vereinfacht worden?
Die Anforderungen sind jedenfalls deutlich reduziert: Meine Abi-Prüfung im Englisch-LK hatte noch Shakespeare zum Inhalt. Als ich vor kurzem mit einer Englisch-Lehrerin sprach, lachte sie nur: "Das machen wir schon lange nicht mehr, da würden alle durchfallen." Das Bildungsniveau sinkt im allgemeinen rapide. Die Schulen passen sich dem an. Die Ursachen sind vielfältig. Ich bin dankbar für die gute Schulbildung, die ich haben durfte, auch wenn ich meine Lehrer gehasst habe. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.😃
 
Als altersgemäßen Ersatz kann ich Dir ein Julia anbieten!
Das hatte sogar schon Punkte beim Klassiker des Monats gewonnen!
 
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Die Anforderungen sind jedenfalls deutlich reduziert: Meine Abi-Prüfung im Englisch-LK hatte noch Shakespeare zum Inhalt. Als ich vor kurzem mit einer Englisch-Lehrerin sprach, lachte sie nur: "Das machen wir schon lange nicht mehr, da würden alle durchfallen." Das Bildungsniveau sinkt im allgemeinen rapide. Die Schulen passen sich dem an. Die Ursachen sind vielfältig. Ich bin dankbar für die gute Schulbildung, die ich haben durfte, auch wenn ich meine Lehrer gehasst habe. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.😃

Doch muss ich feststellen dass die jüngere Deutsche Kunden oft ein ordentliches Gespräch auf Englisch führen können, die älteren die lauter Vokabeln gepaukt haben aber die Sprache nicht benützen lernten, können das sehr oft nicht.
 
Doch muss ich feststellen dass die jüngere Deutsche Kunden oft ein ordentliches Gespräch auf Englisch führen können, die älteren die lauter Vokabeln gepaukt haben aber die Sprache nicht benützen lernten, können das sehr oft nicht.
Eine Sprache spricht man nur so gut wie man Gelegenheit hat sie praktisch zu verwenden. Heute gehen die Klassemreisen gerne mal ins Ausland und nicht mehr an den Campingplatz im Nachbarlandkreis.
 
Die Anforderungen sind jedenfalls deutlich reduziert: Meine Abi-Prüfung im Englisch-LK hatte noch Shakespeare zum Inhalt. Als ich vor kurzem mit einer Englisch-Lehrerin sprach, lachte sie nur: "Das machen wir schon lange nicht mehr, da würden alle durchfallen." Das Bildungsniveau sinkt im allgemeinen rapide. Die Schulen passen sich dem an. Die Ursachen sind vielfältig. Ich bin dankbar für die gute Schulbildung, die ich haben durfte, auch wenn ich meine Lehrer gehasst habe. Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.😃
Immer gut aus persönlicher Erfahrung und einem Einzelfall allgemeine "Tatsachen" zu machen... Aber klar, früher war alles besser 🙄
 
Kommt auf die Schule an. Meine Tochter hatte teilweise Unterricht in Englisch und ein Cambridge-Zertifikat gab es dann auch irgendwann.
 
Ich hatte eine Freundin die war Übersetzerin u.a. für französich. Wenn ich mit ihr in F unterwegs war habe ich gebabbelt, nicht weil ich das eh gerne tue, sondern weil ich hemmungsloser war auch bei fehlenden Vokabeln, die sie mir dann gelegentlich zusteckte ;-)
 
Im Restaurant sagte ich dem Kellner "vous êtes jolie" (war er auch) worauf er erstaunt die Augenbrauen zog ehem "vous êtes gentil" .... woraufhin wir jede Menge Spaß mit ihm hatten (zu Tisch).
 
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Wir hatten im Englisch Grundkurs einen Lehrer, der vermutlich ein direkter Nachfahre von Richard Francis Burton war.
Jedenfalls konnte er immer nach den Sommerferien eine neue Sprache.
Wir hatten Shakespeare, James, ...
Als "Born on 4th of July" ins Kino kam, brachte er am nächsten Tag einen Klassensatz von Ron Kovics Buch mit.
Keine Ahnung wie er das geschafft hat...
 
Immer gut aus persönlicher Erfahrung und einem Einzelfall allgemeine "Tatsachen" zu machen... Aber klar, früher war alles besser 🙄
So ganz unrecht hat cbt italia mit seinen Äußerungen nicht. Losgelöst von der Einzelfeststellung: Die Erkenntnisse der empirischen Bildungsforschung sind teils verheerend - PISA ist nur ein Ausweis davon. Auch andere Arbeiten attestieren D erschreckende Ergebnisse für ein hoch entwickeltes Land. Zudem ist die Bildungsungleichheit ein stabiler Befund: Nach oben geht's nimmer, nach unten immer. Dabei ist seit Jahr und Tag bekannt, dass ein guter Bildungsstand die gesellschaftliche Integration absichert oder zumindest erleichtert.
Über das Thema könnten wir lange diskutieren. Vermutlich gehört es aber nicht hierher.
 
So ganz unrecht hat cbt italia mit seinen Äußerungen nicht. Losgelöst von der Einzelfeststellung: Die Erkenntnisse der empirischen Bildungsforschung sind teils verheerend - PISA ist nur ein Ausweis davon. Auch andere Arbeiten attestieren D erschreckende Ergebnisse für ein hoch entwickeltes Land. Zudem ist die Bildungsungleichheit ein stabiler Befund: Nach oben geht's nimmer, nach unten immer. Dabei ist seit Jahr und Tag bekannt, dass ein guter Bildungsstand die gesellschaftliche Integration absichert oder zumindest erleichtert.
Über das Thema könnten wir lange diskutieren. Vermutlich gehört es aber nicht hierher.
Das verstehe ich.
Aber wie man Bildung in den 60ern, 80ern, 00ern oder heute untereinander vergleichen will ist mir schleierhaft.
 
Geh mir fott mit Englischlehrern ...
Wir hatten einen, der sagte uns wir machen das dieses jahr ganz anders und das diskutieren wir nach Unterrichtsende in der Gaststätte nebenan bei einer Limo. Okay, er hat uns dann gesagt wie er sich das vorstellt, Diskussionsbeiträge waren unerwünscht. Die Limo mußten wir selber zahlen. Immerhin "ab der nächsten Unterrichtsstunde sprechen wir nur noch englisch".
Nach 3 Wochen Englischunterricht auf Deutsch meldete ich mich und sagte "Mr K. I think we would only speek in english during the lessons. Let's talk about the weather or something like that, but let's talk in english".
Das geschah natürlich nicht und ich widmete mich fürderhin intensiv meinen Nebenbeschäftigungen. Das entging ihm nicht und immer wenn ich gerade weggetreten war nahm er mich dran .... AHA!
Mir war klar "er oder ich" - einer mußte die Schule verlassen. 3 x dürft ihr raten wers getan hat ;-)
 
Naja gut, in meiner Altersklasse hatten wir noch genügend Lehrer die noch dem Reich gedient hatten, der E-Lehrer nicht, dafür der Direktor der uns in TZ unterrichtete. Der stellte mich am Jahresende vor der Klasse als Schmarotzer bloß, weil meine Hausaufgaben offensichtlich nachts um 10 vor dem Unterrichtstag schnell mal hingezeichnet waren, schlampig aber korrekt und weil ich in den Prüfungen immer saubere 1en mit dem Rapidographen hinlegte, derweil sich andere mit viel Mühe und falscher Perspektive abplagten.
Dem würde ich heute noch aufs Grab brunsen (ja brunsen, nicht pissen) wenn ich wüßte wo es ist. Was ich aber nicht wissen will.
 
Das verstehe ich.
Aber wie man Bildung in den 60ern, 80ern, 00ern oder heute untereinander vergleichen will ist mir schleierhaft.
Also es gibt eine ganze Reihe bildungswissenschaftlicher Studien, teils aus der Volkswirtschaft, teils aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Bereich, teils aus der Soziologie und teils aus der Pädagogik selbst. Ich will das eigentlich ungern in aller Tiefe ausführen, da mir dazu jetzt die Zeit fehlt. Aber gerade in den vergangenen 20 bis 25 Jahren sind mit PISA, IGLU, verschiedenen Bildungsmonitoren u. anderen Arbeiten recht gute Zeitvergleiche, an denen es selbstverständlich auch Kritik gibt, entstanden. Berauschend sind die Ergebnisse nicht.
Die Bildungsungleichheit betreffend weiß man auch seit langer Zeit um das Problem. Seit den 1960er Jahren gab es dann die sogenannte Bildungsexpansion, durch die es gelang, mehr Bevölkerungsgruppen zu höherer Bildung zu führen. In diesem Zuge wurden Gesamtschulen und Gesamthochschulen (heute z. B. die Universität Duisburg-Essen) gegründet. Allerdings profitierten davon schwächere Gruppen recht wenig. Zwar sprach man von einem Fahrstuhleffekt, aber die Unterschiede zwischen den sozialen Milieus blieben ähnlich. Noch heute erfahren Kinder aus deklassierten Milieus bei gleichen Leistungen massive Bildungsbenachteiligungen. Dabei war man sich darüber schon vor 60 Jahren einig. Es geht also durchaus ständisch zu bei uns.
Ja, und dann kann man natürlich diskutieren, ob die Bologna-Reform, bei der politisch gewollt immer mehr junge Menschen an die Hochschulen gebracht werden sollten (was ja auch funktionierte), um im internationalen Vergleich zu reüssieren, in jeder Hinsicht durchdacht war. Bis heute gibt es erhebliche Kritik an dem Modell. Die Schulreformen G8/9 waren ja auf ein ähnliches Ansinnen zurückzuführen. Die Debatte über die sinkende Qualität des Bildungsstandes wird u. a. auch von Fachverbänden geführt. Ergebnisse wie die PISA-Studie untermauern das natürlich, wobei die Ergebnisse in einem eigentümlichen Widerspruch zu den etwas besseren Abiturnoten der jüngeren Vergangenheit stehen. Das kann man natürlich auch unter verschiedenen Perspektiven diskutieren. Das würde mir jetzt hier aber zu weit gehen und ist vielleicht eher etwas für den direkten Austausch, sonst werden meine Finger müde. Es gibt da sicher auch andere Auffassungen.
Mir geht es auch gar nicht darum, ob früher alles besser oder schlechter war. Es lohnt aber, so meine ich, über diese Entwicklung nachzudenken. Ich persönlich bin damit nicht zufrieden. In jedem Fall gibt es wohl nicht viele Themen, über die so lange und so kontrovers diskutiert wurde und wird wie über Bildung.
 
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