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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

ich nicht, gefühlt gibts hier relativ viele ings und juristen, lehrer und ärzte.
ich bin ing geworden weil ich das wollte, genauso verstehe ich aber jeden der das nicht möchte
Das ist gut! Dann sollten wir uns zusammentun und die anderen mobben! ☝️ Wobei: Die Juristen lieber nicht, die verklagen uns sonst... :)

Ich durfte auch werden, was ich wollte. Das ist auch etwas, was ich meinen Eltern sehr hoch anrechne. Wir waren zuhause 7 Kinder und es war alles nicht immer ganz einfach. Aber jeder durfte werden, was er wollte und wurde darin unterstützt!
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Aber jeder durfte werden, was er wollte und wurde darin unterstützt!
Das finde ich sehr gut, hab 4 Geschwister und was ich heute bin hat sich so ergeben im Laufe des Lebens, bin aber zufrieden.
Das größte Problem heute ist, das die jungen Leute oft gar nicht wissen was sie werden wollen, weil die meisten gar nicht wissen was man in den jeweiligen Berufen eigentlich so den ganzen Tag lang macht.
 
Das größte Problem heute ist, das die jungen Leute oft gar nicht wissen was sie werden wollen, weil die meisten gar nicht wissen was man in den jeweiligen Berufen eigentlich so den ganzen Tag lang macht.
Ob ich mich mit Mitte 30 jetzt noch zu den "jungen Leuten" zählen muss weiß ich nicht, aber ich kann das für meinen Fall bestätigen (wobei sich dann die Frage stellt ob das wirklich ein Problem von heute ist). Ich wusste auch nie was ich machen soll. Hat sich alles so ergeben. Realschulabschluss zu schlecht für Abi, also Fachabi. Danach immernoch keine Ahnung was machen, also Studium. Nach dem Bachelor immernoch keine Ahnung also Master. Nach dem Master immernoch keine Ahnung, also Promotion angefangen. Das war allerdings nix für mich und dann war ich doch mal gezwungen mich umzuschauen :D
 
Da fällt mir das spontan ein...
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Ob ich mich mit Mitte 30 jetzt noch zu den "jungen Leuten" zählen muss weiß ich nicht, aber ich kann das für meinen Fall bestätigen (wobei sich dann die Frage stellt ob das wirklich ein Problem von heute ist). Ich wusste auch nie was ich machen soll. Hat sich alles so ergeben. Realschulabschluss zu schlecht für Abi, also Fachabi. Danach immernoch keine Ahnung was machen, also Studium. Nach dem Bachelor immernoch keine Ahnung also Master. Nach dem Master immernoch keine Ahnung, also Promotion angefangen. Das war allerdings nix für mich und dann war ich doch mal gezwungen mich umzuschauen :D
zur ersten Frage, ja, musst du, zumindest hier im Forum. ;)
Ich habe meine Eltern so unfassbar genervt, vier Studiengänge in drei Städten ohne durchschlagenden Erfolg, dann rumgejobbt, einige Jahre Bauleitung im bautechnischen Brandschutz, dann ITler geworden, da aber nie gearbeitet, Fotograf wollte ich zwischendurch auch mal kurz sein, jetzt vermittel ich Pflegekräfte, mein Job ist labern und charmant sein, Perfekt!
Neulich habe ich (inzwischen 45) meine Ma mal gefragt, was sie eigentlich so die ganze Zeit über ihren Jüngsten gedacht hat, ihre Antwort "du machst das schon irgendwie alles" :D
 
die jungen Leute oft gar nicht wissen was sie werden wollen, weil die meisten gar nicht wissen was man in den jeweiligen Berufen eigentlich so den ganzen Tag lang macht.

Ja, ist tatsächlich ein Problem.
Deshalb ist das Thema "Berufe" hier in beiden Schülerzeitungen (Grund- und weiterführende Schule) ein Thema. Auch Berufsbiographien (also die älteren berichten den jüngeren) sind ein sehr wichtiges Thema. Ganz nebenbei auch ein sehr interessantes (siehe @L@rs oder @m4ik).
 
Ja, ist tatsächlich ein Problem.
Deshalb ist das Thema "Berufe" hier in beiden Schülerzeitungen (Grund- und weiterführende Schule) ein Thema. Auch Berufsbiographien (also die älteren berichten den jüngeren) sind ein sehr wichtiges Thema. Ganz nebenbei auch ein sehr interessantes (siehe @L@rs oder @m4ik).
Wenn ich den Schülern erzählen soll, wie ich (mit dem absolut geringstmöglichen Aufwand) durchs Abi, Studium und (Berufs-)Leben gerutscht bin, werden die Lehrer mir sehr schnell den Mund zuhalten und mich rauswerfen, auch wenn alles irgendwie geklappt hat, zum Vorbild für Kids tauge ich da nur bedingt... ;)
 
zum Vorbild für Kids tauge ich da

...sehr gut! ;)

SchülerInnen sind öfter mit dem Satz konfrontiert "Wenn du xyz nicht machst, wird aus dir später nix". Nicht gerade ein motivierender Satz.

Wir hatten mal einen Reisejournalisten zur Lesung für 9. Klässler, der auch über seinen Berufsweg erzählt hat (Abi lala, Studium abgebrochen, nebenbei Sportreporter in der Kreisliga, davon VW-Bus gekauft und durch Europa und damit dann zum Buchautoren). Das war ein Lichtblick.
Es sind ja bei genauer Betrachtung nur extrem wenige, die tatsächlich gar nichts aus und mit sich machen wollen. Da sind Vorbilder abseits einer Verwaltungsstelle (no front!) durchaus willkommen. Außer für einige LehrerInnen, da stimm' ich dir zu.

Ahoi
 
Nachdem ich das Schulsystem auf allen Ebenen ausgereizt hatte und ich endlich meine Ausbildung zum Tischler fertig hatte war sofort klar: So'n Kram will ich nicht machen, also Studium. Mittlerweile bin ich seit ein paar Jahren erst im Maschinenbau und nun in der Brücken(tragwerks)planung unterwegs. Und ich muss sagen: Ich finde es sehr gut, dass man heutzutage durchaus flexibel sein kann was die Ausübung von Berufen und deren Erlernung angeht. Dieses starren Wege die Eltern und Großeltern noch gehen mussten wären mir nicht unbedingt entgegen gekommen.
 
Nachdem ich das Schulsystem auf allen Ebenen ausgereizt hatte und ich endlich meine Ausbildung zum Tischler fertig hatte war sofort klar: So'n Kram will ich nicht machen, also Studium. Mittlerweile bin ich seit ein paar Jahren erst im Maschinenbau und nun in der Brücken(tragwerks)planung unterwegs. Und ich muss sagen: Ich finde es sehr gut, dass man heutzutage durchaus flexibel sein kann was die Ausübung von Berufen und deren Erlernung angeht. Dieses starren Wege die Eltern und Großeltern noch gehen mussten wären mir nicht unbedingt entgegen gekommen.
Spannend, wäre ich heute nochmal 18 mit dem derzeitigen Wissen, würde ich Schreiner werden und aufs studieren verzichten. Würde mich wohl mehr ausfüllen, so ist der Job einfach nur dazu da, meine Hobbys zu finanzieren, der typische Büromensch bin ich eigentlich eher nicht und ich liebe den Geruch von Holz.
 
Spannend, wäre ich heute nochmal 18 mit dem derzeitigen Wissen, würde ich Schreiner werden und aufs studieren verzichten. Würde mich wohl mehr ausfüllen, so ist der Job einfach nur dazu da, meine Hobbys zu finanzieren, der typische Büromensch bin ich eigentlich eher nicht und ich liebe den Geruch von Holz.

Und bei mir ist es so, dass ich meine handwerklichen Fähigkeiten zum Heimwerken und für die Hobbies nutze und beruflich eher selten mal auf der Baustelle bin. Ist auch ok so, dann habe ich mehr Gelegenheiten hier im Forum zu schreiben ;)
 
Hehe ;-) Nein, ich habe absolut nichts gegen Ingenieure, im Gegenteil, ich habe sehr viel von meinem Vater gelernt. Abba das Berufsfeld war nix für mich, ich war schon immer in einigen Bereichen ein "missfit" ;-))
Zu wissen, was man nicht will, ist schon mal die halbe Miete.
Meine beiden Kinder werden auch keine Ingenieure, die haben andere Interessen. Und wenn man so will, bin ich ja auch kein klassischer Ingenieur, nur weil ich das mal studiert habe. Wird die Welt nicht schlechter von... :)
 
Dieses starren Wege die Eltern und Großeltern noch gehen mussten wären mir nicht unbedingt entgegen gekommen.

Das kommt sehr vielen nicht entgegen, aber das Umfeld (Familie) hat mehrheitlich eben so einen starren Weg im Kopf, weil es ihrer war. Und der wird dann empfohlen. Ist auch gesellschaftlich eher Konsens.

Ausbildung und Geselle (DDR)
Zivi
dann war Abi ohne 3 Jahre Armee möglich > Abi
Sommer auf dem Bau
Studium
Arbeit in verschiedenen Bereichen im Bildungsbereich

Ich möchte nix von missen - von allem profitiere ich bis heute - und würde nix anders machen.
 
Dieser Konsens wandelt sich aber gerade rapide. Wenn man sieht wie junge Leute die eingestellt werden wollen Dinge verlangen, die völlig utopisch in einer normalen Firma sind, kommt man da schon ins Grübeln. Da sind aber bei Leibe nicht alle so. Aber Lebensläufe werden immer fluider und weit weniger starr als es das vor 10 oder 20 Jahren noch war. Und das meine ich nicht zwangläufig negativ.
 
Zu wissen, was man nicht will, ist schon mal die halbe Miete.
Meine beiden Kinder werden auch keine Ingenieure, die haben andere Interessen. Und wenn man so will, bin ich ja auch kein klassischer Ingenieur, nur weil ich das mal studiert habe. Wird die Welt nicht schlechter von... :)
was ist denn ein klassicher ingenieur?
ein problemlöser? ich bin mit der premisse angetreten, das ich wenn ich etwas möchte es vom gedanken bis zum fertigen teil bzw projekt selbst bewältigen zu können. das war und ist mein Antrieb bis heute ohne den hätte ich das studium welche bei mir durch nebenbei arbeiten müssen lang und teils auch hart war nicht geschafft. ich würde es wenn ich die wahl hätte genau so wieder tun nur ein zwei schlänker vor dem Fachabi und dem Studium hätte ich mir sparen können. meine industrikaufmannslehre zb. die fast 3 Jahre die ich geklemptnert habe will ich nicht hingegen nicht missen. meine eltern haben mir nie vorgaben gemacht aber mich immer unterstützt.
aber was mir doch immer deutlicher wird das die bildungsmöglichkeiten ein wenig anders sind als bei mir damals. ich bin der erste akademiker in der familie. das ist etwas was mir aber auch nicht von anfang an vorgegeben wurde. beim übertritt von der Grundschule hatte mir damals meine Lehrerin den Weg ins abi verbaut. obwohl es die noten locker hergegeben hätten. diese art der auslese findet heute gefühlt noch viel mehr statt, aber wenn man sich anschaut was aus den leuten geworden ist. von den die abi machen von der empfehlung der lehrerin aus hat es nicht mal die hälfte geschafft diese überhaupt zu erreichen. von den leuten die mit mir realschule gemacht haben hat ebenfalls gut die hälfte im zweiten bildungsweg höheres erreicht.
trotzdem nimmt die herkunft wieder einen großen stellenwert ein. das ist was mir auf die ketten geht.

jeder sollte die chance haben, dass zu machen zu können, was er möchte.
mit leidenschaft kommt man in jedem bereich weiter.
 
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