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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Mit Gasbetriebenen Pkw darf man ja bekanntlich nicht in die Tiefgarage.
Gemeint ist hier Flüssiggas (Propan/Butan), das schwerer als Luft ist und sich daher an der tiefsten Stelle eines Raums sammelt. Erdgas (bei Fahrzeugen meist CNG - Compressed Natural Gas) ist leichter als Luft und sammelt sich daher nicht an.
Dennoch treffen die meisten Betreiber von Tiefgaragen diese Unterscheidung nicht.
 
Es ist eher befremdlich, dass der Prenzlauer Berg zum Grünen-Bashing herhalten muß. Die eigentliche Berliner Hochburg der Grünen ist bekanntermaßen Friedrichshain-Kreuzberg.

Und Wählerpräferenzen aus einem bestimmten "Life-Style" heraus kann man schlecht der Partei anlasten. Tatsächlich gibt es einen Anteil der Wähler, die sich selbst für unpolitische halten und ihre Präferenzen nach genau dem ausrichten.
Kleiner Lesetipp: Das aktuelle Wagenknecht Buch. Sie zumindest sieht zwischen Lifestyle und Parteiwahl eine klare Verbindung
 
Kleiner Lesetipp: Das aktuelle Wagenknecht Buch. Sie zumindest sieht zwischen Lifestyle und Parteiwahl eine klare Verbindung
Wenn ich etwas übr Motivationen zu Wahlentschiedungen wissen möcht, dann schaue ich doch lieber in die wissenschatlichen Veröffentlichungen.

Es gibt nichts, was es nicht gibt, aber es ist immer noch so, dass die meisten Wähler programmatisch ihr Kreuz setzen.

Was Frau Wagenknecht dsa treibt, erscheint mir da doch eher Populismus als eine seriöse Analyse zu sein.
 
Kleiner Lesetipp: Das aktuelle Wagenknecht Buch. Sie zumindest sieht zwischen Lifestyle und Parteiwahl eine klare Verbindung
Nur weil Frau Wagenknecht ziemlich intelligent ist, heisst das nicht unbedingt, dass alles was sie so publiziert, auch wirklich schlau ist.
Die letzte Zeit hast sie einfach nur den Sarazin gemacht. Auch eine Form von Erwerbsmodell... :-(
Gute linke Politik ist sicher auch ohne Nationalismus denkbar (und vielleicht sogar besser).
 
Also ich als in einer Stadt lebender, akademisch gebildeter, wahrscheinlich durchschnittlich gut situierter, woker, Lifestyle Linker muss mich schon nach 22 Minuten Interview übergeben (und werde sicher nicht ihr ganzes Buch lesen).

Man kann zu gendergerechter Sprache (und allen anderen "Lifestyle Linken" Themen) stehen wie man will. Die von Frau Wagenknecht erwähnten "Überforderungen" sind auch sicher nicht erfunden. Man kann das Thema auch gerne diskutieren, ignorieren oder sich drüber lustig machen, fatalistisch seinen Rotwein aufmachen und denken "es wird sich ohnehin niemals ändern", alles okay. Aber da bin ich voll und ganz beim Faulpelz, mehr als fischen in dunkelbraunen Moorseen a la Sarrazin ist das nicht.
 
Vielleicht liegt es daran, dass ich mich in studentischen Kreise bewege, in denen diese Lifestyle Linken sich viel aufhalten und auch gemeinschaftlich laut auftreten, aber ich sehe schon eine Verkümmerung des Diskurses durch den Einfluss dieser Leute. Und das ist schädlich für die Demokratie, denn Debatte ist ein Grundpfeiler eben dieser. Also ich würde sagen was Wagenknecht da skizziert ist nicht weit von der Lebensrealität entfernt und auch wenn das Alles polemisch wirkt muss man auch verstehen, dass die Frau sauer ist, dass diese wirklich selbstgerechten (habe es oft genug erlebt) neuen Lifestyle Linken die Identität, die sie mit ihrer Partei vertritt total verwässern und fälschlicherweise dann als Links interpretiert wird, obwohl da ganz andere Werte Hinterstehen. Kann man in dem Buch sehr gut nachvollziehen, sollte man also eventuell mal machen:)
 
Du schreibst immer so angenehm versöhnlich ;) ...

Alle Themen die sowohl von dir auch als von Frau Wagenknecht geschildert werden sind real und existieren, das bezweifelt denke ich auch niemand. Nachdem ich Soziale Arbeit in München/Haidhausen studiert habe, würde ich von mir behaupten, dass ich so ungefähr weiß, was "Lifestyle Links" meinen soll.

Das Problem einer derart steilen These (und damit der Petriheil Ruf ins braune Wasser) ist, dass Wagenknecht künstlich Differenzen an Stellen schafft, an denen es keine solchen gibt.
Ja, es ist schade, dass es keinen Shitstorm nach schlechten Arbeitsverträgen bei Knorr gab. Ja, manchmal verliert man den Überblick ob bei LGBTQIA+ noch ein Buchstabe hinzugekommen ist oder nicht.
Aber sowohl der ausgebeutete kurdische Amazon Liefermann wie auch die intersexuelle Mitarbeiter:in der Stadtverwaltung Villingen-Schwellingen sind nicht für die missliche Lage (Ausbeutung/Diskriminierung) des jeweils anderen verantwortlich. Ganz im Gegenteil, es ist sogar gut möglich, dass der kurdische Amazon Mitarbeiter seinen Arbeitgeber gar nicht blöd findet, beziehungsweise sich gar nicht ausgebeutelt fühlt, und überhaupt nicht weiß was Intersexualität bedeutet.

Wagenknecht sollte ihrerseits (meine Meinung) die vorhandenen Ressourcen nutzen um Aufmerksamkeit für die "wahren" Probleme "echter" Arbeiter:innen kenntlich zu machen.

Alles was Sie aber macht ist vorhande Probleme einer künstlich erdachten und wenn überhaupt sehr kleinen Gruppe von Menschen (woke, links, Stadt, Akademiker; das ist ein marginaler gesellschaftlicher Anteil) zuzuschustern. Und das ist: Populismus :) ...

Ja, "Lifestyle Links" kann ganz schön auf den Keks gehen. Aber die Abschaffung aller Diskurse über gendergerechte Sprache und sexuelle Identität würde die Lebenssituation ausgebeuteter Arbeitnehmer:innen nicht im Ansatz verändern. Es würde lediglich die Freizeit der anderen "Stadt-Akademiker" versüßen.

Wie komplex das Thema ist merke ich immer wieder bei meinen Klienten. Wie im obigen Beispiel beschrieben finden die Amazon (als Arbeitgeber) gar nicht blöd. Ganz im Gegenteil, wenn Sie können arbeiten Sie so viel es geht. Die Probleme liegen oft ganz wo anders und heißen Möglichkeiten, Bildung, gesellschaftliche Erwartungen und Statussymbole, aber mehr zu dem Thema nach 20:00 Uhr im Biete ;) ...
 
Du schreibst immer so angenehm versöhnlich ;) ...

Alle Themen die sowohl von dir auch als von Frau Wagenknecht geschildert werden sind real und existieren, das bezweifelt denke ich auch niemand. Nachdem ich Soziale Arbeit in München/Haidhausen studiert habe, würde ich von mir behaupten, dass ich so ungefähr weiß, was "Lifestyle Links" meinen soll.

Das Problem einer derart steilen These (und damit der Petriheil Ruf ins braune Wasser) ist, dass Wagenknecht künstlich Differenzen an Stellen schafft, an denen es keine solchen gibt.
Ja, es ist schade, dass es keinen Shitstorm nach schlechten Arbeitsverträgen bei Knorr gab. Ja, manchmal verliert man den Überblick ob bei LGBTQIA+ noch ein Buchstabe hinzugekommen ist oder nicht.
Aber sowohl der ausgebeutete kurdische Amazon Liefermann wie auch die intersexuelle Mitarbeiter:in der Stadtverwaltung Villingen-Schwellingen sind nicht für die missliche Lage (Ausbeutung/Diskriminierung) des jeweils anderen verantwortlich. Ganz im Gegenteil, es ist sogar gut möglich, dass der kurdische Amazon Mitarbeiter seinen Arbeitgeber gar nicht blöd findet, beziehungsweise sich gar nicht ausgebeutelt fühlt, und überhaupt nicht weiß was Intersexualität bedeutet.

Wagenknecht sollte ihrerseits (meine Meinung) die vorhandenen Ressourcen nutzen um Aufmerksamkeit für die "wahren" Probleme "echter" Arbeiter:innen kenntlich zu machen.

Alles was Sie aber macht ist vorhande Probleme einer künstlich erdachten und wenn überhaupt sehr kleinen Gruppe von Menschen (woke, links, Stadt, Akademiker; das ist ein marginaler gesellschaftlicher Anteil) zuzuschustern. Und das ist: Populismus :) ...

Ja, "Lifestyle Links" kann ganz schön auf den Keks gehen. Aber die Abschaffung aller Diskurse über gendergerechte Sprache und sexuelle Identität würde die Lebenssituation ausgebeuteter Arbeitnehmer:innen nicht im Ansatz verändern. Es würde lediglich die Freizeit der anderen "Stadt-Akademiker" versüßen.

Wie komplex das Thema ist merke ich immer wieder bei meinen Klienten. Wie im obigen Beispiel beschrieben finden die Amazon (als Arbeitgeber) gar nicht blöd. Ganz im Gegenteil, wenn Sie können arbeiten Sie so viel es geht. Die Probleme liegen oft ganz wo anders und heißen Möglichkeiten, Bildung, gesellschaftliche Erwartungen und Statussymbole, aber mehr zu dem Thema nach 20:00 Uhr im Biete ;) ...
Ich stimme dir bei Vielem zu! Ich denke, dass die Lifestyle Linke eine kleine Gruppe ist, die aber weil sie größtenteils aus der "Elite" besteht, einen großen Einfluss auf den öffentlichen Diskurs hat. Ich glaube wohl kaum ein Amazon Paketbote ist der Meinung, dass gendergerechte Sprache ein wichtiges Thema für unsere Gesellschaft ist. Die Studenten in vielen Studiengängen haben da eine starke Meinung zu.
Ich denke nicht, dass die Diskurse über gendergerechte Sprache das Leben von den meisten Arbeitern ändern wird, aber sie nehmen in der Öffentlichkeit einen Raum ein, der mEn nicht die Wichtigkeit des Themas widerspiegelt. Eigentlich müssten nämlich wichtigere Themen, die die Leben vieler Menschen positiv verändern könnten, angesprochen und diskutiert werden. Ich denke da sind wir Beide und auch Wagenknecht einig. An der Form, wie sie dieses Buch geschrieben hat, kann man freilich etwas bemängeln, aber sie schreibt keinen erfundenen Schabernack und übertreibt auch nicht. Jedenfalls sind nicht der Amazon Paketbote oder der intersexuelle Mitarbeiter in Villingen-Schwellingen an diesem Problem schuld sondern eben eine kleine Gruppe, die bestimmte Themen einfach heißer kocht als sie gegessen werden.
Übrigens schön, dass dir mein versöhnlicher Ton gefällt, ich gebe mir immer große Mühe diplomatisch zu sein:)
Steile These. Heißt dass, nur Lifestyle Linke sind dafür verantwortlich?
Das sehe ich nämlich überhaupt nicht so!
Naja also so habe ich das nicht geschrieben. Ich denke nur, dass sich durch diese Diskussionen die Fronten verhärten und die Gesellschaft spalten. Und das ist jetzt nicht Demokratieförderlich. Ich glaube auch, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die von diesen Debatten genug haben, frustriert sind, dass nicht ihre vielleicht viel wichtigeren Probleme im öffentlichen Diskurs stehen und dann aus Trotz Parteien wie die AfD immer sympathischer finden.
 
Naja also so habe ich das nicht geschrieben. Ich denke nur, dass sich durch diese Diskussionen die Fronten verhärten und die Gesellschaft spalten. Und das ist jetzt nicht Demokratieförderlich. Ich glaube auch, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die von diesen Debatten genug haben, frustriert sind, dass nicht ihre vielleicht viel wichtigeren Probleme im öffentlichen Diskurs stehen und dann aus Trotz Parteien wie die AfD immer sympathischer finden.

Sorry, vielleicht bin ich etwas zu scharf auf das Thema angesprungen!
Welche Diskussionen meinst du denn?
Mir erschließt sich nicht so ganz warum Diskussionen über Gendergerechte Sprache oder Minderheitenrechte, wenn du diese Diskussionen meinst, die Gesellschaft spalten sollten. Außerdem finde ich es schwierig Probleme von einzelnen Gruppen zu bewerten, in wichtiger und weniger wichtig. Klar manche Probleme betreffen mehr oder weniger Menschen, aber warum sollten die Probleme des Intersexuellen aus Villingen-Schwenningen weniger wichtig sein als die des Kurdischen Amazon Mitarbeiters?
Und vor allem, warum macht die Fraktionsvorsitzende der Linken, die einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Partei hat, solche Fronten zwischen benachteiligten Gruppen auf, anstatt sich für die Gruppe einzusetzen, die wahrscheinlich eher dem klassische Wähler der Linken entspricht. Dadurch würde der Anteil der anderen zb: „Gender“ Diskussionen ja auch kleiner werden, ich stimme dir auch zu, dass sie für viele Menschen einfach irrelevant für die Lebensrealität ist.
Insgesamt haben die Punkte Wagenknechts häufig einen wahren Kern, aber ihre Art und Weise und ihre häufig, meiner Ansicht nach, populistische Sprache, Nerven mich einfach und ich muss auch sagen, der Begriff Lifestyle Linke stört mich auch. Wer soll das sein?
Ich bewege mich auch viel in studentischen Kreisen und mir hat noch nie jemand den Mund verboten oder mich verstoßen weil ich nicht gender. In meiner Wahrnehmung sind es weniger die politische Einstellung, als eher die Persönlichkeit, die Menschen selbstgerecht werden lassen.
Die Probleme der Partei die Linken sind aber auf jeden Fall ganz andere als diese, aber das würde zu lange brauchen zum Schreiben 😅
 
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Also ich finde gendergerechte Sprache echt super.
Endlich ist es möglich, eine Gruppe von Menschen so zu bezeichnen, dass sich sowohl Menschen als Mitglieder dieser Gruppe, als auch Frauen gleichermaßen angesprochen fühlen können.
Das ist doch herrlich! 😃
 
Also ich finde das mit dem Genderwahnsinn geht langsam zu weit...
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😉
 
Also ich frage mich wo die Sinnhaftigkeit ist ganz Deutschland eine Sprachänderung aufzudrücken um eine kleine Minderheit zu „schützen“/„integrieren“ . Bspw. das Wort Zigeuner jetzt von den Speisekarten zu verbannen ist mEn Blödsinn. Von den ca. 70.000 Sinti und Roma die hier leben stört das Wort Ziegeunerschnitzel auf den Speisekarten wahrscheinlich 10%. Und selbst wenn es Alle wären, das ist wirklich gar nix zu den über 80 Mio. anderen Menschen, die hier leben. Für mich stimmt da die Relation nicht, Minderheitenschutz hin oder her. Hinzu kommt noch, dass Sprsche eben nicht wie oft behauptet das Denken formt. Man ist doch kein Rassist mehr, nur weil man ein anderes Wort verwendet. Ich glaube das Minderheiten besser geholfen werden kann als durch gezwungene Änderung der Sprache. Und überhaupt, eigentlich müssten wir uns anstelle von Begrifflichkeiten doch mit reellen Problemen befassen. Wie man strukturiert den Klimawandel bekämpfen kann und zwar effektiv(!) oder wie man verhindern kann, dass die soziale Ungleichheit zunimmt oder wie man Rentnern die Altersarmut ersparen kann oder wie man ganz wichtige Jobs wie Krankenpfleger besser bezahlen kann und und und. Das sind echte Probleme, die viele Menschen in Deutschland beschäftigen und die es zu bewältigen gilt. Probleme, die wenn sie denn gelöst werden wirklich auch eine erkennbare Veränderung darstellen. Und da diskutieren wir immer zu über Begrifflichkeiten? Und „Schutz“ von 7.000 Sinti und Roma? Halte ich für wenig zielführend.
Zum Abschluss noch ein kleines Bonbon um zu verstehen wie queer die „Lifestyle Linken“ (wenn Du wissens willst wer gemeint ist, lies das Buch oder schau vermutlich Interviews mit ihr) sind: In einem kurzen ZdF Beitrag (ich meine er hieß „Alte weiße Männer“) sitzen da zwei junge Aktivisten oder so ähnlich und sagen ein angesehner Professor, der Spezialist auf dem Gebiet ist, dürfe nicht über die Kolonialzeit referieren oder ein Buch schreiben, weil er nicht schwarz sei und deswegen sich auch nicht in die Lage dieser Menschen versetzen könne. Das muss man sich erstmal ausdenken:)
 
Hinzu kommt noch, dass Sprsche eben nicht wie oft behauptet das Denken formt.
Beleg? Framing ist derzeit großer Standard.
Ich warte zwar immer noch auf die entsprechende UImsetzungsvorgabe seitens Geschäftsführung, aber Gendern wird zunehmend als Standard behördenintern durchgesetzt. Möglicherweise auch durch eine aggressive Minderheit, die sich entsprechend positioniert hat und Gehör findet. Insofern: Lifestylelinke? Gleichschaltungsbeauftragte (zum überwiegenden Teil vermutlich weiblich besetzte Funktionen - soviel zum Paritätsansatz). Wewnn dann andere Minderheiten gleich ziehen, ist das aus meiner Sicht nicht zu verwehren. Da ist zuvor ein Fehler gemacht worden und jetzt wollen eben alle ein Stück vom Kuchen haben.
Ich pflege einstweilen wie seit Jahren mein Binnen-I (eher aus Schreibfaulheit) worüber sich noch niemand (außer einal wg. inkorrektem Gendern) aufgeregt hat. Interessanterweise.
 
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