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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Zu der Thematik kann ich nur das kurzweilige und gut geschriebene neue Buch von Wolfgang Kubicki empfehlen, da wird auch das Wort um das es hier geht beleuchtet. Generell einfach sehr spannend der Begriff Meinungsfreiheit in unserer heutigen Zeit...
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Aktuell läuft auf Tagesschau24 immer wieder ein Beitrag "Bist du Rassist?".
Da mußte ich heute erfahren, daß es diskriminierend sei jemanden zu fragen "Woher kommst du?".
Im Kontext ist es wohl so zu verstehen, daß das Gegenüber anders aussieht / nicht-weiß ist.

Neulich beim Warten auf den Zug spricht mich ein "anders aussehender" junger Mann an ob er sich wohl von meinem Tabak eine Zigarette drehen dürfe. Ich reiche ihm den Tabak und frage ihn, nachdem sein Deutsch sich eben auch etwas anders anhörte "Woher kommst Du?" (aua ah) Aus Syrien, sagt er mir und legt gleich noch nach daß er seit ein paar Jahren in einem Spessartkaff in der Nähe leben würde. Natürlich frage ich ihn wie er hier her gekommen wäre - mit dem Bus ;-) Klar aus dem Kaff, nee, wie bist du nach Europa gekommen? Übers Mittelmeer mit dem Boot. Respekt! Wir rauchten und unterhielten uns noch ein Weilchen, ich fand seine Geschichte sehr interessant. Ein wirklich netter Mensch, da könnte sich so mancher Spessarter eine Scheibe davon abschneiden.
Wenn ich in Marokko bin sehe ich auch anders aus als die Einheimer dort und die fragen mich auch "wo kommst du denn her ?" Wenn ich sage aus Boutchakat, weiß ich daß das nicht das ist was sie primär hören wollen obwohl es sie sehr amüsiert. Aus Allemania und dann unterhalten wir uns und machen Späße ;-) Tolle Menschen.
Mir geht dieses Gutmenschentum und diese Gleichmacherei zunehmend auf den Sack und ich kann mich des Gefühls immer weniger erwehren, daß immer mehr Leute völlig verspannt durchs Leben eiern.
Ich finde das einfach nur traurig.
 
Zu der Thematik kann ich nur das kurzweilige und gut geschriebene neue Buch von Wolfgang Kubicki empfehlen, da wird auch das Wort um das es hier geht beleuchtet. Generell einfach sehr spannend der Begriff Meinungsfreiheit in unserer heutigen Zeit...
Ergänzend:
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Aktuell läuft auf Tagesschau24 immer wieder ein Beitrag "Bist du Rassist?".
Da mußte ich heute erfahren, daß es diskriminierend sei jemanden zu fragen "Woher kommst du?".
Im Kontext ist es wohl so zu verstehen, daß das Gegenüber anders aussieht / nicht-weiß ist.

Neulich beim Warten auf den Zug spricht mich ein "anders aussehender" junger Mann an ob er sich wohl von meinem Tabak eine Zigarette drehen dürfe. Ich reiche ihm den Tabak und frage ihn, nachdem sein Deutsch sich eben auch etwas anders anhörte "Woher kommst Du?" (aua ah) Aus Syrien, sagt er mir und legt gleich noch nach daß er seit ein paar Jahren in einem Spessartkaff in der Nähe leben würde. Natürlich frage ich ihn wie er hier her gekommen wäre - mit dem Bus ;-) Klar aus dem Kaff, nee, wie bist du nach Europa gekommen? Übers Mittelmeer mit dem Boot. Respekt! Wir rauchten und unterhielten uns noch ein Weilchen, ich fand seine Geschichte sehr interessant. Ein wirklich netter Mensch, da könnte sich so mancher Spessarter eine Scheibe davon abschneiden.
Wenn ich in Marokko bin sehe ich auch anders aus als die Einheimer dort und die fragen mich auch "wo kommst du denn her ?" Wenn ich sage aus Boutchakat, weiß ich daß das nicht das ist was sie primär hören wollen obwohl es sie sehr amüsiert. Aus Allemania und dann unterhalten wir uns und machen Späße ;-) Tolle Menschen.
Mir geht dieses Gutmenschentum und diese Gleichmacherei zunehmend auf den Sack und ich kann mich des Gefühls immer weniger erwehren, daß immer mehr Leute völlig verspannt durchs Leben eiern.
Ich finde das einfach nur traurig.
Das Problem kenne ich auch. Ich bin interessiert an anderen Menschen, natürlich will ich mich mit ihnen über Dinge austauschen, die mir fremd sind.
Wer auf die Idee gekommen ist echtes Interesse als diskriminierend zu titulieren, hat m.E. zu wenig Kontakte außerhalb seiner Blase.
 
Wer auf die Idee gekommen ist echtes Interesse als diskriminierend zu titulieren, hat m.E. zu wenig Kontakte außerhalb seiner Blase.
Blase, das ist das Stichwort. Ich kann meine Blase auch verbal absichern in dem ich einen Slang pflege der andere ausgrenzt. Damit meine ich nicht "Steuerkopflager" oder andere Fachbezeichnungen aus einem Themenbereich in dem das Gegenüber nicht firm ist, sondern in dem sich meine Alltagssprache vom Allgemeinverständlichen über Maße entfernt. Die Geschichte vom Turmbau ...
 
Es gehören auch noch ganz andere Dinge zur Geschichte, die aber glücklicherweise heutzutage Geschichte sind.

Man muss nur auch auf die Geschichte schauen, sie kennen, sich damit auseinandersetzen. Nur so kann es gelingen aus Geschichte zu lernen, damit sich das, was früher Mist war, nicht wiederholt.
Das mit dem Mohren und der gezeigten Darstellung rührt übrigens keineswegs aus Rassismus und Verunglimpfung sondern vielmehr aus in ganz Mitteleuropa verbreiteter Verehrung. Also das genaue Gegenteil.
Nur will das keiner mehr wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell läuft auf Tagesschau24 immer wieder ein Beitrag "Bist du Rassist?".
Da mußte ich heute erfahren, daß es diskriminierend sei jemanden zu fragen "Woher kommst du?".
Im Kontext ist es wohl so zu verstehen, daß das Gegenüber anders aussieht / nicht-weiß ist.

Neulich beim Warten auf den Zug spricht mich ein "anders aussehender" junger Mann an ob er sich wohl von meinem Tabak eine Zigarette drehen dürfe. Ich reiche ihm den Tabak und frage ihn, nachdem sein Deutsch sich eben auch etwas anders anhörte "Woher kommst Du?" (aua ah) Aus Syrien, sagt er mir und legt gleich noch nach daß er seit ein paar Jahren in einem Spessartkaff in der Nähe leben würde. Natürlich frage ich ihn wie er hier her gekommen wäre - mit dem Bus ;-) Klar aus dem Kaff, nee, wie bist du nach Europa gekommen? Übers Mittelmeer mit dem Boot. Respekt! Wir rauchten und unterhielten uns noch ein Weilchen, ich fand seine Geschichte sehr interessant. Ein wirklich netter Mensch, da könnte sich so mancher Spessarter eine Scheibe davon abschneiden.
Wenn ich in Marokko bin sehe ich auch anders aus als die Einheimer dort und die fragen mich auch "wo kommst du denn her ?" Wenn ich sage aus Boutchakat, weiß ich daß das nicht das ist was sie primär hören wollen obwohl es sie sehr amüsiert. Aus Allemania und dann unterhalten wir uns und machen Späße ;-) Tolle Menschen.
Mir geht dieses Gutmenschentum und diese Gleichmacherei zunehmend auf den Sack und ich kann mich des Gefühls immer weniger erwehren, daß immer mehr Leute völlig verspannt durchs Leben eiern.
Ich finde das einfach nur traurig.
Ja, finde ich völlig albern. Genauso wie dieses gekünstelte Boomerbashing (nein, ich bin nicht betroffen). Wahrscheinlich typisch deutsch, daß man immer alles so verkrampft sehen und alles so übertreiben muß. Echter Diskurs, das liegt "dem Deutschen" leider fern. Da hat man lieber ein Schema und eine ordentliche Schablone, und da kann man dann alles schön einsortieren und (verbal) drauflosschlagen.
Fernsehen ist sowieso mist, das habe ich mir seit Jahren nicht mehr angetan, das Spiegelabo gekündigt, herrlich! Ruhe.
 
Das Problem kenne ich auch. Ich bin interessiert an anderen Menschen, natürlich will ich mich mit ihnen über Dinge austauschen, die mir fremd sind.
Wer auf die Idee gekommen ist echtes Interesse als diskriminierend zu titulieren, hat m.E. zu wenig Kontakte außerhalb seiner Blase.
Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber so einfach ist dann auch nicht immer. Es gibt genügend Leute die halt nicht nur "ne interessante Story" für andere sein wollen sondern sich als mehr sehen als zum Beispiel ihre Herkunft oder ihre Geschichte. Genauso wie es Leute gibt die nach Zugehörigkeit streben und durch dieses gut gemeinte Interesse wieder in die Rolle des anders sein gepackt werden. Die Umstände und Menschenkenntnis sind wichtig um einschätzen zu können was wann wie rüberkommt, denn das was du zB als echtes Interesse siehst kann in anderen Situationen sehr wohl diskriminierend oder zumindest verallgemeinernd wirken. Auch wenn an der Situation selbst erstmal nichts auszusetzen ist. Das kann man wenn man längere Zeit im Ausland ist (nicht als touri) als Deutscher genauso erfahren, habe ich schon selbst erlebt. Irgendwann willst du halt nicht mehr zum 10. mal was über dich erzählen nur weil man woanders herkommt auch wenn die Einzelperson vielleicht ohne bösen Gedanken an mir interessiert war.
 
Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber so einfach ist dann auch nicht immer. Es gibt genügend Leute die halt nicht nur "ne interessante Story" für andere sein wollen sondern sich als mehr sehen als zum Beispiel ihre Herkunft oder ihre Geschichte. Genauso wie es Leute gibt die nach Zugehörigkeit streben und durch dieses gut gemeinte Interesse wieder in die Rolle des anders sein gepackt werden. Die Umstände und Menschenkenntnis sind wichtig um einschätzen zu können was wann wie rüberkommt, denn das was du zB als echtes Interesse siehst kann in anderen Situationen sehr wohl diskriminierend oder zumindest verallgemeinernd wirken. Auch wenn an der Situation selbst erstmal nichts auszusetzen ist. Das kann man wenn man längere Zeit im Ausland ist (nicht als touri) als Deutscher genauso erfahren, habe ich schon selbst erlebt. Irgendwann willst du halt nicht mehr zum 10. mal was über dich erzählen nur weil man woanders herkommt auch wenn die Einzelperson vielleicht ohne bösen Gedanken an mir interessiert war.
Schon richtig, aber irgendwie will man doch mit den Menschen (allen) ins Gespräch kommen, wenn das klappt kommt man von alleine auf andere Themen, Allgemeines, Alltägliches und überhaupt. Worüber sich halt Menschen die in der selben Gegend leben unterhalten.
 
Schon richtig, aber irgendwie will man doch mit den Menschen (allen) ins Gespräch kommen, wenn das klappt kommt man von alleine auf andere Themen, Allgemeines, Alltägliches und überhaupt. Worüber sich halt Menschen die in der selben Gegend leben unterhalten.
Das stimmt, bei wirklichen sozialen Kontakten ist da ja auch nichts bei. Was so verallgemeinernd ist ist aber dieser Reflex den viele zu haben scheinen als aller erstes jeden mit ner anderen Hautfarbe zu fragen wo er her käme und direkt voraus setzt dass diese Person von woanders her kommt. Über anderen Austausch von Herkunft beschwert sich ja auch niemand.
 
Ich stimme dir grundsätzlich zu, aber so einfach ist dann auch nicht immer. Es gibt genügend Leute die halt nicht nur "ne interessante Story" für andere sein wollen sondern sich als mehr sehen als zum Beispiel ihre Herkunft oder ihre Geschichte. Genauso wie es Leute gibt die nach Zugehörigkeit streben und durch dieses gut gemeinte Interesse wieder in die Rolle des anders sein gepackt werden. Die Umstände und Menschenkenntnis sind wichtig um einschätzen zu können was wann wie rüberkommt, denn das was du zB als echtes Interesse siehst kann in anderen Situationen sehr wohl diskriminierend oder zumindest verallgemeinernd wirken. Auch wenn an der Situation selbst erstmal nichts auszusetzen ist. Das kann man wenn man längere Zeit im Ausland ist (nicht als touri) als Deutscher genauso erfahren, habe ich schon selbst erlebt. Irgendwann willst du halt nicht mehr zum 10. mal was über dich erzählen nur weil man woanders herkommt auch wenn die Einzelperson vielleicht ohne bösen Gedanken an mir interessiert war.
Ja, stimme ich zu. Ich stelle solche Fragen rund um die Herkunft üblicherweise auch nicht beim ersten Kontakt. Vermutlich intuitiv aus den Gründen, die du anführst. Beim zweiten oder dritten Kontakt Offensichtliches nicht anzusprechen, würde ich aber als (demonstratives) Desinteresse verstehen.

Die Ausnahme:
Gewisse Nationalitäten erkenne ich ziemlich sicher am besonderen Singsang in der Sprache. Da frage ich auch beim ersten Kontakt auf den Kopf zu (ob meine Vermutung stimmt) und das führte bislang zu 100% zur Freude meines Gegenübers. Vermutlich, weil das weniger offensichtlich und platt ist, als Äusserlichkeiten.
 
Ich hab ihm das auch nicht direkt an den Kopf geballert, erstmal ging es ja um Rauchwaren und dann haben wir uns natürlich auch erstmal etwas gegenseitig beglotzt ;-)
 
Übrigens:
"Wo kommen Sie her"? Düsseldorf.
"Nein, wo sie geboren sind?" Wuppertal.
"Nein, ich meine, was ist ihr Vater für ein Landsmann"? Deutscher.

100fach erlebt :D
Mein Freund Heinrich, ein Lampertheimer, auf Geschäftsreise wird vom Geschäftspartner auf türkisch angesprochen. Er: I dont`t speak turkish, Antwort: ah Arab!
 
Schon richtig, aber irgendwie will man doch mit den Menschen (allen) ins Gespräch kommen, wenn das klappt kommt man von alleine auf andere Themen, Allgemeines, Alltägliches und überhaupt. Worüber sich halt Menschen die in der selben Gegend leben unterhalten.

Wenn man Dir so zuhört könnte man meinen Du bist Friseur, Taxler oder sonst irgendwie Angehöriger eines oft sehr kommunikativen Berufsstandes. 😃

Was mir in Zeiten der Kommunikation übers Internet oft verloren geht ist, dass es jenseits der verbalen auch eine non-verbale Kommunikation gibt. Momentan durch Masken leider sehr erschwert.
Diese non-verbale Kommunikation ist mindestens so wichtig wie die verbale.
In passender Situation ist eine freundliches Interesse bekundende Frage nach der Herkunft ganz anders zu bewerten, als es die dogmatische political correctness uns glauben machen will.
 
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