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Dawes Stratos Reynolds 531c Rennrad - wollte ich schon immer mal ausprobieren....

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Im letzten Jahr ist mir ein Dawes 531c Frameset über den Weg gelaufen. Der Rahmen hat die passende Größe (57 c-t, Oberrohr 55,6 c-c) und ich wollte eigentlich schon immer mal ein Dawes Rennrad testen. Da ich nicht unbedingt ein weiteres Rennrad brauchte, hat mich nur das relativ lange Bremsmaß (bei kurzem Bremsmaß), dazu bewogen das Rahmenset zu kaufen (ich fahre gerne breitere 28-30mm Reifen). (Nachtrag: die Gabel hat leider ein sehr kurzes Bremsmaß, mehr als 25mm Reifen passen dort nicht) Als zusätzliches Rennrad mdRzA kann ich den Rahmen also nutzen, bzw. auch als Ersatz in die Garage hängen, falls mal einer meiner Bridgestone Rahmen defekt geht (eigentlich unwahrscheinlich), einen Unfall hat oder gestohlen wird. Ggf. hänge ich auch gleich einen Nady dran, mal sehen....

Der Dawes Rahmen ist komplett aus Reynolds 531c incl. Gabel. Anhand der im Oberrohr verlegten Bremszüge kann er ab 1993 datiert werden. Dh 130mm Einbaubreite. Gabelkopf und Sattelklemme sind Microfusion und der Rest ist Guss Blech. Es gab auch einen Rahmen in 653, dieser hatte aber laut Katalog alle Muffen aus Microfusion. Meine Tretlagermuffe sieht nach Blech aus. Dann gibt es noch 3 Rohre 501 Rahmen, die haben aber langes Bremsmaß mit Ösen und eine Unicrowngabel. Alle Indizien incl. dem Gewicht deuten auf 531c komplett. So hatten die 1994er Modelle eine sehr haltbare klare Pulverbeschichtung über dem Nasslack, so dass so ein Rahmen eher nicht nachlackiert wird. Ich tippe mal auf einen 1993er Rahmen. Damit wäre es das Modell "Stratos" bzw. "Impulse".

Den Neulack fand ich nicht so schlimm, da die Dawes Rennradrahmen in den 90ern meist eine sagen wir mal gewöhnungsbedürftige Farbgebung hatten. Der Rahmen ist zwar ordentlich aber nicht perfekt neu lackiert worden. Dabei ist zwar der vorhergehende Lack entfernt worden aber leider wurden vorher nicht die vielen Lötreste um diverse Muffen (Tretlager, Gabelkrone) entfernt. Insgesamt hat es ein wenig an der ordentlichen Vorbereitung des Rahmens gefehlt. Da ich das Rad ja als Gebrauchsrad nehmen möchte nicht so schlimm. Wenn mir der Rahmen gut gefällt kann ich ihn immer noch ordentlich vorbereiten und in british racing green colorieren. Hier mal der Lieferzustand.....

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Ein paar spontane Gedanken zum Rahmen:

Es fehlt der Chrom. Die Muffen sind eher klobig. Auf den Ausfallenden fehlt ein Schriftzug. Mit einem Italiener kann der Rahmen optisch nicht mithalten. Sonst aber sehr klassisch. Für 1993 sehen die Muffen eher altbacken im positiven Sinne aus. Gut gefällt mir die Spitze an der Sattelklemmmuffe.

Auch die vielen Lötreste fallen auf. Bei diesem Rahmen sind es extrem viel (siehe Bilder vom Tretlager, aber auch am Gabelkopf innen). Die meisten Dawes Rahmen sehen besser aus, sind aber in der Regel nicht perfekt. Hier wurde nicht sauber gearbeitet bzw. nicht nachgearbeitet. Das ist der Grossserienproduktion geschuldet. Wobei Bridgestone (Japan) in Grossserienproduktion mit Hilfe von Lötrobotern nahezu perfekte Rahmen gebaut hat, bei denen manch ein Maestro blass geworden wäre. Bei einer Neulackierung könnten aber die Lötreste am Rahmen vorher entfernt werden.

Auf der Plusseite hat man den nahtlosen 531c Rohrsatz komplett, im Oberrohr verlegte Bremszüge und Microfusionsmuffen für Gabelkopf und Sattelstützklemmung. Das ist in der Liga von der Gazelle CM oder Bridgestone RB-1 und deutlich über dem RB-2.

Für Baujahr 1993 sieht der Rahmen insgesamt ein wenig altmodisch aus (was ja im Räder bis 1990 Forumsteil nicht von Nachteil ist...). Die klobigen Muffen, der eingelötete Steg am Tretlager und die horizontalen Ausfallenden. Modern sind nur die hässlichen Gummiteile für die Bremszugdurchführung am Oberrohr.

Auch verglichen zu einer Gazelle Champion Mondial aus den 90ern, die ja mit dem gleichen Rohrsatz hergestellt wurde, wirkt der Rahmen schlechter verarbeitet und hat weniger Finesse. Das Bremsmaß scheint allerdings ähnlich lang (bei kurzem Bremsmaß), so dass die Gazelle CM wohl beim Test als Benchmark herhalten muss.
 
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Re: Dawes Stratos Reynolds 531c Rennrad - wollte ich schon immer mal ausprobieren....
Microfusione = Feinguss. Unterscheiden musst du also zwischen Guss- und Blechmuffen.
Der Rahmen gibt bestimmt ein schönes Gebrauchsrad ab. Sowas gefällt mir ja prinzipiell auch ganz gut. Schade nur, dass keine Schutzblechösen dran sind.
 
Microfusione = Feinguss. Unterscheiden musst du also zwischen Guss- und Blechmuffen.
Der Rahmen gibt bestimmt ein schönes Gebrauchsrad ab. Sowas gefällt mir ja prinzipiell auch ganz gut. Schade nur, dass keine Schutzblechösen dran sind.
Ja, war nur an einer Stelle falsch. Ich habe es geändert. Unterschied ist ja klar: gebogenes Blech oder Feinguss.

Der Rahmen hat ja kurzes Bremsmaß mit viel Reifenfreiheit und wurde als "richtiger" Rennrahmen verkauft. Mit Ösen und langem Bremsmaß gibt es aus diesem Jahrgang noch die 501 tre tubi Rahmen. Die haben aber eine Taiwan Unicrown Gabel und fallen damit insgesamt ein wenig ab. Und der Stratos 531 (ohne c) Rahmen vor 1993, ohne innenverlegten Bremszug leicht zu identifizieren, hat auch langes Bremsmaß und Ösen. Hat aber auch längere Kettenstreben. Sicher optimal für Schutzblechmontage.

Ohne Decals und ohne Reynolds Sticker ist der Rahmen auch schön unauffällig. Vorne ist das übliche Dawes Blechemblem dran und an den Streben ist Dawes eingraviert. Also nichts was erst mal aufregend ist und ins Auge fällt. Mal sehen wie er fährt, dass ist ja eigentlich das Entscheidende.....
 
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Die Kompletträder wurden 1993/94 in den Rahmenhöhen (c-t) 51, 54, 57, 60 und 63 cm angeboten. Einzelne Rahmen gab es (in Deutschland) nicht zu kaufen.

Die Rahmengeo:
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Ganz passend habe ich auch den 93er Reynolds Katalog auf der Festplatte. Hier ein Ausschnitt zum 531c Rohrsatz...

reynolds531c-jpg.995065


Im 1993er Dawes Katalog finden sich, direkt unter dem Top-Modell Stratos mit 653 Rahmen und Ultegra, vier verschiedene Räder mit dem 531c Rahmen:

Einmal das "Stratos EP" mit Campa Mirage.

stratosEP.jpg


Dann der Bestseller "Stratos STI" mit Shimano 105

stratosSTI.jpg


Und mit Unterrohrschalthebeln gabe es ein "Stratos" in einer abenteuerlichen Farbkombi...

stratos.jpg


Und dann ein Budget Modell "Impulse" mit dem 531c Rahmen und Shimano Exage Gruppe. Erinnert mich ein wenig an mein Bridgestone RB-2. Im 94er Katalog steht zum Impulse: "Judged to be The 450 Pound racer champion in their '93 Best Buy Awards, Cycling Plus magazine concluded that The Dawes Impulse rode just as capably as bikes twice the price...."

impulse.jpg



Wer jetzt in die Dawes Kataloge tiefer einsteigen möchte, der schaut in meinen Galaxy Thread:

https://www.rennrad-news.de/forum/t...synthesis-einkaufsthread.175431/#post-5040920
 
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Die Kompletträder wurden 1993/94 in den Rahmenhöhen (c-t) 51, 54, 57, 60 und 63 cm angeboten. Einzelne Rahmen gab es nicht zu kaufen.

Der 57 c-t Rahmen hat ein 56cm c-c Oberrohr. Wenn ich mehr zur Geo der Rahmen rausfinde, dann werde ich das hier einfügen.

Ganz passend habe ich auch den 93er Reynolds Katalog auf der Festplatte. Hier ein Ausschnitt zum 531c Rohrsatz...

reynolds531c-jpg.995065


Im 1993er Dawes Katalog finden sich, direkt unter dem Top-Modell Stratos mit 653 Rahmen und Ultegra, vier verschiedene Räder mit dem 531c Rahmen:

Einmal das "Stratos EP" mit Campa Mirage.

Anhang anzeigen 1074065

Dann der Bestseller "Stratos STI" mit Shimano 105

Anhang anzeigen 1074067

Und mit Unterrohrschalthebeln gabe es ein "Stratos" in einer abenteuerlichen Farbkombi...

Anhang anzeigen 1074069

Und dann ein Budget Modell "Impulse" mit dem 531c Rahmen und Shimano Exage Gruppe. Erinnert mich ein wenig an mein Bridgestone RB-2. Im 94er Katalog steht zum Impulse: "Judged to be The 450 Pound racer champion in their '93 Best Buy Awards, Cycling Plus magazine concluded that The Dawes Impulse rode just as capably as bikes twice the price...."

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Bei den Farbgebungen ist es wirklich nicht schlimm, dass dein Rahmen überlackiert ist. Obwohl der rote Exage-Rahmen ist eigentlich ganz nett
 
Ich habe mir mal die Historie der 531c Rennrahmen bei Dawes angesehen. Dawes hatte schon immer Rennrahmen mit Reynoldsrohren angeboten. Ich habe jetzt mal 1978 angefangen und da war z.B. das Topmodell "Double Blue" aus 531 (ohne dem c) und mit Ösen für Schutzbleche. Das belegt ganz gut, dass eher vielseitige Rahmen für den alltäglichen Einsatz gebaut wurden und eben nicht für ein Rennteam.

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Ab dem 82er Katalog heisst das Topmodell "Imperial" und hat immer noch den 531 Rohrsatz und Ösen. Die Rahmen haben parallele 73° Sitzrohr und Lenkwinkel und eine etwas längere Kettenstrebe.

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Der 531c Rohrsatz wurde 1986 beim Modell "Imperial" eingeführt. Die Modelle darunter haben weiterhin den 531 Rohrsatz. Auch die Geo und die Ösen bleiben bei allen Modellen unverändert.

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1988 wurde mit dem Modell "Equinox" ein neues 531c Topmodell mit kurzem Bremsmaß, steilerem Sitzrohrwinkel (74°) und kürzeren Kettenstreben und Radstand vorgestellt. Das ist quasi der direkte Urahn meines Rahmens, noch komplett mit Blechmuffen und 126mm Einbaubreite.

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Im Jahr 1988 wurde auch der Modellname "Stratos" eingeführt. Das Stratos übernimmt die Rahmengeometire des bisherigen Imperials. Nur Gabel und Hauptrohre sind aus 531.

1990 wurde ganz schön aufgerüstet. Das Topmodell heisst jetzt "Omega", hat einen kompletten Satz Microfusionsmuffen und ist aus dem 653 Rohrsatz. Rahmengeometrie entspricht dem alten "Equinox". Einen 531c Rohrsatz gibt es gar nicht mehr im Programm. Dafür weiter das "Stratos" mit 531 und Ösen.

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1991 heisst das unveränderte 653 Topmodell auf einmal "Linear". Das "Stratos" bleibt unverändert mit 531 und Ösen im Programm.

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1993, dem mutmaßlichen Baujahr meines Rahmens, ist weiterhin das "Linear" das Topmodell mit 653 und einem kompletten Satz Microfusionsmuffen. Der Bremszug ist jetzt im Oberrohr verlegt.

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Das Modell "Stratos" hat zum ersten Mal den 531c Rohrsatz und wird 1993 mit 3 verschiedenen Gruppen angeboten. Die Räder hatte ich ja weiter oben schon bebildert. Das Stratos hat jetzt auf einmal einen Rahmen mit kurzem Bremsmaß und ohne Ösen mit steilem Sitzrohrwinkel. Und auch das im Oberrohr verlegte Bremskabel und die Sattelmuffe und Gabelkopf in Microfusion sind neu. Eigenlich der direkte Nachfolger des 1988er "Equinox".

1994 bleibt das Line-up unverändert, nur die Farben ändern sich. Hervorzuheben ist die klare Pulverbeschichtung über der Nasslackierung. Die Dawes Rahmen hatten vorher und hinterher nie einen besseren Lack.

Die Historie der Rennräder mit Rahmen aus Reynoldsrohren endet bei Dawes dann ziemlich schnell. Es kann noch vereinzelte Rennräder aus England nach 1994 geben (andere Farben, die nicht in den Katalogen auftauchen), nach Deutschland wurde aber nicht mehr direkt importiert. Dawes hat dann TIG-geschweisste Stahl- bzw. Alurahmen aus Taiwan importiert (nur das Galaxy Tourenrad wurde weiterhin mit Reynoldsrohren in England gebaut).

Hier noch das 94er "Linear" mit 653 Rahmen....

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Ich habe mir mal die Historie der 531c Rennrahmen bei Dawes angesehen. Dawes hatte schon immer Rennrahmen mit Reynoldsrohren angeboten. Ich habe jetzt mal 1978 angefangen und da war z.B. das Topmodell "Double Blue" aus 531 (ohne dem c) und mit Ösen für Schutzbleche. Das belegt ganz gut, dass eher vielseitige Rahmen für den alltäglichen Einsatz gebaut wurden und eben nicht für ein Rennteam.

Anhang anzeigen 1074224

Ab dem 82er Katalog heisst das Topmodell "Imperial" und hat immer noch den 531 Rohrsatz und Ösen. Die Rahmen haben parallele 73° Sitzrohr und Lenkwinkel und eine etwas längere Kettenstrebe.





Anhang anzeigen 1074231

Der 531c Rohrsatz wurde 1986 beim Modell "Imperial" eingeführt. Die Modelle darunter haben weiterhin den 531 Rohrsatz. Auch die Geo und die Ösen bleiben bei allen Modellen unverändert.

Anhang anzeigen 1074235

1988 wurde mit dem Modell "Equinox" ein neues 531c Topmodell mit kurzem Bremsmaß, steilerem Sitzrohrwinkel (74°) und kürzeren Kettenstreben und Radstand vorgestellt. Das ist quasi der direkte Urahn meines Rahmens, noch komplett mit Blechmuffen und 126mm Einbaubreite.

Anhang anzeigen 1074237

Im Jahr 1988 wurde auch der Modellname "Stratos" eingeführt. Das Stratos übernimmt die Rahmengeometire des bisherigen Imperials. Nur Gabel und Hauptrohre sind aus 531.

1990 wurde ganz schön aufgerüstet. Das Topmodell heisst jetzt "Omega", hat einen kompletten Satz Microfusionsmuffen und ist aus dem 653 Rohrsatz. Rahmengeometrie entspricht dem alten "Equinox". Einen 531c Rohrsatz gibt es gar nicht mehr im Programm. Dafür weiter das "Stratos" mit 531 und Ösen.

Anhang anzeigen 1074238

1991 heisst das unveränderte 653 Topmodell auf einmal "Linear". Das "Stratos" bleibt unverändert mit 531 und Ösen im Programm.

Anhang anzeigen 1074242

1993, dem mutmaßlichen Baujahr meines Rahmens, ist weiterhin das "Linear" das Topmodell mit 653 und einem kompletten Satz Microfusionsmuffen. Der Bremszug ist jetzt im Oberrohr verlegt.

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Das Modell "Stratos" hat zum ersten Mal den 531c Rohrsatz und wird 1993 mit 3 verschiedenen Gruppen angeboten. Die Räder hatte ich ja weiter oben schon bebildert. Das Stratos hat jetzt auf einmal einen Rahmen mit kurzem Bremsmaß und ohne Ösen mit steilem Sitzrohrwinkel. Und auch das im Oberrohr verlegte Bremskabel und die Sattelmuffe und Gabelkopf in Microfusion sind neu. Eigenlich der direkte Nachfolger des 1988er "Equinox".

1994 bleibt das Line-up unverändert, nur die Farben ändern sich. Hervorzuheben ist die klare Pulverbeschichtung über der Nasslackierung. Die Dawes Rahmen hatten vorher und hinterher nie einen besseren Lack.

Die Historie der Rennräder mit Rahmen aus Reynoldsrohren endet bei Dawes dann ziemlich schnell. Es kann noch vereinzelte Rennräder aus England nach 1994 geben (andere Farben, die nicht in den Katalogen auftauchen), nach Deutschland wurde aber nicht mehr direkt importiert. Dawes hat dann TIG-geschweisste Stahl- bzw. Alurahmen aus Taiwan importiert (nur das Galaxy Tourenrad wurde weiterhin mit Reynoldsrohren in England gebaut).

Hier noch das 94er "Linear" mit 653 Rahmen....

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Interessante Übersicht 👍

Aber warum gabs nie die Top-Rahmen mit Top-Gruppen? Das höchste der Gefühle waren 600/Tricolore? Warum keine Dura Ace, (Super) Record oder Superbe? Oder gar was französisches...

Gerade beim 653er wundert mich das doch sehr
 
Interessante Übersicht 👍

Aber warum gabs nie die Top-Rahmen mit Top-Gruppen? Das höchste der Gefühle waren 600/Tricolore? Warum keine Dura Ace, (Super) Record oder Superbe? Oder gar was französisches...

Gerade beim 653er wundert mich das doch sehr
War überall so. 653 hab ich serienmäßig immer mit 600 gesehen (z.B. Raleigh).
Generell waren Fertigräder um 1990 und später oft mit Spitzenrahmen ausgestattet und mit "funktioneller" Bestückung.
 
War überall so. 653 hab ich serienmäßig immer mit 600 gesehen (z.B. Raleigh).
Generell waren Fertigräder um 1990 und später oft mit Spitzenrahmen ausgestattet und mit "funktioneller" Bestückung.
Dass das ab Ende der 80er der Fall war ist mir klar und auch dass viele hochwertige Rahmen "nur" mit 600er Gruppe ausgestattet wurden. Aber um 1980 rum (+/- ein paar Jahre) wurde doch bei vielen Herstellern das Top-Modell anders ausgestattet - und sei es nur/primär für den Katalog.

Zb beim 82er Imperial spricht für mich nichts für Topmaterial. (Was nicht heißen soll, dass das nicht alles voll seinen Zweck erfüllt.)
 
Interessante Übersicht 👍

Aber warum gabs nie die Top-Rahmen mit Top-Gruppen? Das höchste der Gefühle waren 600/Tricolore? Warum keine Dura Ace, (Super) Record oder Superbe? Oder gar was französisches...

Gerade beim 653er wundert mich das doch sehr
Dawes ist ja ein Vollsortimenter, so wie Hercules bei uns. Die haben Kompletträder für den britischen Massenmarkt produziert. Raleigh, als direkter Mitbewerber, hatte seine SBDU Unit für die richtigen Rennrahmen. Dawes hat nie internationale Radteams gesponsort. Wenn man sich die Kataloge anschaut, dann sind es Räder für die ganze Familie und eben den ambitionierten Rennradfahrer. Zum 78er "Double Blue" steht ja eigentlich alles im Katalog: "The ultimate Top of our sports range, offering fantastic value for the Clubman wishing to emulate the Pro's."

Anfang der 90er hat ein Linear mit 653 Rahmen und Ultegra DM 2495 UVP gekostet. Für deutlich unter 2000 hat man ein Rennrad mit Ultegra bekommen, z.B. mit No-Name Stahlrahmen beim Bornmann in Kassel oder ein Alukomplettrad. Von den Linear wurden in Deutschland nicht viele verkauft.....

Eine komplette Dura Ace Gruppe hatte damals rund das Doppelte von einer Ultegra Gruppe gekostet. Dann hätte man vielleicht noch ein paar bessere Anbauteile verwenden müssen, die Dawes sonst nicht brauchte. So ein Rad wäre auf einen UVP von 4000 DM gekommen und hätte quasi keine Abnehmer gefunden. Wir haben ja heute die Möglichkeit die Top-Gruppen an die Rahmen zu schrauben. In England gab es die Rahmen aber auch einzeln.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Reynolds und Dawes im Raum Birmingham ansässig waren und Dawes sein komplettes Progamm mit Reynoldsrohren produziert hat und einer der wichtigsten Abnehmer war. Stahl wurde ja Anfang der 90er von Alu und Carbon langsam abgelöst und ich denke mal die 653 Rohrsätze sind für Dawes viel preiswerter im Einkauf gewesen als für einen kleinen Rahmenbauer.
 
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So einen Rahmen habe ich auch noch abzugeben.
Rahmenhöhe 60 cm Mitte bis Ende 58,5 cm Mitte bis Mitte, Oberrohr 56 cm Mitte bis Mitte, Einbaubreite Hinterrad 127mm
Hier für 100€ +Versand ( 15€ in D).
Hast Du ihn genau in den Farben und in welchem Zustand? 60 ist mir eigentlich zu groß aber die Farbkombination reizt mich
 
Dawes ist ja ein Vollsortimenter, so wie Hercules bei uns. Die haben Kompletträder für den britischen Massenmarkt produziert. Raleigh, als direkter Mitbewerber, hatte seine SBDU Unit für die richtigen Rennrahmen. Dawes hat nie internationale Radteams gesponsort. Wenn man sich die Kataloge anschaut, dann sind es Räder für die ganze Familie und eben den ambitionierten Rennradfahrer. Zum 78er "Double Blue" steht ja eigentlich alles im Katalog: "The ultimate Top of our sports range, offering fantastic value for the Clubman wishing to emulate the Pro's."

Anfang der 90er hat ein Linear mit 653 Rahmen und Ultegra DM 2495 UVP gekostet. Für deutlich unter 2000 hat man ein Rennrad mit Ultegra bekommen, z.B. mit No-Name Stahlrahmen beim Bornmann in Kassel oder ein Alukomplettrad. Von den Linear wurden in Deutschland nicht viele verkauft.....

Eine komplette Dura Ace Gruppe hatte damals rund das Doppelte von einer Ultegra Gruppe gekostet. Dann hätte man vielleicht noch ein paar bessere Anbauteile verwenden müssen, die Dawes sonst nicht brauchte. So ein Rad wäre auf einen UVP von 4000 DM gekommen und hätte quasi keine Abnehmer gefunden. Wir haben ja heute die Möglichkeit die Top-Gruppen an die Rahmen zu schrauben. In England gab es die Rahmen aber auch einzeln.

Man sollte auch nicht vergessen, dass Reynolds und Dawes im Raum Birmingham ansässig waren und Dawes sein komplettes Progamm mit Reynoldsrohren produziert hat und einer der wichtigsten Abnehmer war. Stahl wurde ja Anfang der 90er von Alu und Carbon langsam abgelöst und ich denke mal die 653 Rohrsätze sind für Dawes viel preiswerter im Einkauf gewesen als für einen kleinen Rahmenbauer.
Versteh ich alles, nachvollziehen kann ichs aber nicht komplett. Vor allem bei der Größe von Dawes. Da hätte man doch alleine für Prestige und die Show einen Top-Rahmen auch mit Top-Gruppe "anbieten" können. Du spichst ja selber Hercules an - bei denen gabs ja durchaus auch Rahmen mit "mehr" als einer 600er ;-)
Und auch bei Raleigh erhielten teilweise Worksop-Rahmen eine Dura Ace oder (Nouvo) Record verpasst...

Aber egal - kann Dawes ja eh nix mehr dran ändern 😅
 
Bei der Farbkombi muss man schon ein gutes Selbstbewusstsein haben.......

Ein anderer Gabelkopf als bei meinem Rahmen. Sollte laut 93er Katalog Microfusion sein. Wenn ich das Katalogbild hochskaliere, sehe ich da eher den Gabelkopf meiner Gabel. Vielleicht schaust Du mal von unten rein ob am Gabelkopf ggf. eine Schweissnaht zu sehen ist....

img_1229-jpg.1073987
 
Nicht dein Ernst….
Du definierst deinen Selbstwert über die Lackierung deiner Rahmen?
Im "Biete" würde ich jetzt nichts schreiben. Aber es ist ja hier nicht der Verkaufsthread.....

Bei dem Rahmen habe ich folgende Bilder vor mir: Protagonist, kurz vor der Pensionierung, kommt mit seinem brombeer/gelben Stratos zur Clubausfahrt. Folgende "Clubmen" sind schon da: einer mit einem Bianchi, ein Gios, eine Gazelle in Eierschale und ein Colnago (muss ja sein) in bunt. Wer jetzt nicht selbstbewusst genug ist um die Kommentare der Clubkameraden zu überstehen, der kommt bei der nächsten Ausfahrt mit einem De Rosa in uni.....

Das mag alles ganz anders ablaufen, ggf. bekommt man sogar positive Kommentare für die 90er Farbkombi. Einfach ausprobieren....
 
Wer jetzt nicht selbstbewusst genug ist um die Kommentare der Clubkameraden zu überstehen, der kommt bei der nächsten Ausfahrt mit einem De Rosa in uni.....
Kommt darauf an wie viel PS man im Vergleich zu den Mitfahrern in den Beinen hat. 😉
Hängt man alle ab, sind die Kumpels beim nächsten Mal auch mit so einem Paradiesvogel am Start. 😎
 
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