Fazit zum Greipel Buch:
Es fehlen aus meiner Sicht viele Dinge die für einen Profi, der 17 Jahre im Geschäft unterwegs ist wert sind, darüber in der Autobiographie zu sprechen.
- Trainingstiere Politt, Zabel, Greipel – nix dazu im Buch…wie gestaltet sich dieses aufwendige Training, was nimmt man zu Essen/Trinken mit, was passiert unterwegs usw. usf…es ist so als habe es nicht stattgefunden. Und, dass es einen großen Teil in Greipels Leben eingenommen haben muß versteht sich von allein.
- Zum Material – außer 11er Ritzel von Campa wiederum nix im Buch…Felgenbremse /Scheibenbremse, Dahtreifen, Schlauchlos, Schlauchreifen, Laufräder, Rahmen Alu/Carbon, Sattel, Kleidung, Lenkerband usw. usf. ok wg. irgendwelcher schutzrechtlichen Markennamen mag es vll. Sinn machen aber da hätte ich mir mehr gewünscht. Das Geheimnis bleibt bis zum Schluß. Warum hatte er ständig Probleme mit dem 11er Ritzel? War die Schaltung nur falsch eingestellt? Hat sich der Rahmen verwunden? Kette Sch…? All diese Fragen bleiben leider unbeantwortet.
- Betreuer und Mechaniker – „Raoul war immer für mich da…“ „wir Reden über Gott und die Welt“ Wie war das Verhältnis zu den Mechanikern? Nix im Buch!
- Arkea-Samsic – „...da prallten Welten aufeinander“ Warum? Wegen der Sprache? Weil alle so schlecht waren? „…es waren nicht genug starke Fahrer da!“
- Mit den Namen Mark, Cav, Marcel, Sieberg, Sibi – einmal vorn im Buch Marcel Sieberg = Sibi und dann immer Sibi wie er es mit Raoul auch gemacht hat wäre ok alles andere ist Murks und verwirrt die Leser.
- Tina, Geipels Frau, schreibt auch noch und sie würde ihren Töchtern von einer Freundschaft mit einem Radprofi auf jeden Fall abraten.
- Es wird oft von „da floß das Bier…“ „hat schon am Sekt genippt…“ „…die verstehen es zu feiern…“ usw. usf. – auf der anderen Seite sieht man in dem Film Greipel „Der Gorilla“ wie er vor einer 200km Trainingsfahrt sein Müsli abwiegt und wie wichtig die Ernährung für einen Radprofi doch ist…Leute, sorry!
- Adam Hansen sein allerbester Freund - nix im Buch über das Laminieren von Carbon-Schuhen! Auch, dass Adam den Rekord der meisten GTs in Folge hält!
Hier noch so ein paar vermurkste Sätze:
S.163 „…aber die Ausschläge nach unten waren gravierender und musste ich erst einmal verdauen.“
S.165 „Ich kam in Tortoli als Erster ins Ziel, auch weil Caleb Ewan im letzten der Schuh aus den Cleats ruschte – auch bei anderen läuft nicht immer alles rund.“
Kommentar: Da fehlt irgendein Wort…welches? Hat Greipel das Buch überhaupt gelesen? Wenn ja wie oft? Hat der Co-Autor überhaupt das Buch gelesen?
S.187 „Im Rückblick war es ein Abschluß, eine Ära, ein ganzer lange Weg, der hier endete."
S.189 „Wir folgen hin, wir flogen zurück.“ „…oder 30 Kilometer vor Ziel noch eine Flasche holen durften.“
S.193 „..aber ich war völlig abgeschlagen und kam als Drittletzter im Ziel.“
S.198 „Bei der Vorbereitung zur Tour de France fühlte ich mir wie ein Boxer, der dem Sparringspartner nicht gewachsen ist und zu Boden geht.“
S.207 „…dass Andre mich davon abbrachte, auch neben Familie beruflich tätig zu sein."
S.210 „…Anruf von Raoul gewartet, der mit Entwarnung gab, nachdem Andre gestürzt war.“
S.214 „…- sie waren viel zu schmal für das Feld als auch unseren Ehrgeiz.“
S.215 „Der Streckenplaner der Tour entschuldigte sich bei mir, was mir wichtig war, in dem Moment.“
S.217 „Auch wenn es nie leicht war, hat mich dieser Gedanke leichter gemacht.“
Auch steht nichts zum tatsächlichen Gewicht in der Autobiographie und ich glaube, dass Andre zum Schluß nicht nur durch seine Gedanken leichter gewesen ist.
Bis auf das Kapitel mit Eltern und Krankheit ist das Buch gut geschrieben ansonsten eher leider NICHT, sorry! Note 5 an den Co-Autor!