Leider ist dieser Teil des Forums jetzt auch für mich relevant...
Bei Rad am Ring habe ich mir das Schlüsselbein gebrochen und bin jetzt seit zwei Wochen im Armfix.
Direkt nach dem Unfall hielten sich die Schmerzen in Grenzen und nur durch das verbogene
Schaltauge, dass meine Weiterfahrt hinderte, bin ich schließlich beim RTW gelandet. Die Sanitäter:innen konnten selbst auch nichts feststellen, meine Bewegungsfreiheit war voll da und die Schmerzen auch nach 30min noch vollkommen okay, also eher Verdacht auf irgendwas mit den Bändern. Mir wurde dann die Entscheidung überlassen, ob ich ins Krankenhaus in Daun gebracht werden soll oder an der Strecke bleibe. Da ich am nächsten Tag mit dem Auto fahren musste, habe ich mich für die Abklärung im KH entschieden, auch wenn ich mir dabei etwas blöd vorkam. Ich muss sagen, dass ich mit der Entscheidung KH oder nicht am Unfallort ziemlich überfordert war, ich weiß auch nicht, ob ich sagen würde, dass die Sanitäter:innen da mehr hätten machen können, dafür bin ich medizinisch zu ungebildet, aber die Wahrscheinlichkeit lag wahrscheinlich bei 50:50, ob ich mich in den RTW setze oder nicht.
Im KH wurden dann Röntgenbilder gemacht und der Bruch festgestellt. Laterale Fraktur Typ I, also eine Fraktur noch hinter den beiden Bändern, die das Schlüsselbein an der Schulter halten. Laut Krankenschwester hätten meine Schmerzen eigentlich stärker sein sollen, ich würde von mir jetzt auch gar nicht sagen, dass ich extrem schmerzresistent wäre, aber eine Lehre nicht unbedingt vom Grad der Schmerzen auszugehen, wenn es um Verletzungen geht. Im KH sagte mir der Arzt aus der Notaufnahme, es müsse wohl innerhalb einer Woche unbedingt operiert werden. Da ich den Mietwagen aber auch noch zurückbringen musste, entschied ich mich, mich abholen zu lassen und in Köln weiter zu behandeln.
Zweitmeinung in Köln ergab dann, dass gar nicht operiert werden müsse, da der Bruch nur leicht auseinanderlag. Die anschließenden Nachsorge in einer Praxis nach einer Woche ergab keine Verschlechterung und die weitere Diagnose, dass hier rein konservativ vorgegangen werden kann.
Nach 10 Tagen hatte ich meine erste Physioeinheit und zwei Tage später die nächste. Meine Bewegungsfreiheit ist für das Stadium sehr gut und mittlerweile bin ich in meinen Bewegungen auch nicht mehr schmerzlimitiert, ich muss vielmehr schauen, dass ich nicht zu viele Bewegungen mache. Die Zu-Hause-Übungen fühlen sich alle sehr einfach an, aber ich bleibe dennoch dabei.
Ich bin auf jeden Fall froh, das ich keine OP benötige. Ich merke aber schon, dass ich so langsam auch wieder den Arm mehr benutzen möchte, das einarmige nervt schon total.
Positiv ist, dass ich am 11 Tag nach dem Bruch zum ersten Mal wieder auf dem Trainer gesessen habe. Zunächst 45min, dann 60min, 75min und heute 90min Sweetspot als erste Intervalleinheit. Das tut sowohl meinem Körper als auch meinem Kopf gut. Wäre das nicht möglich, fiele mir so langsam die Decke auf den Kopf.
Jetzt hoffe ich natürlich, dass der Bruch schnell verheilt, mit 36 sicher nicht mehr so schnell wie das früher der Fall wäre, aber da scheint es ja durchaus größere Schwankungen zu geben, ich hoffe, meine relative Glücksträhne bleibt mir erhalten.