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Cinelli Rahmen 1956?

AW: Cinelli Rahmen 1956?

Mir sind noch zwei Sachen auf den Bildern aufgefallen:
Die Gabel scheint komplett verchromt zu sein, oder? Könnte dann eine ausgetauschte sein.
Die Ausstattung mit Bahnlaufrädern lässt auf ein spätes Leben als Winter-Trainingsrad schließen, das würde dann auch den Zustand des Tretlagers erklären. Insofern darf man den Vorbesitzer nicht unbedingt schimpfen, ggfls, war da schon Rostansatz.
 
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Wenn die Sache mit der Gabel zuträfe, könnte es sich doch eigenlich auch um einen durch die Gabel aufgestiegenen Mod.B Rahmen handeln, das entsprechende Decal fehlt ja.
Eine anderer Unterschied zwischen den Varianten ist jedenfalls bisher an mir vorbeigegangen.
 
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Mir sind noch zwei Sachen auf den Bildern aufgefallen:
Die Gabel scheint komplett verchromt zu sein, oder? Könnte dann eine ausgetauschte sein.
.

der vorbesitzer hat nach seinen auskünften die gabel abgebeizt. das müsste so auch stimmen.
der gabelkopf ist sehr sauber verchromt, während der mittelpart nur so lala ist, dh. unregelmässig/grob
aber völlig ohne rostsprenkel.
 
AW: Cinelli Rahmen 1956?

Genau das ist der Punkt.
Letztendlich muss immer eine Entscheidung getroffen werden. [...] Es sind immer gewisse Feinheiten, die eine Restauration in Fachkreisen als gelungen auszeichnen. Die Grenzen sind immer fließend und einer herrschenden Sichtweise unterworfen.
Auch bei Autos gilt: Ein oller Spachtelkäfer, ein runtergerockter Golf I oder der noch benutzte alte Fiat in einer italienischen Gasse kann viel spannender sein als das vollrestaurierte Pendant dazu. Wird eben immer seltener....
Sollten die vom menschlichen Geist ersonnenen Fortbewegungsmittel uns das Leben nicht leichter machen? Sind wir hier im Museum? Nein wir leben und fahren und schrauben an alten Rädern! Ein, zwei überlebende Cinelli reichen auch für die Nachwelt. ;)
Bei Hugo ist der Rahmen schon an der richtigen Adresse. :)
Amen. :)
 
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Hier mein seit 25 Jahren täglich und nicht zimperlich gebrauchtes Stadtrad , mir gefällt es so ausgesprochen gut, es erzählt ne ganze Menge aus seinem über 45 Jährigen Leben... ich würde es heute nicht mehr (früher hatte ich die Idee schon!) restaurieren. Und es läuft immer noch einwandfrei und macht immer noch viel Spaß beim Fahren! Hatte den Rahmen damals aus dem Sperrmüll gezogen...

Mal Offtopic oder vieleicht doch nicht:
Immer wieder schön, das Liga zu bestaunen.
Tolles Rad auch und gerade wegen der schönen Patina. Neu lackiert wäre es nur eines unter vielen.
 
AW: Cinelli Rahmen 1956?

Hier mein seit 25 Jahren täglich und nicht zimperlich gebrauchtes Stadtrad , mir gefällt es so ausgesprochen gut, es erzählt ne ganze Menge aus seinem über 45 Jährigen Leben... ich würde es heute nicht mehr (früher hatte ich die Idee schon!) restaurieren. Und es läuft immer noch einwandfrei und macht immer noch viel Spaß beim Fahren! Hatte den Rahmen damals aus dem Sperrmüll gezogen...

Könnten Fahrradrahmen doch nur Bücher schreiben...
 
AW: Cinelli Rahmen 1956?

Bin durch Zufall auf die Threads zu Cinelli im Forum gestoßen. Habe meinen Cinelli Rahmen, Type Paris - Roubaix 1952 erworben und bis 1956 im Rennbetrieb benutzt. Der Rahmen trägt die Rahmennummer 1950 und wurde aus Reynolds 531er Rohren gefertigt. Der Originalfarbton des Rahmens war bräunlichcreme mit verchromten Sattel- und Steuerrohrmuffen, ebenso die Hinterradstreben. Gabelkopf (Original mit muffenlosen hängenden Schultern) und Enden ebenfalls verchromt, Schäfte im Rahmenfarbton lackiert. Ein Highlight stellt der mit ca. 85 Jahren immer noch butterweiche BROOKS dar.

Nachdem die Original Gabelschaltung den Anforderungen des sportlichen Betriebes nicht mehr genügen konnte, wurde der Rahmen (aus heutiger Sicht leider) in einigen Punkten modifiziert, man könnte auch sagen modernisiert und die damals unmoderne Schaltung "verschmissen". Der Modernisierung fielen u.a. die gezahnten Ausfallenden zum Opfer bzw. wurden gekürzt, die Zahnung abgefeilt und ein Campy-Schaltungsauge angebracht, Zuggegenhalterungen für H-Bremse und Schaltung, ebenso wie die Rahmenanschläge der Schalthebel angelötet. Logische Folge dieser Arbeiten war eine komplette Neulackierung, wodurch natürlich auch alle Decals incl. der emaillierten Steuerrohrplakette verschütt gingen, da sich das Augenmerk damals ausschließlich auf die Funktionalität richtete und man auf derartige Details keinen besonderen Wert legte.

Der Rahmen wird von mir nach nunmehr 59 Jahren noch immer als Stadtrad benutzt und bin eigentlich froh, dass man ihm weder Herkunft noch Wert ansieht, da er ansonsten wahrscheinlich schon ohne meine Einwilligung andere Besitzer gefunden hätte.

Bin seit einiger Zeit auf der Suche nach Originalausfallenden um ev. den Originalzustand erhalten zu können, da bereits mein Sohn - selbst aktiver Radsportler - ein Auge auf den Rahmen geworfen hat.

Also, sollte jemand gezahnte Campy-Ausfallenden der Typenreihe 1001 / 1002 und/oder ein Emaille-Steurkopfschild herumliegen haben, so bitte ich um seine Meldung.

Grüße an alle Cinellifansaus Tirol
 
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Wow.
Von DEM Ding wollen wir hier auf jeden Fall Fotos sehen!
60 Jahre lebendige Geschichte bei einem einzigen Besitzer, das gibt es selbst bei Häusern nur selten. Daran würde ich gar nichts ändern wollen, schließlich hatte ja alles seinen Sinn und erzählt eine fesselnde Geschichte. Und wenn so ein Rad dann auch noch der Besitzer selbst, immerhin nicht mehr ganz jung, im Internet vorstellt - ich bin beeindruckt.
Endlich bekommen die ganzen Leute, die echte Oldtimer schamlos zu Fixies umbauen, mal einen Gegenpol.
 
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Die gewünschte Cinelli-Doku findet Ihr unter meinem Benutzeralbum (pigulstreeter) + einiges aus meinem Fundus.
Bei eigenem BJ 1937 kommt halt so einiges an "RAMSCH" zusammen.
 
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Das stimmt. Mein Vater stammt aus der gleichen Zeit, haha!
Vielen Dank für die Fotos.
 
AW: Cinelli Rahmen 1956?

Nachdem die Original Gabelschaltung den Anforderungen des sportlichen Betriebes nicht mehr genügen konnte, wurde der Rahmen (aus heutiger Sicht leider) in einigen Punkten modifiziert, man könnte auch sagen modernisiert und die damals unmoderne Schaltung "verschmissen". Der Modernisierung fielen u.a. die gezahnten Ausfallenden zum Opfer bzw. wurden gekürzt, die Zahnung abgefeilt und ein Campy-Schaltungsauge angebracht, Zuggegenhalterungen für H-Bremse und Schaltung, ebenso wie die Rahmenanschläge der Schalthebel angelötet. Logische Folge dieser Arbeiten war eine komplette Neulackierung, wodurch natürlich auch alle Decals incl. der emaillierten Steuerrohrplakette verschütt gingen, da sich das Augenmerk damals ausschließlich auf die Funktionalität richtete und man auf derartige Details keinen besonderen Wert legte.
Abgesehen davon, dass ein Rad, das erst wenige Jahre alt war/ist, natürlich weder damals noch heute (in einer vergleichbaren Konstellation) als bewahrenswerte Antiquität gelten konnte/kann, zumal mit eindeutig veralteter technischer Ausstattung, hatte man es ja in den fortschrittsoptimistischen 1950er Jahren nicht so mit den alten Sachen; auch wirklich wertvolle alte Möbel landeten da oft einfach im Sperrmüll oder im Ofen, und mein Vater (Jahrgang 1934) hatte das volle Einverständnis seiner Eltern, als er den ererbten Regulator (eine Wanduhr) aus der Zeit der Jahrhundertwende von den "häßlichen Schnörkeln" befreite, um ihn zu "modernisieren".
Und was kaufte man sich 1955 als Student und Führerschein-Neuling mit wenig Geld ? Ein Auto für 200 Mark, das man sich irgendwie gerade so leisten konnte (oder eigentlich eher nicht ...), natürlich ein Auto, das sonst am Markt nicht so begehrt war, ein Vorkriegsauto, zwar gut erhalten, da über den Krieg aufgebockt (und danach auch, weil der Besitzer, ein Offizier nicht aus Rußland zurückgekommen war), aber eben etwa 18 Jahre alt, technisch altmodisch und mit ordentlichem Spritdurst: ein Horch (und für dieses Geld hätte man ja doch immerhin schon ein ordentliches neues Fahrrad bekommen :D)...
Es war aber seinerzeit schwierig mit den Ersatzteilen (und den Reifen) für in kleinen Stückzahlen gebaute Vorkriegsautos, der Wartungsaufwand war hoch, die Beschleunigung mäßig, dann noch das viele teure Benzin, deswegen mußte der einstige Luxuswagen gehen, sobald das Geld endlich für einen (gebrauchten) Käfer reichte ... :eek: Und das war generell seinerzeit die "Logik der Zeit", zumindest in Europa (weswegen kluge Amerikaner seinerzeit hier recht fleißig künftige Hochpreis-Klassiker einkaufen konnten ...).

Bin seit einiger Zeit auf der Suche nach Originalausfallenden um ev. den Originalzustand erhalten zu können, da bereits mein Sohn - selbst aktiver Radsportler - ein Auge auf den Rahmen geworfen hat.
Ich möchte natürlich dem Erstbesitzer keine Ratschläge erteilen, da sehe ich die Dinge doch anders als bei einem aktuellen "Neukäufer", aber ich würde das eher nicht machen, aus den Gründen, die ich oben schon genannt habe: Bei einer Rekonstruktion des seinerzeitigen Auslieferungszustandes ginge die gesamte Nutzungsgeschichte verloren, und aus dem sehr persönlichen authentischen Exemplar würde ein beliebiges "Durchschnittsrad", mal ganz abgesehen davon, dass der erreichbare Zustand dann eben ein "künstlicher" wäre.
Aber wie gesagt: Wenn der erste und einzige Besitzer eines Rades es wieder so haben will, wie es ihm seinerzeit im Neuzustand gefallen hat, würde ich nie etwas dagegen sagen wollen.
 
...hm, stehe nun vor der Frage...Kaufen oder nicht Kaufen...bzw. was soll ich nach einem Kauf machen.

Auf den ersten Blick ziemlich abgerockt.

Vom Zustand Lack und Chrom mal abgesehen steht das Cinelli mit der im Innenlagergehäuse eingestanzten Nummer 7053 und Campagnolo Ausfallende noch sehr gut da. Der Besitzer hat vor zick Jahren einen neuen Schlauchreifen aufgezogen und will deshalb die Unkosten als Geldwert von 50 Euro für das ganze Rad.



Was meint Ihr....?!? Kaufen tu ich es aufjedenfall...nur habe ich nicht die Muße es aufzubauen bzw. zu restourieren.... Kann mir jemand das ungefähre Baujahr sagen...?

Was kann ich für dieses Teil velangen...evtl. nur Rahmenset...Einzelteile.

Grüßé.

Tobi

P.S. Die Tage mache ich nochmal bessere Bilder bei Tageslicht. Tobi
 

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Das ist ein Cinelli, dafür gibt es keine Markt. Auch nicht bei Ebay. Die Dinger, die davon noch irgendwo in Schuppen auftauchen, kann man wahrscheinlich an zwei Händen abzählen und die von denen die Besitzer wissen, was sie haben, sind in der Regel unverkäuflich. Kauf das doch mal für fünfzig und dann kaufe ich dir das für 150 ab. Haste verdreifacht :)
 
Kaufen, und genau inspizieren. Wenn der Zustand für dich zu schlecht sein sollte, kannst du es immer noch für ein x-faches des Kaufpreises weitergeben, oder nur das Rahmenset, und die Teile anderweitig an einem passenden Rahmen verbauen. Wäre natürlich sehr schade, es zu fleddern, aber bei dem Rost muss man wirklich erst einmal schauen. Kann sein, dass es schlimmer aussieht als es ist, oder, dass es schlimmer ist als es aussieht.
 
Kaufen, und genau inspizieren. Wenn der Zustand für dich zu schlecht sein sollte, kannst du es immer noch für ein x-faches des Kaufpreises weitergeben, oder nur das Rahmenset, und die Teile anderweitig an einem passenden Rahmen verbauen. Wäre natürlich sehr schade, es zu fleddern, aber bei dem Rost muss man wirklich erst einmal schauen. Kann sein, dass es schlimmer aussieht als es ist, oder, dass es schlimmer ist als es aussieht.

Sieht zum Glück nur schlimmer aus als es ist...denke, ich werde es abgeben...bloß was soll ich z.B. für das Rahmenset verlangen...?
 
Das ist leider ziemlich schlecht gelagert worden. Das Alter ist bei den Cinellis schwer genau einzugrenzen dazu sind dann wohl zumindest bessere Detailbilder nötig. 50er, 60er Jahre dürfte aber hinhauen. Schade drum. Die 50€ kannst du aber beruhigt anlegen.
 
Wenn es schlimmer aussieht, als es ist, würde ich es an seiner Stelle nicht rupfen. Sowas findet man nicht alle Jahre, und das Rad könnte im Komplettzustand mehr bringen als die Einzelteile. Aber ich bin kein Cinelli-Experte. - Ich weiß nur, dass du da sowas wie den Heiligen Gral hast. ... Ist doch schon mal ganz ok. :)

Was das Rahmenset bringen könnte kann man bei den Fotos unmöglich sagen. Kommt auf den genauen Zustand an; ob der Lack noch zu retten ist, wie tief der Rist geht oder es womöglich durchgerostet ist. Denn: Die Lagerung war leider mal richtig scheiße.
 
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