Hey
@X-Race
Ich habe zwar ein etwas anderes Setup, jedoch hatte ich das identische Problem wie du. Fahre auf meinem Triathlonrad die 10-fach Ultegra mit FD-6700 Umwerfer und nicht-indexiertem Endrohr-Schalthebel. Limits innen und aussen perfekt eingestellt, neue Kette, neuwertige Kettenblätter, keine verbogenen Zähne, keine steifen Kettenglieder, keine Nietstifte die rausstehen, neuer Schaltzug etc. Trotzdem ist die Kette beim Hochschalten aufs grössere Kettenblatt sehr regelmässig abgerutscht. Umso höher die Trittfrequenz, desto wahrscheinlicher das Abrutschen.
Als ich mir das Problem genauer angeschaut habe (Video Zeitlupe, langsam drehen), habe ich bemerkt, dass die Kette während dem Schaltvorgang während dem ersten Viertel Umdrehung nicht in die Verzahnung greift (also wie bei
@pizzaiolo). Im zweiten Viertel der Umdrehung greift sie dann auf 12 Uhr korrekt. Zu diesem Zeitpunkt rutscht die Kette, die vorher nicht korrekt gegriffen hat, jedoch um 3 Uhr ab und reisst die ganze Kette von den Kettenblättern richtung Tretlager.
Die Lösung war simpel: Den äusseren Anschlag vom Umwerfer um etwa 2mm weiter nach aussen verstellen. Bei einer indexierten Schaltung ggf. den Kabelzug noch anziehen. Damit geht der Schaltkäfig genug weit nach aussen um die Kette schön zu führen, und trotzdem nicht zu viel damit sie nach aussen abgeworfen wird. Die Kabelspannung würde ich so einstellen, dass im Trimming-Schritt bei gross-zu-grossem Kettenblatt etwa 0-0.5mm Abstand zwischen Kette und Käfig-Innenkante sind. Bei nicht-indexierter Schaltung habe ich das so interpretiert, dass bei vollem Zug nahezu 0mm Abstand zwischen Kette und Käfig-Innenkante sind. Hier bestimmt also der äussere Anschlag diese Enddistanz.
Hat bei mir wunderbar funktioniert (kein einziges Abspringen mehr seit ich es eingestellt habe), obwohl der Schaltvorgang ja eigentlich nicht diskret, sondern kontinuierlich abläuft und darum trotzdem die Problemzone durchläuft. Ich habe drei mögliche Erklärungen:
- Die Kette hat nun in Endposition weniger Platz zum zwischen Käfig und Kettenblatt runterzufallen, auch wenn sie vielleicht im Übergang nicht perfekt greift. Vielleicht reduziert das die Schwingung in der Kette und damit das Runterfallen zum Tretlager auf 3 Uhr.
- Die Kette wird durch das erhöhte Aussenlimit besser aufs grosse Kettenblatt geführt. Der Kettenkäfig ist ja deutlich breiter als die Kette und somit reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Kette auf der Verzahnung läuft.
- Evtl. springt der Kettenkäfig am Ende das Schaltvorganges ein wenig zurück (durch den Schaltmechanismus oder Federwirkung in den Komponenten). Vielleicht wird damit bei einem sehr konservativen Aussenlimit die Kette wieder runtergeschupst. Im Falle der nicht-indexierten Schaltung kann es auch einfach vorkommen, dass man den Hebel nicht perfekt bis ans Limit drückt.
Hoffe das hilft. Ich würde insbesondere im Handbuch nochmals die Abschnitte zum oberen Limit oder zum Kabelzug im Trimming Schritt anschauen. Das hat mich schlussendlich auf die richtige Spur geführt.
Gruss
quadrik