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Carbonlenker zu fest geklemmt - Quetschung - noch fahrbar?

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Re: Carbonlenker zu fest geklemmt - Quetschung - noch fahrbar?
Blos bringt ihr mit Euren Spitzfindigkeiten Laien zur Verzweiflung?
Wird jetzt aus einem gerade gewickelten Rohr ein Lenker oder nicht?
Tempern ist härten? Backen? Oder nur durch Luft härter?
 
Blos bringt ihr mit Euren Spitzfindigkeiten Laien zur Verzweiflung?
Wird jetzt aus einem gerade gewickelten Rohr ein Lenker oder nicht?
Tempern ist härten? Backen? Oder nur durch Luft härter?

Die meisten Carbonteile werden nass in nass gelegt, das bedeutet das Carbon Gewebe wird in flüssigem Harz getränkt und dann in Schichten in die Form gelegt.
Das Harz härtet bei Zimmertemperatur vollständig aus.
Tempern (Backen isses ja nicht) kann man optional, dadurch kann die Festigkeit nochmal erhöht werden. Muss man aber nicht zwingend.

https://www.swiss-composite.ch/pdf/i-tempern.pdf
 
Wird jetzt aus einem gerade gewickelten Rohr ein Lenker oder nicht?
Nein. Für ein großes geschwungenes Teil wie einen Lenker sollte die abschließende Form bereits beim Layup vorbereitet werden. Wenn das ganze am Ende eine hübsche Sichtstruktur haben soll könnte man aber auf die Idee kommen über das ganze noch einen dekorativen Schlauch drüberzuziehen der dann tatsächlich auf einem geraden Endloswebeverfahren stammt. Dafür braucht man dann halt zusätzlich zum Druckschlauch und Negativform noch eine selbsttragende Positivform die sich irgendwann später im Prozess in Wohlgefallen auflöst, keine Ahnung ob sich irgendjemand bei Lenkern diesen Aufwand macht.

Bei Kleinteilen wie den Carbonworks-Flahas sieht das sicherlich anders aus, da gehe ich fest davon aus dass sie einen geraden Schlauch/Rohr in Form bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe an einem meinem Räder ein Schmolke 1.gen aus 1993 montiert. Der Lenker hat 160gr. im Klemmbereich 16lagig gewickelt, ab dem Bogen 6lagig. Und ja, ich fahre diesen noch ab und an... :)

Hier ein Auszug aus dem 93er Tour Heft

Schmolke.JPG


Schmolke2.JPG
 
Damit mein er Kunststoffe, welchen bereits im flüssigen Zustand Fasern zugemischt werden. Damit das überhaupt etwas bringt, muss man beim Formenbau schon ziemlich clever vorgehen, damit die Faserausrichtung stimmt. Ansonsten hat man nicht nur Festigkeitsprobleme sonder auch ziemliche Unterschiede in der Schwindung! Das ist zwar keine Raketentechnik, aber auch nicht mal eben nebenbei gelöst.
 
Damit mein er Kunststoffe, welchen bereits im flüssigen Zustand Fasern zugemischt werden. Damit das überhaupt etwas bringt, muss man beim Formenbau schon ziemlich clever vorgehen, damit die Faserausrichtung stimmt. Ansonsten hat man nicht nur Festigkeitsprobleme sonder auch ziemliche Unterschiede in der Schwindung! Das ist zwar keine Raketentechnik, aber auch nicht mal eben nebenbei gelöst.
Darüber höre ich gerne mehr, denn diese Materialien sind am Rennrad ja auch recht weit verbreitet: seit einer halben Ewigkeit kann man die gleichen Look Keos entweder mit oder ohne Carbon im Namen (und im Spritzguss-Pedalkörper) kaufen und das wird immer mehr, bei Campa bestehen die 12s-Schaltwerke z.B. aus fast nichts anderem mehr. Vermutlich kann man über die Länge der Faserstücke steuern wie weit man sich den genannten Schwierigkeiten aussetzt und je einfacher man es sich macht desto geringer sind die Vorteile gegenüber dem Basismaterial ohne Faserbeimischung?
 
Blos bringt ihr mit Euren Spitzfindigkeiten Laien zur Verzweiflung?
Wird jetzt aus einem gerade gewickelten Rohr ein Lenker oder nicht?
Tempern ist härten? Backen? Oder nur durch Luft härter?

Die Form muss wie beim Rahmen schon im Vorfeld bestehen. Auch wenn das Harz noch nicht reagiert hat, bekommst du in einem Aussenradius eine deutlich grössere Fläche und in einem Innenradius dann entsprechende Wulste.
Funktioniert also nicht.

Interessant sind neue Technicken, bei welchen die Form quasi gehäckelt oder gestrickt wird. Das sind dann die Bauteile mit dem besten Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht.
Gibt da eine Kurbel und ein Laufradsatz, welche mir einfallen.

Ob der Lenker von Schmolke aus einzelnen "Lappen" laminiert oder aus einzelnen Fäden gewickelt oder sonst was wurde, kann vermutlich nur der Hersteller selbst sagen.
 
Nicht die Form, sondern der "Vorformling" wird gestickt, -strickt oder gehäkelt. In der Form wird ausgehärtet.
 
Nicht die Form, sondern der "Vorformling" wird gestickt, -strickt oder gehäkelt. In der Form wird ausgehärtet.
Klar, aber der Punkt ist dass mit einer ausreichend frei programmierbaren Strick/Flecht/Häkel/Webemaschine die Fasern von Anfang an formspezifisch gelegt werden und nicht erst in eine Ebene und dann hockt man doof wenn das Produkt mehrdimensional gebogen sein soll. Da steckt auch schon jede Menge Form drin, nur dass sich der Begriff an dieser Stelle eben nicht um das konkrete Objekt Negativform handelt.

Ein bisschen so wie der Unterschied zwischen Socken die nur zwischen oben und unten unterscheiden und solchen die zusätzlich noch spezifisch für linke und rechte Füße geformt sind.
 
Darüber höre ich gerne mehr, denn diese Materialien sind am Rennrad ja auch recht weit verbreitet: seit einer halben Ewigkeit kann man die gleichen Look Keos entweder mit oder ohne Carbon im Namen (und im Spritzguss-Pedalkörper) kaufen und das wird immer mehr, bei Campa bestehen die 12s-Schaltwerke z.B. aus fast nichts anderem mehr. Vermutlich kann man über die Länge der Faserstücke steuern wie weit man sich den genannten Schwierigkeiten aussetzt und je einfacher man es sich macht desto geringer sind die Vorteile gegenüber dem Basismaterial ohne Faserbeimischung?
Na ganz so einfach ist das nicht. Vereinfacht kann man sagen, dass mit zunehmender Faserlänge und Anzahl die Festigkeit in Faserrichtung zunimmt. Hier geht der Ärger aber auch schon los, da die Faserrichtung vom Anguß und von der Entlüftung abhängig ist (einfache Strömungslehre). Hierfür geben die Materialhersteller (also die Chemieriesen) Empfehlungen, mit denen der Werkzeugbauer sein Glück versuchen muss. Bei PUR haben wir früher gesagt: 10% Erfahrung, 90% Glück. Im Spritzguss mag das anders sein (hier sind aber auch die Werkzeuge viel aufwändiger).
Pedalkörper sind jetzt aber von der Form auch nicht sonderlich kompliziert, von daher ist das beherrschbar. Ich komme aus der Automotiveecke - da ist das etwas ganz anderes! Wenn hier etwas auch nur bescheiden aussieht......schlecht. Und da hat noch keiner was zur Festigkeit gesagt.
 
Ich hol den alten Faden aus, leider aktuellem Anlass nochmal hoch.

Ich wollte meinen Carbonlenker lediglich um ein paar mm weiter nach vorne drehen, habe dann die Klemmschrauben geöffnet, Lenker um ein paar mm gedreht und mit Drehmomentschlüssel mit 5 Nm angezogen. Keine neue Carbonpaste aufgetragen.

Dann dachte ich, mhh sieht seltsam aus, Schrauben wieder geöffnet und kontrolliert.

Ergebnis
20230816_181428.jpg

Ich sehe keine Risse, aber diesen Wulst. Läuft wohl trotzdem auf einen Tausch raus, oder?
 
Ich hol den alten Faden aus, leider aktuellem Anlass nochmal hoch.

Ich wollte meinen Carbonlenker lediglich um ein paar mm weiter nach vorne drehen, habe dann die Klemmschrauben geöffnet, Lenker um ein paar mm gedreht und mit Drehmomentschlüssel mit 5 Nm angezogen. Keine neue Carbonpaste aufgetragen.

Dann dachte ich, mhh sieht seltsam aus, Schrauben wieder geöffnet und kontrolliert.

Ergebnis
Anhang anzeigen 1306387

Ich sehe keine Risse, aber diesen Wulst. Läuft wohl trotzdem auf einen Tausch raus, oder?
kanten am vorbau nicht engratet? war er vorher auch mit dem richtigen moment angezogen?
um sicher zu gehen würde ich mit einen endoskop von innen rein schauen, ansonsten hilft auch schon eine klangprobe unterscheidet sich der klang an der quetschstelle deutlich wenn man mit einen bleistift oä abklopft würde ich den lenker entsorgen für alles andere gilt drehen und im augebehalten. es kann einiges passieren von rein gars nichts über nicht mit dem drehmoment fest zu bekommen bis das es nach einer weile zu knaxen beginnt. hierbei spielt auch eine rolle ob der lenker mit reserven gebaut ist also eher kein richtiges leichtgewicht oder wirklich auf kante genäht ist. bei leichtbau ist die tendenz eher ihn zu entsorgen
 
Ich würd' mal kontrollieren ob die Kappe auch den richtigen, zum Lenker passenden, Radius hat.
 
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