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Carbon-Lenker unkomfortabel?

Six

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Hallo,
eigentlich war ich nur nach der Suche nach einer neuen Sattelstütze (zur Zeit Cannondale C2) und dabei von FSA über Ritchey nun bei Schmolke TLO gelandet. Im Bundle mit einem Lenker würde man da zur Zeit 20 % sparen und so kam ich auf darauf, den Cannondale C2-Lenker ebenfalls auszutauschen. Nur liest man relativ häufig, dass Carbon bei Lenkern wesentlich umkomfortabler als Alu sein soll? Das wäre ja genau entgegensetzt zu den sonstigen Erfahrungen mit Carbon im Hinblick auf Komfort (Sattelstütze, Rahmen...).
 
Der gewonnene Komfortgewinn ist überbewertet, sowohl bei einer Sattelstütze wie auch bei einem Lenker. Breitere Reifen mit etwas weniger Luftdruck und Gelpads am Lenker bringen deutlich mehr - direkt spürbar. Natürlich nicht vergleichbar mit dem Gefühl teure Edelteile unter dem Hintern bzw. in den Händen zu haben :)
 
Sehe ich genauso wie @Maxxi . Ich fahre seit fünf Jahren einen BBB. Der einzige Punkt, den ich als wesentliche Verbesserung in Sachen Komfort sehe, ist die Ergonomie des Oberlenkers.
 
Danke euch, dann kann ich ja beruhigt zu Carbon greifen. Dass das keine besonders vernünftige Entscheidung ist, ist mir auch klar. Aber nachdem ich häufig sowas gelesen habe: Neuer Lenker wollte ich lieber nochmal nachfragen.

Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich die roten Aufkleber grün bekomme:D Hier im Fotoalbum hat jemand seine SRAM Red mit Folie grün gemacht, denke darauf wird es hinauslaufen.
 
Der gewonnene Komfortgewinn ist überbewertet, ...
... und die ganze Überlegung ist fehlgeleitet. Wer es auf dem Zweirad gerne komfortabel hat, dem steht eine große Auswahl an Mofas und Pedelecs zur Verfügung. Warum kommt jemand mit diesem Bedürfnis überhaupt auf die Idee, ein Rennrad kaufen zu wollen?
 
... und die ganze Überlegung ist fehlgeleitet. Wer es auf dem Zweirad gerne komfortabel hat, dem steht eine große Auswahl an Mofas und Pedelecs zur Verfügung. Warum kommt jemand mit diesem Bedürfnis überhaupt auf die Idee, ein Rennrad kaufen zu wollen?

Angenommen diese Grafik aus einem Testbericht stimmt so:

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Dann finde ich das schon bemerkenswert. Den meisten Flex und dabei auch noch am leichtesten. Wenn ich also gerade eine Sattelstütze suche und sowas sehe (inwieweit man das dann tatsächlich merkt ist wie oben angesprochen ein weiteres Thema) finde ich nichts was dagegen spricht, auf mehr Komfort zu gehen. Ist ja jetzt nicht so, dass ich mir eine gefederte Stütze dran machen möchte, weil mir die jetzige zu hart ist. Ist sie im übrigen auch nicht, die neue Stütze soll einfach nur eine Verbesserung darstellen (damit ich nicht nur aus optischen Gründen wechsel:D).

Und zum Lenker: Einige Beiträge (z. B. der in meinem letzten Post verlinkte) klangen so als wäre Carbon am Lenker erheblich unkomfortabler als Alu. Warum sollte ich dann wechseln? Nur wegen Gewicht ist mir als Grund nicht ausreichend.
 
Natürlich "flexen" die leichtesten Sattelstützen am stärksten. Das hat etwas damit zu tun, dass die Teile mit dem geringsten Durchmesser und der geringsten Materialstärke nun mal am wenigsten wiegen und gleichzeitig am wenigsten verwindungssteif sind. Ob das sinnvoll ist, lassen wir hier mal offen, denn Du wolltest einen Lenker kaufen. Ein Lenker muss stabil und steif sein, sonst wäre er mangelhaft. Wenn ein Lenker schwingt und Eigenleben entwickelt, ist das gesundheitsgefährdender Murks. Also sind gute Carbon-Lenker ebenso wie gute Alu-Lenker steif und "flexen" nicht. Je steifer, umso besser. Und ein steifer Carbon-Lenker kann naturgemäß erheblich leichter sein als ein gleich steifer Alu-Lenker (aber er muss auch deutlich teurer sein). Mit "Komfort" hat das aber alles nichts zu tun. Wenn Du am Lenker Dämpfung benötigst, dann nimm ein weiches Kork-Lenkerband oder Handschuhe mit Gel-Einlage, aber keinen instabilen Lenker.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, das erklärt das ganze echt gut. Ich hoffe dann einfach mal, dass sie den Lenker trotz wenig Material steif genug bekommen haben.
 
... und die ganze Überlegung ist fehlgeleitet. Wer es auf dem Zweirad gerne komfortabel hat, dem steht eine große Auswahl an Mofas und Pedelecs zur Verfügung. Warum kommt jemand mit diesem Bedürfnis überhaupt auf die Idee, ein Rennrad kaufen zu wollen?
Weil der Begriff Komfort ja auch nicht ganz zu trifft. Es geht mehr das Vermeiden von zuvielen Stößen. Auf ner guten Asphaltstrasse braucht man das nicht aber auf Kopfsteinpflaster macht ein Reifen mit mehr Volumen und weniger Luftdruck (der ja komfortabeler ist) nicht langsamer sondern schneller.

Den Komfortgewinn bei Carbon Sattelstützen oder Lenkern halte ich aber auch für ein Gerücht.
 
Dann finde ich das schon bemerkenswert. Den meisten Flex und dabei auch noch am leichtesten. Wenn ich also gerade eine Sattelstütze suche und sowas sehe (inwieweit man das dann tatsächlich merkt ist wie oben angesprochen ein weiteres Thema) finde ich nichts was dagegen spricht, auf mehr Komfort zu gehen. Ist ja jetzt nicht so, dass ich mir eine gefederte Stütze dran machen möchte, weil mir die jetzige zu hart ist. Ist sie im übrigen auch nicht, die neue Stütze soll einfach nur eine Verbesserung darstellen (damit ich nicht nur aus optischen Gründen wechsel:D).
Die ganze graphische Darstellung ist zwar schön anzuschauen ist aber in meinen Augen absolut Nichtssagend. Viel entscheidender ist doch um wieviel eine Sattelstütze in horizontaler Richtung auslenkt/verbiegt. In einem Test ist bei einer guten Alu Stütze mal ein Wert, bei einer Belastung von 110kg, von ca. 4mm ermittelt worden. Gehen wir mal davon aus dass eine gute , flexible Carbonstütze um 50% besser ist sind wir auch nur bei knapp 6mm angekommen. Zum einen - ist das wirklich so spürbar ? Und zum Anderen - viel mehr darf's auch nicht sein sonst kann ich mir das ganze Theater mit Bike-Fittung und der ganzen Einstellerei der Sitzposition auch sparen. Nur so meine Gedanken zu dem Thema Komfort...
 
Gehen wir mal davon aus dass eine gute , flexible Carbonstütze um 50% besser ist sind wir auch nur bei knapp 6mm angekommen. Zum einen - ist das wirklich so spürbar ?

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: Ich hab eine Syntace P6 Alustütze, die relativ steif ist. Irgendwann hab ich eine Canyon VCLS2-Carbonstütze gekauft. Canyon wirbt damit, dass diese Stütze federt und sehr komfortabel ist. Mein Eindruck: Unterschied wie Tag und Nacht! die VCLS2 ist wie ein Luftkissenboot. Man spürt nicht, dass sie sich bewegt, aber die Fahrbahnunebenheiten sind fast weg. Soll keine Werbung für Canyon sein, die Stütze nervt total. Klemmung ist Mist und sie rutscht von selber langsam in den Rahmen - ich würd sie nicht nochmal kaufen - aber der Komfortgewinn ist gigantisch!

Bei Lenkern und Vorbauten kann es mir hingegen garnicht zu steif sein. Die Dinger sind wichtig für die Kontrolle des Renners, da darf für mich nichts nachgeben.
 
Das glaub' ich bei dieser Stütze gerne ! Die VCLS2 ist ja auch eine Sonderform
 
Das glaub' ich bei dieser Stütze gerne ! Die VCLS2 ist ja auch eine Sonderform

Das passt übrigens auch zum Testergebnis von oben, bei dem die Canyon riesigen Abstand auf die nächstplatzierte Stütze hat (wollte ich bei aller Kritik an solchen Tests nur mal anmerken).
 
Genau, das ist der Test (hier die PDF der Zeitschrift: http://www.schmolke-carbon.de/carbon/carbon_de/popup/Test/rennrad_test_komplett_komprimiert.pdf).
Und das war in der Tat nur die normale VCLS, die VCLS2 ist dann wohl noch besser. Sehr gute Arbeit von Canyon.

Ich habe mir jetzt auch mal den anderen von Schmolke verlinkten Test zu den Lenkern angesehen (http://www.bikerumor.com/2014/05/23/how-stiff-is-that-carbon-fairwheel-bikes-tests-road-handlebars/), demnach ist der wohl trotz des Gewichts steif.
 
Die Schmolke Lenker sind recht steif, trotz der geringen Masse. Ob ein Lenker flext oder nicht hängt an vielen Parametern, nicht allein am Material.

Ich fahre durchweg 26 mm Lenker, weil mir sehr steife Lenker (Oversize) unangenehm aufstoßen. Die Formel, je steifer je besser mag für die Bahn gelten, auf der Straße ist das Mumpitz. Einen Lenker hab ich auch in Carbon (Isaac) und der verhält sich fast genau so wie sein Alupendent von Syntace. Unterschiede sind nur in der Form und Optik.

Bei den Stützen kann man schon Unterschied merken. Ob ein Stütze nun 2 oder 5 mm auslenkt macht fürs Fahrgefühl einen größeren Unterschied als die Frage ob man nun 6 oder 7 Bar im Reifen hat. Nur darf man nicht über Ziel hinaus schießen – ein schwerer Fahrer mit viel Sützenauszug sollte nicht die weichste Stütze nehmen. Zum einen weil es auf Dauer gefährlich wäre und weil sonst ein Aufschaukeln verursacht wird. Hab ich live schonmal bei einem 2m Ü100 Kilo-Fahrer sehen dürfen wie sein VCLS Stütze auf glatter Straße unter seiner Tretbewegung wippte wie ein Fully.
 
... Die Formel, je steifer je besser mag für die Bahn gelten, auf der Straße ist das Mumpitz...
Mutige Aussage von einem Großstadt-Radsporttheoretiker. Das mag für Radwege in einer Millionenstadt gelten, aber da wäre vielleicht auch ein Hollandrad die bessere Wahl ...
 
Mutige Aussage von einem Großstadt-Radsporttheoretiker. Das mag für Radwege in einer Millionenstadt gelten, aber da wäre vielleicht auch ein Hollandrad die bessere Wahl ...

Bleib mal unter deinem Stein Kleiner. Wo und wie viel und wie schnell ich fahre weißt du wohl am besten?
Radwege fahre ich hier fast keine – 2/3 meiner Routen liegen in Brandenburg, nur etwa 15% der Strecke hat städtischen Charakter.

Ob ich mit einem 350g Oversizeprügel über Pflaster oder Rumpelstraßen fahre oder mit einem 26mm Lenker um 230 g ist ein Unterschied den meine Handgelenke zu schätzen wissen. Und es ist unglaublich, auch der dünne leichte Lenker lenkt dahin wo ich will.:p
 
... Ob ich mit einem 350g Oversizeprügel über Pflaster oder Rumpelstraßen fahre oder mit einem 26mm Lenker um 230 g ist ein Unterschied den meine Handgelenke zu schätzen wissen.
Hier war glaube ich nie von "350gr. Oversizeprügeln" die Rede. Und wie hast du denn den Oversizeprügel überhaupt an einem Stahlrad befestigt, um vergleichen zu können? Oder hat der Theoretiker etwa wieder einmal gar nicht verglichen, sondern theoretisiert nur?
 
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