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Carbon kontra Alu

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badboy-rudi

Hallo allerseits.
Ich erwäge den Kauf eines Cannondale system six (Carbon-Alu Mix).
Da ich seit 16 Jahren nur Alu fahre, bin ich mir mit der Materialwahl nicht sicher.:confused:
Deßhalb meine Frage an die Allgemeinheit:
Wer kann über positive und/oder negative Erfahrung mit Carbon-Rennern
berichten?
Ich bin das Rad zwar schon Probe gefahren, finde es aber einen Unterschied,
ob man 100km oder 10000km fährt.
Freue mich über viele Meinungen,:jumping:
Gruß
badboy-rudi
 
Bin Stahlfan und würde Alu nehmen (Stahl gibt's ja leider praktisch nicht mehr). Grund: Carbon bricht leichter und spontaner, und als Amateurfahrer merkt man die 2, 3 Kilo eh nicht.
 
wenn Geld keine große Rolle spielt: Carbon.
wenn Gewicht die Hauptrolle spielt: Carbon. Es gibt zwar auch sehr leichte Alurahmen, aber mit Wandstärken wie eine Coladose.

sonst Alu.
Irgendwie mag ich aber die gemixten Dinger nicht.
 
A.D. schrieb:
und als Amateurfahrer merkt man die 2, 3 Kilo eh nicht.


du meinst wohl eher 200-300 gramm.
Wenn Carbon, dann würd ich aber Vollcarbon nehmen. Versteh den Sinn nich ganz von den carbonhinterbauten. sind nicht leichter, nur teurer. Imho Geldmacherei.
 
Carbon:

+ leicht
+ Designvielfallt
+ steif
+ keine Korosion

- teuer
- bricht schneller
- nur bei teureren Marken wirklich gut
- Man benötigt eigentlich einen Drehmomentschlüssel

Alu:

+ günstig und gut auch schon bei Standardrahmen
+ schadenunempfindlicher
+ kann zur Not auch ohne Drehmomentschlüssel dran geschraubt werden

- nur bei teureren Marken gut verarbeitetes Material (Schweissnähte usw.)
- korosionsgefahr
- eingeschränkte Designmöglichkeiten
- sehr leicht oft nur bei teuren Marken
 
A.D. schrieb:
Bin Stahlfan und würde Alu nehmen (Stahl gibt's ja leider praktisch nicht mehr). Grund: Carbon bricht leichter und spontaner, und als Amateurfahrer merkt man die 2, 3 Kilo eh nicht.


Ernst gemeint oder ein Schreibfehler? Bist du schon mal ein paar hundert Höhenmeter am Stück gefahren?

Zur Alu/Carbon-Diskussion: Ich fahre einen Alurahmen, der bei RH60 1001 Gramm wiegt und dabei angenehm steif ist. Ich hab noch keinen Grund gefunden, warum ich auf Carbon wechseln sollte ...


Grüsse, Josef
 
Pepino schrieb:
Ernst gemeint oder ein Schreibfehler? Bist du schon mal ein paar hundert Höhenmeter am Stück gefahren?

Zur Alu/Carbon-Diskussion: Ich fahre einen Alurahmen, der bei RH60 1001 Gramm wiegt und dabei angenehm steif ist. Ich hab noch keinen Grund gefunden, warum ich auf Carbon wechseln sollte ...


Grüsse, Josef
Ich schließe mich A.D: an, die 2-3kg merkst du eh nicht. Es sei denn du wirkst selbst nur 30-40kg.

Diesem Mix mit Carbon Gabel, oder gar Carbon hinterbau finde ich bescheurt. Es sieht in meinen Augen nicht nur doof aus sondern bringt auch Verarbeitungsproblem mit sich. (Temperaturkoeffizient Stahl/Alu vs. Carbon?). Wenn schon Carbon dann ganz.
Ich wäre sonst auch für filigranen Stahl, alternativ Alu, oder besser Titan. Auch wenn ich zur Zeit Carbon fahre.
 
Wenn es dir nicht auf jedes gramm ankommt, dann nimm lieber Alu.
Es gibt auch sehr liecht Alu Rahmen und die sind meistens nicht so teuer wie vergleichbare Carbonrahmen.

sTa
 
Man kann auch nicht sinnvoll Carbon mit Alu verbinden. Diese Geklebe Plastik auf Metall halte ich für instabil. Die Leute wollen Carbonrahmen, also werden sie auch verkauft - ohne Frage, ob es überhaupt Sinn macht, sich als Amateur so etwas zuzulegen. Nicht aus Gründen der Leistungsfähigkeit sondern auch aus anderen Faktoren wie z.B. Bodenbeschaffenheit. Die Tour-de-France-Fahrer müssen mit ihren 6,4kg-Maschinen nicht über Gullideckel fahren.

Zu Pepino möchte ich noch anmerken, dass z.B. das Felgengewicht viel Maßgeblicher ist als das Rahmengewicht. Grund: Beim Fahren/Beschleunigen musst du lediglich Kraft für die Beschleunigung und für die Rotationsgeschwindigkeit der Räder ausüben, abgesehen vom Luftwiderstand und vernachlässigbar kleinen Rollwiderstand. Ich habe z.B. ein Stahlrennrad und ein Alu-Straßenrad welches weniger wiegt, dennoch komme ich mit dem Rennrad auf viel höhere Geschwindigkeiten. Gründe: Geringerer Luftwiderstand durch Sitzposition, Klickpedale, geringerer Rollwiderstand der Reifen
 
A.D. schrieb:
Man kann auch nicht sinnvoll Carbon mit Alu verbinden. Diese Geklebe Plastik auf Metall halte ich für instabil. Die Leute wollen Carbonrahmen, also werden sie auch verkauft - ohne Frage, ob es überhaupt Sinn macht, sich als Amateur so etwas zuzulegen. Nicht aus Gründen der Leistungsfähigkeit sondern auch aus anderen Faktoren wie z.B. Bodenbeschaffenheit. Die Tour-de-France-Fahrer müssen mit ihren 6,4kg-Maschinen nicht über Gullideckel fahren.

Zu Pepino möchte ich noch anmerken, dass z.B. das Felgengewicht viel Maßgeblicher ist als das Rahmengewicht. Grund: Beim Fahren/Beschleunigen musst du lediglich Kraft für die Beschleunigung und für die Rotationsgeschwindigkeit der Räder ausüben, abgesehen vom Luftwiderstand und vernachlässigbar kleinen Rollwiderstand. Ich habe z.B. ein Stahlrennrad und ein Alu-Straßenrad welches weniger wiegt, dennoch komme ich mit dem Rennrad auf viel höhere Geschwindigkeiten. Gründe: Geringerer Luftwiderstand durch Sitzposition, Klickpedale, geringerer Rollwiderstand der Reifen
Die TdF Fahrer fahren auch schon mal über Gullideckel und die Strecke Paris - Roubaix will ich mal nicht gerade als materialschonend bezeichnen. :D Ausserdem werden die gesponsert und denen ist es meistens egal was bei den Fahrten zum Klump gefahren wird, wen sie nicht gerade körperlich selber darunter leiden.
Aber du hast schon ganz recht, als Hobbyfahrer macht es keinen wirklichen Sinn sich einen High End Carbon Renner zuzulegen, es sei denn man hat das Geld über und es interessiert einen nicht wieviel er kostet.
Und für ein Top-Alurad muss man auch schon ein paar Scheinchen auf den Tisch legen, aber trotzdem meistens nicht so viel wie für ein Carbonrad.
 
Dirk U. schrieb:
Alu:
- korosionsgefahr
Also ich hab mal gelernt, dass Alu nicht korrodiert, weil es sich beim Kontakt mit Sauerstoff sofort mit einer dünnen Korrossionsschit überzieht, die den Rest schützt (so gesehen korrodiert es natürlich schon). Einzig "harte Sachen" wie Salz oder Schaummittel bei der Feuerwehr nagen da dran (deswegen nimmt die Feuerwehr beim Aufbau Edelstahl in der Nähe Schaummittelbehältern und kein Lau). Ich möchte aber nicht wissen, was Carbon dazu sagt. Was korrodiert jetzt dann also bei Alu? Vorher zerlegts wahrscheinlich eh die Schaltung und Kette?
 
Alu korrodiert sehr viel schneller als Eisen, aber es rostet nicht. Die Rost- bzw. Oxidschicht auf Alu ist nicht weiter von Sauerstoff angreifbar und bildet dann diese schützende Schicht. Das macht man sich sogar industriell zu Nutze und hat dazu das Eloxal-Verfahren entwickelt, mit dem diese schützende Schicth durch Strom verstärkt wird. Wie du bereits sagst, korrodiert Alu aber bei Salz usw. viel schneller als Eisen.
 
A.D. schrieb:
Alu korrodiert sehr viel schneller als Eisen, aber es rostet nicht. Die Rost- bzw. Oxidschicht auf Alu ist nicht weiter von Sauerstoff angreifbar und bildet dann diese schützende Schicht. Das macht man sich sogar industriell zu Nutze und hat dazu das Eloxal-Verfahren entwickelt, mit dem diese schützende Schicth durch Strom verstärkt wird. Wie du bereits sagst, korrodiert Alu aber bei Salz usw. viel schneller als Eisen.

will heissen ein eloxierter rahmen ist hochwertiger als ein pulverbeschichteter bzw. einbrennlackierter! das wird beim rahmenkauf auch gerne übersehen.
 
Das Carbon leichter bricht als Alu ist nicht korrekt.

Die spezifische Festigkeit von CfK ist erheblich höher als die von Alu.
Leichter bricht nur ein Rahmen, bei dem der Leichtbau weiter vorangetrieben wurde.
Da die Steifigkeit von CfK ebenfalls höher ist, kann man mit weniger Materialeinsatz als bei Alu einen gleich steifen Rahmen bauen, der dann aber weniger Festigkeitsreserven hat (dafür aber eben ~200g leichter).

Für Carbon sprechen also Optik und die Möglichkeiten, das System Rahmen technisch auszureizen.

Gegen Carbon und für Alu spricht allerdings noch ein bisher nicht angesprochener Punkt:
Die Gestaltfreiheit.
Alurahmen kann man ohne Mehraufwand in beliebigen Geometrien schweißen, für eine andere Geometrie am Carbonrahmen braucht man eine neue Form (~30-40k€).

Zum Thema kleben:
Wer Klebeverbindungen für instabil hält hat offensichtlich die technische Weiterentwicklung der letzten 20 Jahre verschlafen...
Ich habe gerade einen Gabelschaft verlängert (Drehteil eingeklebt).
Schlagfestigkeit: 114kN (~11,4t) Einheitenfehler berichtigt
Bitte keine technische Verklebung mit UHU und Konsorten verwechseln.
 
kampfgnom schrieb:
Zum Thema kleben:
Wer Klebeverbindungen für instabil hält hat offensichtlich die technische Weiterentwicklung der letzten 20 Jahre verschlafen...
Ich habe gerade einen Gabelschaft verlängert (Drehteil eingeklebt).
Schlagfestigkeit: 11kN (~1,1t)
Bitte keine technische Verklebung mit UHU und Konsorten verwechseln.
Du hast recht was technische Verklebungen angeht, nicht umsonst wird im Flugzeugbau heute mehr geklebt als genietet.

Aber: Eine Klebenaht wird meines erachtens immer eine "Sollbruchstelle" darstellen und kann nicht mit einem durchgehenden Material wie z.B. Cfk mithalten.
Eine Klebenaht wird auch andere Matrialeigenschaften aufweisen als die Materialien die es verbindet. D.h. bei Cfk+Alu kommen schon 3 unterschiedliche Materialien zum Einsatz die sich in Temperaturverhalten; Festigkeit, Alterung und Widerstandsfähigkeit gegen Flüssigkeiten unterschiedlich verhalten.
Dies spricht meiner Meinung nach für einen einheitlichen Rahmen, sei es Carbon, Titan, Alu oder Stahl
 
Die Zugfestigkeit schon, die Dauerschwingfestigkeit und Elastizität jedoch ist bei Carbon schlechter. Bei Stahl ist sie am höchsten. Carbon bricht daher bei "Fahrradbedingungen" leichter als Stahl.
 
Wenn Du einen 2000g Stahlrahmen unbedingt mit 1000g CfK vergleichen willst um Recht zu behalten schon.
Wenn Du aber realistischerweise einen gleich schweren CfK-Rahmen nimmst bekommst Du ihn weder verbeult noch geknackt.
Als Beispiel könntest Du z.B. die alten Giant MTB-Rahmen nehmen, komme gerade nicht auf den Namen.
 
Wenn wir von gleich schweren Rahmen sprechen können wir die Diskussion auch sein lassen :) Carbon bricht dennoch spontaner als Stahl, was sich im Regelfall zuerst verbiegt und der Fahrer noch eine Chance hat. Alu ist auch so ein Spontanbrechkandidat.
 
also ich hab nen alten Alurahmen im Keller stehen, der ist so 15 Jahre alt, weder lackiert noch eloxiert, damals hat grad der Aluboom angefangen beim MTB - da ist aber absolut nichts korrodiert und bin das Ding auch im Winter gefahren

Carbon halte ich für das beste Material nur wenn man mit dem Hammer draufhaut hat man eben ne Bruchstelle während Alu bei sowas robuster ist weil es nachgibt aber beim fahren treten solche Belastungen nicht auf

Stahl hat zwar gute Dämpfungseigenschaften, rostet aber und man sagt das beim treten Energie verloren gehen soll
 
Dieser Thread sollte dringend an Daimler-Kreisler geschickt werden. Die haben nämlich ganz andere Ansichten über Carbon und die Verklebung Faserverbund-Metall. Aber diese Ansichten beruhen auf praktischen Langzeitversuchen statt Vorurteilen und Gerüchten und sind daher nichts wert.
Einen Alu-Rahmen mit ca. 1000 g wüsste ich allerdings auch zu schätzen. Freilich dürfte ein Carbon-Rahmen gleichen Gewichts wesentlich stabiler sein, wenn seine Konstrukteure keine Vollidioten waren.
 
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