Wenn man etwa E-Modul oder Zugfestigkeit betrachtet, ist CFK jeder "Metallkonstruktion" um ein Vielfaches überlegen.
Nenn mir die Daten, auf denen dein Standpunkt beruht! Da Carbon ein anisotropes Material ist, variieren Steifigkeit und Zugfestigkeit je nach Belastungsrichtung im Vergleich zur Faserrichtung. Und da Carbonrahmen aus mehreren Lagen mit zueinander versetzten Faserwinkeln bestehen und die Belastungen komplex sind (Torsion etc.), disqualifizieren sich einfache Aussagen wie deine von selbst. Für isotrope Materialien wie Metalle lassen sich hingegen einfache Aussagen zur Steifigkeit/Zugfestigkeit machen.
Die Werte, die ich auswendig weiß, sind folgende für Zugsteifigkeit/Zugfestigkeit:
Stahl: 210/1000 kN/mm²
Alu: 70/630 kN/mm²
Carbon: je nach konkreter Zusammensatzung des Kunstharzes, Fasertypus und Masseanteil der Fasern am Gesamtmaterial - fast alles möglich, aber brauchbare Größenordnungen:
senkrecht zur Faserrichtung 20/200 kN/mm²
in Faserrichtung: 300/3000 kN/mm
Wenn man vereinfachen will, dann hat ein für einen Fahrradrahmen typisches Rohr aus mehrschichtigem Carbonaufbau eine Zugsteifigkeit von etwa 80-160 kN/mm², also besser als Alu, schlechter als Stahl. Vielleicht gibt es inzwischen neue, geile Carbonrezepturen aus der Raumfahrt, die steifer und fester sind als hier genannt.
Die Steifigkeiten bzgl. Biege, Schub- und Torsionsspannungen, auf die es hier eher ankommt, hab ich nicht parat, aber Carbon ist auch da dem Stahl deutlich "unterlegen", was ich daraus herleite, dass Carbonrahmen viel größere Rohrdurchmesser erfordern als Stahlrahmen, um vergleichbare Werte herzustellen.
Ich weiß, ich weiß, ich hab mir andernorts schon sagen lassen, dass dies nicht ein Forum für "intellektualisierte, labernde Linguisten" (sic) ist, aber wenn man quantifizierbare Aussagen trifft, muss man das in einer Präzision tun, die auch brauchbar ist.
Das alles ist aber unwichtig, denn bei modernen Fahrradrahmen aus Alu/Carbon wird von den gewünschten mechanischen Eigenschaften ausgehend die Konstruktion so gewählt, dass am Ende sehr ähnliche Werte rauskommen. Was folgerichtig auch darin resultiert, dass zumindest die guten Rahmen alle fast gleich steif sind, egal ob Alu oder Carbon.
Wenn das Material nur gut genug ist und sorgfältig montiert wurde, entsteht das Innenlager-Problem,
um das es hier ursprünglich ging, gar nicht erst.
Für diese Aussage hast du dir doch noch ein "Gefällt mir" verdient.
Vergleiche mit Materialien, die z.B. nur aus Harz o.ä. (dein Beispiel) bestehen, sind deshalb wenig sinnvoll.
In meinem Beispiel besteht das Material natürlich nicht nur aus Harz. Das sind schon echte Verbundwerkstoffe mit organischem Kunstharz aber eingelagerten Partikeln statt Carbonfasern. Wie beim Carbon werden die Materialeigenschften maßgeblich von der Art und Menge der eingelagerten Partikeln bestimmt.
Wie gesagt, ich weiß nicht, wie analog meine Daten hier zum Carbon sind, aber soweit ich weiß gibt es keinen Verbundwerkstoff, der nicht altert.
Aber die hier aufgeführte Gleichungen extrem Leicht ist gleich extrem kurzlebig bzw. Stahl ist gleich extrem langlebig ist eben viel zu oberflächlich dargestellt bzw. betrachtet.
Versteh ich nicht, je leichter, desto weniger strukturelle Reserven, desto kürzer die Lebenserwartung. Das mag vereinfacht sein, aber nicht verfälscht. Ungeachtet dessen endet die Einsatzzeit eines Rahmens meist weit vor seiner Lebenserwartung, bzw. die Lebenserwartung wird durch punktuelle Sollbruchstellen limitiert, obwohl 99% des restlichen Rahmens noch Jahrzehnte mehr Leben sich in sich hätten.
Die Zeiten der plötzlich "durchbrechenden" Rahmen sind lange vorbei
Sag das mal dem Kollegen hier:
http://thesegmenthunter.blogspot.de/2013/11/review-canyon-ultimate-al-90-2014.html
Das ist natürlich/hoffentlich eine Ausnahme, aber Bilder von plötzlich gebrochenen Rahmen werden ständig in den Foren gepostet.