AW: Brooks Swift Chrom + Wollhose ???
Wäre es nicht an dieser Stelle angebracht, ein Thema zur Pflege und Instandhaltung klassischer Komponenten vom Zaune zu brechen? Ich meine, das sind wertvolle Tipps, die ein Einsteiger wissen sollte, bevor er etwa seinen Schatz kaputtpflegt.
Hier ein Brooks "Swallow" aus den frühen 50er Jahren. Trotz erfahrenem, intensivem Gebrauch, der in Spuren auf der Satteldecke Ausdruck gefunden hat, wurde die Sattelschraube bis heute nur um 2mm herausgedreht, die Form dennoch perfekt und das Leder so weich, wie es sein sollte.
Durch übermäßiges Fetten verbrauchen sich Ledersättel vorzeitig, denn mit jeder Fettung wird Feuchtigkeit in das Leder eingetragen, die die Fasern entgegen der Faserrichtung quellen läßt und deren Oberflächengewinn beim anschließenden Fahren durch die vertikale Belastung durch den Fahrer in eine Längung umgesetzt wird. Die Längung der Decke muß durch Nachspannen ausgeglichen werden, was wiederum durch die mechanischen Gegebenheiten der Satteldeckenaufhängung (Gestellänge) und der beim Nachspannen eintretenden Ovalisierung der Nietlöcher nur begrenzt möglich ist.
Ich beschränke mich auf eine Politur der Oberfläche mit "Kiwi"-Schuhcreme, etwa einmal im Jahr - aber auch nur dann, wenn ich den Sattel benutzt habe. Das Brooks Ledefett darf nur in der Phase des Einfahrens verwendet werden, denn es weicht das Leder sehr effektiv auf, würde einen bereits eingefahrenen Sattel also vorzeitig verschleißen lassen.
Wäre es nicht an dieser Stelle angebracht, ein Thema zur Pflege und Instandhaltung klassischer Komponenten vom Zaune zu brechen? Ich meine, das sind wertvolle Tipps, die ein Einsteiger wissen sollte, bevor er etwa seinen Schatz kaputtpflegt.