"Russen-Peitsche" für den Ostwind
Eine PBP-Bekanntschaft aus Sibirien hatte mir seinerzeit einen Märzgruß vom dortigen 200er geschickt bei Höchsttemperatur -20°C und Sturm, s. u.
Im Velomobil war's am Samstag ja ganz erträglich, ein langes U-Hemd und langes dünnes Shirt sowie kurzes Trikot sowie 2 Buffs um die Ohren reichten bei Bewegung, Handschuhe und Jacke blieben im Reservebeutel.
Allerdings kamen mir auf dem Hinweg nach Wtal bei den weißer werdenden Straßen leichte Zweifel über das Unternehmen. Wenn es auch auf den Nebenstrecken wirklich weiß und rutschig geworden wäre, hätte ich wohl bald wieder die Biege nach Hause gemacht.
Nachdem beim forstigen 200er soviele Randonneure am Start waren, hat es nicht mehr so überrascht, doch wieder einige Mutige anzutreffen. Schön, dass
@sturmvogel mit seinem Milan da war.
Das erste Stück bin ich dann lieber über die gestreute Straße Richtung Rhein gefahren und habe diesen dann über die Leverkusener Brücke überquert und dann wieder auf den Track gestoßen. Bei Roggendorf/Tenhoven meine ich auch einen Randonneur auf der verpassten Wirtschaftsweg-Umgehung gesehen zu haben. Aber hier war es glücklicherweise auf der Straße Schnee- und Eisfrei, die geweißte Umgebung sah aber ganz hübsch aus.
Zum Dreiländereck hoch wurde es dann richtig warm, oben war's dann aber eisig und zugig - ein Vorgschmack auf den Rückweg gen Nordosten. Da hatte ich dann keine Lust, auszusteigen und habe statt Stempel ein paar Fotos gemacht und dann runter nach Belgien.
Hier waren die Sträßchen dann typisch schlecht, aber trocken. Auch wenn die Abstecher nach NL und B nur kurz sind, bringt es doch Abwechslung und macht hier einen Reiz dieses Brevets aus - wie dann auch später durch die "Altstadt" von Breinig mit seinen schönen Natursteinhäusern.
Glücklicherweise kamen mir dies Jahr auf dem unbefestigten Hohlweg keine Trecker entgegen und ich konnte mir meine Fahrspuren um die Löcher herum frei wählen. Bis zum Vennbahnweg ging es wieder auf gut 300 Meter rauf und es wurde wieder frischer um die Ohren. Der Bahnweg selbst war feucht, aber zum Glück nicht eisig. Aber so ganz sicher war ich mir nicht, was da hinter der nächsten freien windgekühlten Ecke war, und habe es daher locker rollen lassen.
Ab Langerwehe dann wieder über die Dörfer, in Widdersdorf wartete dann ein dortansäßiger Aktivist der Kölner Liegeradszene zur Begrüßung. Das hat mich sehr gefreut und wieder ein bisschen motiviert. Als ich um 5 dann wieder in Leverkusen über den Rhein bin, hatte ich gut 300 km auf der Uhr und eigentlich auch nur noch ein Viertelstündchen bis nach Hause. Warum denn jetzt noch nach Wuppertal und wieder zurück?? Genau,
@Renn-Andreas mit seinem Crepeeisen wartete dort und hat mir 2 leckere davon gemacht.
Auf dem Rückweg dann in Wermelkirchen noch 2 Helden getroffen und gegen neun die heimische warme Dusche erreicht.
Besten Dank an
@Renn-Andreas für die fürsorgliche Organisation und hohen Respekt allen die noch länger unterwegs waren,
Hajo
vom 300er in Sibirien: