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Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?

Sehr schön!
Der ideale Kompromiss wären dann vermutlich etwas breitere, sehr leichte Tubeless-Reifen auf Hochprofilfelgen mit wenigen Aerospeichen in einem gefederten Rahmen. Also alles auf einmal.
Mit den beim Rennrad nötigen Minimalfederwegen von vielleicht 2 cm und einer wiegetritt- und kettenzugresistenten Antriebsschwinge wie beim Principia (oder Klein Palomino) möchte ich wetten, dass man sowas heute trotzdem noch mit deutlich unter 8 kg Gesamtgewicht realisieren könnte.
 

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Re: Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?
Der ideale Kompromiss wären dann vermutlich etwas breitere, sehr leichte Tubeless-Reifen auf Hochprofilfelgen mit wenigen Aerospeichen in einem gefederten Rahmen. Also alles auf einmal.
Mit den beim Rennrad nötigen Minimalfederwegen von vielleicht 2 cm und einer wiegetritt- und kettenzugresistenten Antriebsschwinge wie beim Principia (oder Klein Palomino) möchte ich wetten, dass man sowas heute trotzdem noch mit deutlich unter 8 kg Gesamtgewicht realisieren könnte.

Guck mal hier rein wg. Federgabel vs. flexende Stahlgabel:
http://janheine.wordpress.com/2012/08/12/suspension-losses/

Man kann auch vorne duenner als hinten fahren, flexende Sattelstuetzen verwenden, etc.. Man muss sich ja nur das Frank Betho Chart angucken (Reifendruck abhaengig von Last und Breite) um zu sehen (wissen wir eh), dass verschieden schwere Fahrer unterschiedliche Druecke brauchen. Gehoert also auch mit in Betracht gezogen. Der Jan macht bei Last vorne auch noch den Schwenk zur Lenkgeometrie und weisst darauf hin, dass geringer Vorlauf und dicke Reifen die Tendenz zum Resonanzfall erhoehen koennen.

Die Erkenntnisse und Trends bouncen ja immer von einem Extrem in's naechste. Gestern war steif, heute ist Komfort, morgen pendelt es sich dann irgendwo ein. Einfach nuetzlich die Stellschrauben etwas besser zu verstehen um gezielter eingreifen zu koennen.

Ich wuerd's gern mal probefahren, glaube aber nicht, dass ich mal bei 42mm 650B landen werde. Mit 32/35mm kann man auch sehr komfortabel fahren, braucht nicht so riesige Schutzbleche und kann auch mal auf 25er umruesten ohne dass es gleich seltsam aussieht. Hat ja auch was :-)
 
Vermutlich, weil die Federgabel erstmal einen Haftwiderstand überwinden muss, dafür aber beim Ausfedern dämpft, während die Stahlgabel locker schwingt. Die Federgabel hält wahrscheinlich auch die Körperschwingungen des Fahrers (und die damit verbundenen Verluste) in Grenzen, kann dafür aber beim "Ausfedern" nach dem Überwinden sehr kleiner/kurzer Hindernisse im Gegensatz zum ungedämpften Reifen keine Vortriebskraft zurückgeben und treibt das Gewicht in die Höhe, was beim Überwinden von Hindernissen zusätzliche Kraft kostet.
Interessant wäre jetzt, wie sich eine Parallelogrammgabel verhalten würde, die ja viel weniger Haftreibung aufbaut - und deren Dämpfer so eingestellt ist, dass er Nachwippen/Schwingen nur gerade so eben vermeidet.
 
Nach einem Plattenschaten und zwanxläufiger Reparatur am Alltaxpanzer hab ich mal etwas besser aufgepasst. Der Reifen ist zwar eine ganz andere Kategorie, aber ich denke, man kann das übertragen.
Nach der Reparatur hab ich den Reifen bis fast zum Bersten aufgepumpt (knallharte 4 bar) und bin heute damit auf Arbeit geradelt. Und auch wieder zurück. Über Straße und Waldwege, wie immer.
1. Auf Waldwegen hoppelt das Rad sehr unangenehm. Ich komme mir lanxamer vor (hab aber keine Möglichkeit, das irgendwie zu messen). Auf jeden Fall ist der Fahrkomfort dahin, das nervt sogar richig. Denn sonst, mit mittlerem Druck, bügle ich einfach drüber und kann auch auf steinigem Weg noch voll durchtreten. Bei dem Gehoppel aber undenkbar.
2. Auf Straße hoppelt der Reifen auch, aber nur deswegen, weil er nicht richtig rund läuft. Aber der Fahrkomfort ist ausgezeichnet, der Lauf ist leicht und es ist angenehm zu treten. Mit weniger Druck wird halt viel Tretenergie in Walkarbeit verschwendet, was auf ordentlicher Fahrbahn aber nicht wirklich komfortabel ist und zeitgleich sogar noch bremst.

Das bestätigt also grosso modo das weiter oben Geschriebene: schnell ist man mit niedrigem Druck auf Hoppelbahn und mit hohem Druck auf glatter Bahn.

Bei der Testfahrt der Tourenflitzers bin ich übrigens auch über ein Stück Pflasterstraße gefahren (28er Paselas, Druck ca. 6 bar). Das war sehr angenehm, wie wenn ich über einen Teppich fahre. Mit RR hoppelt es da ja nur und man kann nicht richtig treten. Also hier kommt die gleiche Erscheinung vor wie im Wald: weniger Druck bei breiterem Reifen erlaubt flüssiges Weitertreten und macht damit (zumindest subjektiv) schneller.
Das Fahrverhalten auf glatter Straße muss ich mal noch etwas näher austesten. Aber ich meine, da wird es mit mehr Druck besser. Vllt. teste ich das alles noch mal mit 7 bar. Hält der Pasela das aus?
 
Ja. Als ich meine 32er Pasela's neu hatte, habe ich das mal ausprobiert, sauschnell aber nicht besonders angenehm und kommt auf schlechter Strecke schnell an seine, nein an meine Grenzen. Jetzt fahre ich die mit etwa 4,5bar vorn und gut 5bar hinten. Nachgepumpt habe ich erst, wenn sich die Fahreigenschaften änderten, dann fehlten gern mal 2 - 2,5bar. Fazit: Häufiger aufpumpen auf einen noch etwas niedrigeren Wert.
 
Ich würde meinen, bei 28-ern würde der optimale Luftdruck je nach Fahrergewicht bei 5-6 bar liegen, mehr nicht. Bei schlechter Wegstrecke gehen auch 3 bar sicher gut.

Jupp,

fünf bis sechs bar für 28 mm deckt sich mit meinen Erfahrungen... ;)

Allerdings halte ich 3 bar nach meinen Erfahrungen für zu wenig. Das schlägt schnell mal durch. Mal ganz ab von dem ziemlich schwammigen Fahrgefühl... :oops:

Unter vier bar würde ich den 28er nicht fahren und die vier bar auch nur wenn das Geläuf das Schluckvermögen des Reifens "erfordert". Bei so niedrigen Drücken wird man ja seekrank, ob des Geschaukels, sofern der Asphalt ansich eben ist aber mit Flicken übersät ist... :rolleyes:

druckvolle Grüße

Martin
 
Der Pasela ist ja auch kein Geländereifen. Auf steinigem Grund und auf Feldwegen kann er noch gut mit, aber feuchtes Gras z.B. ist nix. Es ist eben doch ein Straßenreifen.
 
Mit weniger Druck wird halt viel Tretenergie in Walkarbeit verschwendet, was auf ordentlicher Fahrbahn aber nicht wirklich komfortabel ist und zeitgleich sogar noch bremst.
Das bestätigt also grosso modo das weiter oben Geschriebene: schnell ist man mit niedrigem Druck auf Hoppelbahn und mit hohem Druck auf glatter Bahn.

Breaking News aus der "Dicke-Reifen-Ecke":
Pressure doesn’t matter for performance. It does influence comfort and how the tire reacts in corners. If your pressure is too high, you’ll bounce, which decreases your comfort and your cornering speed. If your pressure is too low, the tire starts collapsing, which isn’t good for cornering and can cause pinch-flats.
However, the good news is that between the two, there is a large area where you are fine.
Jan Heine, BQ
http://janheine.wordpress.com/2014/03/05/bicycle-quarterly-spring-2014/
 
jan Heine les ich mir später einmal durch. Finde seine Unternehmungen Wertvoller als das depperte Rollengesteste von diversen Werbezeitschriften. ist doch verrückt, wie viele relevante kriterien dort ausßen vor gelassen werden.

Der Komforteindruck ist einerseits subjektiv, andererseits eine frage der "Systemresonanz" , will sagen, des gesamtverhaltens von Laufrädern, Untergrund, Rahmengeometrie, Sitzposition!! und : Körpergewicht. Nicht einfach zu ermitteln.

Bei mir: Auf gleichem Rahmen mit gleichen LR fühlen sich 28er Vittoria Randonneur komfortabler an, rollen geschmeidiger. Aber mit den uralten 23 hutchinson Kevlar ist es dann auch nicht unerträglich. jedenfalls unter 200km.

Für das Anforderungsprofil Janheines, oder anderer Randonneure ist die Streckenlänge sicher einer der wichtigsten Parameter. Da würde ich in der Tat zu "so breit wie möglich " greifen
 
Das mit der "Systemresonanz" wird im Motorsport zusammenfassend "Fahrwerksabstimmung" genannt. Ist ein wichtiger Grund für Sieg oder Niederlage und ein Anlass, mittlere Rechenzentren von Rennen zu Rennen mitzuschleppen. Hoffe, dass das dem Radsport erspart bleibt;)
Thema bleibt aber spannend. Wieder ein Grund für die nächste BQ.

Gruß, svenski.
 
Jan Heine fährt auch viel Schotterpisten. Klar, dass er Breitreifen bevorzugt.

Gruß, svenski.
 
Meine Bemerkung sollte nicht alles NOCH komplizierter machen, sondern nur zeigen., daß pauschale Aussagen nur sehr begrenzt reichen:

Wenn scho komplex, dann sollen das eben die "fach"zeitschriften übernehmen. oder sitzen da keine Ingenieööre am Drücker?
 
Wenn scho komplex, dann sollen das eben die "fach"zeitschriften übernehmen. oder sitzen da keine Ingenieööre am Drücker?
Wenn Du in der freien Marktwirtschaft keine Chance hast, weil die Qualifikationen nicht ausreichen - geh zu "tour".
Ob Inschinöhr oder nicht: die drucken das, was ihnen am meisten Geld einbringt.
Und sie werden nicht viel abschöpfen können, wenn sie Ergebnisse veröffentlichen, die gewinnbringenden Trends entgegenlaufen.
Das vergrault nun mal die Werber....
 
Das mit der "Systemresonanz" wird im Motorsport zusammenfassend "Fahrwerksabstimmung" genannt.
Und die wiederum ist bei uns in allererster Linie von der Art zu sitzen abhängig, da etwa 90% der Gesamtmasse aktiv sind, ausgestattet mit einer Vielzahl von Sensoren, Aktoren und gewaltiger Rechenleistung.
Über Formel 1 brauchen wir eigentlich nicht zu reden bevor die nicht zumindest mal einen halbwegs kontrollierten bunnyhop hinkriegen.

Worauf ich hinaus will: wenn man die wenigen passiven Elemente so genau abstimmen wollte müsste man das nicht nur für jeden Asphaltwechsel neu einstellen sondern zusätzlich auch noch für die ganzen unterschiedlichen Leistungsbereiche und Erschöpfungszustände, zwischen denen man im Rahmen einer Ausfahrt wechselt.
 
Da ist 'ne Menge dran. Und doch gibt es Räder, die man besonders gerne fährt. Und vielleicht muss man gar nicht zu genau wissen, woran im einzelnen das so liegt... Aber manchmal will man doch ;)

Gruß, svenski.
 
Und doch gibt es Räder, die man besonders gerne fährt. Und vielleicht muss man gar nicht zu genau wissen, woran im einzelnen das so liegt... Aber manchmal will man doch ;)

Spaetestens wenn so ein prima funktionierendes Rad neue Reifen oder neue Laufraeder braucht - oder wenn man gar ein neues Rad haben will - will man das dann doch wissen ;-)
Ich finde in den heineschen Erkenntnissen viele meiner eigenen Erfahrungen bestaetigt oder erklaert. Manche Schlussfolgerung ist mir zu direkt, aber das muss ja so, wenn man sich von der blossen Beobachtung komplexer Zusammenhaenge loesen und daraus Einzelerkenntnisse formulieren will.
 
Wenn Du in der freien Marktwirtschaft keine Chance hast, weil die Qualifikationen nicht ausreichen - geh zu "tour".

Schlimmer Klugscheißer-OT, ich weiß: Freie Marktwirtschaft gibt es nur in der Theorie. Am besten funktioniert sie mit dem Gesellschaftsystem der Anarchie und die "Tour" würde es vermutlich gar nicht existieren, sondern das herschende Verlagsmonopol würde die einzige Zeitschrift "Das Fahrrad" herausbringen, in der Reifentrends des Monopolisten "Fahrradreifen" besprochen werden.

...es tut mir leid...
 
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