• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?

Die Erfahrungsberichte und Tests in BQ sind sicherlich deutlich aussagekräftiger als die Test der Fachmagazine auf irgendwelchen Rollen standen. Soviel weiss ich schon lange über Reifen, dass reine Messwerte allein nicht helfen.

Meine eigenen Erfahrungen beziehen sich auf hoechst subjektive Beobachtungen mit 35 und 30mm Schwalbe CX Comp und 35mm Pasela TG auf unterschiedlich breiten Felgen. Auf der Gegenseite finden sich gute Vertreter mit 23/24/25mm wie Veloflex Pave oder Vredestein Duo Comp.

Die dicken Dinger rollen gut, insbesondere glatten sie schlechte Strassen und Wege prima. Den Preis dafür zahle ich subjektiv nicht mit mehr Widerstand, aber mit anderem Handling. Fühle ichmich auf einem steinigen, dreckigen Weg mit 35mm Paselas auf breiten Felgen sauwohl, so habe ich auf trockenem, gerne auch rauhem Asphalt durch lieber den Veloflex oder Vredestein unter mir. Geschmackssache.

Wenn man die BQ Jungs mit ihren dicken 42er Pellen sieht bekommt man schon Lust so was mal auszuprobieren. Wurde ich bei einem Massrad aber wirklich Wert auf Platz für 42er legen? Ich wäre wohl damit zufrieden wenn 35er 700c gut rein gehen und Schutzbleche, die für max. 28mm ausgelegt sind sind schon eleganter anzuschauen als solche für 42mm.
 
Das kommt darauf an, welche Sorte Massrad das werden soll - mir schwebt ja schon seit Jahren ein Universalgerät vor, an das auch richtig breite Reifen passen und das natürlich zwei völlig verschiedene Radsätze bekommen würde. Und, ähm - mittlerweile wohl auch Scheibenbremsen. Ein Rennrad wäre das dann natürlich nicht mehr, das ist klar.
 
In Jan Heines Bericht vermisse ich eine Aussage über den Luftdruck. Ich erinnere mich, einmal folgendes gelesen zu haben (ich weis nur nicht mehr wo):

Bei gleichem Luftdruck läuft der breitere Reifen leichter, weil er weniger walkt. Daraus folgt, daß man breitere Reifen mit weniger Luftdruck fahren kann und dadurch Komfort gewinnt.

Wenn aber die Laufräder als rotierende Teile durch zu breite Reifen zu schwer werden, dreht sich das Ganze wieder ins Gegenteil...
 
Zum Luftdruck findet man bei ihm irgendwo anders was. (Bisschen scrollen)

Die Frage, wie schwer zu schwer ist, stellt sich damit ja auch. Als leichte Drahtreifenfelgen habe ich mal Sun M14A verbaut, mit etwa 420gr. recht leicht glaube ich (auch heute noch?), dazu leichte Schläuche und Reifen, sagen wir mal 280gr. summiert sich zu 700gr. am Laufradumfang. Für's 650B-Szenario habe ich ne Grand Bois-Felge mit 495gr. gewogen, Hetre SL mit 375gr., einen leichten Schlauch mit 106gr. Macht 976gr. Es gibt meines Wissens keinen leichteren Reifen und Schläuche, wohl aber Felgen von Pacenti mit unter 400gr. Sagen wir mal, gut 200gr. schwerer wird es bleiben. Laufraddurchmesser aussen ist bei den dicken Reifen auf kleineren Felgen sogar etwas größer, nimmt sich also nix. Und was sagt uns das jetzt?:idee:

Ich meine, man bekommt sicher leichtere Laufräder mit 700C/23mm hin als mit 650B/42mm, aber letzteres artet nicht in ein Drama aus, ein LRS mit Rigida DP-irgendwas und Hutchinsonreifen ist schwerer und den hält auch niemand für unfahrbar.

Edith: Die 650B-Felgen sind aussen 23mm breit, die Sun glaube ich 19mm.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Man kann breitere Reifen nicht mit dem gleichen Maximaldruck fahren, wie vergleichbare dünne Reifen. zumindest bei Drahtreifen und bei gleicher Felgenbreite. Wenn man also dicke mit dünnen Reifen bei gleichem Luftdruck vergleicht, vergleicht man "Äppel mit Birnen".

Für mich ist am Renner bei 25 mm Schluss. Obwohl die Qualität des Asphalts heutzutage eher 32 mm erfordert.
Für mich ist der Veloflex-Master-25 die bessere Wahl im Vergleich zum Master-23.
Am Klassiker ist die Diskussion um noch dickere Schlappen für mich eher zweitrangig. Hier möchte ich möglichst originalgetreu mit einem schönen Stahlrenner unterwegs sein. Da zählt keine Konkurrenzfähigkeit etc.
An der Randonneuse fahre ich sowieso nicht unter 28 mm und die sind bei mir auch klassisch.

Die Diskussion ist technisch interessant, aber... hier?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion ist technisch interessant, aber... hier?

Ja. Finde ich durchaus auch für Klassiker interessant, bei der Wahl der Reifen gibt es ja einigen Spielraum. Und hier trifft man nicht so leicht auf dogmatisch vertretene Positionen, was die Diskussion angenehmer macht.
 
Oje...

800px-Lustige_Naturgeschichte_oder_Zoologia_comica_62.jpg


:D
 
Ich finde dieses Thema gerade bei Klassikern interessant, weil wir bei denen oft viel mehr Spielraum für breitere Reifen vorfinden, als bei modernen Rennrädern.
Und wenn wir uns mal alte und richtig alte Fotos von Rennen anschauen, erkennen wir darauf nur selten wirklich schmale Reifen. Auf schlechten Straßen oder Schotter breitere Reifen fahren zu können, war also eingeplant und wurde auch gemacht.

Zum Felgengewicht, die leichteste mir bekannte und problemlos erhältliche Drahtreifenfelge für 700C wiegt etwa 380 g und wird z.B. für Veltec Volare verwendet. Der Preis ist überaus fair, aber ich würde sie zumindest bei Speichenzahlen unter 28 auf jeden Fall mit den etwas größeren, ovalen Unterlegscheiben einspeichen, weil sonst irgendwann die Löcher ausreißen - bei Veltec ein bekanntes Problem. Natürlich sieht diese Felge nicht unbedingt klassisch aus, es ist aber noch zu ertragen. Ansonsten kann man mit einer Mavic Reflex (gab es auch für Drahtreifen, Vorgänger der Open Pro) auch bei etwa die 400 g landen, je nach Baujahr; die grauen und die letzten Baujahre waren offenbar schwerer (ich bin mal an 'ne ganze Kiste voller Reflex gekommen und habe verglichen). Das wäre dann modernes Material mit soliden Doppelösen in gerade so eben noch klassischer Optik.

Das Durchrütteln des Fahrers ist ein schlaues, fast nie gebrachtes Argument, allerdings müsste man dabei auch noch den Kraftaufwand benennen, den das ständige "Angehobenwerden" eines ungefederten Rades samt Reiter bei jeder Bodenwelle und jedem Steinchen erfordert und der ebenfalls vom Vortrieb abgezogen wird. Was Jan Heine mit seinen 290 Watt ermittelt hat, ist nämlich die Summe von beidem, nicht allein das Körperrütteln.
Irgendwo war doch mal mathematisch aufgedröselt, dass beim Überfahren eines 2 cm hohen Brettchens mit 25 km/h eine Kraft von (glaube ich) 400 kg auf die Gabel wirkt und soundsoviel Watt erforderlich sind, um das ohne Geschwindigkeitsverlust auszugleichen; wenig war es nicht. Leider fällt mir gerade nicht ein, wo das stand. Das kennt aber auch jeder, der Autos oder Motorräder sportlich oder rennmäßig bewegt: Härter ist nur auf aalglattem Teer wirklich schneller, und manchmal nicht mal dort, obwohl es sich so anfühlt.

Dabei fällt natürlich noch auf, dass ein breiterer Reifen mit gleichem Querschnittsverhältnis das Rad insgesamt größer macht und damit auch geringfügig leichter über Hindernisse rollen lässt - verzwickte Theorie mit interessantem Ergebnis.
 
Fukk ACK, insbesonders daß der Komfort breiterer Reifen auch einen ergonomischen Vorteil hat . Ein anderer Aspekt, der auch auf einige Regulars in de.rec.fahrrad bei Alltagsrädern zutrifft: da wird damit angegeben, wer dei dünnsten Reifen mit dem höchsten Druck fährt. Ist für manche sowas wie Schwanzvergleich...
 
Zuletzt bearbeitet:
Seitdem ich auf meiner Plastikschüssel hinten 25 er (vorne 23er) +nach ausmessen einen etwas breiteren Sattel (Specialized Toupe Rbx)
fahre, fühlt sich das alles um einiges angenehmer + komfortabler an ( 90 kg).

Das zählt für mich.
 
Ich bin den weg von dick zu dünn beim Rennrad wieder zurückgegangen.. Von 30er Marathon Racern zurück auf 23er 4000 S. Das ging aber nur weil mein Motobecane-Rahmen weich wie ne zerkochte Nudel ist.. Ansonsten liebe ich inzwischen den komfort von 28mm+ Reifen.. Sollte man für jedes Fahrrad einzeln ausprobieren und undogmatisch auf seinen Hintern hören..
 
Der Herr Heine macht dieselben Beobachtungen, die ich auch mache. Flexible Flanken bringen's, in Kombination mit einer schoenen, nicht zu dicken Gummidecke rollt und faehrt so ein Reifen gut, egal ob breit oder schmal. Der ideale Druck ist individuell zu ermitteln, da gibt's kein einfaches mehr/weniger ist immer besser.

Und er stellt auch erstmals die daraus folgende Frage: Wie weit kann man das treiben, gibt's irgendwo einen Punkt, an dem sich die Sache umkehrt?
Leider kann er diese noch nicht erschoepfend beantworten. Gewicht und Platzbedarf spielt eine Rolle, ab einer gewissen Breite begegnet er diesen Punkten mit 650B Felgen - fein.

Ist dann bei 42mm ein Optimum gefunden, oder waeren 50mm noch besser? Oder aendert sich mit zunehmender Breite und abnehmendem Druck das Handling irgendwann derart, dass man fuer nicht schwammiges Kurvenfahren stabilere Flanken/mehr Druck braucht?
Warum klappt das nicht mit MTB-Schlappen (mit flexiblen Flanken)? Wegen der dicken Gummischicht, die gewalkt werden muss? Oder wegen schlechter Aerodynamik des groben Profils?
Wie sieht's denn aus bei gutem Asphalt und breiten Reifen - waere dann mehr Druck besser?
 
Ich schlage ein Testwochende vor, zu dem jeder einen identisch aufgebauten LRS mitbringt um dann die unterschiedlichen darauf montierten Reifen im Rollversuch (schiefe Ebene mit verschiedenen Belägen) unter Zeitnahme zu testen.
Ich hab hier mal eine leichte Schlauchvariante, die demnächst zum Einsatz kommt...
Leichtschlauch.jpg
 
Ich bin den weg von dick zu dünn beim Rennrad wieder zurückgegangen.. Von 30er Marathon Racern zurück auf 23er 4000 S.
Deine schlechte Erfahrung kann man leider überhaupt nicht verallgemeinern.

Der Marathon rollt schlechter als ein Sack Nüsse und wird deshalb selbst von Reiseradlern verschmäht, wohingegen der 4Ks gut abrollt. Deine schlechte Erfahrung beruht also nicht auf der Dicke des Reifens sondern auf dem Typ.
 
Zurück