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Aufbauthread - Vetta Stahlrahmen / 105 5600

Danke für den Tipp!

Ich bin ganz offen für Alternativen. Mein Rennrad bleibt meine schnelle Kiste und dort bleiben die 25er Contis bis die komplett durch sind. Dafür hab ich ja jetzt ein zweites Rennrad..
 

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Re: Aufbauthread - Vetta Stahlrahmen / 105 5600
Tag 7

Heute habe ich die Panaracer Gravelking Retour und die Conti UltraSport II 32mm gekauft. Bisher habe ich, und speziell meine Frau, mit den UltraSport durchweg gute Erfahrungen. Im Winter fährt sie 4S und ansonsten eben die UltraSport. Sie pendelt gerade in den schönen Monaten quer durch Berlin und da lohnen sich keine teuren Profi Pneus, viel zu Schade für die Scherben. Pannenschutz haben die UltraSport zwar überhaupt keinen aber wir nutzen eh immer das AntiPlatt Band und sind auch damit zufrieden.

Conti ausgepackt und erstmal gestaunt. Sie wirken ziemlich groß und dabei angenehm leicht. Und tatsächlich, im Vergleich zu meinen GP4000II 25mm sind sie nur einen hauch schwerer, bei wesentlich mehr Maße. Sicherlich dem fehlenden Pannenschutz zu verdanken.
Nachdem das Aufziehen der Gravelkings ein Horror war, wurde das Aufziehen der Conti gewohnt vollzogen. Ein wenig Daumenmassage und die Mäntel flutschten solide aber problemlos auf die Felge. Vergleichbar mit meinen GP4000II und GP Classic. Mantel aufgepumpt und erstmal über die Dauer des Aufpumpen gestaunt. Das ist schon eine Menge mehr Luft für ungewohnte 4,5 Bar.
Rundlaufkontrolle ergab einen perfekten Rundlauf der Mäntel. Für den Preis erst einmal wieder eine positive Bestätigung. Die Größe ist auf der 17c Felge exakt 32mm und noch eine Ecke breiter wie die Gravelking. Ich hatte leider die Gravelking nicht gemessen aber ich schätze mal die sind eher 30mm.

Ich habe die Laufräder dann zunächst in mein Rennrad gespannt.
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Passen tut es aber die Optik ist ungewohnt und während die Gravelking noch ganz brauchbar darin aussahen, wirken die Conti bereits zu klobig. Der Rennrad Rahmen ist ja auch eine Größe kleiner und filigraner. (Was vielleicht auf den Fotos nicht so gut rüberkommt.) Daher bleiben am Rennrad eher die 25 oder vielleicht mal die 28er.

Also nun die Laufräder in den Gravelrahmen gespannt und sieht gleich wesentlich homogener aus. Der etwas größere Rahmen und Räume wirken mit den 32mm Pneus harmonisch. Hier war das Problem anders herum: Die 25mm Pneus sahen darin sehr verloren aus.

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Die Bremsen lassen noch genügend Platz. Der Rahmen hat ca. 3mm zur jeder Seite Freiraum. Ich könnte aber noch den Ausfallenden noch gute 5mm nach hinten positionieren und würde dann noch weiteren Freiraum gewinnen. Das bedeutet, ich könnte durchaus auch mit Mäntel 35/36mm experimentieren.

Der aktuelle Stand:

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Was fehlt / to do:

  • Hochwertiger Vorbau
  • Gelpads und griffiges Lenkerband
  • Kettenblatt mit 46 Zähnen
  • SPD Pedale (bereits gekauft, unterwegs)
  • Sattelstütze mit weniger Offset
  • Flaschenhalter
  • 2. Flaschenhalter mit Klemme am Sitzrohr
  • Wahoo Front Halterung mit GoPro Adapter
 
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Tag 8

Beginn der Testfahrten.

Glücklicherweise ist in Berlin herrliches Wetter. Ich hatte heute zu mindestens für 20 Minuten bei Tageslicht Zeit für ein kurzes hin und her rollen.
Ich bin auch immer wieder auf mein reguläres Rennrad umgestiegen.

Erkenntnisse:

- Das "Allroad/Gravel" hält sich zwar fast exakt gleich aber verhält sich dann wieder ganz anders. Das Neue möchte gemütlich fortbewegt werden. Die Beschleunigung ist soweit spritzig genug aber durch die ganze Geometrie, trotz fast gleichem Fitting, wirkt das Rad als Einladung zur entspannten Tagestour. (Was auch das Ziel ist)
Das reguläre Rennrad wirkt dagegen unter meinem Körper filigraner und möchte Tempo jagen, gerade um die Kurven.
  • Die Mäntel habe ich mit diversen Drücken gefahren. Ich habe mit 6,5 bar angefangen. Damit waren sie recht flott aber bretthart. Danach ins Extrem gewechselt 4,5bar. Die 4,5 sind schon ein ganz anderes Fahrgefühl, aber dann doch zu weich und schwammig. Gerade um die Kurven kam ich damit (gefühlt) kaum. 5,5 bar in der letzten Runde gefahren und zu dieser Tendenz wird es sich entwickeln.
  • Die Mäntel vom Rennrad, aktuell Conti GP Classic 25mm, sind mit 7 bar gefüllt gewesen. Sie wirken auf den mit Absicht gewählten schlechten Straßenabschnitten ein wenig verloren, man wird quasi mehr in die aufgerissene Asphaltdecke gedrückt aber sie dämpfen dabei hervorragend. Hier merke ich einen klaren Unterschied zu den günstigsten Conti.
  • Ich habe am regulären Rennrad quasi einen neuen Conti GP Classic aufgezogen, da meine GP4000II schon durch sind. Der Rundlauf ist leider echt mies, die UltraSport laufen beide topp. So viel zum Thema "Handmade in Germany".
  • Insgesamt empfand ich das "Überrollen" von kaputten Asphalt, Gullideckeln und anderen Hindernissen mit den 32mm sicherer aber dazu hätte ich gerne die Dämpfungseigenschaften der höhenwertigen Conti. Ich werde dahingehend sicherlich auch investieren aber erst einmal muss ich mein Einsatzprofil für das neue Rennrad schärfen. In dem Falle weiß ich zwar schon, dass ich viele Nebenstraßen und Landwirtschaftswege in Nord-Hessen befahren werde aber noch nicht in wie weit ich mich auch für neues Terrain, wie Wald- und Wiesenwege begeistern kann und wie attraktiv diese vor Ort sind.

Freitag soll es mild und sonnig sein. Wenn die Gesundheit es zulässt, dann werde ich eine erste (und für dieses Jahr letzte) Tour mit verschiedenen Wegen fahren. Ich werde berichten.
 
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Tag 9

Heute habe ich eine etwas längere Probefahrt geschafft. Immerhin 60min und 19Km quer über alle möglichen Streckenverhältnisse, die ich vor der Haustür finden konnte.

Grundsätzlich läuft das Rad wie geschmiert. Schaltung und Fitting passt soweit und macht Spaß. Blicke ich auf mein Rad zum Boden, so ist der Sitzrohrwinkel etwas ungewohnt aber mit dem Fitting hatte es gut funktioniert. Soweit nach einer Stunde und mickrigen 19Km zu beurteilen, habe ich keinerlei Probleme oder Schmerzen gehabt, alles wie gewohnt. Richtig ballern konnte bzw. wollte ich jetzt nicht, da ich mich gerade von einer leichten Erkältung erhole.

Für einen besseren Vergleich habe ich meinen gewohnten LRS im Einsatz, nur eben mit den 32mm Mäntel. Positiv empfand ich das Fahrgefühl auf guten bzw. festen Sandwegen. Ich konnte mit wenig Anstrengung locker die 25 Kmh halten und hatte stets ein sicheres Gefühl. Der Wechsel auf Asphalt ergab dann gar nicht so viel mehr Tempo bzw. weniger Rollwiderstand. Das empfinde mit dem regulären Rennrad anders.
Die Mäntel haben auf vielen Untergründen ganz gut funktioniert. Einzig ein sehr feuchter, matchiger und leicht schräger Singletrail entlang eines kleinen Baches machte mir Probleme. Da musste ich viel Konzentration und Vorsicht einsetzen um nicht mit dem Hinterrad wegzurutschen. Hier fällt dem Mantel sicherlich ein wenig mehr an Profil. Aber durchgekommen bin ich trotzdem.

Positiver Nebeneffekt: Ich habe das erste Mal meinen Wahoo Roam testen können. Das hat mit der Kartenfunktion vom Roam echt prima funktioniert. Ich habe gut neue Wege sehen und entdecken können. Er ist hoffentlich eine gute Ergänzung zum "Allroad".

To do Ergänzung:

- etwas größere Satteltasche --> der breitere Schlauch und mein Handy passen nicht in meine bisherige Tasche.

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Die Mäntel habe ich mit diversen Drücken gefahren. Ich habe mit 6,5 bar angefangen. Damit waren sie recht flott aber bretthart. Danach ins Extrem gewechselt 4,5bar. Die 4,5 sind schon ein ganz anderes Fahrgefühl, aber dann doch zu weich und schwammig. Gerade um die Kurven kam ich damit (gefühlt) kaum. 5,5 bar in der letzten Runde gefahren und zu dieser Tendenz wird es sich entwickeln.
Bei niedrigem Druck, so meine Erfahrung, verhalten sich die Reifen extrem unterschiedlich. Ein 25mm Vittoria Rubino/Zaffiro ist eigentlich erst ab 6 bar aufwärts fahrbar, dafür dann aber auf den Strade Bianche pannenfrei. Der Schwalbe Marathon Racer und der Delta Cruiser sind im Bereich zwischen 4-5 bar ausreichend seitensteif und fühlen sich nicht schwammig an. Mit dem Conti Ride Tour möchte ich selbst bei hohem Druck nur langsam um die Kurven fahren, die dicke Lauffläche ist einfach sehr elastisch. Ich fahre fast nur noch preisgünstigere Reifen, weil ich keine Lust mehr habe beim Defekt eines teuren Reifen so viel Geld kaputt gemacht zu haben.
Sehr positiv überrascht hat mich dieses Jahr der Michelin Dynamic Classic in 25 und 28 Millimeter. Bin im Urlaub von Potsdam nach Berlin und zurück gefahren, ohne Probleme und die Berliner Radwege sind wirklich nicht gut ... Sehr guter Rundlauf, Komfort und Festigkeit bei hohem Druck, werde mir nächstes Jahr mehr davon holen.

Eigentlich hat jeder Reifen seinen "Sweetspot", was Einsatzbereich und Luftdruck angeht, den herauszufinden, macht mir gerade bei günstigen Reifen Spaß. Und dann für das jeweilige Laufrad / Rennrad den optimalen Reifen zu finden, sehe ich als sehr sinnvolle Tätigkeit an.

Neben Komfort mit das wichtigste Argument für Reifen die bei eher niedrigen Druck gut arbeiten ist der Pannenfall. Vier bis fünf bar bekommt man immer gut aufgepumpt, sechs bar wird bei kleinen Pumpen schon schwierig.
Der Grundsatz, dass ein hoher Luftdruck Pannensicherheit bringt, wiederlegt sich bei mir regelmäßig, wenn ich auf schlechten Wegen mit über sieben bar fahre. Da hab ich dann meist einen Defekt.
 
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Danke für die Erfahrungen!

Ich nutzte bisher nur Conti in 25mm. Am liebsten bin ich bei 6 bar gefahren, das war vom Komfort und Tempo unschlagbar aber es ist bei meinem Gewicht (88-95Kg) ein Risiko für Snakebites. Ich hatte glücklicherweise dieses Jahr bei ca. 5500Km Laufleistung nur eine Panne, eben ein Snakebite. Aber ich nutze auch grundsätzlich in allen Rädern AntiPlatt Band (Zefal & ProLine). Bisher habe ich nur CO2 Kartuschen genutzt. Das ging schnell und brachte die 25mm auf exakt 6bar. Jetzt habe ich an der Trinkflasche eine reguläre Pumpe dabei und in der Satteltasche habe ich auch immer Adapter für Av zu Sv Ventil. Somit kann ich erst einmal etwas Druck auf den Reifen geben und dann an der nächsten Tankstelle ordentlich Druck geben.

Die höhenwertigen Reifen haben schon auch sehr gute Eigenschaften. Wie schon gestern bemerkt, ist der Komfort meiner hochwertigen 25mm teils besser wie der 32mm. Auch heute bei der Ausfahrt gemerkt, dass der Mantel wunderbar Unebenheiten schluckt aber der Dämpfungskomfort ist nur mittelmässig (HR ca. 5,2 bar; VR 5 bar). Als Preis/Leistung unschlagbar, siehe auch der bescheidene Rundlauf meiner neuen GP Classic.
 
Tag 10

Ich konnte heute eine längere Tour absolvieren (50Km, 2,5 Std).

Luftdruck habe ich am HR ein wenig erhöht (5,5bar). Alles lief prima. Rad fährt sich auch über längere Zeit/Distanz gut. Der Reifendruck ist jetzt ein guter Sweetspot. Ich fahr flott und im Gelände in jeder Situation genügend Grip gehabt. Ich war erstaunt, in welchen Situationen ich noch ohne durchdrehendes HR fahren konnte.

Übersetzung habe ich heute mal 39/50, gestern 34/50, 12-25 gefahren. 39 am kleinen Kettenblatt ist etwas zu viel, gestern waren aber die 34 für das flache Terrain zu wenig. Großes Kettenblatt ist eh zu groß, da kommt im Januar ein 46er (und evtl. das 36). Für das Mittelgebirge habe ich hier schon meine 12-30 Kassette, die ich sonst am Rennrad genutzt hatte. Das ist mit dem 34er eine bewährte Kombo und genügt für alle Anstiege vor Ort.

Vorbau tendiere ich irgendwie zu einem 90mm, empfand aber das 100mm auch nicht verkehrt. Das Lenkverhalten ist durch den längeren Rahmen und Radstand spürbar träge. Ich würde mir davon ein wenig mehr Spritzigkeit erhoffen. Was denkt ihr?

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Vorbau tendiere ich irgendwie zu einem 90mm, empfand aber das 100mm auch nicht verkehrt. Das Lenkverhalten ist durch den längeren Rahmen und Radstand spürbar träge. Ich würde mir davon ein wenig mehr Spritzigkeit erhoffen. Was denkt ihr?
Der Aufbau sieht vernünftig aus, der Sattel ist weit vorne, aber auch im grünen Bereich. Wenn Du das Rad etwas spritziger machen willst, kannst Du - mit kürzerem Vorbau - Sattel und Lenker um bis zu 20 mm nach hinten versetzen. Was das Lenkverhalten auch nervöser / wendiger macht, ist den Lenker höher zu platzieren. Dann hast Du eher eine touristische Sitzposition. Ob dies alles nötig und sinnvoll ist, wenn Du dich mit deiner Sitzposition wohl fühlst, musst Du entscheiden. Und ob die empfundene Trägheit so bleibt würde ich erst mal abwarten. Nach ein paar Ausfahrten relativiert sich das Fahrverhalten meist. Wichtiger ist, dass es sich das Setup erst mal gutartig fährt.

In dem Falle weiß ich zwar schon, dass ich viele Nebenstraßen und Landwirtschaftswege in Nord-Hessen befahren werde aber noch nicht in wie weit ich mich auch für neues Terrain, wie Wald- und Wiesenwege begeistern kann und wie attraktiv diese vor Ort sind.
Hab einige Jahre dort gelebt, ist für mich eine der vielseitigsten und schönsten Rennradregionen. Die waldreiche Gegend ist meist ebenfalls gut mit breiten Reifen befahrbar und die MTB-Wege sind auch klasse. Von Kassel aus kann man in alle Himmelrichtungen schöne Touren machen, ich würde 50-34 mit 12-30 montieren. Falls Du Touren-Tipps brauchst, einfach fragen ...
 
Danke für die Rückmeldung!

Ich bin noch ein Stück südlicher von Kassel. Bisher viel in Richtung Biedenkopf unterwegs gewesen. Das ist für einen Berliner schon ganz beeindruckend. Tipps gerne für gut befahrbare und schöne Strecken.

Vorbau werde ich einfach mal ausprobieren. Sattel kann ich wegen dem Knielot nicht weiter nach hinten bzw. Müsste dann den Sattel ebenfalls leicht absenken?
 
Ich bin noch ein Stück südlicher von Kassel. Bisher viel in Richtung Biedenkopf unterwegs gewesen. Das ist für einen Berliner schon ganz beeindruckend. Tipps gerne für gut befahrbare und schöne Strecken.
Ich kenne mich im Umkreis von ca. 50 Kilometer von Kassel aus, in Biedenkopf war ich aber noch nie.
Von wo aus, falls Du es hier öffentlich schreiben willst, möchtest Du deine Touren starten?

Vorbau werde ich einfach mal ausprobieren. Sattel kann ich wegen dem Knielot nicht weiter nach hinten bzw. Müsste dann den Sattel ebenfalls leicht absenken?
Rein rechnerisch sind es glaub ich 3 mm tiefer pro 10 mm nach hinten, würde mich dann aber millimeterweise rantasten, also ein Isolierband 10 mm über Sattelrohrmuffe auf die Sattelstütze kleben, damit man nach Augenmaß tiefer stellen kann und die alte Position wieder findet, falls es nix war.
Wie gesagt, wenn es so gut geht, würde ich es lassen und die Feineinstellungen nach einer Eingewöhnungsphase erst in Nordhessen vornehmen.

Bei flachem Gelände hab ich den Vorbau gerne einen Zentimeter höher als bei welligem und bergigen Terrain.
Nervöser wird das Fahrverhalten auch, wenn Du deinen Vorbau einfach mal umdrehst oder nach oben stellst. Bei mir ist der Lenker mittlerweile über Sattelniveau, wirkt zunächst sehr nervös, man gewöhnt sich aber daran. Ein träges Fahrwerk wird dadurch aber nicht wendiger, es reagiert nur direkter.
 
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Danke für deine fundierten Beiträge!

Details zu Strecken tauschen wir mal gerne per PN aus.
Wir fahren zwar heute über Weihnachten und Sylvester dort hin aber große Touren werden es eh nicht. Wir bummeln mal etwas vor der Haustür rum und gehen auf Entdeckung.

Fitting werde ich erst mal so belassen. Es hat auf den Touren gut und gewohnt funktioniert. Davor hatte ich den Sitz ca. 3 cm niedriger und auf längeren Touren Probleme mit Taubheit in den Beinen. Ich hatte dann den Sattel, nach einer Vermessung, gekauft und höher eingestellt. Die Position der STI leicht zum Körper hin gedreht. Das hat bisher für gut 5.000km funktioniert.

Dieses Jahr waren wir im Frühjahr von Hessen aus nach Koblenz gefahren. Meine Frau wünscht sich so sehr ein Canyon. Wir hatten beide dann so ein Bike Sizing machen lassen. Das war bei Canyon wirklich sehr nett und wir konnten sämtliche Rahmengeometrien und Größen durchprobieren. Ich stehe bei Aeroroad zwischen XL und 2XL, Ultimate war XL. Am wohlsten habe ich mich auf dem Aeroraod XL gefühlt, der entspricht auch fast der Geometrie meines Rennrades, also eher kompakter reach. 2XL und Ultimate XL war laut dem Verkäufer laut der Optik eher für meine Größe aber eben gestreckter. Die Geschichte schreibe ich, weil der (neue) Rahmen eben ein wenig größer ist, laut Rahmenstanzung 62cm (mein Rennrad 61cm). Ich kann den Vorbau direkt um 2-3 cm absenken und haben dann auch mehr reach und gestrecktere Position. Macht zwar für das Gelände/Allroad nicht all zu viel Sinn aber ich kann mal auf längere Strecken testen. Mein Rennrad könnte ich nur noch per längeren Vorbau strecken, da liegt der Vorbau bereits auf dem Steuersatz auf.
 
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Ich finde deine methodische Vorgehensweise gut. Es ist klug sich mit Informationen aus vielen Quellen zu versorgen und diese dann umzusetzen. Letztendlich kann man so aus seinem Rad das bestmögliche Rad bauen und viel davon macht die Feineinstellung aus. Das hält dann aber für lange Zeit und macht unabhängig von modischen Einflüssen.

Mittlerweile hab ich mir meine eigene Methodik entwickelt, meine Sitzposition auf unterschiedlichen Rädern einzustellen. So kann ich Rahmenhöhen von 55 bis 58 fahren, ohne Nachteile. Das entspricht nicht der klassischen Lehre und stößt nicht immer auf Akzeptanz, ist aber sinnvoll, wenn es darum geht die Räder auf persönliche Eigenschaften hin zu trimmen.

Das hat bisher für gut 5.000km funktioniert.
Dann würde ich es genau so lassen.
 
Danke. Verrätst du dein Vorgehen?

Ich bin noch nicht ewig im Rennrad Sport. Stück für Stück lerne ich nun seit drei Jahren dazu. Jahreskilometer liegt bei ca. 6000km.

Angefangen hab ich mit meinen Stahlrenner mit Friktion Schaltung. Die verstellte sich immer bergauf... aber Spaß hat es gemacht. Stück für Stück dann den Neo Aufbau durchgeführt. Auch da viel gelernt, viel Schwachsinn gekauft um festzustellen, dass nicht alles zusammen passt. Aber das Forum hier hat immer gut geholfen. Tolle Leute hier.

Eigentlich wollte ich mal ein modernes Rennrad kaufen. Bin auch schon auf Malle ein hochwertiges Spezialiced gefahren aber so richtig umgehauen hat es mich nicht. Klar, es war bei dem Gewicht sehr steif und gerade bergauf schon toll aber das Carbon klingt beim Schalten irgendwie komisch nach Plastik. Ich mag das metallische Geräusch, wenn ich am Stahlrahmen schalte. Ich mag die Haptik und das Tasten der Stahlrohre, kalt und hart. Carbon ist so anders.

So ist das zweite Rad nun doch ein Stahlrahmen. Aber sollte was anderes werden, ein Experiment. Mein erster Neo Aufbau ist mein Baby. Das wird nur bei guten Wetter bewegt. Der zweite Aufbau ging auch schnell. Das finden der Teile, vor allem der Rahmen hat über ein Jahr gedauert. Er sollte rot und verchromt sein, dann noch die passende Größe und ein fairer Preis.

Ich freue mich auf weitere Ausfahrten.
 
Danke. Verrätst du dein Vorgehen?

Gerne, Du hast es hier https://www.rennrad-news.de/forum/t...etta-stahlrahmen-105-5600.166316/post-4612380
im Prinzip schon angewendet. Eigentlich geht es darum, eine einmal gefundene persönliche Sitzposition zu dokumentieren und auf ein anderes Rad zu übertragen. Weil ich dazu keine speziellen Messinstrrumente habe, nutze ich Meterstab, Wasserwaage und einen waagrechten Boden.
Ist eigentlich angewandte darstellende Geometrie und basiert auf der Dreiecksanordung der Kontaktstellen Mensch-Maschine:

1. Lenkermitte / Vorbauauge
2. Tretlagermitte
3. Schnittpunkt Linie Tretlagermitte - Sattelrohr und Satteloberlinie.

Vorgehensweise:
Die Fahrräder werden senkrecht auf waagrechtem Boden ausgerichtet, Vorderrad in Flucht zum Rahmen/Hinterrad.
Dann werden folgende Punkte gemessen / abgearbeitet.

1. Sind die Tretlager gleich hoch? Falls nicht die Differenz bei folgendem einberechnen:
2. Ist der senkrechte Abstand Mitte Lenker - Boden gleich?
3. Ist der Abstand Mitte Tretlager - Mitte Lenker gleich?
4. Ist die Sattelhöhe identisch?
5. Ist die Sattelneigung identisch?
6. Bei idealerweise identischen Sätteln: Ist der Abstand Sattelnase - Lenkermitte identisch?
7. Ist die Lenkerbreite gleich? Abstand Mitte -Mitte an den Bremsgriffen und an den Lenkerenden.

Zusätzlich:
1. Ist der Q-Faktor identisch?
2. Stehen die Kurbeln mittig?

Die millimetergenaue Messung mit Meterstab und Wasserwaage ist ausreichend um grobe Abweichungen zu entlarven.
Feineinstellungen werden am besten bei den ersten Ausfahrten vorgenommen.
Wichtig ist, genau und reproduzierbar zu messen.

Meine Vorlieben:
1. Ich hab auf meinen Rädern hauptsächlich einen Satteltyp auf einer Sattelstütze mit stufenlos verstellbarer Neigung wie bei dieser hier montiert
https://www.ebay.de/itm/MATRIX-Fahr...cd:m:mvCS3oCxa_Z80UJc2Xf3AKQ&var=541947902700
2. Compaktlenker, früher waren es klassische Formen.
3. Vorbau über Sattelniveau, ermöglicht deutlich entspannteres Fahren, früher normale Sattelüberhöhung.
4. Fast nur noch Shimano SPD Pedale, wegen de Laufens, früher Time.

Eigentlich wollte ich mal ein modernes Rennrad kaufen.
Ganz allgemein: Wenn man etwas lernt ist es durchaus interessant durch die Geschichte zu gehen. Erst die einfachen / alten Techniken und dann auf dieser Basis die modernen / neuen Technologie verstehen und anwenden. Beim Rennrad fahren ist es so, dass man gegenwärtig an die Technologie einer Zeitspanne von über 60 Jahren kommt, zu erschwinglichen Preisen. In diesen 60 Jahren ist enorm viel passiert, und diese Veränderung kann man erfahren. Das macht für mich einen großem Teil der Faszination Rennrad aus. Dieses Jahr habe ich die meisten meiner elftausend Kilometer mit Technik aus den 80ern, meiner Jugendzeit gemacht, und es war ein schönes Fahrradjahr. Aktuelle "Bikes" reizen mich nur wenig, Scheibenbremsen will ich nicht. Derzeit interessiert mich viel mehr das Material, das ich früher angeschaut habe und mich dann doch für die Konkurrenz entschieden habe. Was auch gut war. Jetzt sehe ich mehr denn je, dass es fast egal ist, was man fährt, technologische Zuverlässigkeit vorausgesetzt.
 
Spannend! Die Sattelstütze ist ein guter Tipp: Silber und kein Off Set.

Tag 11

Heute kann das Rad in seinem vorgesehenen Territorium zum Einsatz. Ich bin gerade über die Feiertage in Hessen und konnte es glücklicherweise bei recht milden Temperaturen fahren. Ich bin eine 40Km Strecke mit 450hm gefahren. Eine bunte Mischung aus vielen Landwirtschaftswegen, Waldautobahnen und ganz wenig Landstraße.

Ich bin begeistert. Das Rad ist genau auf diesen Einsatz abgestimmt. Die 32mm UltraSport Mäntel sind erstaunlich gut. Sie hatten in sehr anspruchsvollen Bedingungen eine gute Haftung. Ich bin mit meinem Gewicht von 94kg über echt fiese Steine und Wurzel gebrettert und keine Durchschläge erlitten. Mit meinen 25er reichte da oft ein Schlagloch. Obwohl es ein Slick ist konnte ich auch durch Matsch und nasses Laub durchkommen. Natürlich nicht mit Spitzengeschwindigkeit aber ausreichend für eine Tour. Die Fahreigenschaft hat sich als richtige Richtung erwiesen. Bergab auf Schotter und Kies, bei stürmischen Seitenwind war ich sehr froh über den Geradeauslauf. Es ist eine andere Art des Fahrens und das passt gut zusammen.

Ich denke damit wird das Rad bald final aufgebaut sein. Es fehlt noch:

  • 46er Kettenblatt
  • hochwertiger Vorbau
  • Sattelstütze ohne Offset
  • Flaschenhalter am Sitzrohr
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Die Bilder zeigen die für das Rad vorgesehenen Wege. Das ist hier kein perfekter Asphalt aber sehr schön gelegen und abseits vom Verkehr, den ich in Berlin und seinem Speckgürtel zu genüge habe.
Auch am zweiten Tag in Hessen war das Rad grandios. Selbst auf Matsch und nasser Wiese hatte ich Traktion und Kontrolle. Umwerfer muss ich etwas besser einstellen. Aber da kommt eh im Januar ein 46 Kettenblatt.

Update nach 300km:

Aufbau macht Spaß und hat sich weiterhin auf den unterschiedlichsten Strecken bewährt. Geometrie passt und ich habe keine Probleme. Bei sehr kalten Temperaturen hatte der rechte STI beim Runterschalten ab und an eine Leerlauf. Das Problem hatte ich bereits bei meinen 6600er, die seit Jahren nur gelagert wurden. Ich habe etwas Innotech rein gesprüht (ich habe jetzt nichts anderes dabei) und es funktioniert wieder zuverlässig.
Zuhause, nach dem Urlaub, werde ich das alte Fett mal ordentlich rausspülen und mit frischen Sprühfett einfetten.

An dieser Stelle auch eine persönliche Empfehlung an die Conti Ultra Sport II 32mm. Ich habe sie in wirklich extremen Bedingungen gefahren, jedenfalls für mich sonst ungewöhnliches Terrain. Ich hatte von nasser und matschiger Wiese, zum leichten Kies und Schotter, bis groben und spitzen Steinen, viel nasses und gefrorenes Laub sowie gefrierende Nässe. Ich wiege momentan 94Kg (Fahrrad ca. 10Kg). Der Mantel war sehr zuverlässig, hatte stets guten Grip. Ich war flott aber natürlich bedacht unterwegs. Grober Wald Matsch ging auch noch ganz gut, trotz null Profil. Am Limit war der Mantel auf der nassen und matschigen Wiese, wo mich Komoot ab und an durch geschickt hatte. Hier war es eine nette Übung und für eine kurze Abkürzung in Ordnung aber keine brauchbare Fortbewegung.
 
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Guten Morgen,

das Paket mit neuen Teilen ist angekommen: 36/46 Kettenblätter (CX70), neuer Helm mit besserer Belüftung, Flaschenhalter aus polierten Alu, Reinigungsmittel für das Bike (man was eine Dreckansammlung bei Nässe und Gravel Passagen).

Also an das verunreinigte Fahrrad muss ich mich echt noch gewöhnen, dass kannte ich bisher nicht (in diesem Ausmaß)..

Ich bin gespannt ob das große Kettenblatt gut auf meine Kurbel passt (FC 4600). Einige Kunden beschreiben, dass man evtl. den Kettenauffangpin etwas kürzen muss. Ansonsten bleibt auch spannend ob die Schaltperformance mit dem Umwerfer (FD 5600) gut funktioniert. Ansonsten muss ich mir den FD CX70 bestellen.

Allgemein muss ich schreiben, dass mich das Rad begeistert. Die Touren an den Feiertagen in Hessen waren grandios und abwechslungsreich zu gestalten. Der Wechsel zwischen Landstraße, Nebenwegen und Wald ist gerade im Winter nur zu empfehlen. Ich halte es bei Kälte ansonsten nicht sehr lange auf der Landstraße aus. Ebenfalls nutze ich es nun auch zum Pendeln und kann auf dem Rückweg einen Abstecher über Brandenburg machen.

Die nächste Anschaffung werden die Conti 4S 32mm sein. In meinem Kopf geistert aber auch ein Wechsel des Schaltwerkes auf die neueren Shadow Road/MTB Versionen. Ziel wäre eine höhere Kapazität und Stabilität. Ich kann zB mit dem kurzen Käfig aktuell nur 50/34 12-27 fahren. Jetzt mit dem 46 er Kettenblatt kann ich dann auch meine 12-30 Kassette fahren. Die längeren Schaltwerke wiederum brauchen min. 32 Zähne, was ich nur in Hessen für sehr steile Touren montieren würde. Bisher hatte mir die Kombi 34/27 für bis zu ca. 600-800Hm Touren gereicht, darüberhinaus habe ich dann 34/30 gefahren (bis ca. 1400Hm Touren). Ich habe nur gemerkt, dass Anstiege auf Gravel (mit sehr groben Gravel/Steinen) doch eine andere Nummer sind und bei längeren Touren die 30er Kassette nicht reichen wird. Aber ich kann mir gut vorstellen auf ruhigen Wegen die Anstiege zu fahren und dann mit Tempo auf der Straße die Abfahrten.

Jedenfalls bleibt die Frage ob die 9x Shadow Schaltwerke RD - M592 / RD M772 mit den ST5600 kompatibel sind? Bei den 10x Schaltwerken der neuen GRX Gruppe steht, dass sie unteranderem nur kompatibel mit den ST4700 sind.

Update:

Kettenblätter 46/36 sind montiert. Funktioniert mit der Kurbel FC 4600 und dem FD 5600 einwandfrei.
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Tag 12

Ich habe SKS Bluemels Schutzbleche installiert. Größe ist 42mm und passen mit dem 32er Mäntel gut. Montage war ein wenig fummelig aber am Ende hat’s geklappt.

Schutzwirkung ist schon ganz gut. Optisch sind sie in echt in Ordnung aber es nimmt natürlich ein wenig den sportlichen Charakter. Ich nutze das Rad nun zum Pendeln und kann dann auch mal auf dem Rückweg einen Umweg fahren.

Im Frühjahr kommen sie natürlich wieder ab. Einmal die Größe angepasst geht die Montage flott.

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t. Optisch sind sie in echt in Ordnung aber es nimmt natürlich ein wenig den sportlichen Charakter. Ich nutze das Rad nun zum Pendeln und kann dann auch mal auf dem Rückweg einen Umweg fahren.
Finde das passt optisch sehr schön, im Gegensatz zu dem Vorbau :eek: Aber da findet sich sicher noch was
 
Ha ha ja... ich hatte das auch im Thread geschrieben: der Vorbau ist nur provisorisch montiert. Ich teste noch die richtige Länge und dann kommt passend zum Lenker ein Ritchey Classic.
 
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